Quva
Quva | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Usbekistan![]() | |
Viloyat: | Fargʻona | |
Bezirk: | Quva | |
Koordinaten: | 40° 31′ N,72° 4′ O40.52472222222272.07Koordinaten:40° 31′ 29″ N,72° 4′ 12″ O | |
Einwohner: | 36.975(2012) |
Quva, auchKuwa (usbekisch-kyrillisch Қува), ist eine Stadt in derViloyat Fargʻona imFerghanatal im Osten vonUsbekistan. Die Stadt hat eine Einwohnerzahl von etwa 37.000 (Schätzung von 2012). Sie gehört keinem der Bezirke (Rajons) der Viloyat an, sondern ist unmittelbar der Viloyat unterstellt (vergleichbar mit einerkreisfreien Stadt in Deutschland). Gleichzeitig ist sie der Hauptort desBezirks Quva.
Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt etwa 30 km[1] nordöstlich der ViloyathauptstadtFargʻona im äußersten Osten der Viloyat Fargʻona. Die nächsten größeren Städte sindShahrixon im Norden undAsaka im Nordosten, beide etwa 40 Kilometer entfernt und in derViloyat Andijon gelegen. Die EisenbahnstreckeMargʻilon-Andijon verläuft durch den Norden des Stadtgebiets mit einem eigenen Bahnhof für Quva.
Das Gelände ist eben und liegt nördlich einer Hügelkette. Am Fuß der Hügelkette läuft derSüdliche Ferghanakanal südlich an der Stadt vorbei. In der Hügelkette liegt südlich von Quva derKarkidon-Stausee, dessen Abfluss teils in den Südlichen Ferghanakanal geleitet und teils zum Bewässern der die Stadt umgebenden landwirtschaftlichen Gebiete genutzt wird.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die erste Besiedlung der Gegend von Quva erfolgte im 4.–3. Jahrhundert vor Christus.[2] Im Mittelalter lag hier eine bedeutende Stadt. In arabischen Quellen aus dem 8. bis 10. Jahrhundert ist der Name der Stadt als „Kubo“ oder „Kuba“ überliefert. Aus Schriften des 10. Jahrhunderts ist auch der Aufbau der Stadt überliefert: Sie hatte einen von einerStadtmauer mit Türmen und Toren umgebenen Kern, denSchahrestan, in dem noch eine eigens ummauerteZitadelle lag. Außerhalb der Stadtmauern lagenRabat (Vorstadt) genannte Händler- und Handwerkersiedlungen.[3]
Die Stadt lag an der alten Karawanenstraße nachKaschgar, die ein Teilstück derSeidenstraße war. NachAhsiket war das mittelalterliche Kubo die zweitwichtigste Stadt des Ferghanatals. Neben dem Handel war dasHandwerk hoch entwickelt, unter anderem gab es Töpferei, Glasherstellung, Metallverarbeitung und Goldschmiedekunst. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt beimEinfall der Mongolen zerstört.[4]
1927 wurde die heutige Siedlung unter dem NamenFedchenko (Федченко) gegründet. Nach Errichtung einer Möbelfabrik und einer Konservenfabrik stieg die Bevölkerungszahl der Siedlung. 1974 wurde sie zur Stadt erhoben.
Archäologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erste Ausgrabungen fanden 1940/41 während der Arbeiten am Südlichen Ferghanakanal statt, weitere folgten 1951. Größere Ergebnisse erbrachten jedoch erst die Ausgrabungen von 1956–1958 (Wera Bulatowa u. a.). Dabei wurden nördlich des Shahrestan ein Wohnviertel aus dem 7. Jahrhundert ausgegraben und Reste einesbuddhistischen Tempels aus dem 7. bis 8. Jahrhundert entdeckt. In dem Tempel fand man Reste einerKolossalstatue, Figuren verschiedenerGottheiten und zerbrocheneBuddhafiguren aus Ton. Der Tempel war bei derarabischen Eroberung Zentralasiens zerstört worden.
Im Süden des Ausgrabungsgeländes wurde ein Teil der Mauern des Shahrestan rekonstruiert. Davor wurde eine etwa 350 Meter lange und 20 m breite Grünanlage mit einem Brunnen angelegt. Zwei Treppen führen zu einem 1998 auf dem Shahrestan errichtetenPavillon mit einer überlebensgroßen Statue des frühmittelalterlichen AstronomenFarghani, der nach Studienergebnissen des Archäologen Gennadiy Ivanov aus Quva stammte.
Beschreibung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemäß der Bevölkerungszählung 1989 hatte die Stadt 26.062 Einwohner,[5] einer Berechnung für 2012 zufolge betrug die Einwohnerzahl 36.975.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt sind die Möbelherstellung und die Textilindustrie.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Abu l-Abbas Ahmad ibn Muhammad ibn Kathir al-Farghani († nach 861), Astronom
- Akrom Yusupov (1905–1975), Zirkusartist und Clown
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ArtikelКува in derGroßen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D066999~2a%3D%D0%9A%D1%83%D0%B2%D0%B0~2b%3D%D0%9A%D1%83%D0%B2%D0%B0
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Kuva auf asiatravel-discoveries.com
- Kuva, Fergana Valley auf www.advantour.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Quva (Uzbekistan) - Fergana (Uzbekistan). In: Distance Calculator. Abgerufen am 11. November 2016.
- ↑The ancient Settlement of Kuva. In: www.orexca.com. Abgerufen am 10. November 2016 (englisch).
- ↑Kuva. In:Great Soviet Encyclopedia. a translation of the third edition.Band 3. Macmillan Inc. New York, Collier Macmillan Publishers London, 1974–1983 (Online beithefreedictionary.com).
- ↑Kuva, Fergana Valley. In: www.advantour.com. Abgerufen am 11. November 2016.
- ↑Всесоюзная перепись населения 1989 г. (Volkszählung 1989). In: Демоскоп Weekly. Abgerufen am 7. November 2016 (russisch).