Pronsfeld

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WappenDeutschlandkarte
Pronsfeld
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Pronsfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:50° 10′ N,6° 20′ O50.1605555555566.3413888888889380Koordinaten:50° 10′ N,6° 20′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde:Prüm
Höhe:380 m ü. NHN
Fläche:15,37 km2
Einwohner:946 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:62 Einwohner je km2
Postleitzahl:54597
Vorwahl:06556
Kfz-Kennzeichen:BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel:07 2 32 295
LOCODE:DE PXD
Adresse der Verbandsverwaltung:Tiergartenstraße 54
54595 Prüm
Website:www.pronsfeld-eifel.de
Ortsbürgermeister:Harald Urfels
Lage der Ortsgemeinde Pronsfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Karte
Pronsfeld
Pfarrkirche St. Remigius
Alt St. Remigius

Pronsfeld ist eineOrtsgemeinde imEifelkreis Bitburg-Prüm inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Prüm an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Der Ort liegt in derEifel imDreiländereckDeutschland,Belgien undLuxemburg.

Zu Pronsfeld gehören auch dieWohnplätze Finkendell, In der Lünebach und der westliche Teil vonSchloßheck.[2]

Geschichte

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Besiedelt war das heutige Gemeindegebiet von Pronsfeld bereits in derRömerzeit, wie Funde von Ziegeln und Mauern einerrömischen Landvilla im Gebiet des Distriktes Schlossheck zeigen. Östlich von Pronsfeld wurden zudem im Jahre 1955 drei stark verschliffeneGrabhügel beobachtet. Deren Zeitstellung ist allerdings bisher unklar.[3]

Der Ort ist wahrscheinlich in der fränkischen Rodungsperiode im 9./10. Jahrhundert entstanden. Der Ortsname, im Mittelalter bezeichnet alsPrumizveld, erklärt sich aus der Lage und bedeutet wohl „Feld an der Prüm“. Die älteste Erwähnung des Ortsnamens Pronsfeld (Prumizuelt oderPrumizvelt) findet sich in einer Urkunde des Trierer ErzbischofsPoppo aus dem Jahr 1045 oder 1046. In dieser wurde dem GrafenCadelo und seiner EhefrauIrmingard eine frühere Übertragung ihres Besitzes zu „Prumizuelt“ an dieTrierische Kirche bestätigt.[4][5]

Ab 1794, alsfranzösische Revolutionstruppen in die Eifel einrückten, kam auch Pronsfeld zur französischen Republik und gehörte 20 Jahre zumWälderdepartement und zumKanton Arzfeld. 1798 führte derKlöppelkrieg zahlreiche Bauern in einen aussichtslosen Aufstand gegen die französische Herrschaft. Nach 1815 kam Pronsfeld zuPreußen.

Ab 1886 führte dieWesteifelbahn durch Pronsfeld. Es wurde 1907 mit der Einweihung weiterer Strecken zum Eisenbahnknotenpunkt und erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Dorf entwickelte sich vom reinen Bauerndorf mit einigen traditionellen Handwerkern (Schmied, Müller, Zimmermann, Schuster) zu einem von der Eisenbahn geprägten Ort. Viele Familien lebten „von der Bahn“ und betrieben Landwirtschaft im Nebenerwerb. Im Ersten Weltkrieg war der Bahnhof für den Aufmarsch gegen Belgien von Bedeutung. Für die III. Armee aus dem Raum Sachsen und Thüringen war die Westeifelbahn die Haupteisenbahnstrecke. BeimWestwallbau wurde der Bahnhof zu einem Hauptumschlagplatz für Baumaterial und bot mit Wohnbaracken Unterkunft für Westwallarbeiter. Im Zweiten Weltkrieg war der Bahnknotenpunkt Pronsfeld ein Bahnhof mit militärischer Bedeutung. Die Bahnanlagen waren das Ziel zahlreicher Bombenangriffe der Alliierten; rund 80 % des Dorfes wurden dabei zerstört.[6]

Kondominium Pronsfeld

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Pronsfeld war namensgebend für einen als „Hof“ oder „Meierei“ bezeichneten Verwaltungs- und Gerichtsbezirk, zu dem insgesamt 22 Ortschaften gehörten. Es war einKondominium, welches unter der gemeinsamenLandeshoheit desKurfürstentums Trier und desHerzogtums Luxemburg stand. Zum Hof Pronsfeld gehörten die OrtschaftenDackscheid,Eilscheid,Euscheid,Habscheid,Hargarten,Hollnich,Kinzenburg,Lambertsberg,Lascheid,Lichtenborn,Lierfeld,Lünebach,Masthorn,Matzerath,Merlscheid,Oberüttfeld,Orlenbach,Pittenbach, Pronsfeld,Stalbach,Strickscheid undWatzerath.[7]

Bevölkerungsentwicklung

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Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Pronsfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]

JahrEinwohner
1815380
1835497
1871490
1905602
1939824
JahrEinwohner
1950755
1961738
1970818
1987924
1997996
JahrEinwohner
2005973
2011955
2017904
2023946[1]

Politik

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Bürgermeister

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Harald Urfels wurde am 6. April 2016 Ortsbürgermeister von Pronsfeld.[9] Bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 83,73 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.

Die Vorgängerin von Urfels, Monika Winkelmann, hatte das Amt von 2009 bis Ende 2015 ausgeübt.[11] Zuvor war Winfried Richards über einen Zeitraum von 35 Jahren Bürgermeister der Ortsgemeinde.[12]

Wappen

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Wappen von Pronsfeld
Wappen von Pronsfeld
Blasonierung: „Wappen gespalten; links in Silber ein rotes Kreuz, rechts neunmal von Silber und Blau geteilt, belegt mit einem golden bewehrten und golden gekrönten doppelschwänzigen rechts gewendeten aufrecht schreitenden roten Löwen.“[13]
Wappenbegründung: Dielinke Hälfte desWappens, dasTrierer Kreuz, weist auf dasKurfürstentum Trier. Dierechte Hälfte zeigt den „Luxemburger Löwen“, dieluxemburgische Herrschaft symbolisierend.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmäler

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  • St. Remigius
  • Hochaltar
    Hochaltar
  • Innenraum
    Innenraum
  • Seitenaltar
    Seitenaltar
  • Kanzel
    Kanzel
  • Blick zur Empore
    Blick zur Empore
  • Kreuzigungsrelief
    Kreuzigungsrelief

Siehe auch:Liste der Kulturdenkmäler in Pronsfeld

Wirtschaft und Infrastruktur

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Unternehmen

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  • Pronsfeld ist Firmensitz vonMUH Arla, dem größtenH-Milch-Herstellers Europas.
  • Das AutohausMais-Glandien vertreibt die Marken Audi und VW.
  • DieFGK – Forst-, Garten- und Kleingeräte GmbH betreut alle einschlägigen Marken.

Ansässig sind ferner ein Kfz-Teilehändler, ein Reifenhandel, ein Malermeister & Bodenleger, eine Schreinerei und Bestattungsunternehmen,ein Gartencenter, eine Druckerei, eine Anwaltskanzlei, die Raiffeisenbank, ein Pädagogisches Lernzentrum, Frisör, Bäckerei und zwei Tierärzte.

Freizeit und Verkehr

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Bahntrassenradwege in der Eifel
Eisenbahnfreilichtmuseum Pronsfeld

Durch Pronsfeld führt dieBundesstraße 410; dieA 60 und dieB 51 führen unweit vorbei. DieB 409 führte von Pronsfeld überHabscheid zurbelgischen Grenze beiWinterspelt. Mit dem Bau der A 60 wurde sie 1993 zurLandesstraße L16 herabgestuft.

Pronsfeld wurde 1886 über dieWesteifelbahn an das Bahnnetz angeschlossen. Mit der Eröffnung der Stichstreckennach Waxweiler undNeuerburg wurde es 1907 zum Knotenpunkt. Die Bahnanlage besaß eine lange Verladerampen und mehrere lange Verschiebe- und Wartegleise, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg nach den Normen der Militärzüge angelegt worden waren. Sie ließen neben dem Lade- und Versorgungsbetrieb den Begegnungsverkehr zu.

In den Jahren 1967 bis 1969 wurden die ab Pronsfeld weiterführenden Strecken für den Personenverkehr stillgelegt, 1972 folgte der Abschnitt zwischenPrüm und Pronsfeld. 1987 bis 1989 betraf dies den Gesamtverkehr ab Pronsfeld und 2001 die gesamte Westeifelbahn. In den folgenden Jahren wurden die Gleisanlagen abgebaut. Heute erinnert ein Eisenbahnfreiluftmuseum an die frühere Bedeutung Pronsfelds als Knotenbahnhof.

Die vier von Pronsfeld ausgehenden Bahntrassen wurden zu asphaltiertenRadwegen ausgebaut.

Pronsfeld bietet ausgeschilderte Rundwanderwege ab den Wanderparkplatz beim alten Bahnhof und zahlreiche freie Wandermöglichkeiten, auch zum Bieberrevier im Alfbachtal. Neben dem Wanderparkplatz wurde ein Meditationslabyrinth mit tausend Lavendelpflanzen angelegt.

Der angrenzende Wohnmobilstellplatz bietet auch großen Wohnmobilen unparzellierte Plätze, Stromanschlüsse und eine Ver- und Entsorgungssäule.

Pronsfeld hat mehrere Spielplätze und eine Schutz- und Grillhütte.

Der benachbarteEifel-Zoo liegt westlich des Bierbachtalviadukts.

Weblinks

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Commons: Pronsfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022.S. 98 (PDF; 3,3 MB). 
  3. Eintrag zuVerschliffene Grabhügel, Pronsfeld in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 25. April 2022.
  4. Heinrich Beyer:Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, S. 378, Urkunde 324 (dilibri.de)
  5. Johann Friedrich Schannat,Georg Bärsch:Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Band 3, Ausgabe 2, Teil 1, Mayer, 1854, S. 318 (Google Books)
  6. Geschichte der Gemeinde (Memento vom 28. Dezember 2021 imInternet Archive)
  7. Wilhelm Fabricius:Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn, Hermann Behrend, 1898, S. 586
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 8. Februar 2021. 
  9. Ortsgemeinderat Pronsfeld. Aktuelle Mitglieder. In: Ratsinfosystem. Verbandsgemeinde Prüm, abgerufen am 14. Oktober 2021. 
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Prüm, Verbandsgemeinde, 30. Ergebniszeile. Abgerufen am 25. September 2021. 
  11. Verabschiedung von Monika Winkelmann als Ortsbürgermeisterin. Ortsgemeinde Pronsfeld, 19. Juni 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. September 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.pronsfeld-eifel.de (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) 
  12. Abschied nach 35 Jahren als Ortsbürgermeister (August 2009). In: Archiv 2009. Ortsgemeinde Pronsfeld, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2021; abgerufen am 25. September 2021. 
  13. Wappen der OG Pronsfeld. Abgerufen am 18. April 2024. 
Normdaten (Geografikum):GND:4257673-8(lobid,OGND,AKS) |VIAF:246631673
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