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Programmsprecher

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AnsagerinGabriela Hellweg imKölner Studio desNWDR, 1953

Programmsprecher, oftAnsager genannt, sindPersonen, die imHörfunk oderFernsehenHörfunk- bzw.Fernsehsendungen an- und absagen und Programmhinweise verlesen.Ansager ist die ältere Bezeichnung; von den 1980er Jahren an setzte sichProgrammsprecher, auchProgrammmoderator durch. Namentlich Fernsehansagerinnen galten lange Zeit als Aushängeschild und Markenzeichen ihres Senders, wurden von der Presse als liebenswerteProminente dargestellt und vielfach bewundert. Sie dienten dem Sender als persönliches Band zum Zuschauer, das eine atmosphärische, gleichsam familiäre Nähe zwischen diesem und dem Medium Fernsehen herstellt und zur Beliebtheit seiner Programme beiträgt.

Allgemeines

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Im Fernsehen handelte es sich überwiegend um Ansagerinnen, deren Aufgabe in der so genanntenAnmoderation bestand, das heißt in der Ankündigung der folgenden Sendung oder der Vorschau auf dasProgramm des Tages (zu Sendebeginn) und des Abends (zu Beginn des Abendprogramms). Männliche Ansager in dieser Funktion waren zunächst selten und blieben bis zur Abschaffung des Programmansagediensts im deutschen Fernsehen eine Minderheit. Männliche Ansager wurden meist als Nachrichtensprecher eingesetzt. Auch der Hörfunk beschäftigte Ansager und Ansagerinnen (sogenannte Rundfunksprecher), die Musikstücke ansagten, Programmhinweise gaben, regelmäßig die Sendefrequenzen und die Uhrzeit nannten, Nachrichten und andere Mitteilungen verlasen. Auch hier wurden Nachrichten und politische Kommentare zunächst ausschließlich von Männern verlesen.

Der erste Fernsehansager war 1938 während des ersten regulären deutschen FernsehprogrammsHeinz Piper. Zu den Fernsehansagerinnen der ersten Stunde in der Bundesrepublik Deutschland gehörtenAnnette von Aretin,Dagmar Bergmeister,Claudia Doren,Ingrid Ernest,Anneliese Fleyenschmidt,Elfi von Kalckreuth,Ruth Kappelsberger,Irene Koss,Sonja Kurowsky,Ursula von Manescul,Mady Manstein,Hilde Nocker undVictoria Voncampe. Im DDR-Fernsehen zählten zu den Pionierinnen der FernsehansageMargit Schaumäker,Gerlind Ahnert,Doris Weikow,Erika Radtke,Fanny Damaschke,Margot Ebert,Renate Hubig,Annemarie Brodhagen,Monika Unferferth, Käthe Zilles undEdda Schönherz.[1]

Ein Hauptzweck der Programmansage in der frühen Fernsehzeit war die Überbrückung des Umschaltvorgangs von einemFernsehsender zu einem anderen,[2] der mitunter fünf Minuten dauerte.

Geschichte

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Als weltweit erste Fernsehansagerin giltUrsula Patzschke-Beutel, die am 22. März 1935 ihre Fernsehansage mit den Worten begann: „Achtung, Achtung!Fernsehsender Paul Nipkow. Wir begrüßen alle Volksgenossen und Volksgenossinnen in denFernsehstubenGroßberlins mit dem deutschen GrußHeil Hitler![3] Es folgte im Dezember 1952 Irene Koss beimNWDR undMargit Schaumäker am 1. Oktober 1952 für dasFernsehzentrum Berlin (FZ) inBerlin-Adlershof.

Imdeutschen Fernsehen verschwanden die Programmsprecher ab 1997 sukzessive aus den Programmen. Insbesondere diePrivatsender, die von Beginn an ebenfalls Fernsehansager beschäftigten, ersetzten sie durch zusätzlicheWerbespots. Auch dieöffentlich-rechtlichen Sendeanstalten verzichteten zunehmend auf ihre Programmsprecher. Zuletzt waren sie nur noch imAbendprogramm zu sehen. Die letzte Ansage imZDF sprachAngelika Wende am 30. April 2000.[4] Mit der Anmoderation derSilvestersendungDinner for One durchDénes Törzs endete am 31. Dezember 2004 die Ära der Fernsehansager desöffentlich-rechtlichen Rundfunks.[5]

Etwa zur selben Zeit verschwand die Programmansage imdeutschsprachigen Hörfunk. Reine Sprecheraufgaben (im Unterschied zur Moderation ganzer Sendungen) konzentrieren sich seither auf dasVerlesen der meist stündlich oder auch halbstündlich gesendetenNachrichten.

Heute

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Anstatt der klassischen Fernsehansage kommen heute meistvorproduzierteTrailer zum Einsatz, die oft mehrmals im Laufe eines Tages oder einer Woche wiederholt werden. Nur aufARD-Alpha,Phoenix oderarte gibt es gelegentlich noch Ansagen, die mit dem Programmsprecher von früher vergleichbar sind, jedoch nur bei Sendungsblöcken, wie zum Beispiel Themenabenden. Stellenweise werden mittlerweile auch wieder Spielfilme zurHauptsendezeit mit Ansagen versehen, beispielsweise auf arte oderServusTV. Der Senderzdf.kultur strahlte Ansagen vor allen Sendungen aus, bis das Programm im Hinblick auf seine Einstellung auf Wiederholungen umgestellt wurde.

InGroßbritannien haben die sechs FernsehsenderBBC One,BBC Two,ITV,Channel 4,S4C undChannel Five Programmsprecher (englischannouncer), die, häufig live, am Ende einer Sendung in den Abspann sprechen.

Siehe auch

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Literatur

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  • Uwe Herzog:Das Sprecherhandbuch. Ausbildung und Praxis bei Film, TV, Funk und Werbung. kirsten herzog verlag, Köln 2007,ISBN 978-3-938604-10-6 (E-Book; Format pdf)

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. MDR Zeitreise: Kurzporträts: Die Ansagerinnen in den 50er- und 60er-Jahren. MDR, abgerufen am 28. Oktober 2021. 
  2. Der Spiegel Nr. 41/1985 vom 7. Oktober 1985,Guten Abend, meine Damen und Herren. Wir schalten jetzt um zum Tatort nach München, S. 131
  3. wordpress.com vom 22. März 2019, Kalenderblatt 22.3.1935 – Weltweit erster Fernsehsender
  4. Das war dann mal weg,Testbild, Sendeschluss & Co. In: ZDF. 25. Dezember 2018, archiviert vom Original am 18. Mai 2021; abgerufen am 9. Februar 2022. 
  5. Netzeitung.de vom 29. Dezember 2004, Letzter deutscher Fernsehansager Törzs geht (Memento vom 15. Dezember 2013 imInternet Archive)
Normdaten (Sachbegriff):GND:1238318614(lobid,OGND,AKS)
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