Printzheim
Printzheim | ||
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Staat | Frankreich![]() | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Saverne | |
Kanton | Saverne | |
Gemeindeverband | Pays de Saverne | |
Koordinaten | 48° 47′ N,7° 29′ O48.7908333333337.4788888888889Koordinaten:48° 47′ N,7° 29′ O | |
Höhe | 197–283 m | |
Fläche | 4,30 km² | |
Einwohner | 202(1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 47 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67490 | |
INSEE-Code | 67380 | |
Website | Webpräsenz |
Printzheim (deutschPrinzheim; historisch auch:Breunsheim[1]) ist einefranzösischeGemeinde mit 202 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) imDépartementBas-Rhin in derRegionGrand Est (bis 2015Elsass).
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Printzheim liegt imPays de Hanau, das in etwa dem Gebiet der ehemaligenGrafschaft Hanau-Lichtenberg entspricht, zwischenGottesheim im Süden und dem WeilerRiedheim, der zuBouxwiller gehört, im Norden, 10 Kilometer nordöstlich vonSaverne und 30 Kilometer nordwestlich vonStraßburg, östlich derVogesen.[2] Der Schnurgraben fließt durch das Gemeindegebiet.[3]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mittelalter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Nennung von Printzheim stammt aus dem Jahr 1255.
Prinzheim gehörte alsAllod schon Anfang des 13. Jahrhunderts denHerren von Lichtenberg.[4] Sie ordneten es demAmt Buchsweiler zu,[5] das am Anfang des 14. Jahrhunderts alsAmt derHerrschaft Lichtenberg entstand. Anlass kann die Landesteilung gewesen sein, die um 1330 zwischenJohann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, undLudwig III. von Lichtenberg stattfand. Dabei fiel Prinzheim in den Teil des Besitzes, der künftig von der älteren Linie verwaltet wurde.[6]
Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter vonLudwig V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474), und eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft, heiratete 1458 den GrafenPhilipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480). Der hatte eine kleineSekundogenitur aus dem Bestand derGrafschaft Hanau erhalten, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand dieGrafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers,Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager,Simon IV. Wecker vonZweibrücken-Bitsch. Das Amt Buchsweiler – und damit auch Prinzheim – gehörten zu dem Teil von Hanau-Lichtenberg, den die Nachkommen von Anna erbten.
Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]GrafPhilipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 dieReformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nunlutherisch wurde.
Mit derReunionspolitik Frankreichs unter KönigLudwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen,Johann Reinhard III. 1736, fiel das Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter,Charlotte, LandgrafLudwig (IX.) vonHessen-Darmstadt.
Mit dem durch dieFranzösische Revolution begonnenen Umbruch wurde Prinzheim französisch. Es erhielt 1793 den Status einer Gemeinde (alsPrinzheim) und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung (unter dem heutigen Namen).[7] Im November 1793 während desersten Koalitionskriegs besiegte die französische Revolutionsarmee bei Printzheim dieösterreichischen Truppen. Der Schnurgraben fließt durch das Gemeindegebiet.[8] Von 1871 bis 1919 gehörte die Gemeinde zuDeutschland.[7]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1798[9] | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 237 | 213 | 215 | 206 | 208 | 192 | 211 | 213 | 202 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dieevangelisch-lutherische Kirche von Printzheim wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut. Aus dieser Zeit ist nur der Glockenturm erhalten, in dessenChor 2004 mittelalterlicheFresken entdeckt und im folgenden Jahr restauriert wurden.[10] Die Kirche wird seit 1545 fürevangelische Gottesdienste genutzt. DasKirchenschiff wurde 1738 vergrößert, 1873 dem Turm eine Etage hinzugefügt. 1890 wurde das alte Kirchenschiff zerstört und ein neues erbaut.[11]
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Bild der Gemeinde ist durch Weiden, Äcker und Weinberge geprägt. Wichtige Erwerbszweige der Printzheimois sindWeinbau, die Zucht von Hausschweinen und Hausrindern. Es gibt eine landwirtschaftliche Genossenschaft. Der Schnurgraben fließt durch das Gemeindegebiet.[12]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Fritz Eyer:Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In:Schriften derErwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage.Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985,ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
- Alfred Matt:Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999,ISBN 2-84234-055-8, S. 1127–1129.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Matt, S. 7.
- ↑Printzheim auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 22. November 2009
- ↑Printzheim auf quid.fr (Memento desOriginals vom 20. September 2009 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.quid.fr; abgerufen am 22. November 2009, seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.
- ↑Eyer, S. 53, 111.
- ↑Eyer, S. 238.
- ↑Eyer, S. 78.
- ↑abPrintzheim auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 22. November 2009
- ↑Printzheim auf quid.fr (Memento desOriginals vom 20. September 2009 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.quid.fr; abgerufen am 22. November 2009, seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.
- ↑Matt, S. 7.
- ↑Fresques de l’église de Printzheim. In: fondation-patrimoine.org. Fondationdu Patrimoine, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2016; abgerufen am 5. Oktober 2012 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fondation-patrimoine.org
- ↑Printzheim in der Base Mérimée.
- ↑Printzheim auf quid.fr (Memento desOriginals vom 20. September 2009 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.quid.fr; abgerufen am 22. November 2009, seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.