Premio Malaparte
DerPremie Malaparte, benannt nach demitalienischen SchriftstellerCurzio Malaparte (1898–1957), ist ein italienischerLiteraturpreis für internationale Schriftsteller, der von 1983 bis 1998 vergeben wurde und 2012 wiederbelebt wurde.
Der Preis wurde 1983 von dem SchriftstellerAlberto Moravia und der KulturförderinGraziella Lonardi Buontempo ins Leben gerufen. Organisatorisch unterstützt wurde der aufCapri vergebene Preis durch den VereinAmici di Capri („Freunde von Capri“),[1] benannt wurde er nach dem zeitweise auf Capri lebenden Schriftsteller Curzio Malaparte.[2] Der ursprüngliche Preis wurde von 1983 an jährlich vergeben, 1996 und 1997 ausgesetzt und nach einer vorerst letzten Vergabe 1998 zunächst nicht weitergeführt. Erst auf Betreiben von Gabrielle Buontempo, Generalsekretärin der KulturstiftungIncontri Internazionali d‘Arte, wurde der Preis 2012 wieder ins Leben gerufen und wird seitdem erneut jährlich vergeben.[1] Finanzielle Unterstützung erfährt der Preis seitdem von derFerrarelle Società Benefit, einem Mineralwasserunternehmen.[3] Für dieAgenzia Nazionale Stampa Associata (ANSA) war der Preis 2023 „einer der renommiertesten italienischen Literaturpreise für internationale Schriftsteller“.[3]
Unter den Preisträgern befinden sich zahlreiche international bedeutsame Autoren, darunter die LiteraturnobelpreisträgerSaul Bellow,Nadine Gordimer undHan Kang. 1990 – kurz nach derSamtenen Revolution im Herbst 1989 – ging der Preis an den tschechoslowakischen Regimekritiker, Schriftsteller und StaatsmannVáclav Havel, was damalsDie Zeit als „Heimkehr nach Europa“ wohlwollend beurteilte.[2] Neben dem eigentlichen Preis vergibt die Jury unregelmäßig auchmenzione speciale per meriti letterari, in Deutsch etwa „besondere Erwähnungen für literarische Verdienste“.[1]
Preisträger
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die folgende Auflistung aller Preisträger des Premio Malaparte richtet sich – soweit nicht anders angegeben – nach den Angaben auf der Website des Preises:[4]
- 1983:Anthony Burgess (Vereinigtes Königreich)
- 1984:Saul Bellow (Vereinigte Staaten)
- 1985:Nadine Gordimer (Südafrika)
- 1986:Manuel Puig (Argentinien)
- 1987:John le Carré (Vereinigtes Königreich)
- 1988:Fasil Abdulowitsch Iskander (Sowjetunion)
- 1989:Zhang Jie (VR China)[1]
- 1990:Václav Havel (Tschechoslowakei)
- 1991:Predrag Matvejević (Kroatien)
- 1992:Susan Sontag (Vereinigte Staaten)
- 1993:Michel Tournier (Frankreich)
- 1994:Breyten Breytenbach (Südafrika)
- 1995:A. S. Byatt (Vereinigtes Königreich)
- 1996–1997:keine Vergabe
- 1998:Isabel Allende (Chile)
- 1999–2011:keine Vergabe
- 2012:Emmanuel Carrère (Frankreich)
- 2013:Julian Barnes (Vereinigtes Königreich)
- 2014:Donna Tartt (Vereinigte Staaten)
- 2015:Karl Ove Knausgård (Norwegen)
- 2016:Elizabeth Strout (Vereinigte Staaten)
- 2017:Han Kang (Südkorea)
- 2018:Richard Ford (Vereinigte Staaten)
- 2019:Colm Tóibín (Irland)
- 2020:Amin Maalouf (Libanon / Frankreich)
- 2021:Yasmina Reza (Frankreich)
- 2022:Daniel Mendelsohn (Vereinigte Staaten)
- 2023:Benjamín Labatut (Chile)[3]
- 2024:Rachel Cusk (Vereinigtes Königreich)[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Website des Premio Malaparte (italienisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdPremio Malaparte. In: raicultura.it. RAI Cultura, 2023, abgerufen am 26. November 2023 (italienisch).
- ↑abVaclav Havel erhielt den Premio Malaparte: Heimkehr nach Europa. In:Die Zeit, 28. September 1990, Nr. 40,ISSN 0044-2070, S. 80 (Digitalisat).
- ↑abcPremio Malaparte, gran finale con Labatut in Certosa. In: ansa.it. Agenzia Nazionale Stampa Associata, 1. Oktober 2023, abgerufen am 26. November 2023 (italienisch).
- ↑Vincitori. In: premiomalaparte.it. Premio Malaparte, 2022, abgerufen am 26. November 2023 (italienisch).
- ↑Il Premio Malaparte 2024 a Rachel Cusk. In:ansa.it,Agenzia Nazionale Stampa Associata, 23. September 2024. Abgerufen am 15. Oktober 2024.