Dieportugiesische Fußballnationalmannschaft der Männer (portugiesischSeleção Portuguesa de Futebol) ist eine Auswahl vonportugiesischen Fußballspielern, die den portugiesischen Fußballverband (Federação Portuguesa de Futebol) auf internationaler Ebene beiFreundschaftsspielen und internationalen Turnieren repräsentiert.
Derportugiesische Fußballdachverband wurde 1914 alsUnião Portuguesa de Futebol gegründet. Ziel war es nationale Turniere zu organisieren, da damals nur regionale Meisterschaften stattfanden, und eine Nationalmannschaft zu erschaffen, um gegen andere Nationen anzutreten. Aufgrund desErsten Weltkrieges fand das erste Spiel der portugiesischen Nationalmannschaft erst sieben Jahre später, am 18. Dezember 1921, gegenSpanien imO’Donnell Stadion in Madrid statt. Das Spiel gewannen die Spanier mit 3:1. Für Spanien war es bereits das siebte Länderspiel. Die portugiesische Mannschaft bestand aus Spielern von fünf verschiedenen Mannschaften (Internacional,Casa Pia AC,Benfica Lissabon,Sporting Lissabon,FC Porto). Mit vier Spielern (António Pinho, Cândido de Oliveira, J. Maria Gralha und António Augusto Lopes) stellte Casa Pia die meisten Spieler bereit. Benfica war mit drei (Vítor Gonçalves, António Ribeiro dos Reis und Alberto Augusto), Sporting mit zwei (Jorge Vieira und João Francisco) und Internacional (Carlos Guimarães) und der FC Porto (Artur Augusto) mit jeweils einem Spieler vertreten. Die Spieler wurden von einem Komitee nominiert, das aus 11 Personen bestand. Sie waren für die Aufstellung der ersten drei Länderspiele verantwortlich.
Der Spielbericht des ersten offiziellen Spiels der portugiesischen Nationalmannschaft: Spanien – Portugal 3:1 (2:0).[2]
Tore: 1:0 Meana (6.), 2:0 Alcántara (10.), 3:0 Alcántara (66.), 3:1 Alberto Augusto (Handelfmeter)
Zuschauer: 14.000
Auch die nächsten drei Länderspiele fanden wieder gegen Spanien statt und alle gingen verloren. Erst im fünften Spiel, im Jahr 1925, konnten die Portugiesen mit einem 1:0 gegenItalien den ersten Sieg einfahren. Im sechsten Spiel erreichte Portugal das erste Unentschieden gegen dieTschechoslowakei. 1928 ging Portugal im sechsten Vergleich mit den Spaniern zum ersten Mal nicht als Verlierer vom Platz. ImLissabonerEstádio do Lumiar erkämpften sich dieLusitaner ein 2:2.
Da derportugiesische Fußballverband erst 1923 derFIFA beitrat, verpasste Portugal die ersten dreiolympischen Fußballturniere. Bei denOlympischen Spielen 1924 inParis traf die Nationalmannschaft in der Vorrunde auf den späteren BronzemedaillengewinnerSchweden. Das Spiel wurde jedoch von Portugal abgesagt, das sich damit weiterhin nur in Freundschaftsspielen mit anderen Nationen messen konnte. Vier Jahre später gaben die Portugiesen bei derOlympiade von Amsterdam schließlich ihr Turnierdebüt. Nach Siegen gegenChile undJugoslawien musste sich Portugal im ViertelfinaleÄgypten mit 1:2 geschlagen geben.
An derersten Austragung derWeltmeisterschaft im Jahr 1930 nahm die portugiesische Nationalmannschaft nicht teil, da die Partizipation an der Endrunde auf Einladung erfolgte. Bei derQualifikation zurWeltmeisterschaft 1934 scheiterten die Portugiesen deutlich anSpanien.Vier Jahre später traf man in der Qualifikation auf dieSchweiz. Nachdem sich beide Mannschaften auf eine einzige Partie auf neutralem Boden geeinigt hatten, verlor Portugal das Spiel inMailand mit 1:2.
Wegen desZweiten Weltkrieges fiel dieWeltmeisterschaft 1942 aus und die Portugiesen absolvierten in den Kriegsjahren nur sieben Freundschaftsspiele. Die geringe Spielpraxis wirkte sich auch unmittelbar nach dem Krieg auf die Ergebnisse des Nationalteams aus: Im Jahr 1947 kassierte Portugal die bis heute höchste Niederlage der Verbandsgeschichte, ein 0:10 gegenEngland.
In derQualifikation zurWeltmeisterschaft 1950 in derehemaligen KolonieBrasilien scheiterte Portugal wieder nach Hin- und Rückspiel am iberischen Nachbarn Spanien. Später wurde Portugal der Startplatz derTürkei angeboten, der jedoch abgelehnt wurde. 1954 trat der portugiesische Verband der inBasel neu gegründetenUEFA bei. Auch die nächsten zwei Weltmeisterschaften verpassten die Portugiesen. 1954 wurden sie in derQualifikation vonÖsterreich mit einer 1:9-Niederlage und einem torlosen Remis deklassiert. Bei derQualifikation zurWM 1958 wurde PortugalItalien undNordirland zugelost und scheiterte als Gruppenletzter.
Die von der UEFA gegründeteEuropameisterschaft fand zum ersten Mal 1960 statt. In derQualifikation zurEndrunde, die im K.-o.-Modus ausgetragen wurde, traf dieSeleção im Achtelfinale auf dieNationalmannschaft der DDR. Am 21. Juni 1959 gewann Portugal das Hinspiel imWalter-Ulbricht-Stadion zuBerlin mit 2:0 durch Tore vonMatateu undMário Coluna. Eine Woche später setzen sich die Portugiesen imEstádio das Antas inPorto mit 3:2 auch im Rückspiel durch. Coluna erzielte dabei zwei Tore. Im Viertelfinale scheiterte Portugal jedoch am späteren FinalistenJugoslawien. Zwar wurde das Hinspiel mit 2:1 gewonnen, allerdings ging das Rückspiel mit 1:5 verloren, sodass man die Endrunde verpasste.
In derQualifikation für dieWeltmeisterschaft 1962 inChile traf Portugal auf England undLuxemburg. In dieser 3er-Gruppe erreichte nur der Erstplatzierte die Endrunde. Nach einem 6:0-Sieg gegen Luxemburg und einem 1:1-Unentschieden gegen England in Lissabon gingen die beiden Auswärtsspiele verloren, wodurch die Portugiesen nur Gruppenzweiter wurden.
DieEuropameisterschaft 1964 in Spanien wurde bereits in derVorrunde der Qualifikation gegenBulgarien verpasst. Hin- und Rückspiel gewannen beide Mannschaften jeweils 3:1, weswegen ein Entscheidungsspiel notwendig wurde, das die Bulgaren mit 1:0 inRom gewannen. Stattdessen nahm Portugal 1964 an derTaça das Nações (dt.: Nationen-Pokal) teil, einem Einladungsturnier im Liga-System zum 50. Jubiläum desBrasilianischen Fußballverbandes. Neben Portugal undBrasilien wurdenArgentinien und England eingeladen. Das erste Spiel gegen Argentinien verlor Portugal mit 0:2. Das zweite Spiel gegen England, das ebenfalls die EM-Endrunde verpasst hatte, endete mit einem 1:1-Unentschieden mit Toren vonRoger Hunt undFernando Peres. Das letzte Spiel gegen Gastgeber Brasilien verloren dieLusitaner mit 1:4. Den portugiesischenEhrentreffer bescherte Mário Coluna. Portugal wurde gemeinsam mit England Gruppendritter.
1965–1982: Erste WM-Teilnahme, Torschützenkönig Eusébio und folgende Stagnation
In der Qualifikation zurWeltmeisterschaft 1966 spielte Portugal in derGruppe 4 gegen den Vizeweltmeister der WM 1962, dieTschechoslowakei,Rumänien und dieTürkei. ObwohlBenfica Lissabon1961 und1962 denEuropapokal der Landesmeister gewonnen und1965 wieder imFinale gestanden hatte, galten die vom BrasilianerOtto Glória trainierten Portugiesen nur als Außenseiter. Nach vier Siegen in Serie reichte ein 0:0-Unentschieden am vorletzten Gruppenspieltag gegen die Tschechoslowakei, um sich erstmals für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Bei der Endrunde traf Portugal in derGruppe C auf Ungarn, Brasilien und Bulgarien. Angeführt von KapitänMário Coluna gewann Portugal alle drei Spiele und qualifizierte sich als Gruppenerster souverän für das Viertelfinale. Mit dem 3:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien sorgte man zudem für dessen sensationelles Vorrundenaus. Im Viertelfinale wartete mitNordkorea ein weiteres Überraschungsteam. Nach einem katastrophalen Spielbeginn lag Portugal bereits nach 25 Minuten mit 0:3 in Rückstand. Anschließend gelang es dem portugiesischen Offensivblock jedoch wieder an den mutigen Angriffsfußball der Gruppenphase anzuknüpfen undEusébio drehte das Spiel mit vier Toren fast im Alleingang, bevorJosé Augusto für den 5:3-Endstand sorgte. Im Halbfinale gegen den Gastgeber England war Portugal zumeist ebenbürtig, doch die Engländer nutzten ihre Spielzüge besser und nahmen Eusébio zudem in Person vonNobby Stiles erfolgreich in Manndeckung. DemSchwarzen Panther gelang per Elfmeter in der 82. Minute nur noch der 1:2-Anschlusstreffer, wodurch Portugal das Finale verpasste. Das Spiel um Platz 3 gewann dieSeleção mit 2:1 gegen dieSowjetunion. Damit erreichten die Portugiesen bei ihrer Turnierpremiere die bis heute beste WM-Platzierung. Eusébio erzielte in diesem Spiel sein neuntes Turniertor und wurdeWM-Torschützenkönig.
Nach dem erfolgreichen Auftritt bei der Weltmeisterschaft sollten 18 Jahre vergehen, bis sich die Portugiesen wieder für eine Endrunde qualifizieren konnten. In derQualifikation zurEuropameisterschaft 1968 traf man auf Bulgarien, Norwegen und Schweden und verpasste als Gruppenzweiter knapp das EM-Ticket. In derQualifikation zurWeltmeisterschaft 1970 wurde Portugal Rumänien, Griechenland und der Schweiz zugelost und mit nur einem Sieg Gruppenletzter. DieQualifikation zurEM 1972 wurde als Gruppenzweiter hinter Belgien und vor Schottland und Dänemark knapp verpasst. Auch in derQualifikation zurWM 1974 berechtigte der zweite Gruppenrang hinter Bulgarien und vor Nordirland und Zypern nicht zur Endrundenteilnahme. In derQualifikation zurEM 1976 kam Portugal in einer Vierergruppe mit England, der Tschechoslowakei und Zypern nicht über den dritten Gruppenplatz hinaus. DieWM 1978 verpasste man in derQualifikation als Gruppenzweiter hinter Polen und vor Dänemark und Zypern. DieQualifikation zurEM 1980 bestritt Portugal in einer Fünfergruppe mit Belgien, Österreich, Schottland und Norwegen und scheiterte als Gruppendritter. Und in derQualifikation zurWM 1982 wurde man in einer Gruppe mit Schottland, Nordirland, Schweden und Israel nur Gruppenvierter.
1983–1994: Erste EM-Teilnahme, Saltillo-Affäre und erneute Stagnation
Im September 1982 kehrteOtto Glória als Nationaltrainer zurück. In dieQualifikation zurEuropameisterschaft 1984 startete Portugal vielversprechend mit zwei Siegen gegen Finnland und Polen. Im April 1983 kassierte dieSeleção jedoch gegen den letzten Gruppengegner, die Sowjetunion, eine 0:5-Auswärtsniederlage. Als auch das anschließende Freundschaftsspiel gegen Brasilien mit 0:4 verloren ging, trat Glória nach nur sieben Länderspielen wieder zurück und wurde durchFernando Cabrita ersetzt. Cabrita startete wie sein Vorgänger mit Siegen gegen Polen und Finnland. Im entscheidenden letzten Gruppenspiel schlug Portugal die Sowjetunion am 13. November 1983 in Lissabon durch ein Tor vonRui Jordão mit 1:0. Dadurch nahm Portugal nach 18 Jahren wieder an einer Endrunde und erstmals an einer EM teil. Das EM-Debüt verlief ähnlich erfolgreich wie das WM-Debüt: Im ersten Gruppenspiel erkämpften die Portugiesen ein 0:0-Unentschieden gegen den amtierenden Europameister Deutschland. Das zweite Gruppenspiel gegen Spanien endete 1:1, wobeiAntónio Sousa Portugals erstes EM-Tor erzielte. Im letzten Gruppenspiel gegen Rumänien gelangNené in der 81. Minute der 1:0-Siegtreffer, woraufhin Portugal an Deutschland vorbei- und als Gruppenzweiter ins Halbfinale einzog. In der Vorschlussrunde ließ Portugal den überlegenen Gastgeber Frankreich anrennen und lauerte auf Konter. Rui Jordão erzwang mit seinem Tor zum 1:1-Ausgleich in der 74. Minute die Verlängerung. In dieser bedrängte Frankreich fast permanent das Tor vonManuel Bento, lief jedoch in der 98. Minute in einen Konter, den erneut Rui Jordão zum 2:1 für Portugal nutzte. Anschließend konnte Portugal den intensiven Angriffsbemühungen der Franzosen jedoch nicht mehr standhalten und kassierte in der 114. Minute den Ausgleich, bevorMichel Platini eine Minute vor Ende der Verlängerung die 2:3-Niederlage besiegelte.
Nach dem überraschend erfolgreichen Abschneiden bei der EM übernahmJosé Torres die Nationalmannschaft. In derQualifikation zurWeltmeisterschaft 1986 löste Portugal in einerFünfergruppe mit Deutschland, Schweden, der Tschechoslowakei und Malta als Gruppenzweiter zum zweiten Mal das WM-Ticket. Das Turnier selbst stand unter keinen guten Vorzeichen: Erst wurde nur wenige Stunden vor der geplanten Abreise der Mannschaft nach MexikoAntónio Veloso positiv auf dasanabole SteroidPrimobolan getestet ‒ ein Befund, der sich später als falsch herausstellte ‒ und aus dem WM-Kader gestrichen. Später drohte die Mannschaft ‒ erbost über den Umgang mit Veloso, ihre Unterkunft inSaltillo, dürftige Siegprämien und nach einem Streit mit dem portugiesischen Fußballverband über ausbleibende Bonuszahlungen ‒ mit einem WM-Boykott (Saltillo-Affäre). Aufgrund des öffentlichen Drucks aus dem In- und Ausland lenkten die Spieler aber frühzeitig ein. Durch ein Tor vonCarlos Manuel startete Portugal sogar mit einem 1:0-Auftaktsieg gegen England in das Turnier. Im Anschluss brach sich jedoch Stammtorhüter Manuel Bento im Training ein Bein und Portugal musste nach Niederlagen gegen Polen und Marokko bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten.
Als Konsequenz der Saltillo-Affäre wurde Nationaltrainer Torres nach der WM entlassen und die in den Boykott involvierten Spieler von denQualifikationsspielen zurEM 1988 ausgeschlossen. Daraufhin verschlechterten sich die Resultate deutlich und Portugal erreichte in einer Fünfergruppe mit Italien, Schweden, der Schweiz und Malta nur den dritten Gruppenrang. Auch die darauffolgenden drei großen Turniere wurden verpasst: Bei derQualifikation zurWM 1990 kam Portugal in einer Gruppe mit Belgien, der Tschechoslowakei, der Schweiz und Luxemburg erneut nicht über den dritten Gruppenrang hinaus. DieQualifikation zurEM 1992 wurde in einer Gruppe mit den Niederlanden, Griechenland, Finnland und Malta als Gruppenzweiter knapp verpasst. Und in derQualifikation zurWM 1994 belegte dieSeleção in einer Gruppe mit Italien, der Schweiz, Schottland, Malta und Estland abermals nur den dritten Gruppenrang.
In derQualifikation zurWeltmeisterschaft 1998 wurde Portugal vonArtur Jorge betreut. In einerGruppe mit Deutschland, der Ukraine, Armenien, Nordirland und Albanien erreichte Portugal nur einen enttäuschenden dritten Platz, wodurch abermals die WM-Endrunde verpasst wurde. Bis heute ist die WM 1998 das letzte Turnier, für das sich Portugal nicht qualifizieren konnte.
Die Qualifikation für dieEuropameisterschaft 2000 gelang unter NationaltrainerHumberto Coelho. Zwar wurde Portugal inGruppe 7 nur Zweiter hinterRumänien, als bestem Gruppenzweiten der Quali blieben derSeleção dieRelegationsspiele jedoch erspart. Bei der Endrunde spielte Portugal begeisternden Fußball. Ihr Auftaktspiel in derGruppe A gegen England gewann dieSeleção trotz eines 0:2-Rückstandes durch Tore von Figo, Rui Costa undNuno Gomes mit 3:2. Im zweiten Gruppenspiel gegen Rumänien gelang durch das 1:0-Siegtor vonCostinha in der Nachspielzeit die vorzeitige Qualifikation für die K.-o.-Runde. Obwohl Coelho daher im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland nur eine B-Elf auf den Rasen sandte, gewann Portugal auch dieses Spiel durch einen Hattrick vonSérgio Conceição klar mit 3:0. Im Viertelfinale schlug Portugal die Türkei durch einen Doppelpack von Nuno Gomes mit 2:0 und zog zum zweiten Mal nach 1984 in ein EM-Halbfinale ein. Wie damals hieß der Gegner dabei Frankreich. Obwohl Portugal durch Nuno Gomes die Führung erzielte und im Spielverlauf die größeren Chancen herausspielte, ging das Spiel in der Verlängerung durch einGolden Goal per Handelfmeter vonZinédine Zidane mit 1:2 verloren.Abel Xavier,Paulo Bento und Nuno Gomes wurden für ihr Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter nach Spielende mit monatelangen Sperren belegt.
Nachdem sich Humberto Coelho gegen eine Verlängerung seines Vertrages entschieden hatte, wurde António Oliveira im August 2000 zum zweiten Mal Nationaltrainer. Als Sieger ihrerWM-Qualifikationsgruppe sicherten sich die Portugiesen nach 16 Jahren wieder die Teilnahme an einer WM-Endrunde. Durch das gute Abschneiden bei der zurückliegenden EM gehörte dieSeleção zu den Geheimfavoriten. Allerdings gelang Portugal inGruppe D nur im zweiten Gruppenspiel gegen Polen ein überzeugender 4:0-Sieg, zu demPauleta drei Tore beisteuerte. Die übrigen Gruppenspiele gegen die USA und Gastgeber Südkorea gingen überraschend verloren, woraufhin die Mannschaft bereits nach der Vorrunde ausschied und António Oliveira entlassen wurde.
Zur Vorbereitung auf dieEuropameisterschaft 2004 im eigenen Land, für die Portugal als Gastgeber automatisch qualifiziert war, verpflichtete der portugiesische Fußballverband den BrasilianerLuiz Felipe Scolari als Nationaltrainer. Scolari hielt weitestgehend an der mittlerweile sehr erfahrenen „Goldenen Generation“ fest, integrierte jedoch auch junge Talente wieCristiano Ronaldo in die Mannschaft. Trotz einer überraschenden 1:2-Niederlage im Eröffnungsspiel gegen Griechenland zogen die Portugiesen im Anschluss nach Siegen gegen Russland, Spanien, England (im Elfmeterschießen) und die Niederlande erstmals ins EM-Finale ein. In der Wiederauflage des Eröffnungsspiels gegen Griechenland war Portugal klarer Favorit und erspielte sich ein deutliches Chancenplus. Das einzige Tor des Spiels erzielten jedoch die Griechen nach einer Standardsituation.
Nach dem verlorenen EM-Finale bot sich der in die Jahre gekommenen „Goldenen Generation“ bei derWM 2006 inDeutschland letztmals die Chance auf einen großen Titel. DieQualifikation gelang dabei mühelos. In derGruppenphase der Endrunde zog Portugal ohne Punktverlust ins Achtelfinale gegen die Niederlande ein. In einem Spiel, das durch harte Fouls und eine Vielzahl an Gelben und Roten Karten im Nachgang alsSchlacht von Nürnberg bezeichnet wurde, reichte ein Tor vonManiche zum 1:0-Sieg. Das torlose Viertelfinale gegen England musste im Elfmeterschießen entschieden werden.Ricardo hielt dabei als erster Torhüter überhaupt drei Elfmeter bei einer WM und bescherte Portugal die zweite WM-Halbfinalteilnahme nach 1966. In der Vorschlussrunde traf dieSeleção auf Frankreich und verlor wie bei der EM 2000 durch einen von Zidane verwandelten Elfmeter. Im Spiel um Platz 3 unterlag Portugal mit 1:3 gegen Gastgeber Deutschland. Der vierte Platz stellt die bis heute zweitbeste WM-Platzierung dar.
2007 bis heute: Europameister und zweifacher Nations-League-Sieger
Nach der WM gaben mitLuís Figo undPauleta die beiden letzten großen Spieler der „Goldenen Generation“ ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt und Nationaltrainer Scolari sah sich gezwungen, einen Umbruch einzuleiten. Für dieEuropameisterschaft 2008 qualifizierte sich Portugal – angeführt vonNuno Gomes,Deco undCristiano Ronaldo – als Zweiter derQualifikationsgruppe A hinter Polen. Bei der Endrunde zog Portugal durch Siege in den beiden erstenGruppenspielen gegen dieTürkei undTschechien vorzeitig in die Finalrunde ein. Daraufhin schonte Scolari im letzten Gruppenspiel, einer 0:2-Niederlage gegen dieSchweiz, eine Reihe von Stammspielern. Als Gruppensieger traf Portugal imViertelfinale aufDeutschland und schied nach einer unglücklichen 2:3-Niederlage aus. Im Anschluss trat Scolari zurück und wurde durchCarlos Queiroz ersetzt.
Nach durchwachsenenQualifikationsspielen sicherte sich Portugal als Gruppenzweiter hinter Polen und knapp vor Schweden erst durch zwei 1:0-Siege in denRelegationsspielen gegenBosnien und Herzegowina die Teilnahme an derWM 2010. Dennoch als Mitfavorit gehandelt, kam Portugal im ersten WM-Gruppenspiel gegen dieElfenbeinküste nicht über ein 0:0 hinaus. Im zweiten Gruppenspiel wurde der AußenseiterNordkorea mit 7:0 deklassiert. Aufgrund der sehr guten Tordifferenz war der zweite Gruppenplatz nahezu sicher. Das letzte Gruppenspiel gegenBrasilien endete nach ausgeglichenem und wenig spektakulärem Spielverlauf erneut torlos, womit beide Mannschaften ins Achtelfinale einzogen. Hier verlor Portugal durch ein Abseitstor mit 0:1 gegen den späteren TurniersiegerSpanien.
Nachdem Queiroz wegen Beschimpfungen von Offiziellen während Dopingkontrollen vor der WM von der portugiesischen Anti-Doping-Agentur im August 2010 für sechs Monate gesperrt worden war und Portugal in den beiden erstenQualifikationsspielen für dieEM 2012 gegenZypern undNorwegen nur einen Punkt geholt hatte, ersetzte ihn der portugiesische Fußballverband im September 2010 durchPaulo Bento. Als Gruppenzweiter hinterDänemark schlug dieSeleção erneut Bosnien und Herzegowina in denRelegationsspielen. Bei der Endrunde setzte sich Portugal etwas überraschend in der„Todesgruppe“ um Deutschland, dieNiederlande und Dänemark durch. Ein Doppelpack von Cristiano Ronaldo zum 2:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die Elftal sicherte den Einzug insViertelfinale. Auch hier war es Ronaldo, der mit einem Kopfballtor zum 1:0-Sieg gegen Tschechien den Unterschied machte. ImHalbfinale gegen den amtierenden Welt- und Europameister Spanien verlor dieSeleção im Elfmeterschießen.
Um die Endrunde derWM 2014 in Brasilien zu erreichen, musste Portugal als Tabellenzweiter derQualifikationsgruppe F hinterRussland zum dritten Mal in Folge den Umweg über dieRelegationsspiele nehmen. Zwei knappe Siege gegenSchweden, die Portugal den Toren von Cristiano Ronaldo zu verdanken hatte, sicherten schließlich die Teilnahme. Das Turnier endete jedoch enttäuschend. Mit einem angeschlagenen Ronaldo kassierte Portugal im Auftaktspiel gegen Deutschland eine 0:4-Niederlage. Im Anschluss reichten ein 2:2-Unentschieden gegen dieUSA und ein 2:1-Sieg gegenGhana wegen der schlechten Tordifferenz nicht für den Einzug ins Achtelfinale.
Aufstellung der portugiesischen Mannschaft im EM-Finale 2016.
Eine Heimniederlage gegenAlbanien im Auftaktspiel derQualifikation zurEuropameisterschaft 2016 führte zur Entlassung von Paulo Bento. Unter dem neuen NationaltrainerFernando Santos wurden alle übrigen Qualifikationsspiele gewonnen, woraufhin sich Portugal als Gruppenerster erstmals seit 2008 wieder direkt und ohne Umweg über die Relegation für ein großes Turnier qualifizierte. Die EM-Endrunde begann ernüchternd: Als Favorit derGruppe F kam Portugal im ersten Gruppenspiel gegen den Turnier-Debütanten ausIsland trotz großer spielerischer Überlegenheit und dem Führungstor vonNani nur zu einem 1:1-Unentschieden. Das zweite Gruppenspiel gegenÖsterreich endete trotz einer erneuten Vielzahl an klaren Chancen torlos. Im letzten Gruppenspiel gegenUngarn stand Portugal folglich unter großem Erfolgsdruck, geriet jedoch gleich dreimal in Rückstand. Ein Tor von Nani und ein Doppelpack von Cristiano Ronaldo führten zum dritten Remis in Folge. Obwohl nur Gruppendritter, qualifizierte sich dieSeleção damit dank desneuen Turniermodus für dieFinalrunde. In den K.-o.-Spielen setzte Santos auf eine wenig spektakuläre und viel kritisierte Defensivtaktik, die sich jedoch als erfolgreich herausstellte: Das Achtelfinale gewann Portugal gegenKroatien durch ein Kontertor vonRicardo Quaresma mit 1:0 nach Verlängerung, das Viertelfinale gegen Polen mit 5:3 im Elfmeterschießen. Im Halbfinale trafen die Portugiesen aufWales und zogen nach Toren von Ronaldo und Nani durch einen 2:0-Sieg zum zweiten Mal nach 2004 ins Endspiel ein. Dort schlug Portugal am 10. Juli 2016 den GastgeberFrankreich durch ein Tor vonÉder mit 1:0 nach Verlängerung und gewann den ersten großen internationalen Titel.
Infolge des EM-Gewinns nahm Portugal im Jahr2017 erstmals amFIFA-Konföderationen-Pokal teil und qualifizierte sich durch ein Unentschieden gegenMexiko und Siege gegen Russland undNeuseeland als Erster derGruppe A für dieFinalrunde. Nach einer Niederlage im Halbfinale gegen den SüdamerikameisterChile (0:3 im Elfmeterschießen) beendete Portugal das Turnier durch einen anschließenden 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Mexiko auf dem dritten Platz.
In dieQualifikation zurWeltmeisterschaft 2018 startete Portugal mit einer Niederlage gegen dieSchweiz. Anschließend sicherten sich die Portugiesen aber ohne weiteren Punktverlust den Gruppensieg und somit die direkte Qualifikation für die Endrunde inRussland. Portugal wurde derGruppe B zugelost und zog mit einem Sieg gegenMarokko und zwei Unentschieden gegen Spanien und denIran punktgleich mit dem iberischen Nachbarn als Gruppenzweiter ins Achtelfinale ein. Dort schieden die Portugiesen nach einer 1:2-Niederlage gegenUruguay aus.[3]
Im Herbst 2018 nahmen die Portugiesen an derersten Austragung derUEFA Nations League in der höchsten Spielklasse (Liga A) teil und qualifizierten sich in je zwei Partien gegen Polen undItalien für dieEndrunde („Final Four“) im Juni 2019. Dort gewann dieSeleção auf heimischem Boden nach einem 3:1-Sieg im Halbfinale gegen die Schweiz und einem 1:0-Sieg im Finale gegen die Niederlande ihren zweiten internationalen Titel.Bernardo Silva wurde dabei zum besten Spieler der Endrunde gewählt.
Für dieEuropameisterschaft 2021 qualifizierte sich Portugal als Zweiter derQualifikationsgruppe B hinter der Ukraine. Bei der Endrunde wurde Portugal einer schwierigen Gruppe zugelost. Nachdem das Auftaktspiel gegenUngarn mit 3:0 gewonnen wurde, folgten eine 2:4-Niederlage gegen Deutschland und ein 2:2-Unentschieden gegen Frankreich. Als bester Gruppendritter für das Achtelfinale qualifiziert, verlor Portugal mit 0:1 gegenBelgien und schied aus. Cristiano Ronaldo wurde mit fünf Treffern Torschützenkönig des Turniers.
In derQualifikation zurWeltmeisterschaft 2022 verlor Portugal am letzten Spieltag durch ein Gegentor in der Schlussminute mit 1:2 gegenSerbien und verpasste dadurch die direkte Teilnahme an der Endrunde. Die Qualifikation gelang letztlich durch Siege in denPlay-offs gegen die Türkei und Nordmazedonien. Nach Siegen gegen Ghana und Uruguay sowie einer Niederlage gegen Südkorea erreichte Portugal als Gruppensieger das WM-Achtelfinale. Dort besiegte dieSeleção die Schweiz klar mit 6:1, wobeiGonçalo Ramos ein Hattrick gelang. Im Viertelfinale verloren die Portugiesen jedoch gegen AußenseiterMarokko mit 0:1. Im Anschluss wurde der bis 2024 gültige Vertrag mit Fernando Santos in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Neuer Nationaltrainer wurde der SpanierRoberto Martínez.
In derQualifikation zurEuropameisterschaft 2024 gelang den Portugiesen am 11. September 2023 durch ein 9:0 gegenLuxemburg der höchste Sieg ihrer Verbandsgeschichte. Die Tore erzieltenGonçalo Inácio (2),Gonçalo Ramos (2),Diogo Jota (2),Ricardo Horta,Bruno Fernandes undJoão Félix.[4] Bei der EM-Endrunde zog Portugal als Gruppensieger ins Achtelfinale ein und setzte sich dort im Elfmeterschießen gegenSlowenien durch. Im Viertelfinale gegen Frankreich kam es erneut zu einem Elfmeterschießen, in dem Portugal jedoch unterlag und somit ausschied.
In derUEFA Nations League 2024/25 setzte sich Portugal in der Liga A in einerGruppe mit Polen, Schottland und Kroatien als Gruppensieger durch. Im Viertelfinale traf das Team auf Dänemark und machte eine 0:1-Niederlage im Hinspiel durch einen 5:2-Sieg nach Verlängerung im Rückspiel wett, womit erstmals seit 2019 wieder dieEndrunde erreicht wurde. Dort besiegte Portugal im Halbfinale Deutschland mit 2:1 und setzte sich im Finale gegen Spanien nach einem 2:2 nach Verlängerung mit 5:3 im Elfmeterschießen durch. Damit gewann Portugal den dritten Titel seiner Verbandsgeschichte.Nuno Mendes wurde zum besten Spieler der Endrunde gewählt. Erfolgreichster Torschütze der portugiesischen Mannschaft war der 40-jährige Cristiano Ronaldo mit acht Treffern in neun Spielen.
Bei Einführung derFIFA-Weltrangliste im August 1993 belegte Portugal Rang 23. Bis Februar 1994 verbesserte sich Portugal auf Rang 19 und im August 1995 erreichte das Land, dank einer solidenQualifikation zur Europameisterschaft 1996, den 9. Platz und somit das erste Mal die Top 10 der Weltrangliste. Einen Monat später fiel Portugal aber auf den 24. Platz zurück, hielt aber bis Mai 1997 immer einen Platz in den Top 20. Ab Juni 1997 bis Dezember 1998 fuhr das Land die schlechtesten Platzierungen ein. Nach der verpasstenQualifikation zur Weltmeisterschaft 1998 erreichte man den Tiefpunkt im August 1998 mit dem 43. Platz. Im Januar 1999 erreichte Portugal mit Rang 17 wieder die Top 20 und bis zu Beginn derEuropameisterschaft 2000 verbesserte sich das Land auf den 15. Platz. Nach einer starken Europameisterschaft und der Halbfinalteilnahme erreichten die Portugiesen im Juli 2000, nach 5-jähriger Abstinenz, mit Platz 7 wieder die Top 10 der Rangliste. In den folgenden zwei Jahren war Portugal konstant unter den zehn ersten Plätzen vertreten. Dies änderte sich nach dem Gruppenaus bei derWeltmeisterschaft 2002. Im September 2002 fiel man auf Rang 11 und bis Juni 2004 auf den 22. Platz zurück. Dafür verantwortlich war aber auch, dass Portugal vor derEuropameisterschaft 2004 im eigenen Land keine Qualifikationsspiele bestreiten musste und Freundschaftsspiele schwächer gewichtet wurden. Dank der Vizeeuropameisterschaft verbesserte sich Portugal im Juli 2004 um 10 Plätze auf Rang 12 und im Oktober desselben Jahres erreichte man mit Rang 8 wieder die Top 10. In den nächsten fünf Jahren schwankte Portugal, nach einem vierten Platz bei derWeltmeisterschaft 2006 und dem Viertelfinalaus bei derEM 2008, zwischen Platz 6 und 11. Von Juli bis September 2009 stand das Land auf Rang 17. Seit Oktober 2009 befindet sich Portugal konstant in den Top 10. Die höchste Platzierung erreichte Portugal mit dem 3. Platz im April und Mai 2010, Oktober 2012, April 2014 sowie von September 2017 bis Januar 2018.
grüner Hintergrund = Bilanz positiv (Anzahl der Siege höher als die der Niederlagen)
gelber Hintergrund = Bilanz ausgeglichen
roter Hintergrund = Bilanz negativ (Anzahl der Niederlagen höher als die der Siege)
Anmerkungen zur Tabelle:
↑ Endet ein Spiel nach regulärer Spielzeit oder nach Verlängerung, wird es entsprechend dem Resultat gewertet; im Elfmeterschießen entschiedene Partien zählen im Folgenden als Unentschieden
Da der portugiesische Fußballverband erst 1914 gegründet wurde und nicht vor 1923 derFIFA beitrat, verpasste Portugal die Olympischen Spiele inLondon (1908),Stockholm (1912) undAntwerpen (1920).1924 sollte Portugal in der Vorrunde aufSchweden, den späteren Bronzemedaillengewinner, treffen, allerdings sagte Portugal das Spiel ab. Vier Jahre darauf nahm Portugal zum einzigen Mal am olympischen Fußballturnier teil. InAmsterdam trafen die Portugiesen in der Vorrunde aufChile. Das Spiel, welches Portugal mit 4:2 gewann, war das Erste zwischen den beiden Nationen und das erste Spiel Chiles gegen eine europäische Mannschaft. Im Achtelfinale traf Portugal auf dasKönigreich Jugoslawien. Das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften konnte Portugal mit 2:1 für sich entscheiden. Im Viertelfinale hieß der GegnerÄgypten. Auch dieses Spiel war ein Premierenspiel der beiden Nationen, in dem Portugal mit 1:2 unterlag.
Die portugiesische Nationalmannschaft erreichte bisher achtmal eine Endrunde der Weltmeisterschaft. Das beste Ergebnis erreichte das Land bei der ersten Teilnahme mit dem 3. Platz bei derWeltmeisterschaft 1966. Bei derWeltmeisterschaft 2006 erreichte Portugal zum zweiten Mal das Halbfinale, verlor dieses allerdings gegenFrankreich und das Spiel um Platz 3 gegen GastgeberDeutschland.2022 erreichte die Mannschaft das Viertelfinale,2010 und2018 jeweils das Achtelfinale, in dem sie gegen den späteren WeltmeisterSpanien bzw. gegenUruguay ausschied. Bei den Weltmeisterschaften1986,2002 und2014 war für Portugal hingegen schon in der Gruppenphase Schluss.
Nach der verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaften1934,1938 und den kriegsbedingten Ausfällen der Turniere 1942 und 1946 erhielten die Portugiesen die Möglichkeit, an derWeltmeisterschaft 1950 in der ehemaligen KolonieBrasilien teilzunehmen. Der angebotene Platz als Ersatz für die zurückgezogeneTürkei wurde allerdings nicht angenommen. Die folgenden drei Weltmeisterschaften verpasste das Land, ehe es 1966 zum ersten Mal an der Endrunde teilnahm. Danach verpasste Portugal die nächsten vier Weltmeisterschaften und erreichte erst 20 Jahre später bei derWM 1986 zum zweiten Mal die Finalrunde. Die Weltmeisterschaften1990,1994 und1998 verpasste Portugal abermals und erst2002 erreichte man wieder die Gruppenphase. Für die folgenden fünf Weltmeisterschaften qualifizierte sich Portugal erfolgreich,2010,2014 und2022 aber erst in den Play-offs.
Portugal nahm an allen Europameisterschaften teil und erreichte sieben Mal die Endrunde. Die größten Erfolge waren der Gewinn derEuropameisterschaft 2016 und der zweite Platz bei derEuropameisterschaft 2004 im eigenen Land. Bei den Europameisterschaften1984,2000 und2012 erreichten die Portugiesen das Halbfinale, verloren aber jeweils gegen den späteren EuropameisterFrankreich (in derVerlängerung) beziehungsweiseSpanien (imElfmeterschießen).1996 und2008 schied Portugal im Viertelfinale jeweils gegen den späteren Vizeeuropameister (Tschechien bzw.Deutschland) aus.
Die ersten sechsEuropameisterschaften verpasste Portugal nach misslungener Qualifikation.1960 scheiterten die Portugiesen am späteren VizeeuropameisterJugoslawien.1964 und1968 verlor man gegenBulgarien.1972 und1980 scheiterte Portugal anBelgien, dem späteren Vizeeuropameister von 1980. Die erste Finalteilnahme erfolgte 1984 in Frankreich. Die Euro1988 und1992 verpassten die Portugiesen. Seit derEuro 1996 erreichte Portugal stets die Endrunde. Die Qualifikation zurEM 2012 gelang jedoch erst in denPlay-offs gegenBosnien und Herzegowina.
Portugal ist die einzige Mannschaft, die bei gelungener Qualifikation für die Endrunde bisher immer die Gruppenphase überstand und in die K.o.-Runde einzog. MitCristiano Ronaldo stellte Portugal zweimal (2012, 2021) denbesten Torschützen einer Europameisterschaft. Ronaldo ist zudem mit 14 Toren EM-Rekordtorschütze.
Aufgelistet sind jene 25 Spieler, die in den portugiesischen Kader für die WM-Qualifikationsspiele am 13. und 16. November 2025 berufen wurden.[7](Stand der Leistungsdaten: 16. November 2025, nach dem Spiel gegen Armenien)
Die folgenden Spieler gehören zwar nicht zum aktuellen Kader, wurden aber innerhalb der vergangenen 12 Monate als Nationalspieler eingesetzt oder nominiert.
↑Carlos Vilar, Pedro Del Negro, Reis Gonçalves, Virgílio Paula, Plácido Duro, Júlio de Araújo, José Pereira Júnior, Joaquim Narciso Freire, Guilherme Augusto A Sousa, Raúl Nunes und António Ribeiro dos Reis
Das Trikot der portugiesischen Fußballnationalmannschaft ist in der Farbe Weinrot gehalten. Das Rot und Grün, das zum Beispiel bei der EM 2004 aktuell war, wird seit der WM 2006 nicht mehr verwendet; nun verwendet man ein dunkelrotes Trikot. Eine gelbePaspelierung, die entlang der Brustnähte und Hosenbeine läuft, erinnert an einenTampen, ein Schiffstau, und damit an die große VergangenheitPortugals als Seefahrernation. Das Auswärtstrikot von Portugal ist traditionell weiß. Bei der WM 2006 spielte die Mannschaft jedoch in schwarz.
↑Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 19. November 2025, abgerufen am 20. November 2025. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)