| Tarifzone | 1 |
| Linie(n) | 01 |
| Ort | Paris XII,XX |
| Eröffnung | 19. Juli 1900 |



Porte de Vincennes [pɔʁt də vɛ̃sɛn] ist ein unterirdischerU-Bahnhof derLinie 1 derPariser Métro. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten zu verschiedenen Buslinien und zu den StraßenbahnlinienT3a und T3b.
Der U-Bahnhof befindet sich an der Grenze desQuartier du Bel-Air im12. Arrondissement mit dem Quartier de Charonne im20. Arrondissement vonParis. Er liegt längs unter der Straße Cours de Vincennes westlich der kreuzenden, stillgelegten EisenbahnstreckePetite Ceinture.
Namengebend ist die Porte de Vincennes. Durch dieses Tor in der in den 1840er Jahren errichtetenThiersschen Stadtbefestigung führte die Straße nachVincennes,[1] einem nahegelegenen, heute knapp 50.000 Einwohner zählenden Pariser Vorort.
Am 19. Juli 1900 wurde der U-Bahnhof mit der Eröffnung der Linie 1 als deren östliche Endstation in Betrieb genommen. Die erste Métrolinie der Stadt verkehrte damals vonPorte Maillot bis Porte de Vincennes und durchquerte dabei Paris von West nach Ost.[2] Am 24. März 1934 wurde die Linie 1 über die Stadtgrenze hinaus um drei Stationen bisChâteau de Vincennes verlängert, Porte de Vincennes wurde von ihrer Endstation zu einem Durchgangsbahnhof.[3]
Der U-Bahnhof liegt innerhalb einer ehemaligenWendeschleife. Er besteht aus zwei räumlich getrennten Stationen, jeweils eine für jede Fahrtrichtung. Sie liegen unterelliptischen, weiß gefliesten Gewölben und weisen je einen Bahnsteig an einem Streckengleis auf.
Die Breite der Straßen, unter denen die ursprünglichen Endbahnhöfe der Linie 1 liegen, ließ den Bau enger Wendeschleifen zwischen den Häuserfluchten zu. Die unter dem Cours de Vincennes angelegte Endschleife wies einen Radius von nur 30 m auf.[2] Ihre Form ähnelte der eines Tennisschlägers. Der Tunnel des ankommenden Gleises schwenkte um etwa 10° aus der Achse der geraden Strecke aus und weitete sich zur Ankunftsstation aus. Diese wies einen 75 m langenMittelbahnsteig zwischen zwei Gleisen auf. Hinter der folgenden Weiche durchfuhren die Züge den eingleisigen Kehrtunnel,[Anm. 1] um die symmetrisch zur Ankunftstation gebaute Abfahrtstation, ebenfalls mit zwei Gleisen an einem Mittelbahnsteig, zu erreichen.[4] Zunächst hatte jede Station nur einen Zugang.[3]
Im Zuge der Verlängerung der Linie 1 in Richtung Osten im Jahr 1934 wurde die Anlage zwar grundlegend beibehalten, das Wendegleis aber stillgelegt. Die beiden nach Fahrtrichtung getrennten Stationen verloren das jeweils äußere Gleis zugunsten einer Verbreiterung der Bahnsteige. Östlich davon wurden die Streckengleise in der Achse des Cours de Vincennes weitergeführt und unter der Avenue de la Porte-de-Vincennes wieder in einem Tunnelbauwerk vereinigt. Das vonHector Guimard im Stil desArt nouveau gestaltete überdachte Zugangsbauwerk an der Abfahrtstation wurde in diesem Zusammenhang durch einen einfacher gestalteten Zugang mit einem vonAdolphe Dervaux im Stil desArt déco entworfenenKandelaber ersetzt.[5]
Anfang der 1960er Jahre wurden die Stationen von 75 m auf 90 m verlängert[6] und für den Verkehr mitgummibereiften Zügen umgerüstet.[7] Im Zuge der Einführung des fahrerlosen Betriebs auf der Linie 1 wurden 2008 die Bahnsteige erhöht und späterBahnsteigtüren installiert. In diesem Zusammenhang wurde der U-Bahnhof grundlegend überarbeitet und präsentiert sich wieder mit den originalen weißen Fliesen.[1] 2012 wurden an den Endhaltestellen der Straßenbahnlinien T3a und T3b vier neue Zugänge, zwei davon mit Rolltreppen, eröffnet.
Zunächst verkehrten auf der Linie 1 Züge, die aus einemTriebwagen mit nur einemFührerstand und zweiBeiwagen bestanden. Diese Fahrzeuge waren zweiachsig und jeweils knapp neun Meter lang. Bereits 1902 wurden Acht-Wagen-Züge mit je einem Triebwagen an den Zugenden gebildet.[Anm. 2] Bis 1905 wurden die Triebwagen, ab 1906 auch die Beiwagen durch vierachsige Fahrzeuge aufDrehgestellen ersetzt. 1908 hielten grün lackierte Fünf-Wagen-Züge der BauartSprague-Thomson auf der Linie 1 Einzug,[Anm. 3] die sich dort bis in die 1960er Jahre hielten. Ab Mai 1963 wurden die auf Schienen verkehrenden Sprague-Thomson-Züge sukzessive durch gummibereifte Fahrzeuge der BaureiheMP 59 abgelöst, bis Dezember 1964 herrschte Mischverkehr der zwei Betriebsarten.[8] 1997 folgte die BaureiheMP 89 CC,[Anm. 4] die mit der Aufnahme des automatischen Betriebs der BaureiheMP 05 wich.
48.847072.41078Koordinaten:48° 50′ 49,5″ N,2° 24′ 38,8″ O
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