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Erwin Piscator, Gips-Büste von Hermann zur Strassen, 1958
Erwin Piscator (*17. Dezember1893 inUlm, heute zu Greifenstein (Hessen) gehörig; †30. März1966 inStarnberg) war ein deutscherTheaterintendant,Regisseur und Schauspiellehrer. Piscator war ein einflussreicher Theatererneuerer undAvantgardist derWeimarer Republik, der das Theater unter Ausweitung derbühnentechnischen Möglichkeiten zum ‚politischen Tribunal‘ umfunktionierte. Mithilfe komplexer Arrangements von Filmdokumenten, Bildprojektionen, laufenden Bändern und Fahrstühlen kommentierte er das theatrale Geschehen und erweiterte die Bühne zum epischen Panorama. Die publikumswirksamen Inszenierungen derPiscator-Bühne der Weimarer Republik erzielten breite Resonanz, gaben angesichts der Abgrenzung des Regisseurs von einer Bühnenästhetik des reinen Kunstschönen jedoch Anlass zu sehr widersprüchlichen Einschätzungen. Piscators Inszenierungen wirkten auch auf die TheatertheorieBertolt Brechts ein, dessenepisches Theater Anleihen bei Piscator machte.Erwin Piscator gilt als Altmeister despolitischen Theaters. Nach langjähriger Emigration traf er in der Bundesrepublik erneut den Nerv der Zeit mit Inszenierungen von Gegenwartsstücken zur NS-Vergangenheit. Damit löste er eine Phase des Gedächtnis- undDokumentartheaters aus, die zu breiten gesellschaftlichen Debatten um Fragen derGeschichtspolitik führte.
Piscator entstammte einercalvinistischen Kaufmannsfamilie aus Mittelhessen. Seine Eltern Carl und Antonie Piscator, ab 1899 in Marburg ansässig, waren Mitinhaber einer Textilmanufaktur. Zu seinen Vorfahren zählte der Theologe und BibelübersetzerJohannes Piscator, der um 1600 seinen Namen Fischer latinisiert hatte....Artikel lesen...