Porcuna
Gemeinde Porcuna | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | Spanien![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | Andalusien![]() | |
Provinz: | Jaén | |
Comarca: | Metropolitana de Jaén | |
Gerichtsbezirk: | Martos | |
Koordinaten: | 37° 52′ N,4° 11′ W37.869722222222-4.1872222222222430Koordinaten:37° 52′ N,4° 11′ W | |
Höhe: | 430 msnm | |
Fläche: | 175,57 km² | |
Einwohner: | 5.907(Stand: 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 23790 | |
Gemeindenummer (INE): | 23069Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Miguel Moreno | |
Website: | www.porcuna.es | |
Lage des Ortes | ||
Porcuna ist eine Kleinstadt und einesüdspanische Gemeinde(municipio) mit5.907 Einwohnern (Stand:2024) im Westen derProvinz Jaén in derAutonomen GemeinschaftAndalusien.
Lage und Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Kleinstadt Porcuna liegt im Quellgebiet mehrerer Bäche(arroyos) gut 43 km (Fahrtstrecke) nordwestlich vonJaén in einer Höhe von ca.430 m. Die StadtCórdoba liegt ca. 76 km westlich; die Mittelmeerküste beiMálaga ist etwa 165 km in südlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter kann durchaus rau sein, im Sommer dagegen ist es trocken und warm; Regen (ca. 535 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2020 |
Einwohner | 7.805 | 9.554 | 11.932 | 6.941 | 6.156[3] |
Aufgrund derMechanisierung der Landwirtschaft und der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen. Zur Gemeinde gehören auch der noch etwa 15 Einwohner zählendeWeiler(pedanía)Alharilla.
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Umland von Porcuna war und ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt, wobei größereOlivenbaumplantagen dominieren; die Kleinstadt selbst diente als handwerkliches und merkantiles Zentrum für die umliegenden Dörfer. Über die bislang nur unvollständig ausgebaute A-305 soll Porcuna an das spanische Autobahnnetz angeschlossen werden.
Geschichte
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Die Existenzprähistorischer Siedlungen in der Gegend ist wahrscheinlich, wenngleich aus der Frühzeit eindeutige Nachweise fehlen. Auf dem knapp 4 km nördlich der Stadt gelegenen HügelCerrillo Blanco wurden in den Jahren 1975 bis 1979 zahlreiche Bruchstücke einer ehemals mutwillig zerstörteniberischenKultstätte(?) entdeckt, die der Kultur derTurduler zugerechnet wird. DieRömer eroberten dieIberische Halbinsel in der Zeit um 200 v. Chr. und gaben der hier bestehenden kleineren Ansiedlung den NamenObulco.Westgotische Zeugnisse fehlen. In den Jahren nach 711 besetztenarabisch-maurische Heere den Ort, den sieBulkūna (بلكونة) nannten, und sein Umland. In der Zeit des Niedergangs desKalifats von Córdoba (1012) kam der Ort unter die Herrschaft des Kleinkönigreichs(taifa) derZiriden von Granada, die jedoch im Jahr 1090 von der marokkanisch-stämmigenBerberdynastie derAlmoraviden entmachtet wurden. Nach deren Untergang übernahmen dieAlmohaden die Macht, doch in den Jahren 1225 bis 1248 eroberte derkastilisch-leonesische KönigFerdinand III. im Zuge der Rückeroberung(reconquista) weite Teile Andalusiens; darunter auch Porcuna (1241), welches er demCalatrava-Ritterorden übergab. Der Ort wurde Grenzstadt zumEmirat von Granada und entsprechend befestigt. Trotz Zerstörungen während desComuneros-Aufstands (1520–1522) erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert eine Blütezeit, bis sie schließlich – wie viele Orte Andalusiens und ganz Spaniens – in der Bedeutungslosigkeit versank.[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der auf achteckigem Grundriss sich erhebende 28 m hoheTorre Nueva entstand im frühen 15. Jahrhundert unter der Leitung des Calatravaordens. Im Jahr 1483 war hier der in derSchlacht von Lucena gefangen genommeneBoabdil mehrere Monate eingesperrt.
- DieIglesia de San Benito war ursprünglich dieKirche eines Priorats des Calatravaordens; sie wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet.
- DieIglesia de Jesús Nazareno geht in ihrer heutigen Gestalt auf das 18. Jahrhundert zurück.
- Die dreischiffigeIglesia de Nuestra Señora de la Asunción entstand in den Jahren 1872 bis 1910 anstelle der älteren KircheSanta María la Mayor des Calatravaordens. Die Malereien im Innern der größtenteilsneoromanischen Kirche stammen vonJulio Romero de Torres.
- Der nahegelegene Bogen(arco) stammt aus dem Jahr 1952 und ersetzte ein mittelalterliches Stadttor.
- Die in den Jahren 1931 bis 1960 von dem Privatmann Antonio Aguilera Ruedas in Eigenregie erbauteCasa de Piedra wird heute als Museum genutzt.[5]
- Umgebung
- Die Ausgrabungsstätte auf demCerrillo Blanco ist nur von geringem touristischen Interesse. Die hier gefundenen iberischen Skulpturen gehören zum Bestand desMuseo Arqueológico Nacional de España in Madrid. Auf dem Gelände befindet sich auch einjungsteinzeitlichesGroßsteingrab.[6]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Porcuna – Fotos + Infos (Jaénpedia, spanisch)
- Porcuna – Fotos + Infos (spanisch)