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Polen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel behandelt die heutige Republik Polen. Zu weiteren Bedeutungen siehePolen (Begriffsklärung).
Republik Polen
Rzeczpospolita Polska
FlaggeWappen
AmtssprachePolnisch
HauptstadtWarschau
Staats- und RegierungsformSemipräsidentielle Republik
StaatsoberhauptStaatspräsident
Karol Nawrocki (parteilos)
RegierungschefMinisterpräsident
Donald Tusk (PO)
RegierungMinisterratTusk III
Fläche312.696[1][2] km²
Einwohnerzahl36.753.736 (Stand 1. Januar 2023)[3]
Bevölkerungsdichte123 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung- 0,3 %(Schätzung für das Jahr 2021)[4]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2024[5]
  • 915 Milliarden USD(21.)
  • 1,9 Billionen USD(20.)
  • 24.973 USD(49.)
  • 52.153 USD(42.)
Index der menschlichen Entwicklung (HDI)0,906 (35.) (2023)[6]
WährungZłoty (PLN)
Errichtung960–992 n. Chr.
VorgängergebildeVolksrepublik Polen
Unabhängigkeit11. November 1918
National­hymneMazurek Dąbrowskiego
ZeitzoneUTC+1MEZ
UTC+2MESZ (März bis Oktober)
Kfz-KennzeichenPL
ISO 3166PL, POL, 616
Internet-TLD.pl
Telefonvorwahl+48
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH
Karte Polens mit den Hauptstädten der Woiwodschaften. Markiert sind daneben die wichtigsten Küstengewässer, der größte See und der höchste Berg.

Polen (polnischPolska/? [ˈpɔlska], amtlichRepublik Polen,polnischRzeczpospolita Polska/? [ʐɛʈ͡ʂpɔsˈpɔlita ˈpɔlska]) ist eineparlamentarische Republik inMitteleuropa.Hauptstadt des Landes istWarschau (polnischWarszawa), größter Ballungsraum die Metropolregion (GZM) umKattowitz(Katowice). Weitere Städte mit über 400,000 Einwohnern sindKrakau(Kraków),Lodz(Łódź),Breslau(Wrocław),Posen(Poznań) undDanzig(Gdańsk). Polen ist ein in 16Woiwodschaften gegliederterEinheitsstaat. Mit einer Größe von 312,696 Quadratkilometern[1][2] ist Polen das sechstgrößte Land derEuropäischen Union und mit 38,18 Millionen Einwohnern das fünftbevölkerungsreichste. Es herrscht vorwiegend dasozeanische Klima imNorden undWesten sowie daskontinentale Klima imSüden undOsten des Landes.

Imfrühen Mittelalter siedelten sich im Zuge der VölkerwanderungStämme der westlichenPolanen in Teilen des heutigen Staatsgebietes an. Eine ersteurkundliche Erwähnung fand im Jahr 966 unter dem ersten historisch bezeugten polnischenHerzogMieszko I. statt, welcher das Land demChristentum öffnete. 1025 wurde dasKönigreich Polen gegründet, bis es sich 1569 durch dieUnion von Lublin mit demGroßfürstentum Litauen zurKöniglichen Republik Polen-Litauen vereinigte und zu einem der größten und einflussreichsten Staaten in Europa wurde.[7] In dieser Zeit entstand 1791 dieerste moderne Verfassung Europas.

Durch die dreiTeilungen Polens Ende des 18. Jahrhunderts von den Nachbarstaaten seinerSouveränität beraubt, erlangte Polen mit demFriedensvertrag von Versailles seine Unabhängigkeit 1918 zurück. DerEinmarsch desDeutschen Reiches und derSowjetunion am Beginn desZweiten Weltkrieges und deren Besatzungsherrschaft kostete Millionen polnischer Bürger, insbesondereJuden, das Leben. Infolge des Krieges kam es 1945 zurWestverschiebung Polens, das fortan alsVolksrepublik Polen unter sowjetischem Einfluss stand. 1989 erlebte das Land, insbesondere dank derSolidarność-Bewegung, mit der Wende in Polen bzw. der Errichtung derDritten Polnischen Republik einen politischen und wirtschaftlichenSystemwechsel. Seit 2004 ist Polen Mitglied derEuropäischen Union.

Von 2004 bis 2023 entwickelte sich Polens Wirtschaft bemerkenswert. Nach dem EU-Beitritt 2004 erlebte das Land ein starkes Wirtschaftswachstum, getrieben durchInvestitionen,Exporte undEU-Fördermittel. DasBIP pro Kopf stieg deutlich an, dieArbeitslosigkeit sank. Polen überstand die globaleFinanzkrise 2008 relativ gut und war das einzige EU-Land ohneRezession. Die Wirtschaft diversifizierte sich mit wachsendenDienstleistungs- undTechnologiesektoren. Das starkeWirtschaftswachstum und die sinkende Arbeitslosigkeit führten zu einem allgemeinen Anstieg desLebensstandards und einer Vergrößerung derMittelschicht. Viele Polen profitierten von höheren Löhnen und besseren Beschäftigungsmöglichkeiten, insbesondere in den wachsenden Dienstleistungs- und Technologiesektoren.

2023 konnte in den Parlamentswahlen die liberal-konservative Bürgerkoalition unter Führung vonDonald Tusk die Mehrheit erringen. Die neue Regierung Tusk initiierteReformen zur Stärkung der Unabhängigkeit derJustiz und setzte sich für die Wiederherstellung derRechtsstaatlichkeit ein. Dies führte zu einer Verbesserung der Beziehungen zur EU und der Freigabe von 137 Milliarden Euro an EU-Mitteln. Polen wendet sich damit von derautoritären Politik der vorherigen PiS-Regierung ab und strebt nach einer stärkeren Integration in dieEU unter Tusk.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist je nach Berechnungsweise Polen auf Platz 22 bzw. 19 dergrößten Volkswirtschaften der Erde. DasEntwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Polen zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung. Zwischenwest- undosteuropäischenKulturräumen gelegen und durch eine wechselhafte Geschichte geprägt, entwickelte das Land ein reicheskulturellesErbe. Polen ist Mitglied derVereinten Nationen, derOSZE, derNATO, desEuroparates und der Europäischen Union.

Geographie

Physische KarteLage Polens in Europa

Überblick

Der westlichste Punkt Polens in der Gemeinde Cedynia

PolensStaatsgebiet bedeckt eine Fläche von 312.696 km². Polen ist damit das neuntgrößte Land in Europa sowie das achtgrößte Land gemessen nach der Bevölkerungszahl. Weltweit belegt es entsprechend die Plätze 70 und 35. Zum Staatsgebiet Polens gehört auch im Festlandsockel das Küstenmeer sowie die Anschlusszone in der Ostsee.

Insgesamt hat Polen 3583 KilometerStaatsgrenze, 524 Kilometer davon in der Ostsee. Auf 1221 Kilometer verläuft die Grenze an Flüssen.[8] Insgesamt grenzt Polen an sieben Staaten und ist damit eines der Länder mit den meisten europäischen Nachbarländern. Im Norden grenzt es an

im Osten an

im Süden an

im Westen an

  • DeutschlandDeutschlandDeutschland (Landgrenze 467 km und Seegrenze 22 km).

Nördlichster Punkt Polens ist das KapRozewie, südlichster der Gipfel desOpołonek in denBieszczady. Die Entfernung zwischen den beiden Punkten beträgt 649 Kilometer. Der westlichste Punkt liegt in der GemeindeCedynia, das östliche Pendant ist das Knie desBug in der GemeindeHorodło, 689 Kilometer entfernt. Im Winter ist der Tag im Norden Polens um mehr als eine Stunde kürzer als im Süden, im Sommer ist entsprechend der Tag im Süden kürzer als im Norden. Am Tag derTagundnachtgleiche geht die Sonne in Ostpolen um ca. 40 Minuten früher auf und unter als im Westen. Polen liegt in derMitteleuropäischen Zeitzone, deren Mitte derMeridian 15°, der durch die westlichen Woiwodschaften Polens verläuft. Der Gradnetzmittelpunkt liegt beiOzorków, der Schwerpunkt weicht geringfügig davon ab.[9] Der geographische Mittelpunkt wird mitPiątek in derWoiwodschaft Łódź angegeben.

Relief

Frisches Haff beiFrombork
Hochgebirge der Hohen Tatra – die TälerRoztoka undFünf-Polnische-Seen-Tal vonŚwistówka Roztocka

Das Gebiet Polens kann in sechsgeographische Räume eingeteilt werden. Von Nord nach Süd sind dies: die Küstengebiete, die Rückenlandschaften, das Tiefland, die Hochländer, die Vorgebirge und die Gebirge.[10] Die Übergänge zwischen den einzelnen Gebieten sind dabei fließend und werden in der Literatur leicht abweichend abgegrenzt.

Die Küste verläuft im Norden Polens an derOstsee. Die Küstenniederungen sind schmal und um dasStettiner und dasFrische Haff zungenförmig ausgeweitet. Die Landschaften bestehen aus flachen, breiten Tälern und ausgedehntenGrundmoränenplatten. Vor allemsandige,lehmhaltige undMoorböden dominieren dieBodenarten.[11]

Die Rückenlandschaft ist während derEiszeiten entstanden, was sich durch die Gestaltung durchEnd- und Grundmoränen zeigt. Davon setzt sich deutlich dieSanderfläche im südöstlichen Teil ab. Hier befinden sich die großen polnischen Seenplatten, die in der letzten Eiszeit gestaltet wurden.

Zu den zusammenhängenden Tieflandgebieten zählen dieSchlesische Tiefebene, dieNord- undMittelmasowische Tiefebene sowie das TieflandSüdpodlachiens.[12] Sie sind Teil der Mitteleuropäischen Tiefebene. Durch diese verlaufen dieUrstromtäler derWeichsel,Warthe undOder.

Die polnischen Hochländer können in drei Hauptgebiete unterschieden werden, dasSchlesisch-Krakauer im Süden, das sich östlich daran anschließendeKleinpolnische und dasLubliner Hochland im Südosten.[13] DasRoztocze wird teilweise zu letzterem gerechnet und teilweise als eigenständiges Hochland angesehen.

Zu den Vorgebirgslandschaften zählen das Schlesische Tiefland und die Beckenlandschaft der Vorkarpaten.[14] Unterschieden wird hier dasOstrauer Becken, dasAuschwitzer Becken, dasKrakauer Tor und dasSandomirer Becken. Hierbei handelt es sich um nährstoffreicheLößböden, die zu den besten Ackerflächen in Polen gehören.

Im Süden Polens befinden sich die polnischenMittelgebirge, derKrakau-Tschenstochauer Jura im südlichen Zentralpolen, dasHeiligkreuzgebirge östlich hiervon, dieBeskiden undPieninen im Süden, dieWaldkarpaten undBieszczady im Südosten und dieSudeten mit demIsergebirge,Riesengebirge und demGlatzer Hochland im Südwesten. Zwischen Sudeten undKarpaten liegt dieMährische Pforte.

Das einzige Gebirge mitHochgebirgscharakter und gleichzeitig die höchste Erhebung des Landes ist dieTatra mit derHohen Tatra und derWesttatra. Die Tatra ist ein geologisch sehr vielseitiges Hochgebirge. Alle der über 70 polnischenZweitausender befinden sich hier.

Siehe auch:Geomorphologische Einteilung Polens

Geologie

Granitfelsen in derHohen Tatra,Mengsdorfer Spitzen über demMeerauge
Kalkfelsen desPieninen-Felsengürtels, der dieÄußeren von denInneren Karpaten trennt
Postglaziale Moränenlandschaft derSuwalszczyzna

Der tiefere Untergrund Polens wird von einem Mosaik verschiedenerKrustensegmente unterschiedlicher Herkunft und Zusammensetzung aufgebaut. Zwar treten die älteren Bestandteile nur in den südlichen Randbereichen des Landes auf, weil große Flächen in Nord- und Zentralpolen von jungen Sedimenten bedeckt sind; durchTiefbohrungen ist aber auch in diesen Bereichen der Aufbau des Untergrundes bekannt.

GrundgebirgeNordöstlich einer Linie, die durch die OrteUstka an derOstsee undLublin markiert wird, stehen im Untergrund Gesteine an, welche die südwestliche Fortsetzung des KontinentsBaltica bilden. Es sindhochmetamorpheGneise undGranulite, die während derSvekofennidischen Orogenese vor 1,8 Milliarden Jahren letztmals deformiert wurden. Diese Gesteine wurden vor 1,5 Milliarden Jahren vonAnorthositen undRapakivi-Granitenintrudiert und unterlagen in der Folgezeit einer langsamen Abtragung. Ab demKambrium war dieser alteKraton, derBaltische Schild, von einem Flachmeer bedeckt, dessen geringmächtige Ablagerungen sich bis insSilur nachweisen lassen.

Südwestlich an den Baltischen Schild schließt sich die 100 bis 200 km breite Zone derKaledoniden an. Die Grenzzone zwischen den Kaledoniden und dem Baltischen Schild, dieTornquistzone, lässt sich von Dänemark bis in dieDobrudscha verfolgen. Die Gesteine des kaledonischen Gebirgszuges entstanden am NordrandGondwanas und wurden von diesem am Ende desKambriums als langgestreckter, schmaler Mikrokontinent mit dem NamenAvalonia abgespalten. Der alsTornquist-Ozean bezeichnete Meeresraum zwischen Avalonia und Baltica wurde bis zumOberordoviziumsubduziert, wodurch es zur Kollision und Gebirgsbildung kam. Im nördlichenHeiligkreuzgebirge (Lysagoriden) findet man kaledonisch deformierteSchelfsedimente des Baltischen Schildes, wohingegen der südliche Teil (Kielciden)präkambrische Gesteine enthält, die ursprünglich Teile Gondwanas waren. Auch das Małopolska-Massiv im Südwesten des Heiligkreuzgebirges ist gondwanidischen Ursprungs, allerdings driftete es unabhängig von Avalonia nach Norden und gelangte erst im Rahmen von Seitenverschiebungen bei der jüngeren,variszischen Orogenese in seine heutige Position.

Die dritte große Baueinheit wird von den variszisch deformiertenSudeten gebildet. Im frühen Ordovizium löste sich eine weitere Gruppe von Mikrokontinenten vom Nordrand Gondwanas und driftete durch die Subduktion desRheischen Ozeans auf Baltica zu. Diese Kleinkontinente, zu denen dieBöhmische Masse und dasSaxothuringikum gehören, kollidierten im Mittel- undOberdevon mit dem Südrand Balticas. Dabei entstanden auf polnischem Gebiet die Westsudeten (auchLugikum genannt) mit ihren hochgradig metamorphenParagneis-Folgen, in die die Granite desIser- undRiesengebirges eindrangen. Schon imKarbon wurden abgesunkene Teile des variszischen Gebirges von ausgedehnten, baumbestandenenNiedermooren eingenommen, die heute in denFlözen des Oberschlesischen Steinkohlereviers dokumentiert sind.

Das jüngste Gebirge ist im südlichen Polen in denKarpaten aufgeschlossen. ImEozän hatte sich dieTethys geschlossen und dieAdriatische Platte, ein Sporn Gondwanas, kollidierte mit dem Südrand Europas. Im polnischen Anteil der Karpaten wurdenSedimentgesteine desMesozoikums und desPaläogens nach Norden auf das ältere Grundgebirge überschoben.

DeckgebirgeImPerm begann im heutigen Zentralpolen eine kontinuierliche Absenkung des gefalteten Untergrundes, so dass dort bis zu 10 km mächtige Sedimentgesteinsschichten abgelagert wurden. ImRotliegenden enthalten die Ablagerungen noch Gesteine vulkanischen Ursprungs, aber ab demZechstein herrschten marine Bedingungen vor; in abgeschnürtenLagunen kam es auch zur Bildung vonSteinsalz. ImBuntsandstein zog sich das Meer zurück und es wurden bis zu 1400 m kontinentale Sande abgelagert. Danach wurde das Gebiet bis zum Ende des Mesozoikums vorwiegend von einem Flachmeer bedeckt, in demKalksteine und Tone zur Ablagerung kamen. Auch das ältere Grundgebirge (Heiligkreuzgebirge und Sudeten) war bis zum Ende derKreide von diesen jungen Sedimenten bedeckt. Erst im frühen Paläogen vor etwa 55 Millionen Jahren kam es zu einer Heraushebung der alten Gebirgsmassive. In Zentralpolen wurden während des Paläogens undNeogens nur etwa 250 m Sande und Tone abgelagert. Weite Bereiche des polnischen Tieflandes liegen unter einer nahezu geschlossenen Decke vonMoränenmaterial sowieKiesen und Sanden, die von den Gletschern derletzten Eiszeit aus Skandinavien herantransportiert wurden.

Flüsse

Die Weichsel inWarschau

Die längsten Flüsse sind dieWeichsel(Wisła) mit 1022 km, der GrenzflussOder(Odra) mit 840 km, dieWarthe(Warta) mit 795 km und derBug mit 774 km.[15] Der Bug verläuft entlang der polnischen Ostgrenze. Die Weichsel und die Oder münden, wie zahlreiche kleinere Flüsse in Pommern, in die Ostsee. Die beiden Flüsse bestimmen dashydrographisch-fluviatile Gefüge Polens.[16] DieAlle(Łyna) und dieAngrapa(Węgorapa) fließen über denPregel und dieHańcza über dieMemel in die Ostsee. Daneben entwässern einige kleinere Flüsse, wie dieIser in den Sudeten, über dieElbe in dieNordsee. DieArwa aus den Beskiden fließt über dieWaag und dieDonau(Dunaj), genauso wie einige kleinere Flüsse aus den Waldkarpaten, über denDnister insSchwarze Meer. Pro Jahr fließen 58,6 km³ Wasser ab, davon 24,6 km³ alsOberflächenabfluss.[17]

Die polnischen Flüsse wurden schon sehr früh zur Schifffahrt genutzt. Bereits dieWikinger befuhren während ihrer Raubzüge durch Europa mit ihrenLangschiffen die Weichsel und die Oder. ImMittelalter und derNeuzeit, alsPolen-Litauen dieKornkammer Europas war, gewann die Verschiffung von Agrarprodukten auf der Weichsel in RichtungDanzig(Gdańsk) und weiter nach Westeuropa eine sehr große Bedeutung, wovon noch vieleRenaissance- undBarockspeicher in den Städten entlang des Flusses zeugen.

Siehe auch:Kategorie:Fluss in Polen

Seen

Wigry-See inPodlachien

Polen gehört mit 9300 geschlossenen Gewässern, deren Fläche einen Hektar überschreitet,[18] zu den seenreichsten Ländern der Welt. In Europa weist nurFinnland mehr Seen pro km² als Polen auf. Die größten Seen mit über 100 km² Fläche sindŚniardwy(Spirdingsee) undMamry(Mauersee) inMasuren sowie dasJezioro Łebsko(Lebasee) und dasJezioro Drawsko(Dratzigsee) in Pommern. Neben den Seenplatten im Norden (Masuren, Pommern, Kaschubei, Großpolen) gibt es auch eine hohe Anzahl an Bergseen in der Tatra, von denen dasMorskie Oko der flächenmäßig größte ist. Der mit 113 m tiefste See ist derHańcza-See in der Seenplatte vonWigry, östlich von Masuren in derWoiwodschaft Podlachien. Gefolgt wird er von demDrawsko mit 83 m sowie dem BergseeWielki Staw Polski (dt.Großer Polnischer See) im „Tal der fünf polnischen Seen“ mit 79 m.[19]

Zu den ersten Seen, deren Ufer besiedelt wurden, gehören die der Großpolnischen Seenplatte. Die Pfahlbausiedlung vonBiskupin, die von mehr als 1000 Menschen bewohnt wurde, gründeten bereits vor dem 7. Jahrhundert v. Chr. Angehörige derLausitzer Kultur. Die Vorfahren der heutigenPolen, diePolanen, bauten ihre ersten Burgen auf Seeinseln(ostrów). Der legendäre FürstPopiel soll im 8. Jahrhundert vonKruszwica amGoplo-See regiert haben. Der erste historisch belegte Herrscher Polens, HerzogMieszko I., hatte seinen Palast auf einer Wartheinsel inPosen.

Siehe auch:Liste von Seen in Polen

Küste

Dünen beiŁeba

Die polnische Ostseeküste ist 528 km lang und erstreckt sich vonŚwinoujście(Swinemünde) auf den InselnUsedom undWolin im Westen bis nachKrynica Morska auf derFrischen Nehrung (auch Weichselnehrung genannt) im Osten. Die polnische Küste ist zum großen Teil eine sandigeAusgleichsküste, die durch die stetige Bewegung des Sandes aufgrund der Strömung und des Windes von West nach Ost charakterisiert wird. Dadurch bilden sich viele Kliffe, Dünen und Nehrungen, die nach dem Auftreffen auf Land viele Binnengewässer schaffen, wie z. B. dasJezioro Łebsko imSlowinzischen Nationalpark beiŁeba. Die bekanntesten Nehrungen sind dieHalbinsel Hel und die Frische Nehrung. Die größte polnische Ostseeinsel ist Wolin. Die größten Hafenstädte sindGdynia(Gdingen),Danzig(Gdańsk),Stettin(Szczecin) und Świnoujście. Die bekanntesten Ostseebäder sind Świnoujście,Sopot(Zoppot),Międzyzdroje(Misdroy),Kołobrzeg(Kolberg), Łeba(Leba),Władysławowo(Großendorf) undJurata.

Siehe auch:Liste polnischer Inseln

Gebirge

DerRysy ist der höchste Gipfel Polens
Gebirgslandschaft derBieszczady

Die drei wichtigen Gebirgszüge Polens sind von West nach Ost dieSudeten, dieKarpaten und dasHeiligkreuzgebirge. Alle drei gliedern sich wiederum in kleinere Gebirge. Das Gebirge mit der höchstenReliefenergie sind die Sudeten, gefolgt vom Heiligkreuzgebirge, beide mitHöhen von teilweise über 600 m/km².[20]

Charakteristisch für die Sudeten sind sanfte, gleichmäßige Oberflächen in den Höhenlagen und schroffe Ausformungen in den Tallagen. Der höchste Teil der Sudeten ist dasRiesengebirge. Der ursprünglich das Gebirge bedeckendeMischwald wurde vonFichtenwäldern verdrängt.[21] Ab 1250 Metern beginnt dieKrummholzzone.[22] Das Riesengebirge ist mit derŚnieżka (1602 m) der dritthöchste Gebirgszug in Polen.

Den Großteil der polnischen Karpaten nehmen dieBeskiden ein, die mit 1725 m in derBabia Góra[15] das höchsteMittelgebirge in Mitteleuropa sind. Weitere Gebirgszüge der polnischen Karpaten sind dieGorce undPieniny. Im Südosten Polens liegen dieWaldkarpaten mit dem Gebirgszug derBieszczady. In den äußeren Bereichen der Karpaten herrschen weiche Formen vor. In ihren inneren Regionen befindet sich einalpiner Bereich mitKaren, Hörnern, Hang- undTrogtälern.[23]

DieTatra an der polnisch-slowakischen Grenze[24] ist neben den Alpen das einzigeHochgebirge Mitteleuropas. Polen hat ca. 70 benannte Gipfel mit einer Höhe von über 2000 m. Sie befinden sich alle in derHohen Tatra oderWesttatra. Mit 2499 m ist ein Nebengipfel desRysy, nach dem KarseeMeerauge auch Meeraugspitze genannt, in der Hohen Tatra der höchste Berg Polens. Weitere bekannte Gipfel in der Hohen Tatra, an denen Polen Anteil hat, sind derMięguszowiecki Szczyt Wielki (2438 m), derNiżnie Rysy (2430 m), derMięguszowiecki Szczyt Czarny (2410 m) und derMięguszowiecki Szczyt Pośredni (2393 m).

Siehe auch:Kategorie:Gebirge in Polen

DepressionBis 2013 galt der OrtRaczki Elbląskie in der Nähe vonElbląg imWeichseldelta in derWoiwodschaft Ermland-Masuren mit 1,8 munter dem Meeresspiegel als am tiefsten gelegener Punkt Polens. Seit der Neuvermessung hältMarzęcino in der Nähe vonNowy Dwór Gdański in derWoiwodschaft Pommern mit bis zu 2,07 m unter dem Meeresspiegel diesen Rekord. Marzęcino liegt ebenfalls im Weichseldelta.

Bodennutzung

Die Waldfläche macht ca. 30 % der Landesfläche aus.Kiefern- undBuchenwälder dominieren in weiten Teilen Polens.[25] Nordwestpolen wird dabei von Buchen dominiert, Richtung Nordosten treten verstärktFichten auf. In den Gebirgen Südpolens finden sich vor allemEichenmisch- und Tannen-Buchenwälder.[25] Über die Hälfte der Fläche Polens wird landwirtschaftlich genutzt, wobei allerdings die Gesamtfläche der Äcker zurückgeht und gleichzeitig die verbliebenen intensiver bewirtschaftet werden. DieViehzucht ist insbesondere in den Bergen weit verbreitet. Über ein Prozent der Fläche (3145 km²) werden in23 Nationalparks geschützt. In dieser Hinsicht nimmt Polen den ersten Platz in Europa ein. Drei weitere sollen in Masuren, im Krakau-Tschenstochauer Jura und in den Waldkarpaten neu geschaffen werden. Die meisten polnischen Nationalparks befinden sich im Süden des Landes. Zudem werden Sumpfgebiete an Flüssen und Seen in Zentralpolen geschützt sowie Küstengebiete im Norden. Hinzu kommen zahlreiche Reservate und Schutzgebiete.

Naturschutz

Mit 23 Nationalparks, die etwa ein Prozent der Landesfläche ausmachen, ist Polen eines der Länder in Europa mit den meisten Nationalparks. DerTatra-Nationalpark ist mit über drei Millionen registrierten Eintritten pro Jahr der meistbesuchte Nationalpark in Polen. Der älteste und einer der bekanntesten Parks ist der 1923 gegründeteBiałowieża-Nationalpark an der Grenze zu Belarus.

Siehe auch:Nationalparks in Polen undListe der Landschaftsschutzparks in Polen

Klima

Sonneneinstrahlung

Das Klima Polens ist ein gemäßigtes Übergangsklima. Hier trifft die trockene Luft aus demeurasischen Kontinent mit der feuchten Luft desAtlantiks zusammen. Im Norden und Westen herrscht vor allem ein gemäßigtesSeeklima, im Osten und SüdostenKontinentalklima.[26] Als Trennlinie gilt die Achse zwischen obererWarthe und untererWeichsel.[27]

Von Juli bis September wehen die Winde überwiegend aus westlicher Richtung, im Winter, besonders im Dezember und Januar, dominierenWinde aus Osten. Im Frühjahr und Herbst wechseln die Windrichtungen zwischen West und Ost. DieWindgeschwindigkeit liegt im Norden in der Regel zwischen 2 und 10 m/s, in den Bergen misst man auch Winde von über 30 m/s. In derTatra tretenFöhnwinde auf.[26]

An 120 bis 160 Tagen beträgt die Bewölkung über 80 Prozent, an 30 bis 50 Tagen ist die Bewölkung unter 20 Prozent.[26] Mit 1700 mm pro Jahr im mehrjährigen Mittel fallen in derTatra die höchsten Niederschläge; die geringsten Niederschläge fallen mitunter 500 mm nördlich von Warschau, amJezioro Gopło, westlich vonPosen und beiBydgoszcz. Weiter nördlich steigen die Niederschläge wieder auf 650 bis teilweise 750 mm.[28] Die niederschlagsreichsten Monate sind der April und der September.[29] Im unteren Oder-Warthe-Gebiet fällt an etwa 30 Tagen Schnee, im Nordosten, denKarpaten und in denBeskiden sind es 100 bis 110 Tage. In den Gebirgen bleibt der Schnee 200 oder mehr Tage liegen.[29]

DieJahresmitteltemperatur beträgt 5 bis 7 °C auf den Anhöhen derPommerschen undMasurischen Seenplatte sowie auf den Hochebenen. In den Tälern desKarpatenvorlands, derSchlesischen undGroßpolnischen Tiefebene, beträgt sie 8 bis 10 °C. In den höheren Gebieten derKarpaten undSudeten liegt die Temperatur bei 0 °C.[26]Der wärmste Monat ist der Juli mit Mitteltemperaturen zwischen 16 und 19 °C. Dabei beträgt sie auf den Gipfeln von Tatra und Sudeten 9 °C, ander Küste 16 °C und in Zentralpolen 18 °C. Der kälteste Monat ist der Januar. Frost gibt es von November bis März. An der unteren Oder und der Küste an durchschnittlich 25 Tagen und bis zu 65 Tagen im Nordosten umSuwałki.[26]

Flora

Urwald imBiałowieża-Nationalpark

Polen ist eines der am meisten bewaldeten Länder Europas. Die polnischen Wälder nehmen eine Fläche von 9,1 Mio. Hektar bzw. 29,2 % der Landesfläche ein und die Waldfläche nimmt durch Aufforstung ständig zu. Nach den Zielvorgaben soll die Waldfläche bis 2020 30 % und bis 2050 33 % der Landesfläche ausmachen. Im Osten Polens gibt es Urwälder, die nie von Menschen gerodet wurden, wie denUrwald von Białowieża. Große Waldgebiete gibt es auch in den Bergen,Masuren,Pommern undNiederschlesien. Das größte zusammenhängende Waldgebiet in Polen ist dieNiederschlesische Heide. Zu den artenreichsten Biotopen gehören dieSümpfe der Biebrza, die 40 % der Fläche desNationalparks Biebrza ausmachen.

Auf die Zusammensetzung der Pflanzenwelt in weiten Teilen Polens haben die letzten Eiszeiten einen großen Einfluss gehabt, insbesondere dieWeichsel-Eiszeit. Nach dem Rückzug der Gletscher befand sich vor etwa zwölftausend Jahren ein Tundragebiet in Nord- und Zentralpolen. Laubbäume wurden vor rund zehntausend Jahren in Polen heimisch und das Gebiet wurde von einem dichten Mischwald bedeckt. Mit der folgenden Klimaerwärmung und der Ausbreitung des Menschen, hat sich die Pflanzenwelt in den folgenden Jahrtausenden stetig verändert. Die polnischen Mittelgebirge im Süden des Landes waren dagegen nicht von den Eismassen bedeckt. Die Pflanzenwelt hier war stets artenreicher, vornehmlich auf den sonnigen und kalkhaltigen Böden derPieninen. In Polen treten ca. 3000 heimischeTaxone, 67Gefäßsporenpflanzen, 910Moose, ca. 2000Chlorophyta und 39Rotalgen auf.

Fauna

Wisent

Die Anzahl der Tier- und Pflanzenarten ist in Polen EU-weit am höchsten, ebenso die Anzahl der bedrohten Arten.[30] So leben hier etwa noch Tiere, die in Teilen Europas bereits ausgestorben sind, etwa derWisent(Żubr) imBiałowieża-Urwald und in Podlachien sowie derBraunbär in Białowieża, in der Tatra und in den Waldkarpaten, derWolf und derLuchs in den verschiedenen Waldgebieten, derElch in Nordpolen, derBiber in Masuren, Pommern und Podlachien. In den Wäldern trifft man auch auf Nieder- und Hochwild (Rotwild,Rehwild undSchwarzwild). Die Anzahl der heimischen Tierarten in Polen wird auf 33.000 bis 47.000 geschätzt. Insgesamt leben in Polen über 90Säugetier-, 444Vogel-, neunReptilien-, 18Amphibien-, 119Fisch-, fünfKieferlose-, ca. 260Weichtier-, ca. 30.000Insekten-, ca. 1.500Spinnentier-, ca. 240Ringelwürmer- und ca. 4.000Protozoenarten.

Polen ist das wichtigste Brutgebiet der europäischen Zugvögel. Rund ein Viertel aller Zugvögel, die im Sommer nach Europa kommen, brütet in Polen. Dies gilt insbesondere für die Seenplatten und die oftmals durch eigene Nationalparks geschützten Sumpfgebiete, u. a. die Gebiete desNationalparks Biebrza (seit 1993), desNationalparks Narew (seit 1996) und desNationalparks Warthe (Warta, seit 2001). Auch der Tiefland-Urwald desNationalparks Białowieża (seit 1932) ist ein großes Brutgebiet für Zugvögel.[31]

Humangeografie – Städte

Größte Städte in Polen
Bevölkerungsdichte aufGmina-Ebene(Stand 2016)

In der Antike wurden die Ortschaften Calisia und Turso auf dem heutigen Gebiet Polens erwähnt. Es wird vermutet, dass diese Orte mit den heutigen StädtenKalisz undElbląg gleichzusetzen sind. Die PfahlbausiedlungBiskupin geht auf das 8. Jahrhundert vor Christus zurück. Slawische Siedlungen entstanden um das 6. Jahrhundert nach Christus vor allem auf leicht zu schützenden See- und Flussinseln um Holzburgen der jeweiligen Stammesfürsten. Vielen Ortschaften wurde ab dem 13. Jahrhundert ein Stadtrecht nach Magdeburger, Lübecker oder Kulmer Vorbild verliehen. Im Hochmittelalter traten viele Städte der Hanse oder anderen Städtebünden bei. Nachdem in der Adelsrepublik das politische Gewicht sich von den Städten zum Adel verschob, verloren viele Städte im 18. Jahrhundert an Bedeutung. Mit den Reformen des Großen Sejm Ende des 18. Jahrhunderts gewann das Bürgertum gegenüber dem Adel wieder an Bedeutung. Die Reformen waren jedoch aufgrund der beiden letzten polnischen Teilungen nicht von Dauer. Die modernen polnischen Städte entstanden im Zuge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts.

Im Jahr 2016 gab es nach demHauptstatistikamt 919 Städte in Polen. Etwa 40 Städte in Polen haben eine Einwohnerzahl von mehr als 100.000 und gelten damit als Großstädte. Die kleinste Stadt (Wyśmierzyce) hatte 921 Einwohner und Warschau als die bevölkerungsreichste Stadt fast 2000-mal mehr. Die flächenmäßig kleinste Stadt warStawiszyn mit 0,99 km² und die größte Fläche hatte Warschau mit 517,24 km².[32] Die geringste Bevölkerungsdichte hatteKrynica Morska mit 12 Personen/km² und die höchsteLegionowo mit 3996 Personen/km².[32]

Im Jahr 2023 lebten 60 Prozent der Einwohner Polens in Städten.[33] Die größten Städte Polens sind:

RangName auf PolnischName auf DeutschS 1992VZ 2002VZ 2011VZ 2021[34]Woiwodschaft
1.
Warszawa
Warschau1.644.5151.671.6701.700.6121.860.281Masowien
2.
Kraków
Krakau744.032758.544757.611800.653Kleinpolen
3.
Wrocław
Breslau640.663640.367630.131672.929Niederschlesien
4.
Łódź
Lodsch, Lodz838.367789.318728.892670.642Łódź
5.
Poznań
Posen582.919578.886554.696546.859Großpolen
6.
Gdańsk
Danzig461.680461.334460.276486.022Pommern
7.
Szczecin
Stettin416.402415.399410.131396.168Westpommern
8.
Bydgoszcz
Bromberg383.568373.804363.926337.666Kujawien-Pommern
9.
Lublin
350.377357.110349.103334.681Lublin
10.
Katowice
Kattowitz359.887327.222310.764285.711Schlesien

(VZ = Volkszählung, S = Schätzung)Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die Städte, ohne die dazugehörigen Ballungsräume.

Siehe auch:Liste der Städte in Polen
Siehe auch:Liste der polnischen Hauptstädte

Landesname

MünzePrinces Polonie, geschlagen um 1000 n. Chr.

Der polnische Name derRepublik Polen lautet „Rzeczpospolita Polska“, wobei die BezeichnungRzeczpospolita explizit Bezug auf die polnischeAdelsrepublik (bis 1795) nimmt und keine bloße Übersetzung vonRepublik ist. Im Gegensatz zur deutschen Übersetzung aus dem Lateinischen:Sache des Volkes oderöffentliche Sache, bedeutet das polnischeRzeczpospolita wortwörtlich übersetzt:gemeinsame Sache oderAngelegenheit der Allgemeinheit. Der BegriffRzeczpospolita ist allein der Republik Polen vorbehalten, andere Republiken werden im Polnischen schlicht alsRepublika bezeichnet.

Der NamePolen leitet sich ab vomwestslawischen Stamm derPolanen(Polanie), die sich im 5. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigenWoiwodschaft Großpolen umPosen(Poznań) undGnesen(Gniezno) zwischen den FlüssenOder(Odra) undWeichsel(Wisła) niederließen. Die Polanen, die erst um das Jahr 1000 so bezeichnet wurden,[35] waren größtenteils Ackerbauern; ihr Name entwickelte sich aus dem Wortpole, auf DeutschFeld.[36]

In mehreren Sprachen geht der Name Polens nicht auf die Polanen, sondern direkt oder indirekt auf einen südostpolnischen Volksstamm im Gebiet der heutigenWoiwodschaft Karpatenvorland umPrzemyśl – dieLendizen(Lędzianie) – zurück. Bei der Vermittlung in andere Sprachen mag der Name des legendären polnischen HerrschersLech, bekannt aus der Sage umLech, Čech und Rus, eine Rolle gespielt haben. Der Name dieses legendären Herrschers steht wiederum im Zusammenhang mit den Lendizen. So heißt Polen zum Beispiel im LateinischenLechia (davon abgeleitet die deutsche FormLechland), im PersischenLachistan, im LitauischenLenkija und die Bezeichnung für die Polen im Türkischen istLehce, im AltrussischenLach und im UngarischenLengyel.

Bevölkerung

Bevölkerungspyramide 2016

Demografie

Polen hat mit rund 36,8 Millionen Einwohnern (Stand: 2023) die achtgrößte Bevölkerung in Europa und die fünftgrößte in der Europäischen Union.[37] Die Bevölkerungszahl erreichte 2011 mit rund 38,5 Millionen Personen den Höchststand und geht seither zurück.[38] Die Einwohnerzahl sank um 0,4 %. Zum Bevölkerungsrückgang trug ein Sterbeüberschuss (Geburtenziffer: 8,3 pro 1000 Einwohner[39] vs. Sterbeziffer: 12,2 pro 1000 Einwohner[40]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1,3, die der Europäischen Union betrug 1,5.[41] DieLebenserwartung der Einwohner Polens ab der Geburt lag 2022 bei 77,3 Jahren[42]. DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 40,9 Jahren.[43] Im Jahr 2023 waren 14,9 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[44] während der Anteil der über 64-Jährigen 18,5 Prozent der Bevölkerung betrug.[45]

In den Jahren 2013 bis 2020 migrierten jährlich rund 200.000 bis 220.000 Menschen nach Polen.[46] Während derCOVID-19-Pandemie in Polen wurden offiziell 120.706 COVID-Tote registriert.

Nachdem am 24. Februar 2022 derÜberfall russischer Streitkräfte auf die Ukraine begann,flohen bis zum 1. Juni 2022 über eine Million Menschen (Kriegsflüchtlinge) und erhielten einen vorübergehenden Aufenthaltsstatus in Polen.[47]

Bevölkerungsstruktur

Polnisch-kaschubischer Wegweiser
Hauptartikel:Polen (Ethnie)

Das heutige Polen ist seit demZweiten Weltkrieg ethnisch betrachtet ein äußerst homogener Staat, was in der polnischen Geschichte ungewöhnlich ist. Nach der Volkszählung von 2011 sind 99,7 % der Bevölkerung polnische Staatsbürger und 95,53 % davon bezeichnen sich ethnisch alsPolen, wobei 2,17 % hiervon neben der polnischen Identität eine weitere angegeben haben.[48] Nach dem Zweiten Weltkrieg war es ein Ziel des kommunistischen Regimes, Homogenität unter anderem durch Zwangsumsiedlungen oderAssimilation derethnischen Minderheiten zu erreichen. In derVerfassung von 1947 wurde Gleichheit der Bürger ohne Ansehen der Nationalität garantiert; jedoch wurden 1960 besondere Rechte für Minderheiten ermöglicht.[49] Seit 1997 ist der Schutz von Minderheiten in derVerfassung verankert.[50] Zu den nationalen Minderheiten gehören dieDeutschen mit 0,28 % (0,068 %),Belarussen mit 0,12 % (0,081 %),Ukrainer mit 0,12 % (0,068 %) undRussen mit 0,03 % (0,013 %) sowieLitauer,Tschechen,Slowaken undpolnische Armenier. Zu den ethnischen Minderheiten gehörenKaschuben mit 0,59 % (0,042 %),Roma mit 0,04 % (0,023 %),Lemken mit 0,03 % (0,013 %) sowieTataren,Karaim undJuden.Schlesier stellen 2,1 % (0,94 %) der polnischen Bevölkerung dar, wobei sie sich teilweise als Polen, teilweise als Deutsche, teilweise als Schlesier und teilweise als mehreren Gruppen gleichzeitig zugehörig bezeichnen.[48][51] DasGesetz über die nationalen und ethnischen Minderheiten sowie über dieRegionalsprache wurde 2005 erlassen. In diesem wird unter anderem geregelt, dass in Gemeinden, in denen mehr als 20 % der Einwohner einer Minderheit angehören, deren Sprache als Hilfssprache genutzt werden kann. Einzige anerkannte Regionalsprache istKaschubisch, dennoch sind in Gebieten mit einer deutschen Minderheit Hinweis- und Ortsschilder zweisprachig.[52] Unter den in den letzten Jahren zugewandertenausländischen Staatsangehörigen stammen die meisten aus derUkraine undBelarus. Auch Personen aus anderen Mitgliedsstaaten der EU, wozu vor allem Personen aus Deutschland,Italien,Frankreich undBulgarien zählen, sind in den letzten Jahren nach Polen gezogen. Polen gehört zu den beliebtesten Zielländern für deutsche Auswanderer.[53] Weitere zahlenmäßig relevante Migrationsgruppen stammen ausRussland, ausVietnam, derVolksrepublik China, derTürkei,Kasachstan undNigeria.[54] Die Zahl derAuslandspolen weltweit wird auf bis zu 20 Millionen geschätzt. Die Anzahl der in Deutschland lebenden Polen beträgt ca. 1 Mio., wobei Doppelstaatler nicht hinzugerechnet werden.

Siehe auch:Polnische Staatsangehörigkeit undPolonia

Sprachen

Polnische Dialekte

Polnisch ist die Landessprache Polens und gehört derwestslawischen Gruppe derindogermanischen Sprachen an.[55] In Polen verwendeten 1990 von den 38 Millionen Einwohnern etwa 37 Millionen Polnisch als Sprache im Alltag.[55] Etwa 8 Millionen Menschen außerhalb des polnischen Staatsgebietes nutzten Polnisch innerhalb der Familie.[55] NachRussisch ist Polnisch die weltweit am häufigsten gesprochene slawische Sprache. Die Polnische Orthographie basiert auf demLateinischen Alphabet, welches um Buchstaben mitdiakritischen Zeichen erweitert wurde. Dazu gehörenĄ,Ć,Ę,Ł,Ń,Ó,Ś,Ź undŻ. Die BuchstabenQ,V undX sind offiziell Bestandteile des polnischen Alphabets, kommen aber nur in Fremdwörtern vor. Diepolnischen Dialekte werden traditionell in fünf Gruppen eingeteilt: das Großpolnische, das Kleinpolnische, das Masowische, das Schlesische und das Kaschubische. Hinzu kommen sogenannte gemischte Dialekte in den Gebieten, welche durch die Umsiedlung von Polen nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.[55]Kaschubisch wird auch als eigenständige Sprache betrachtet.[55] Auch wenn im Alltagsleben seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Polnisch dominierte, warLatein bis ins 18. Jahrhundert dieVerwaltungs-,Kirchen- undSchulsprache.[55] Daneben war in derAdelsrepublikRuthenisch offiziell anerkannt. Die ältesten heute bekannten polnischen Schriftzeugnisse sind Namen undGlossen in lateinischen Schriftstücken, insbesondere in derBulle von Gnesen des PapstesInnozenz II. von 1136, in der fast 400 einzelne polnische Namen von Ortschaften und Personen auftauchen. Den ersten geschriebenen vollständigen Satz fand man in der Chronik desKlosters Heinrichau beiBreslau. Unter den Einträgen des Jahres 1270 findet sich eine Aufforderung eines Mannes an seine mahlende Frau. „Daj, ać ja pobruszę, a ty poczywaj“, was in der Übersetzung lautet: „Lass mich jetzt mahlen, und du ruh dich aus.“ In der Literatur war Polnisch ab dem 14. Jahrhundert und verstärkt ab dem 16. Jahrhundert in Gebrauch.[55] Im 16. Jahrhundert entwickelte sich auch ein Standardpolnisch.[55] Während derTeilungen Polens Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Polnische teilweise durch Russisch bzw. Deutsch verdrängt (in Verwaltung und Bildungswesen). Mit dem im Jahr 1918wiederentstandenen polnischen Staat wurde diepolnische Sprache zur Amtssprache. Damals sprachen etwa 65 % Polnisch als Muttersprache, die restliche Bevölkerung sprach Ukrainisch, Belarussisch, Deutsch, Jiddisch und andere Sprachen. Nach derWestverschiebung der Grenzen ist Polen seit Ende der 1940er Jahre erstmals seit dem Hochmittelalter ein ethnisch relativ homogener Staat. Etwa 95 % bis 98 % der Bevölkerung sind Polen, und entsprechend groß ist die Dominanz der polnischen Sprache. Es gibt eine Reihe von Minderheitensprachen, die seit dem Jahr 2005 offiziell anerkannt sind:[56]Kaschubisch in derKaschubei und als nationale Minderheitensprachen:Armenisch,Deutsch,Hebräisch,Jiddisch,Litauisch,Russisch,Slowakisch,Tschechisch,Ukrainisch undBelarussisch sowie als ethnische Minderheitensprachen:Karaimisch,Russinisch bzw. Lemko,Romani undTatarisch.

Siehe auch:Polnische Sprache,Polnische Dialekte undPolonistik
Siehe auch:Polnische Grammatik undAussprache des Polnischen

Religionen

KrakauerIdol von Sbrutsch
Hauptartikel:Religionen in Polen

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen desEurobarometers ergab 2020, dass für 54 Prozent der Menschen in Polen Religion wichtig ist, für 28 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und für 18 Prozent ist sie unwichtig.[57]

Slawische Mythologie

Hauptartikel:Slawische Mythologie

Die polnischen Stämme waren ursprünglichHeiden und hatten, ähnlich wie andereWestslawen, einpolytheistisches Religionssystem, dessen Hauptgott der vierköpfigeŚwiętowit war, dessen Statuen zwischenPommern (z. B. beiKap Arkona aufRügen) und der Ukraine (z. B. der „Antichrist aus dem Zburz“) gefunden wurden. Diese Religion konnte sich teilweise bis ins 14. Jahrhundert behaupten. Insbesondere im Nordosten wurde auch ein Ahnenkult gepflegt, der teilweise bis ins 19. Jahrhundert überdauerte und in der Romantik unter anderem vonAdam Mickiewicz in seinem DramaTotenfeier wieder aufgegriffen wurde. In kleinem Umfang besteht ein Bestreben, die alten Kulte wiederzubeleben. Hierbei handelt es sich aber eher um ein kulturelles als um ein religiöses Phänomen.

Katholische Kirche

Römisch-katholischeJasna Góra-Basilika inCzęstochowa
Hauptartikel:Römisch-katholische Kirche in Polen

Im Jahre 965 heiratete der Herzog von Polen,Mieszko I., die böhmische Prinzessin christlichen GlaubensDubrawka und ließ sich im folgenden Jahr nach lateinischem Ritustaufen. Das erste Bistum wurde 968 in Posen gegründet. Die Kirchenordnung wurde im Jahr 1000 neuorganisiert und das Erzbistum Gnesen mit den untergeordneten Bistümern in Kolberg, Krakau, Posen und Breslau wurden gegründet. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts kam es zu einem großen heidnischen Aufstand gegen den christlichen Klerus. Nachdem der polnische Adel im Zuge der Reformation in großen Scharren zum Calvinismus wechselte, im Sejm sogar um 1550 eine protestantische Mehrheit bestand, vermochte die katholische Kirche im 17. Jahrhundert im Zuge derGegenreformation die meistenandersgläubigen Adeligen wieder zum katholischen Glauben zu bekehren. Seit demZweiten Weltkrieg und derWestverschiebung Polens ist das Land größtenteils katholisch. 87 % der polnischen Gesamtbevölkerung sindrömisch-katholisch (Anteil der katholisch Getauften an Gesamtbevölkerung, 2011),[58] vor 1939 waren es nur 66 %.[59] Davon geben 54 % an, ihren Glauben auch zu praktizieren.[59] Ein besonders hohes Ansehen in Polen besitzt der verstorbenePapstJohannes Paul II. (1920–2005), der vor seiner Papstwahl als Karol WojtyłaErzbischof vonKrakau war und eine bedeutende politische Rolle während des Zusammenbruchs desOstblocks innehatte.[60]

Orthodoxe Kirche

Orthodoxe Nicolaus-Kathedrale inBiałystok
Hauptartikel:Polnisch-Orthodoxe Kirche

Die polnischen Stämme kamen wahrscheinlich im 9. Jahrhundert über dasGroßmährische Reich mit dem christlichen Glauben erstmals in Kontakt. DieWislanen inKleinpolen wurden zur Zeit der byzantinischen SlawenapostelKyrill undMethod von den Herrschern des Großmährischen Reiches unterworfen. MährischenChronisten zufolge soll bereits zu dieser Zeit dasChristentum nach slawischem Ritus in der Region um Krakau eingeführt worden sein. In den östlichen Woiwodschaften Polens hat ab dem 14. Jahrhundert stets die orthodoxe Kirche dominiert. Durch dieUnion mit Litauen 1386 und 1569 kamen viele belarussisch- und ukrainischsprachigeorthodoxe Christen unter die Herrschaft der polnischen Könige. Die Polnisch-Orthodoxe Kirche ist auch heute noch die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Polen. Zu ihr bekannten sich 2006 0,5 Millionen Menschen, was 1,3 % der Bevölkerung entspricht. Vor 1939 gehörten noch 11 % der Bevölkerung zur orthodoxen Kirche.[61]

Griechisch-katholische Kirche

Griechisch-katholischeJohannes-Kathedrale inPrzemyśl
Hauptartikel:Ukrainische griechisch-katholische Kirche

Ca. 0,2 % der Bevölkerung sindgriechisch-katholisch.[62] Die Griechisch-katholische Kirche ist 1596 in Polen durch dieKirchenunion von Brest entstanden. Sie hatte vor allem in dem polnischen Teil der Ukraine eine hohe Verbreitung. Nach den polnischen Teilungen wurde die Griechisch-katholische Kirche in Russland besonders hart verfolgt. Mit der Zuwanderung von Ukrainern nach Polen seit dem Beginn desRussisch-Ukrainischen Kriegs wächst die griechisch-katholische Gemeinde wieder rasant.

Reformierte Kirche

Hauptartikel:Reformation und Gegenreformation in Polen-Litauen
Hauptartikel:Protestantismus in Polen

Während das Luthertum beim Bürgertum Anhänger fand, war derCalvinismus beim Kleinadel, derSzlachta, beliebt. Calvin selbst korrespondierte lange Zeit mit dem polnischen KönigSigismund II. August, der eine Zeitlang den Bestrebungen der Mehrheit des polnischen Sejm zugeneigt war, eine Nationalkirche nach englischem Vorbild in Polen-Litauen zu etablieren, die nach der Lehre Calvins konzipiert sein sollte. DerSejm von 1555 debattierte über die Einführung einer protestantischen Nationalkirche in Polen. Statt eine solche zu gründen, gewährte Sigismund II. August seinen Untertanen die Glaubensfreiheit mit dem Argument, er sei der König und nicht das Gewissen seiner Untertanen. Die Glaubensfreiheit wurde schließlich als Reaktion auf die PariserBartholomäusnacht in derKonföderation von Warschau 1573 zu einem Verfassungsprinzip der Adelsrepublik erhoben, die der neugewählte polnischeKönig aus Frankreich in denArticuli Henriciani und alle seine Nachfolger in derPacta conventa unterzeichnen mussten. Die Sicherung der individuellen Glaubensfreiheit in der polnischen Verfassung war ausschlaggebend dafür, dass es in Polen nie zuReligionskriegen kam. Der Calvinismus war bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts beim polnischen Adel weit verbreitet. Heute spielt er aufgrund der Gegenreformation im 17. Jahrhundert kaum eine Rolle mehr.

Polnische Brüder

Hauptartikel:Polnische Brüder

Die Polnischen Brüder warenAntitrinitarier, die als Teil derRadikalen Reformation unter dem Einfluss der Lehre desSozinianismus dieDreieinigkeit und somit die Gotteigenschaft Jesu ablehnten. Aus derReformierten Kirche entstand 1565 dieunitarische Kirche derPolnischen Brüder, die inRaków über eine eigene Akademie verfügten und stark vonFausto Sozzini und demSozinianismus beeinflusst waren. Gemäß demRakauer Katechismus lehnten sie jede Form von Gewalt ab, darunter auch den Kriegsdienst. Die Polnischen Brüder gibt es heute nicht mehr. An der Stelle ihrer ehemaligen Hauptkirche inRaków befindet sich heute die katholischeDreifaltigkeitskirche aus dem Barock.

Evangelisch-lutherische Kirche

Friedenskirche (ev.-lutherisch) in Jawor (Jauer)
Hauptartikel:Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen

DasLuthertum fand seit dem 16. Jahrhundert besonders bei der deutschen Bevölkerung in den nordpolnischen Städten viele Anhänger. Heute sind Warschau und die Region umTeschen, wo ca. ein Drittel der Bevölkerung lutherisch ist, Zentren der evangelisch-lutherischen Kirche in Polen. Ca. 0,2 % der Bevölkerung sindevangelisch-lutherisch.[62]

Mariaviten

Hauptartikel:Katholische Kirche der Mariaviten

Eine kleine Minderheit bilden die altkatholischenMariaviten. Die katholische Kirche der Mariaviten wurde in den 1930er Jahren in Polen gegründet.

Polnisch-Katholische Kirche

Hauptartikel:Polnisch-Katholische Kirche

Eine kleine Minderheit bilden die Polnisch-Katholischen, die entgegen ihrem Namen eine protestantische Glaubensrichtung sind, die im 19. Jahrhundert in den USA entstanden und im 20. Jahrhundert durchRemigration nach Polen gekommen ist.

Zeugen Jehovas

Ca. 0,3 % der Bevölkerung sindZeugen Jehovas.[62]

Islam

Islamischer FriedhofKruszyniany
Synagoge imPOLIN-Museum
Hauptartikel:Islam in Polen, Litauen und Belarus

In Polen gibt es zwei muslimische Gemeinden. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts siedelte der polnische KönigJan Sobieski muslimische Tataren inPodlachien an. Eine relativ großemuslimische Minderheit lebte auch umKamieniec Podolski inPodolien, das zwischen 1672 und 1699 zumOsmanischen Reich gehörte. Die zweite muslimische Gemeinde bilden eingewanderte Muslime, die meist aus arabischen Ländern und der Türkei stammen. Deren religiöses Zentrum bildet vor allem Warschau und Danzig.

Judentum

Hauptartikel:Juden in Polen

Polen war imMittelalter nie religiös homogen. Bereits seit der Zeit, bevor sich der christliche Glaube endgültig durchsetzen konnte, begann die Einwanderung von Juden ausWesteuropa, begünstigt durch dasToleranzedikt von Kalisz von 1265. Später wanderten auchHussiten ausBöhmen nach Polen ein.Kasimir der Große weitete das Toleranzedikt von Kalisz auf ganz Polen aus. Diepolnischen Juden sind seit dem 18. Jahrhundert in zwei dominierende Glaubensrichtungen getrennt, die aufgeklärtenMaskilim und die orthodoxenChassiden. Zeitweise lebten mehr als die Hälfte aller Juden weltweit in Polen. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Polen mit Abstand die größte jüdische Gemeinde weltweit. Die jüdische Gemeinde wurde nach der Wende 1989 wiederbelebt.

Bildung

Hauptartikel:Bildungssystem in Polen

Schulsystem

Das erste moderneBildungsministerium weltweit wurde im Jahr 1773 im Zuge der Reformen im Geiste der Aufklärung in derpolnisch-litauischen Adelsrepublik gegründet. Das heutige Bildungssystem in Polen befindet sich im Umbruch. Nach derPostkommunistische Systemtransformation 1989 gab es in den Jahren 1999 und 2017 zwei große Reformen. Nach den neuen Vorgaben sollten die 1999 eingeführten Gymnasien bis 2019 abgeschafft werden. Das Schulsystem wird dann aus Kindergärten, achtjährigen Grundschulen und weiterführenden Schulen wie vierjährigen Lyzeen, fünfjährigen Berufsoberschulen sowie weiteren berufsbezogenen Schulen bestehen. Das Abitur wird nach dem Abschluss eines Lyzeums oder einer Berufsoberschule abgelegt werden. Die Abiturprüfung soll wieder bedeutend schwieriger werden. Das Bestehen der Abiturprüfung ist Voraussetzung für das Studium an einer Hochschule. Seit 2017 haben die Eltern die Wahl, ob sie ihre Kinder mit sechs oder sieben Jahren einschulen lassen wollen. Die staatlichen Schulen sind kostenlos, Schulmittel wie etwa Bücher, Hefte, Stifte oder Schulranzen müssen aber privat getragen werden. Das Schuljahr beginnt am 1. September und endet in der ersten Junihälfte. Die Schulferien während des Schuljahres werden von den einzelnenWoiwodschaften beschlossen und sollen versetzt organisiert werden, damit nicht alle Kinder zur selben Zeit zum Beispiel in die Berge zum Skifahren fahren.

ImPISA-Ranking von 2015 erreichen polnische Schüler Platz 17 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 22 in Naturwissenschaften und Platz 13 beim Leseverständnis. Polen liegt damit über dem Durchschnitt derOWZE-Staaten.[63]

Hochschulen

Collegium Maius derUJ-Krakau
Hauptartikel:Liste der Universitäten in Polen

Die älteste polnische Universität und gleichzeitig zweitälteste in Mitteleuropa ist die Jagiellonen-Universität in Krakau, die 1364 vonKasimir dem Großen gegründet wurde. Die vier nächstältesten polnischen Universitäten in Vilnius (1579),Zamość (1594),Raków (1602) und Lemberg (1661) bestehen nicht mehr bzw. wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Breslau und Thorn verlegt. In Polen studieren fast zwei Millionen Studenten. Die Hochschulen sind von Anweisungen des Staates bezüglich ihrer Bildungsangebote seit der Wende 1989 weitgehend unabhängig. 2008 gab es in Polen 130 staatliche und 315 nichtstaatliche Hochschulen. Weiterhin gab es 78 Einrichtungen derPolska Akademia Nauk(Polnische Akademie der Wissenschaften) sowie etwa 200 selbständige Forschungseinrichtungen. Die staatlichen Hochschulen haben dabei seit den 1990er Jahren vermehrt Konkurrenz durch private Hochschulen bekommen. Das Studium an staatlichen Hochschulen in Polen ist in den Vollzeitstudiengängen grundsätzlich kostenlos. Berufsbegleitende Teilzeit-, Wochenend- und Fernstudiengänge als auch das Studium an privaten Hochschulen sind kostenpflichtig. Die Universitäten vergeben die Bezeichnungen Magister,Licencjat, Ingenieur, Doktor und Doktor hab. Der Magister wird nach einer vier- bis fünfjährigen Regelstudienzeit vergeben, die mit einer Abschlussarbeit beendet wird. In der Humanmedizin ersetzt der AbschlussArzt der Humanmedizin den Magister, in der Tiermedizin heißt der entsprechende AbschlussArzt der Veterinärmedizin. In technischen Studiengängen wird der GradMagister durch den ZusatzIngenieur ergänzt.

WappenNameWidmungSitzGründungsjahrBemerkung
Jagiellonen-UniversitätJagiellonenKrakau1364
Universität BreslauBreslau17021945 neugegründet durch Professoren
der 1661 gegründetenUniversität Lemberg
Universität WarschauWarschau1816
Katholische Universität LublinJohannes Paul II.Lublin1918
Universität PosenAdam MickiewiczPosen1919
MCS-UniversitätMarie Curie-SkłodowskaLublin1944
Universität ThornNikolaus KopernikusToruń19451945 gegründet durch Professoren
der 1579 gegründetenUniversität Vilnius
Universität ŁódźŁódź1945
Universität StettinStettin1945
Kardinal-Stefan-Wyszyński-UniversitätKardinal Stefan WyszyńskiWarschau1954
Universität KattowitzKattowitz1968
Universität BydgoszczKasimir der GroßeBydgoszcz1969
Universität KielceJan KochanowskiKielce1969
Universität DanzigDanzig1970
Universität OppelnOppeln1994
Universität BiałystokBiałystok1997
Universität Ermland-MasurenAllenstein1999
Universität RzeszówRzeszów2001
Universität GrünbergGrünberg2001
Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften SWPSWarschau2015
Siehe auch:Kategorie:Hochschule in Polen

Gesundheit

Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2022 6,7 % des Bruttoinlandsprodukts.[64] Im Jahr 2020 praktizierten in Polen 32,8 Ärzte je 10.000 Einwohner.[65] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 4,4 pro 1000 Lebendgeburten.[66] DieLebenserwartung der Einwohner Polens ab der Geburt lag 2022 bei 77,3 Jahren[42] (Frauen: 81,3[67], Männer: 73,5[68]). Die Lebenserwartung stieg von 73,7 Jahren im Jahr 2000 bis 2022 um 5 %.[42]

Geschichte

BronzezeitlichesBiskupin
Westslawische Stämme im 9./10. Jahrhundert
MatejkosTaufe Polens 966, Gemälde von 1889
Hauptartikel:Geschichte Polens

Urgeschichte

Hauptartikel:Vorgeschichte Polens

Die Urgeschichte des heutigen Polens reicht bis in dasPaläolithikum zurück. ImNeolithikum befand es sich nacheinander im Einflussbereich derLinearbandkeramischen Kultur,Trichterbecherkultur,Kugelamphoren-Kultur und derSchnurkeramischen Kultur. Während derBronzezeit war es Teil derLausitzer Kultur beziehungsweise derHallstattkultur, aus der die PfahlbausiedlungBiskupin stammt. Sie wird auch mit derHallstattkultur in Verbindung gebracht. Am Übergang von der Bronze- zurEisenzeit folgte diePommerellische Gesichtsurnenkultur und in der späten Eisenzeit dieWielbark-Kultur. In der Antike geriet das Gebiet des heutigen Polens unterkeltischen undthrakischen Einfluss. Später dominierte diePrzeworsk-Kultur. Über dieBernsteinstraße fand ein reger kultureller Austausch mit dem Römischen Reich statt. Die Römer erwähnten bereits um Christi Geburt die StädteKalisz undTruso. Diegermanischen Stämme derGoten undVandalen siedelten um Christi Geburt aus Skandinavien kommend im heutigen Nord- und Westpolen. Während derVölkerwanderung zogenWestslawen undBalten durch das heutige Polen. Vor der polnischen Staatsgründung unternahmen dieWikinger,Awaren undMagyaren Raubzüge ins heutige Südpolen. Mit dieser Zeit verbindet man auch die Sagen um die ersten Urfürsten PolensPopiel,Piast,Lech undSiemowit. Südpolen geriet in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts untermährischen Einfluss.

Piasten

Polen unter der Herrschaft vonMieszko I. (960–992)
Hauptartikel:Königreich Polen,Piasten undPřemysliden

Das Herzogtum Polen, dessen Name sich vom westslawischen Stamm derPolanen ableitet, ist im frühen 10. Jahrhundert vonGroßpolen (Posen,Giecz,Ostrów Lednicki undGnesen) aus gegründet worden. Es wurde von ca. 960 bis 992 von HerzogMieszko I. aus der Dynastie derPiasten regiert, der nach und nach die anderen westslawischen Stämme zwischen Oder und Bug unterwarf. Um 990 stellte er in dem DokumentDagome Iudex Polen unter den unmittelbaren Schutz von PapstJohannes XV.

Im Jahr 966 ließ sich Mieszko I. nachrömisch-katholischem Ritustaufen. Das Territorium erreichte durch Eroberungen unter Mieszko I. Grenzen, die den heutigen Staatsgrenzen sehr nahe kamen. Sein SohnBoleslaus I. der Tapfere war der erste polnische König. Bereits 997 schloss er ein politisch-militärisches Bündnis mit dem römisch-deutschen KaiserOtto III., das während desAkts von Gnesen im Jahr 1000 bestätigt wurde. Nach dem frühen Tod des jungen Otto III. verschlechterte sich das Verhältnis unterHeinrich II., mit dem Boleslaus I. zahlreiche Kriege um die Lausitz führte. Boleslaus I. dehnte zeitweise seinen Einflussbereich auf die heutige Slowakei, Böhmen und Mähren sowie die Kiewer Rus aus. Unter der Herrschaft seines SohnesMieszko II. Lambert kam es in den späten 1030er Jahren zu einem heidnischen Aufstand der Polen gegen die katholische Kirche. Erst dessen NachfolgerKasimir I. der Erneuerer vermochte die Lage zu beruhigen. Er verlegte 1040 die Hauptstadt von Gnesen auf denKrakauerWawel.

Nach dem Tod vonBoleslaus III. Schiefmund im Jahr 1138 wurde dieSenioratsverfassung eingeführt, nach welcher die Söhne von Boleslaus III. als Juniorherzöge unter dem Seniorat des Ältesten der Dynastie die ihnen unterstehenden einzelnen Landesteile regierten. Bis 1295 dauerte diesefeudale Zersplitterung in Polen an. Dieser sogenanntePartikularismus führte zu einer starken politischen Schwächung Polens im 13. Jahrhundert. Polen zerfiel 1138 in sechs Herzogtümer:Kleinpolen,Großpolen,Pommern,Pommerellen,Schlesien undMasowien, das sogenannte „Seniorat Polen“. Die Jahre bis zur Wiedervereinigung waren durch feudalistische Territorialzersplitterung geprägt. Das im Südosten gelegene Gebiet Kleinpolens zerfiel in das AdelsterritoriumSandomierz, das östliche Großpolen in die HerzogtümerŁęczyca undSieradz, das westliche Masowien in das HerzogtumKujawy. In Westpommern erlangten dieGreifen 1181 und inPommerellen dieSamboriden 1227 die Unabhängigkeit von dem Krakauer Senior. 1295 gelang esPrzemysł II. aus der großpolnischen Linie der Piasten große Landesteile wieder zu vereinen und sich zum König von Polen krönen zu lassen. Er wurde jedoch bereits im Folgejahr ermordet, und die polnische Königskrone fiel an die böhmischenPřemyslidenWenzel I. undWenzel II. Nachdem Letzterer auf der Fahrt zur Krönung in Krakau ermordet wurde, gelang esLadislaus I. Ellenlang aus der kujawischen Linie der Piasten die polnische Königskrone zu erlangen. Mit seinem SohnKasimir III., dem Großen starben die Piasten in der Königslinie 1370 aus, wobei die masowischen Piasten erst 1526 und die schlesischen Piasten sogar erst 1707 ausstarben. Der letzte PiastenkönigKasimir III. der Große leitete erfolgreich Reformen ein, die dem Königreich Polen zu einer machtvollen Position inMittel- undOsteuropa verhalfen.

Die Piasten holten zahlreiche Siedler nach Polen, zunächst den Klerus und dieBenediktiner sowieZisterzienser aus Frankreich, dem Heiligen Römischen Reich sowie Italien, und insbesondere nach der Entvölkerung weiter Teile Polens im Zuge desMongolensturms in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundertsdeutsche Bauern und Stadtbürger, sowie insbesondere Juden nach den Pogromen in Westeuropa im Zuge derPestepidemie in der Mitte des 14. Jahrhunderts, von der Polen verschont blieb.Konrad I. von Masowien holte denDeutschen Orden 1226 insKulmerland, von wo aus erPreußen unterwarf. Kasimir III. der Große erstreckte hingegen dasjüdische Toleranzedikt von Kalisch vonBoleslaus VI. des Frommen auf das ganze Königreich Polen. Er begann auch mit dem Anschluss desFürstentums Halytsch-Wolodymyr mitLemberg die polnische Ostexpansion. Mit den böhmischen Luxemburgern, die weiterhin den von den Přemysliden geerbten Anspruch auf die polnische Krone geltend machten, konnte sich Kasimir III. der Große nach Treffen inVisegrád und Krakau imVertrag von Namslau einigen, die Luxemburger verzichteten auf die polnische Krone und die kujawischen Piasten auf die Lehenshoheit über Schlesien. 1364 gründete Kasimir III., der Große dieKrakauer Akademie als zweite Universität in Mitteleuropa. Gleichzeitig schloss Kasimir der Große ein militärisches Bündnis mit dem ungarischen KönigKarl I. und einen Erbvertrag mit dessen SohnLudwig I. aus demHaus Anjou, der die Schwester Kasimirs III. des GroßenElisabeth von Polen heiratete und damit einen Anspruch auf die polnische Krone nach Kasimirs III. Tod erwarb.

Jagiellonen

Königreich Polen und Jagiellonen-Machtbereich um 1500
Hauptartikel:Haus Anjou undJagiellonen

Dem ohne legitimen Sohn verstorbenen Kasimir III. folgte durch Erbvertrag dessen SchwagerLudwig I. aus demHaus Anjou, wodurch es zur ersten polnisch-ungarischen Personalunion kam, sowie dessen TochterHedwig I. Diese heiratete 1386 den frisch getauften litauischen GroßfürstLadislaus II. Jagiełło, wodurch der mächtige DoppelstaatPolen-Litauen geschaffen wurde, der für die nächsten 400 Jahre die GeschickeMittel- undOsteuropas entscheidend beeinflusste. Nach derSchlacht bei Tannenberg und der damit verbundenen schweren Niederlage des Deutschen Ordens stieg Polen-Litauen zu einer der führenden Kontinentalmächte auf und war lange Zeit der größte StaatEuropas mit Einflusssphären vomBaltischen zumSchwarzen Meer und von derAdria bis an die ToreMoskaus. Unter Ladislaus II. Jagiełłos ältestem SohnLadislaus III. kam es zur zweiten polnisch-ungarischen Personalunion, die mit Ladislaus III. Tod in derSchlacht bei Warna endete. Sein BruderKasimir IV. Andreas konnte imDreizehnjährigen Krieg dem Deutschen Orden Westpreußen undErmland abgewinnen und den restlichen Ordensstaat zu einem polnischen Lehen machen. Durch eine geschickte Dynastie und Heiratspolitik machte er die Jagiellonen zu einer der führenden Königsfamilien in Europa. Sein ältester SohnLadislaus wurde König von Böhmen und Ungarn und seine jüngeren SöhneJohann I. Albert,Alexander I. undSigismund I. der Alte wurden nacheinander Könige und Großfürsten inPolen-Litauen. Seine Töchter vermählte er mit den bayerischenWittelsbachern, preußischenHohenzollern, pommerschenGreifen, den sächsischenWettinern sowie den schlesischenPiasten. Als alsoSigismund I. der Alte 1525 den Deutschen Ordensstaat auflöste und in ein weltlichesHerzogtum umwandelte, setzte er mitAlbrecht seinen Neffen als Herzog ein. 1526 fiel das bisherige polnische LehenMasowien mit dem Tod des letzten masowischen PiastenJanusz III. wieder an Polen. Mit dem TodLudwig II. in derSchlacht bei Mohács verloren die Jagiellonen Böhmen, Ungarn und Kroatien an die Osmanen beziehungsweise Habsburger. Mit Sigismund I. des Alten einzigem SohnSigismund II. August starben auch die Jagiellonen 1572 im Mannesstamm und mit seiner TochterAnna Jagiellonica 1596 vollständig in Polen-Litauen aus.

Adelsrepublik

Polen-Litauen um 1619
  • Königreich Polen
  • Großfürstentum Litauen
  • Herzogtum Preußen, polnisches Lehen
  • Herzogtum Kurland, polnisch-litauisches Lehen
  • Herzogtum Livland, polnisch-litauisches Kondominium
  • Hauptartikel:Polen-Litauen

    Polen wurde 1358 als Republik bezeichnet. Die republikanische Staatsform setzte sich aber wohl erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts durch und war mit einem stetigen Dreikammerparlament erst Ende des 15. Jahrhunderts ausgereift. Mit der 1505 verabschiedeten VerfassungNihil Novi verbot derSejm dem König neue Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments zu erlassen. Auf Betreiben des letzten polnischen Königs aus derJagiellonen-Dynastie,Sigismund II. August, wurde diePersonalunion zwischen Polen und Litauen inLublin im Jahr 1569 in eineRealunion umgewandelt. Polen und Litauen bildeten seit 1569 gemeinsam eineAdelsrepublik und damit den ersten modernen Staat Europas mit einem adelsrepublikanischen System und einerGewaltenteilung. 1578 wurde ein vom König und dem Sejm unabhängiges Höchstes Gericht fürPolen-Litauen, dasKrontribunal inLublin eingerichtet. Der polnische Adel wählte zunächst den FranzosenHeinrich I. Valois, dem er dieReligionsfreiheit abverlangte, und später den SiebenbürgerStephan I. Báthory zum polnisch-litauischen König. Später folgten drei Könige aus der mit den Jagiellonen verwandten schwedischen Vasa-DynastieSigismund III. Vasa (kurze Personalunion mit Schweden),Ladislaus IV. Vasa (kurze Personalunion mit Russland) sowieJohann II. Kasimir. MitMichael I. Korybut Wiśniowiecki,Johann III. Sobieski undStanislaus I. Leszczyński wurden polnische Magnaten und mitAugust II. dem Starken undAugust III. sächsische Wettiner gewählt. Der letzte gewählte polnische König warStanislaus II. August Poniatowski. Als Goldenes Zeitalter der Adelsrepublik gilt die Zeit bis zur Hälfte des 17. Jahrhunderts. Danach war Polen-Litauen in zahlreiche Kriege verwickelt, unter anderem in dieSchlacht am Kahlenberg im Rahmen desGroßen Türkenkriegs.

    Teilungen

    Teilungen 1772, 1793, 1795
    Hauptartikel:Teilungen Polens

    Die Adelsrepublik stürzte im 17. und 18. Jahrhundert in eine dauerhafte Krise, die durch zahlreiche Kriege (mitSchweden, demOsmanischen Reich,Russland,Brandenburg-Preußen undSiebenbürgen), fehlende politische Reformen und innere Unruhen gekennzeichnet war. Es kam zur Bildung vonMagnaten (sogenanntenKonföderationen gegen die Interessen des Staates und des Königs),Kosakenaufständen und dauerhaften Konfrontationen mit denKrimtataren in den südöstlichenWoiwodschaften. Besonders die Wahl ausländischerDynasten zu polnischen Königen (sie verfügten über keineHausmacht in Polen und waren vom Wohlwollen des Hochadels abhängig) und die Uneinigkeit innerhalb des polnischen Adels, derSzlachta und Magnaten, schwächten den Staat beträchtlich. Insbesondere die sogenannteSachsenzeit wird dabei aus polnischer Sicht als negativ für den weiteren Bestand des polnischen Staates eingestuft.

    Verfassung vom 3. Mai
    Stanislaus II. August Poniatowski

    Auch die Ratifizierung einerVerfassung 1791, der ersten modernen Verfassung Europas überhaupt, konnte den Niedergang der polnisch-litauischen Adelsrepublik nicht stoppen. In den dreiTeilungen Polens1772,1793 und1795 wurde Polens innere Schwäche von seinen Nachbarn Preußen,Österreich und Russland ausgenutzt, welche Polen gleichzeitig überfielen und am Ende unter sich aufteilten. Polen wurde damit seinerSouveränität beraubt und sein ursprüngliches Landesgebiet in drei unterschiedliche Staaten eingegliedert. Der letzte polnische KönigStanislaus II. August Poniatowski musste abdanken und wurde nach Sankt Petersburg gebracht, wo er 1798 verstarb. Zeitgleich wurden jedoch bereits ab 1796Polnische Legionen im französisch besetzten Norditalien und Frankreich unterJan Henryk Dąbrowski gegründet, deren Ziel es war, mit französischer Hilfe die polnisch-litauische Republik wieder zu errichten.

    Auf Drängen des französischen KaisersNapoleon entstand 1807, im Rahmen desFriedens von Tilsit, aus den preußischen Erwerbungen der Zweiten und Dritten Teilung ein relativ kleinesHerzogtum Warschau, alsVasallenstaat Frankreichs. Im Jahr 1809 wurden nach kurzen kriegerischen Auseinandersetzungen Teile Kleinpolens im damaligenWestgalizien von Österreich an das Herzogtum Warschau wieder abgetreten. Aufgrund der Niederlagen der polnisch-französischen Allianz imRusslandfeldzug 1812 und in derVölkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 kam es zu keiner Wiederherstellung der polnisch-litauischen Republik, und das Herzogtum Warschau wurde auf dem durch die Teilungsmächte dominiertenWiener Kongress aufgeteilt. Große TeileGroßpolens fielen alsProvinz Posen wieder an Preußen. Krakau wurde zum Stadtstaat, der bis 1846 formal unabhängigenRepublik Krakau. Der Rest – das nach dem Wiener Kongress benannteKongresspolen, wurde als Königreich Polen 1815 inPersonalunion mit demRussischen Kaiserreich verbunden – war also zunächst formal bis auf den gemeinsamen Herrscher vom russischen Reich unabhängig. Bis 1831 genoss dieses polnische Staatswesen weitgehendeAutonomie. Mit dem Aufkommen des russischenNationalismus beim Übergang von derFeudalgesellschaft zumKapitalismus wurde durch die zaristische Verwaltung versucht, diese Autonomie Schritt für Schritt abzuschaffen.

    AjdukiewiczsJanuaraufstand

    Als Folge der Rekrutierung von polnischen Bürgern für die russische Armee zur Bekämpfung derBelgischen Revolution brach in Warschau derNovemberaufstand von 1830 aus, in dem die Polen versuchten, die russischeFremdherrschaft und Dominanz abzuschütteln. Der Novemberaufstand wurde 1831 von der russischen Armee niedergeschlagen. Mit der Niederlage wurde die polnische Bevölkerung seit 1831 in den preußischen und russischen Besatzungszonen einer verstärktenGermanisierung – den preußischen Volkszählungen zufolge ohne größere Auswirkungen auf die Bevölkerungsverhältnisse – undRussifizierung unterzogen, die nach dem zweiten, gescheiterten Aufstand, demJanuaraufstand von 1863, besonders forciert wurde. Die Bezeichnung Polen wurde verboten und das Land durch die russische Obrigkeit alsWeichselland bezeichnet. Ähnlich verfuhren auch dieHohenzollern inPommerellen undGroßpolen: In Volkszählungen tauchenPolen als Nationalität auf, aber als zeitgenössischer geographischer Begriff wirdPolen in preußischen Schulbüchern und allen deutschsprachigen Kartenwerken auf den russischen Teil beschränkt. Nur im von Österreich besetzten polnischen Galizien konnten die Polen durch die politischen Reformen des HausesHabsburg-Lothringen in derDonaumonarchie seit 1867 der geistig-nationalen Unterdrückung in den von Preußen und Russland dominierten Teilen Polens entkommen. Im russischen Teil hingegen bildete die Revolution von 1905 einen Wendepunkt, in dem zunächst sozialistische Forderungen dominierten, später aber die Forderung nach nationaler Unabhängigkeit an Boden gewann.[69]

    Erster Weltkrieg

    Warschauer Kronenberg-Palast
    Hauptartikel:Ostfront (Erster Weltkrieg)

    Mit Ausbruch desErsten Weltkrieges gründeten dieMittelmächte, insbesondere Österreich-Ungarn,Polnische Legionen unter dem Kommando vonJózef Piłsudski. Während desErsten Weltkrieges beschlossen die KaiserreicheDeutschland undÖsterreich-Ungarn die Gründung eines selbstständigen polnischen Staates auf dem demrussischen Zarenreich abgenommenen TerritoriumKongresspolens. Dies war aber eher eine gegen Russland gerichtete Maßnahme als die Anerkennung des Rechts aller Polen auf Eigenstaatlichkeit seitens der Mittelmächte. 1916 wurde das in Analogie zum Entschluss des Wiener Kongresses benannteRegentschaftskönigreich Polen durch das Deutsche Reich ausgerufen. Hierzu wurde derProvisorische Staatsrat im Königreich Polen eingesetzt, der 1916 bis 1918 imWarschauer Kronenberg-Palast tagte und den das TriumviratJózef Ostrowski,Aleksander Kakowski undZdzisław Lubomirski leitete. Durch die Kriegsereignisse bedingt, hatte der Provisorische Staatsrat im Königreich Polen nur begrenzte praktische Auswirkungen. Allerdings legten Józef Piłsudski und seine Legionen nach der russischen Oktoberrevolution 1917 die Waffen nieder und weigerten sich, weiter für dieMittelmächte zu kämpfen, da das Kriegsziel der Polnischen Legionen mit der Niederlage Russlands bereits erreicht war. Józef Piłsudski wurde daraufhin in Magdeburg interniert. Seine Rückkehr nach Polen nach der Niederlage der Mittelmächte war der Anlass für die Ausrufung der unabhängigen Zweiten Polnischen Republik am 11. November 1918 in Warschau. Neben Piłsudski, der dem sozialistischen Lager entstammte, waren auchRoman Dmowski undIgnacy Jan Paderewski, die aus dem bürgerlichen Lager stammten, für die polnische Unabhängigkeit am Ende des Ersten Weltkriegs aktiv.

    Zweite Republik

    Polen nach demFrieden von Riga
    Hauptartikel:Zweite Polnische Republik

    Woodrow Wilson machte bereits 1917 beim Kriegseintritt der USA in dem14-Punkte-Programm klar, dass ein unabhängiges Polen mit Zugang zur Ostsee eines der Kriegsziele der USA ist. Nach der Niederlage der Mittelmächte erlangte Polen seineSouveränität zurück. Am 11. November 1918 wurde die Zweite Polnische Republik ausgerufen. Das allgemeine aktive und passiveFrauenwahlrecht wurde gleichzeitig mit dem entsprechenden Recht für Männer eingeführt.[70] Dies geschah mit dem Dekret vom 28. November 1918 über das Wahlverfahren für den Sejm kurz nach der Neugründung des polnischen Staates. Artikel 1 garantierte dasaktive, Artikel 7 daspassive Wahlrecht.[71][72]

    ImFriedensvertrag von Versailles wurde die Unabhängigkeit derRepublik Polen 1919 im internationalen Rahmen bestätigt. Polen war damit Gründungsmitglied desVölkerbundes. Gleichzeitig wurde impolnischen Minderheitenvertrag vom 28. Juni 1919 der Schutz der deutschen Minderheit in Polen vereinbart.

    Durch die Siegermächte wurden in Mittel- und Osteuropa Grenzen nach Bevölkerungsmehrheiten vorgesehen. Federführend war dabei der britische Außenminister LordGeorge Nathaniel Curzon. DieWeimarer Republik war gezwungen, die preußischenProvinzen Westpreußen und Posen größtenteils aufzugeben. Sie waren im Rahmen der Teilungen Polens vom Königreich Preußen annektiert worden. Unmittelbar danach verließen 200.000 Deutsche die der Republik Polen zugesprochenen Gebiete.

    Aufgrund der unklaren politischen Verhältnisse nach dem Zusammenbruch der Hohenzollern- undRomanow-Monarchien kam es während der ersten Konsolidierungsphase des neuen Staates zu Konflikten mit den Nachbarstaaten, zum Beispiel mit Deutschland umOberschlesien in der Schlacht umSt. Annaberg oder um die StadtWilna im heutigenLitauen.

    Józef Piłsudski

    Ab März 1919 gelang es Polen imPolnisch-Sowjetischen-Krieg, weite Teile der Ukraine und von Belarus einzunehmen. Es folgte eine sowjetische Gegenoffensive, die anfangs erfolgreich war. In derSchlacht bei Warschau im Jahre 1920 wurde dieRote Armee jedoch unter hohen Verlusten zurückgeworfen, worauf sie sich bis in die Ukraine zurückzog. Nach dem Sieg MarschallJózef Piłsudskis gegen dieBolschewiken an der Weichsel wurde imFriedensvertrag von Riga am 18. März 1921 Polens Ostgrenze etwa 250 km östlich derCurzon-Linie festgelegt.

    Die Curzon-Linie markierte die östliche Grenze des geschlossenen polnischen Siedlungsgebietes, während die östlichen Gebiete (Kresy) eine gemischte Bevölkerungsstruktur aus Polen,Ukrainern,Belarussen,Litauern,Juden undDeutschen aufwiesen, wobei die Polen in vielen Städten und die anderen Bevölkerungsgruppen auf dem Land dominierten. Während die Bevölkerungsmehrheit der Städte meiströmisch-katholisch oderjüdisch war, war die Landbevölkerung überwiegendorthodox. Gleichwohl verfehlte Piłsudski sein Ziel, dieUkraine als unabhängigen „Pufferstaat“ zwischen Polen undSowjetrussland zu etablieren. In Riga erkannte Polen die Ukraine als Teil der späterenSowjetunion unterMykola Skrypnyk an. In den von Sowjetrussland Polen zugesprochenen Gebieten, östlich desWestlichen Bugs, bildeten die Polen 1919 25 % der Bevölkerung, 1939 waren es nach einer Ansiedlungspolitik mit Bevorzugung von Polen während der Amtszeit Piłsudskis bereits etwa 38 %. Polnische Sprachinseln im je nach Region mehrheitlich ukrainischen oder belarussischen Umland waren die Regionen umPinsk,Łuck,Stanisławów undLemberg(Lwów). Insgesamt waren in dem Gebiet 1939 von 13,5 Millionen Einwohnern etwa 3,5 Millionen Polen. DieRajongemeinde Vilnius ist bis heute mehrheitlich polnischsprachig geblieben und die StadtVilnius bildet nach der Zwangsumsiedlung ihrer polnischen Stadtbewohner nach dem Krieg eine litauische Sprachinsel.

    Maiputsch 1926

    Die innere Konsolidierung des neuen Staates wurde erschwert durch die Zersplitterung der politischen Parteien, die in der Teilungszeit entstandenen unterschiedlichen Wirtschafts-, Bildungs-, Justiz- und Verwaltungssysteme sowie durch die Existenz starker ethnischer Minderheiten (31 % der Gesamtbevölkerung). Außenpolitisch war Polen zunächst in dasfranzösische Allianzsystem einbezogen. Eine restriktive Politik gegenüber der deutschen Minderheit, die zur Emigration etwa einer Million deutschsprachiger Staatsbürger führte, die Weigerung der RegierungStresemann, die neue deutsche Ostgrenze anzuerkennen, ein „Zollkrieg“ um die oberschlesische Kohle sowie der politisch-weltanschauliche Gegensatz zum Sowjetsystem schlossen eine Kooperation Polens mit seinen beiden größten Nachbarn aus.

    Luxtorpeda inZakopane 1936

    Am 12. Mai 1926 gewann Marschall Piłsudski nach einem Staatsstreich die Macht (1926–1928 und 1930 als Ministerpräsident, 1926–1935 als Kriegsminister). Zur außenpolitischen Absicherung wurden Nichtangriffsverträge mit der Sowjetunion (1932) und demDeutschen Reich (1934) geschlossen. AußenministerJózef Beck strebte den Aufstieg Polens zurostmitteleuropäischen Hegemonialmacht im Rahmen eines neuen Europas von der Ostsee bis zur Adria an. Seine Pläne scheiterten jedoch aufgrund der geopolitischen Lage. Trotz derWeltwirtschaftskrise konnte sich die Wirtschaft in der Zweiten Polnischen Republik entwickeln. Ehrgeizige Projekte wie der Bau der HafenstadtGdynia und derZentralen Industrieregion konnten verwirklicht werden. Ein Zeichen des Luxus der Zwischenkriegszeit waren die SchnellzügeLuxtorpeda, die unter anderem zwischenKrakau und dem immer beliebter werdenden BergkurortZakopane verkehrten.

    Kurz bevor Polen selbst vomnationalsozialistischen Deutschland angegriffen wurde, stellte es im Zuge desMünchener Abkommens territoriale Forderungen an dieTschechoslowakei. Im Oktober 1938 annektierte Polen gegen den Willen der tschechischen Regierung das mehrheitlich von Polen bewohnteOlsagebiet, das 1919 von der Tschechoslowakei besetzt worden war.

    Zweiter Weltkrieg

    NS-Vernichtungslager
    Hauptartikel:Überfall auf Polen,Deutsche Besetzung Polens 1939–1945 undSowjetische Besetzung Ostpolens

    Im August 1939 schlossen das Deutsche Reich und die Sowjetunion denHitler-Stalin-Pakt, in dessen geheimem Zusatzprotokoll der gemeinsame Überfall auf Polen sowie die Annektierung der baltischen Staaten durch die Sowjetunion beschlossen wurden. Am 1. September 1939 wurde Polen vomDeutschen Reich angegriffen. Auch Truppen des deutschen VasallenstaatsSlowakei stießen auf polnisches Gebiet vor. Damit nahm derZweite Weltkrieg seinen Anfang, in dem 5,62 bis 5,82 Millionen polnische Staatsbürger, darunter fast die Hälfte jüdischer Abstammung, ihr Leben verlieren sollten.[73] Nachdem die westlichen Teile des Landes an die deutschen Invasoren verlorengegangen waren, begann ab 17. September unter dem Vorwand des „Schutzes“ der belarussisch-ukrainischen Bevölkerung durch den Einmarsch derRoten Armee diesowjetische BesetzungOstpolens. Die Annexion und Aufteilung des polnischen Staatsgebietes war zuvor in einem geheimen Zusatzprotokoll zumHitler-Stalin-Pakt von denDiktatoren beschlossen worden. Anschließend verließ die polnische Regierung in der Nacht vom 17. auf den 18. September 1939 über den noch freien Grenzübergang beiKuty (heute in der Ukraine) Polen und begab sich ins neutraleRumänien, später nach Paris und 1940 nachLondon. Von dort aus organisierte sie den Widerstand gegen die deutsche und sowjetische Besatzung.

    Hitler machte frühzeitig klar, dass er die „Liquidierung des führenden Polentums“ (Reinhard Heydrich) ins Auge gefasst hatte. Allein in den ersten vier Monaten der deutschen Besatzungsherrschaft wurden mehrere 10.000 Menschen erschossen (Unternehmen Tannenberg). Anfang der 1940er Jahre errichteten die Nationalsozialisten mehrereKonzentrationslager auf dem Gebiet Polens, unter anderen die Konzentrations- undVernichtungslagerAuschwitz,Majdanek undTreblinka. Die Besatzungszeit hatte für große Teile der polnischen Zivilbevölkerung katastrophale Folgen. In dem Land, in dem ursprünglich mehr als drei MillionenJuden lebten, führten die Nationalsozialisten einen sogenannten „Volkstumskampf“, dem 5.675.000 Zivilisten zum Opfer fielen.[74] Polen wurde gemäß demHitler-Stalin-Pakt im Westen von derWehrmacht und im Osten von derRoten Armee besetzt und zum Teilannektiert.

    Warschauer Ghettoaufstand 1943. DasFoto des Jungen, das aus demStroop-Bericht stammt, zählt zu den bekanntesten Fotografien des Holocaust.

    Zu den übergreifenden Zielen der Besatzungspolitik im gesamten Gebiet gehörte erstens die Ausschaltung und Vernichtung derpolnischen Juden und der polnischen Intelligenz, zweitens die Vorverlegung der deutschen Ostgrenze und die Erweiterung des „Lebensraums im Osten“ (Generalplan Ost) und drittens die Stärkung der deutschen Kriegswirtschaft durch Ausbeutung des Arbeitskräftepotenzials derZwangsarbeiter und der materiellen Ressourcen Polens.Großpolen, die 1919 an Polen abgetretenen TeileWestpreußens sowieOstoberschlesien wurden direkt von Deutschland annektiert.Kleinpolen,Masowien undGalizien mit etwa zehn Millionen Menschen wurden als sogenanntesGeneralgouvernement dem ReichsministerHans Frank unterstellt. Er leitete die Vernichtungspolitik vomWawel aus, demKrakauer Königssitz der frühen polnischen Könige. Während seiner Regierungszeit organisierte er den Raub vonBeutekunst aus polnischen Museen, Kirchen und Privatsammlungen in einem bisher nicht gekannten Ausmaß.

    Auch die Polen, die unter sowjetische Herrschaft gerieten, waren von Gewaltmaßnahmen betroffen. Man schätzt, dass ungefähr 1,5 Millionen ehemalige polnische Bürger deportiert wurden. 300.000 polnische Soldaten gingen insowjetische Kriegsgefangenschaft, nur 82.000 von ihnen überlebten. Ein Großteil der Offiziere, etwa 30.000 Personen, wurde durch sowjetische Truppen 1940 imMassaker von Katyn und in den Kriegsgefangenenlagern vonStarobelsk,Koselsk undOstaschkow ermordet. Bereits vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hatte Stalin in derPolnischen Operation des NKWD über 100.000 Polen in der Sowjetunion ermorden lassen. Das Morden der sowjetischen Kommunisten ging auch nach dem Zweiten Weltkrieg in dem erneut von der Sowjetunion besetzten Polen weiter.

    Nachdem das Deutsche Reich die Sowjetunion 1941 angegriffen hatte, entstand im Hinterland der Sowjetunion aus polnischen Soldaten dieAnders-Armee in Stärke von sechs Divisionen. Mangels Ausrüstung und Verpflegung wurden diese Einheiten jedoch bereits 1942 über Persien in den Nahen Osten verlegt, wo sie dem britischen Nahostkommando unterstellt wurden. Später kämpften sie als2. Polnisches Korps in Palästina, Afrika und Italien, wo sie unter anderem das KlosterMonte Cassino von der Wehrmacht erobern konnten.

    Warschauer Aufstand 1944

    Polnische Soldaten kämpften auf Seiten derAlliierten an nahezu allen Fronten des Zweiten Weltkrieges von derLuftschlacht um England, inAfrika, derSowjetunion, bis zurInvasion in der Normandie und inItalien. Die polnischen Soldaten stellten damit noch vor den Franzosen die viertgrößte Armee der Alliierten auf dem europäischen Kontinent. Polnische Partisanengruppen, welche die größte Widerstandsbewegung im besetzten Europa darstellten, leisteten auch in Polen selbst Widerstand. Nachdem dieRote Armee im Januar 1944 die polnische Grenze von 1939 überschritten hatte, wurden die Truppen derHeimatarmee vomNKWD entwaffnet, ihre Offiziere erschossen oder in den sowjetischenGulag geschickt. Der Kampf einzelnerUntergrundeinheiten gegen das von der Sowjetunion abhängige kommunistische Regime wurde bis Ende der 1940er Jahre fortgeführt.

    Am 1. August 1944 begann auf Befehl derLondoner Exilregierung derWarschauer Aufstand. Die Sowjetunion, deren Truppen bereits am Ostufer der Weichsel standen, unterstützen die Einheiten der Heimatarmee fast gar nicht. Die große Entfernung machte eine effektive Hilfe der Westalliierten unmöglich. So konnten deutsche Besatzungstruppen die größte europäische Erhebung gegen sich niederschlagen. Die Zahl der Toten wird auf 180.000 bis 250.000 geschätzt. Danach wurde die Innenstadt Warschaus unter großem Einsatz an Sprengmaterial nahezuvollständig zerstört.

    Siehe auch:Polnischer Untergrundstaat,Polnische Streitkräfte im Westen undPolnische Streitkräfte in der Sowjetunion
    Siehe auch:Reparationen an Polen

    Volksrepublik

    Westverschiebung Polens
    Hauptartikel:Volksrepublik Polen

    Nach dem Ende desZweiten Weltkrieges 1945 wurden die Grenzen des ehemaligen polnischen Staatsgebietes gemäß demPotsdamer Abkommen nach Westen verschoben. Polen verlor das ethnisch gemischte, mehrheitlich von Ukrainern und Belarussen bevölkerte Drittel seines bisherigen Staatsgebietes an die Sowjetunion. Die dort ansässige polnische Bevölkerung, etwa 1,5 Millionen Menschen, wurde im Zuge derZwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 alsRepatrianten nach Polen vertrieben. Bereits in den Jahren 1943–1944 waren zehntausende Polen in denMassakern in Wolhynien ermordet worden, hunderttausende hatten flüchten müssen.

    Im Westen und Norden wurden die deutschen Gebiete östlich derOder undNeiße (Oder-Neiße-Linie) bis gemäß den Vorgaben der Konferenzen der Alliierten inTeheran,Jalta undPotsdam Polen zuerkannt. Etwa fünf Millionen Deutsche waren gegen Kriegsende von dort geflohen und wurden durch Einreiseverbot an einer Rückkehr gehindert; nach dem Krieg wurden weitere 3,5 Millionen Menschenvertrieben.[75] Einige deutsch- und polnischsprachige Oberschlesier und Masuren blieben in Polen. Viele, die deutsche Namen hatten, ließen diese in polnische Namen ändern. Der Gebrauch der deutschen Sprache wurde insbesondere in Schlesien zumindest bis in die 1970er Jahre von offizieller Seite eingeschränkt.[76]

    Diewiedergewonnenen Gebiete besiedelten drei Millionen Bürger aus Zentralpolen, etwa ein bis zwei Millionen Geflohene und Vertriebene aus Ostpolen und im Jahr 1947 etwa 150.000 durch dieAktion Weichsel aus dem Grenzgebiet zur Sowjetunion umgesiedelte Ukrainer und Ruthenen.

    Kulturpalast 1960

    Mit demGörlitzer Abkommen zwischen der neu entstandenenDDR und der Republik Polen vom 6. Juli 1950 wurde diese Grenzziehung von der DDR und durch den in Warschau geschlossenenVertrag vom 7. Dezember 1970 von derBundesrepublik Deutschland anerkannt.

    Wojciech Jaruzelski

    Auf diedeutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges folgte die von der sowjetischen Besatzung oktroyierte kommunistische Diktatur. Polen wurde dem Einflussbereich der Sowjetunion zugeschlagen und wurde alsVolksrepublik Polen Teil desWarschauer Pakts. Die Marionettenregierung bestand während des Stalinismus aus dem TriumviratJakub Berman,Hilary Minc undBolesław Bierut. Ab 1956 kam es nachAufständen zu einerEntstalinisierung unter dem Vorsitzenden der kommunistischen ParteiWładysław Gomułka. Gomułka folgte 1970Edward Gierek und 1980Stanisław Kania, bis 1981 die Junta Jaruzelskis die Macht ergriff. Polen wurde bis 1989 in denRat für gegenseitige Wirtschaftshilfe und denWarschauer Pakt eingebunden. Durch mehrere Aufstände äußerte die polnische Bevölkerung immer wieder ihren Unmut gegenüber der sowjetischen Besatzung, beispielsweise imPosener Aufstand 1956, denMärz-Unruhen 1968, demDanziger Aufstand 1970, demVolksaufstand in Radom und Ursus bei Warschau 1976. 1956 zeigten die Polen in sehr hohem Maße ihre Solidarität mit den Ungarn, deren Erhebung gegen die sowjetische Fremdherrschaft blutig niedergeschlagen wurde. 1968 beteiligten sich die Truppen der Volksrepublik Polen unter GeneralWojciech Jaruzelski an der militärischen Niederschlagung desPrager Frühlings.

    Erst die Gründung der GewerkschaftSolidarność nach dem ersten PapstbesuchJohannes Paul II. im Jahr 1979 führte schließlich zu einem gesellschaftlich-politischen Umschwung in und zu den revolutionärenEreignissen von 1980 bis 1989, die zuerst in derVerhängung des Kriegsrechts und schließlich in denRunder-Tisch-Gesprächen und den ersten im Ostblock teilweise freienWahlen am 4. und 18. Juni 1989 mündeten. An deren Ende wurden der sogenannteOstblock und anschließend auch die Sowjetunion aufgelöst und das realsozialistische Regime durch eine demokratische Regierungsform ersetzt. Die RolleLech Wałęsas in der Solidarność-Gewerkschaft wird hierbei kontrovers diskutiert.

    Dritte Republik

    Lech Wałęsa
    Hauptartikel:Dritte Polnische Republik

    Bei den teilweise freienParlamentswahlen vom 4. und 18. Juni 1989 gewann das Bürgerkomitee Solidarność, die politische Organisation derGewerkschaft Solidarność, sämtliche frei gewählten 161 von insgesamt 460 Sitzen im Sejm und 99 von 100 Sitzen im wiedereingeführtenSenat.Tadeusz Mazowiecki wurde zum ersten Ministerpräsidenten der Dritten Republik Polens gewählt; er war damit der erste Regierungschef eines Staates des Warschauer Pakts, der zum Zeitpunkt seiner Wahl nicht Mitglied der kommunistischen Partei war. Am 29. Dezember 1989 wurde dieVerfassung geändert. Die Bestimmungen über die Allianz mit der Sowjetunion und den Ostblockstaaten und die Führungsrolle der kommunistischen Partei wurden gestrichen und der frühere Staatsname „Rzeczpospolita Polska“(Republik Polen) mit dem altenWappen wiedereingeführt. 1991 endete die Mitgliedschaft imWarschauer Pakt durch die Auflösung des Militärbündnisses.

    Die Planwirtschaft wurde in eineMarktwirtschaft umgewandelt. Gemäß dem umstrittenenBalcerowicz-Plan wurden zahlreiche Staatsunternehmen in kurzer Zeit privatisiert, wobei sehr viele Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze verloren.[77] Im Dezember 1990 wurde der ehemalige Solidarność-VorsitzendeLech Wałęsa ineiner Volkswahl zum Staatspräsidenten gewählt. Unter Wałęsa kam es zu zahlreichen Regierungswechseln. Insbesondere der Sturz der RegierungJan Olszewski 1992 wird in Polen kontrovers diskutiert, da Wałęsa augenscheinlich hier versucht hat, die Veröffentlichung einer Liste mit Geheimdienstmitarbeitern unter den polnischen Spitzenpolitikern zu vereiteln, auf der er selbst sich befand.

    Skyline von Warschau (2012)

    Das Vertrauen der Polen zu Wałęsa sank, und im Dezember 1995 verlor er diePräsidentschaftswahl gegen den Herausforderer und ehemaligen kommunistischen Jugendminister der 1980er JahreAleksander Kwaśniewski. Während Kwaśniewskis Amtszeit trat Polen 1999 derNATO und 2004 derEuropäischen Union bei. Am 2. April 1997 wurde von Sejm und Senat eine neueVerfassung verabschiedet und am 25. Mai 1997 per Volksabstimmung, an der allerdings weniger als 50 % der Abstimmungsberechtigten teilnahmen, angenommen. Sie trat am 17. Oktober 1997 in Kraft. Am 1. Mai 2004 wurde Polen zusammen mit neun weiteren Staaten Mitglied der Europäischen Union. Polen ist unter den mittlerweile 13 neuen Mitgliedstaaten das bevölkerungsreichste und flächenmäßig größte Land. Während des Konfliktes um diePräsidentschaftswahlen im Nachbarstaat Ukraine im November und Dezember 2004 engagierte sich der polnische Präsident Aleksander Kwaśniewski als Vermittler zwischen den Konfliktparteien, während weite Teile der polnischen Öffentlichkeit und viele Medien in besonders hohem Ausmaß Solidarität mit der Ukraine und ihrem neuen PräsidentenWiktor Juschtschenko übten.

    DieParlamentswahlen des Jahres 2005 führten zu einem Politikwechsel in Polen. Der bis dahin regierendeSLD wurde durch ein konservatives Bündnis abgewählt. Wahlsieger der Sejm- und Senatswahlen wurde die nationalkonservativePiS vonJarosław Kaczyński, vor der liberalkonservativenPO.Lech Kaczyński, der Zwillingsbruder von Jarosław, gewann anschließendim Oktober 2005 die Präsidentschaftswahlen. Bei den vorgezogenenParlamentswahlen am 21. Oktober 2007 verlor die PiS ihre Position als stärkste Partei.

    Von November 2007 bis 2015 bildeten die liberalkonservativePO und ihr Koalitionspartner, die BauernparteiPSL, die Regierung. Zunächst unter MinisterpräsidentDonald Tusk, und ab 2014 eine unterEwa Kopacz.

    Trauer nachFlugunfall am 10. April 2010

    Am 10. April 2010flog eine polnische Regierungsmaschine mit 96 Insassen bei Smolensk in den Boden. Unter den Todesopfern waren Polens Staatspräsident Lech Kaczyński und seine Ehefrau Maria, zahlreiche Abgeordnete des Parlaments, Regierungsmitglieder, hochrangige Offiziere, Kirchenvertreter, leitende Vertreter von Zentralbehörden sowie Vertreter von Verbänden der Opferangehörigen des Massakers vonKatyn. Der Grund für den Unfall ist bis heute umstritten und wird weiterhin untersucht.

    Nach derPräsidentschaftswahl im Mai 2015 lösteAndrzej Duda als Staatspräsident den bisherigen AmtsinhaberBronisław Komorowski ab. DieParlamentswahl im Oktober 2015 brachte einen Erdrutschsieg für die nationalkonservative PiS, die mit 37,6 % und 235 von 460 Abgeordneten die erste Alleinregierung in Polen seit 1989 bilden konnte. Noch im selben Jahr begann durchJustizreformen die polnische Verfassungskrise.

    Aus denParlamentswahlen in Polen im Jahr 2023 ging Tusks 2018 gegründeteKoalicja Obywatelska als zweitstärkste Kraft nach der PiS hervor. Jedoch war es Tusk Parteienbündnis, das im Gegensatz zur PiS eine Mehrheit im Parlament hinter sich vereinte bzw. eine Regierung bildete (dazu lud sie die ParteienkoalitionenTrzecia Droga undLewica zum Regieren ein), die dieVertrauensfrage überstand. Im Dezember 2023 löste dasKabinett Tusk III alle öffentlich-rechtlichen Medien in Polen, die als Propagandamedium der PiS galten, formell auf, um eigenen Aussagen zufolge eine Umstrukturierung dieser zu ermöglichen.[78]

    Nach derPräsidentschaftswahl im Juni 2025 lösteKarol Nawrocki als Staatspräsident den bisherigen AmtsinhaberAndrzej Duda ab, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte.

    Politik

    Überblick

    Politisches System Polens
    Hauptartikel:Politisches System Polens

    Die Republik Polen ist eineparlamentarischeDemokratie. Das derzeit gültigeStaatsorganisationsrecht wird vor allem in derVerfassung von 1997 kodifiziert. Im europäischen Vergleich enthält das polnische Regierungssystem zahlreiche Elemente derdirekten Demokratie.

    Die letzte Regierung der konservativenPiS-Partei von 2015 bis 2023 hatte durch eine in Teilenautoritäre Politik die polnische Demokratie eingeschränkt. Unter anderem hatte sie die Freiheit der Medien sowie des Rechtssystems eingeschränkt und in die Unabhängigkeit der Justiz eingegriffen. Seit denWahlen 2023 regiert eine Koalition aus bis dato opponierenden liberalen Parteien um den neuen PremierministerDonald Tusk. Diese hat die Maßnahmen der Vorgängerregierung wieder revidiert.

    Verfassung

    Die erste moderne polnischeVerfassung verabschiedete derGroße Sejm am 3. Mai 1791. Die derzeit gültige Verfassung wurde am 2. April 1997 von der Nationalversammlung angenommen und in einem Referendum am 25. Mai 1997 von den wahlberechtigten Polen beschlossen. Zwar votierten 53,45 % der Referendumsbeteiligten für die Verfassung, die Beteiligung lag jedoch nur bei 42,86 %. Damit stimmte nur ca. jeder fünfte Referendumsberechtigte für die Verfassung. Die Verfassung trat am 17. Oktober 1997 in Kraft. Sie enthält 243 Artikel und ist damit bedeutend länger als die Verfassungen der Bundesrepublik oder der USA.

    Siehe auch:Verfassungsgeschichte Polens

    Legislative

    Parlamentsgebäude

    Daspolnische Parlament gehört zu den ältesten Parlamenten der Welt und existiert – in verschiedenen Formen als Dreikammerparlament und mit Unterbrechungen – seit 1493. Das Parlament besteht aus zwei Kammern,Sejm undSenat. Der Sejm hat, zusammen mit dem Senat, dieLegislative inne. Die im Parlament vertretenenpolitischen Parteien gruppieren sich als Fraktionen in eine Regierung und dieOpposition. Die Sejm-Abgeordneten und Senatoren kommen zu besonderen Anlässen in derNationalversammlung zusammen.

    Sejm
    Plenarsaal des Sejm

    Der Sejm setzt sich aus 460 Abgeordneten zusammen. Er beschließt über seine Geschäftsordnung. Der Sejm wird von dem Sejm-Marschall geleitet. Der Sejm-Marschall ist formal nach dem Staatsoberhaupt das zweithöchste politische Amt in der Republik Polen. Der Sejm hat seinen Sitz im Warschauer Regierungsviertel. Die Abgeordneten werden für eine vierjährige Legislaturperiode nach dem Verhältniswahlrecht in allgemeiner und geheimer Wahl gewählt. Es gilt eine 5-%-Hürde für Parteien und eine 8-%-Hürde fürWahlbündnisse. Die Sitze im Sejm werden nach demD’Hondt-Verfahren verteilt.Überhangmandate gibt es nach dem polnischen Wahlrecht nicht. Zur Gründung einer Fraktion im Sejm sind fünfzehn Abgeordnete notwendig. Der Sejm beruft (Untersuchungs-)Ausschüsse ein. 2017 gab es im Sejm 25 Ausschüsse. Abgeordnete genießen Immunität.

    Senat
    Plenarsaal desSenats

    DerSenat setzt sich aus 100 Abgeordneten zusammen. Er beschließt über seine Geschäftsordnung. Der Senat wird von dem Senat-Marschall geleitet. Der Senats-Marschall ist formal nach dem Staatsoberhaupt und dem Sejm-Marschall das dritthöchste politische Amt in der Republik Polen. Der Senat hat seinen Sitz im Warschauer Regierungsviertel. Die Senatoren werden für eine vierjährige Legislaturperiode nach dem Mehrheitswahlrecht in allgemeiner und geheimer Wahl in hundert Wahlkreisen gewählt. Der Senat beruft (Untersuchungs-)Ausschüsse ein. Im Senat gab es 2017 14 Ausschüsse. Senatoren genießen Immunität.

    Gesetzgebungsverfahren

    Das Gesetzesinitiativrecht steht dem Präsidenten, der Regierung, dem Senat, einer Gruppe von mindestens 15 Abgeordneten oder den Bürgern (Gesetzesinitiative muss von 100.000 Bürgern unterschrieben werden) zu. Der Gesetzesentwurf ist an den Sejm-Marschall zu leiten. Der Sejm-Marschall organisiert drei Lesungen und Diskussionen im Sejm. Ein vom Sejm angenommenes Gesetz wird an den Senat weitergeleitet. Ein Senat-Veto kann von dem Sejm überstimmt werden, wenn mindestens die Hälfte der gesetzlichen Abgeordnetenzahl an der Abstimmung teilnimmt. Ein vom Parlament beschlossener Gesetzentwurf wird an den Präsidenten gesandt, der es unterzeichnen, an den Sejm zurücksenden (ein Veto einlegen) oder zur Prüfung auf Verfassungsmäßigkeit an den Verfassungsgerichtshof weitergeben kann. Ein Veto des Präsidenten kann vom Sejm mit einer Dreifünftelmehrheit der abgegebenen Stimmen zurückgewiesen werden, wenn mindestens die Hälfte der gesetzlichen Abgeordnetenzahl an der Abstimmung teilnimmt. Angenommene Gesetze sind im Gesetzesblatt der Republik Polen zu veröffentlichen.

    Siehe auch:Gesetzgebungsverfahren (Polen)
    Direkte Demokratie

    Die polnische Verfassung sieht Referenden auf nationaler und lokaler Ebene vor. Referenden auf nationaler Ebene können initiieren:

    • der Sejm
    • der Senat
    • die Regierung
    • die Bürger (hierfür sind 500.000 Unterschriften notwendig)
    • der Präsident.

    Referenden auf nationaler Ebene können in allen Angelegenheiten, die nationale Belange betreffen, abgehalten werden mit Ausnahme von Regelungen in Steuer-, Verteidigungs- und Amnestiefragen. Referendumsergebnisse sind bindend, wenn mindestens die Hälfte der Referendumsberechtigten an der Abstimmung teilnimmt. Das Referendum zur Annahme der derzeit gültigen Verfassung hat dieses Kriterium nicht erfüllt, da nur ca. 42 % der Referendumsberechtigten an der Abstimmung teilnahmen.

    Rechtssystem

    In Polen besteht ein kontinentaleuropäisches kodifiziertes Rechtssystem mit großen Kodizes in den Hauptrechtsgebieten, u. a. Zivilgesetzbuch, Arbeitsgesetzbuch, Strafgesetzbuch.

    Siehe auch:Recht Polens

    Exekutive

    Organe derExekutive sind derStaatspräsident, der zugleich Staatsoberhaupt ist, und derMinisterrat, der vomPremierminister angeführt wird. Die Verfassung vom Juli 1997 grenzt die Kompetenzen zwischen dem Präsidenten und dem Ministerrat nicht hinreichend scharf ab. Insbesondere in den Bereichen Außen- und Verteidigungspolitik kommt es zu Überschneidungen.

    Präsident
    Präsidentenpalais mitJózef-Poniatowski-Denkmal

    Der Präsident wird alle fünf Jahre vom Volk direkt gewählt. Erhält im ersten Wahlgang kein Kandidat mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen, findet eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten statt, die die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten. Eine einmalige Wiederwahl ist möglich. DiePräsidentschaftswahl am 1. Juni 2025 konnteKarol Nawrocki für sich entscheiden, welcher von der ParteiPrawo i Sprawiedliwość, als Kandidat aufgestellt wurde. Er wurde am 6. August 2025 vereidigt.

    Siehe auch:Staatspräsident (Polen)
    Ministerrat
    Regierungsgebäude

    DerPremierminister sowie alle anderen Mitglieder desMinisterrats werden vomPräsidenten ernannt. Der Premierminister wird nach einem Exposé vom Sejm durch ein Vertrauensvotum bestätigt, in dem ihr/ihm mehr als die Hälfte der abstimmenden Abgeordneten das Vertrauen aussprechen muss bei einem Quorum von mindestens der Hälfte der gesetzlichen Abgeordnetenzahl. Die vom Sejm bestätigte Ministerratsmitglieder werden vom Präsidenten vereidigt. Der Ministerrat setzt sich aus dem Premierminister, den Vize-Premierministern, den Ministern und den Komiteevorsitzenden zusammen.

    Siehe auch:Polnische Regierung undMinisterpräsident (Polen)

    Judikative

    Oberstes Gericht

    Die Gerichtsbarkeit in Polen teilt sich grundsätzlich in eine ordentliche(sądownictwo powszechne) und eine Verwaltungsgerichtsbarkeit(sądownictwo administracyjne). Die Gerichtsbarkeiten verfügen über zwei Instanzen. Das oberste Gericht ist in der ordentlichen Gerichtsbarkeit dasOberste Gericht und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit dasOberste Verwaltungsgericht, beide mit Sitz in Warschau. Ebenfalls in Warschau befinden sich derVerfassungsgerichtshof, der in verfassungsrechtlichen Fragen Recht spricht, und der Staatsgerichtshof.

    Instanzen der ordentlichen Gerichtsbarkeit:

    • Rejongerichte(sądy rejonowe)
    • Kreisgerichte(sądy okręgowe)
    • Appellationsgerichte(sądy apelacyjne)
    • Oberstes Gericht(Sąd Najwyższy), der aus fünf Kammern besteht, darunter u. a. die Disziplinarkammer, deren Status vom Gerichtshof der EU geprüft wird (C-791/19).

    Als erstinstanzliches Gericht fungiert in der Regel das Rejongericht, und gegen seine Entscheidung kann beim Kreisgericht Berufung eingelegt werden. Ist jedoch das erstinstanzliche Gericht das Kreisgericht, dann dient die Berufung dem Appellationsgericht. Annullierungen und Kassationsbeschwerden – die jedoch nicht als nächste, dritte Instanz bezeichnet werden können – werden immer vom Obersten Gericht entschieden.

    Instanzen der Verwaltungsgerichtsbarkeit:

    • Woiwodschaftsverwaltungsgericht(Wojewódzkie Sądy Administracyjne)
    • Oberstes Verwaltungsgericht(Naczelny Sąd Administracyjny)

    Eine separate Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichtsbarkeit gibt es in Polen nicht. Rechtsstreitigkeiten im Arbeitsrecht werden vor den ordentlichen Gerichten, Rechtsstreitigkeiten im Sozial- und Finanzrecht vor den Verwaltungsgerichten ausgetragen. Es besteht zudem eine separate Militärgerichtsbarkeit. Private Schiedsgerichte sind zulässig. So hat zum Beispiel die deutsch-polnische Industrie- und Handelskammer ein Schiedsgericht in Warschau.

    Siehe auch

    Zweifel an der Unabhängigkeit der polnischen Justiz

    2018 wurde das polnische Justizsystem reformiert. Staatsanwälte wurden dem Justizministerium unterstellt und Richterposten des Obersten Gericht mit parteinahen Richtern besetzt. Zudem wurde eine Disziplinarkammer, die Urteile aufheben, Ordnungsgelder gegen Richter und Staatsanwälte verhängen und diese suspendieren kann, eingerichtet.[79] Der Europäische Gerichtshof stellte im Juli 2021 fest, dass die Disziplinarkammer gegen EU-Recht verstoße, weil seine Unabhängigkeit und Unparteilichkeit unklar sei.[80] Am 7. September 2021 entschied sich die Europäische Kommission nach Ablauf einer Frist dazu, eine Verhängung finanzieller Sanktionen gegen Polen zu beantragen.[81] Einen Monat zuvor verkündete Kaczynski, die Disziplinarkammer solle abgeschafft werden.[82] Der Europäische Gerichtshof verurteilte Polen im Oktober 2021 zu einem Zwangsgeld in Höhe von einer Million Euro pro Tag, da Polen die vorherigen Urteile des Gerichtes ignoriert habe.[83] Darüber hinaus lehnte der Europäische Gerichtshof Polens und Ungarns Klage gegen Rechtsstaatsverfahren ab, sodass schnelle Kürzungen von EU-Geldern durch die Europäische Kommission möglich sind.[84]

    Politische Indizes

    VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
    Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
    Fragile States Index41,7von 120144von 179Stabilität des Landes: stabiler
    0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
    Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
    2024[85]
    Demokratieindex7,4von 1039von 167Unvollständige Demokratie
    0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
    2024[86]
    Freedom in the World Index80von 100Freiheitsstatus: frei
    0 = unfrei / 100 = frei
    2024[87]
    Rangliste der Pressefreiheit74,8von 10031von 180Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit
    100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
    2025[88]
    Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)53von 10053von 1810 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2024[89]

    Parteien

    Während im 16. und 17. Jahrhundert Zusammenschlüsse von Abgeordneten im polnischen Sejm spontan waren und meist nur die Wahl eines Königs oder die Durchsetzung von kurzfristigen Interessen im Rahmen einerKonföderation dienten, etablierten sich die ersten dauerhaften Parteien am Anfang des 18. Jahrhunderts, insbesondere anfangs dieFamilia um die Magnatenfamilien derCzartoryski undPoniatowski sowie die mit dieser konkurrierendenHetmanen-Partei um die Magnatenfamilien derBranicki undPotocki sowie dieKamaryla Mniszcha umJerzy August Mniszech und in der zweiten Jahrhunderthälfte die Parteien derJakobiner, derPatrioten und dieVerfassungspartei, die sich im Zuge der Reformen desGroßen Sejms bildeten. Moderne Parteien entstanden während der Teilungszeit im 19. Jahrhundert in den zu Preußen, Österreich und Russland gehörenden Landesteilen. Entsprechend groß war die Anzahl der Parteien am Anfang derZweiten Polnischen Republik nach der Erlangung der Unabhängigkeit. Nach der sowjetischen Besetzung 1939/1944 wurde nach russischem Vorbild ein Einparteiensystem eingeführt, wobei es noch zwei Scheinparteien gab, die keine politische Rolle spielten. Nach 1989 entstanden aus der Solidarność-Bewegung und den Postkommunisten zahlreiche Kleinparteien. Nach der Jahrtausendwende vereinigten sich einige dieser Kleinstparteien zu den derzeit führenden Parteien im polnischen Sejm. 2017 waren in Polen 85 politische Parteien registriert. Die Verfassung sowie das Parteiengesetz regeln die Rechte und Pflichten von Parteien.

    Siehe auch:Politische Parteien in Polen
    Parlamentsparteien
    Im Sejm und im Senat vertretene Parteien seit derParlamentswahl 2019
    ParteiSejmSenat
    Stimmen%SitzeKandi-
    daten
    Sitze
    Prawo i Sprawiedliwość (PiS+P+SP)8.051.93543,592359148
    Koalicja Obywatelska (PO+.N+Zieloni)5.060.35527,401346843
    Lewica (SLD+Wiosna+razem)2.319.94612,564962
    Polskie Stronnictwo Ludowe (PSL+Kukiz’15)1.578.5238,5530153
    Konfederacja (KORWiN+RN)1.256.9536,81117
    Wahlkomitee Deutsche Minderheit32.0940,1713
    Quelle: Państwowa Komisja Wyborcza (PKW; Nationale Wahlkommission), 15. Oktober 2019[90]
    Spitzenpolitiker

    Einer der Kritikpunkte an der Verfassung von 1997 ist, dass die von ihr vorgegebeneRangordnung der Politiker nicht den tatsächlichen politischen Machtverhältnissen entspricht. Formell sind der Staatspräsident und danach folgend der Sejm-Marschall sowie der Senat-Marschall die wichtigsten Politiker in Polen. De facto bestimmt jedoch der Premierminister die laufende Politik, der in der formellen Rangordnung erst an vierter Stelle steht. Nicht ohne politischen Einfluss ist zudem der Vorsitzende der Regierungspartei bzw. -koalition, da die Parlamentsmehrheit den Premierminister jederzeit abberufen kann.

    Außenpolitik

    2017 zog die EU-Behörde Frontex vomRondo 1-B in den Ostturm derWarsaw Spire in Warschau um
    Hauptartikel:Außenpolitik Polens

    Die Außenpolitik derDritten Republik wird von der Geschichte und der geopolitischen Lage Polens bestimmt. Verantwortlich zeichnet der Außenminister, derzeitJacek Czaputowicz, unterstützt vom Präsidenten.

    Die polnische Außenpolitik ist aufgrund der langen Erfahrung von Fremdbestimmung auf möglichst uneingeschränkte Souveränität ausgerichtet. In der EU sucht Polen ein hohes Maß an Eigenständigkeit.

    Polen ist Gründungsmitglied zahlreicher internationaler Organisationen, unter anderem:Vereinte Nationen,Mitteleuropäisches Freihandelsabkommen (bis einschließlich 2004),Ostseerat,Visegrád-Gruppe,Weimarer Dreieck oderKaliningrader Dreieck. Polen ist weiterhin Mitglied von:Europäische Union,NATO,Welthandelsorganisation,Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,Europäischer Wirtschaftsraum,Internationale Energieagentur,Europarat,Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa,Internationale Atomenergie-Organisation,Europäische Weltraumorganisation,Europäische Südsternwarte,G6 der Europäischen Union,Gemeinschaft der Demokratien,Zentraleuropäische Initiative,Drei-Meere-Initiative,Ostsee-Naturschutzorganisation sowie allerUnterorganisationen der UNO. Polen hat Beobachterstatus bei folgenden Organisationen:Arktischer Rat undInternationale Organisation der französischsprachigen Länder. Polen ist Mitglied desSchengen-Raums und Anwärter für den Beitritt zurEurozone. DieEuropäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache – Frontex hat ihren Sitz in Polen.

    Siehe auch:Liste der Außenminister Polens undPolnische Europapolitik

    Als wichtigsten Verbündeten sehen die Polen die Vereinigten Staaten. DieAmerikanisch-polnischen Beziehungen sind deshalb sehr eng, besonders im sicherheitspolitischen Bereich. Auf polnischem Staatsgebiet sind seit 2016 US-Truppen stationiert.[91]

    Im Osten sieht sich Polen Belarus, Litauen und der Ukraine verbunden, mit denen es jahrhundertelang diepolnisch-litauische Adelsrepublik gebildet hat. Polen sieht sich als Anwalt der Ukraine in deren Beziehungen zuNATO und EU.

    Bereits die Adelsrepublik pflegte Polen diplomatische Beziehungen zu Persien und dem Osmanischen Reich, das im Gegenzug nie dieTeilungen Polens anerkannt hat und bei jeder internationalen Konferenz nach dem polnischen Gesandten fragte.

    Gute Beziehungen unterhielt die Adelsrepublik auch mit Frankreich und demKirchenstaat. Diepolnisch-französischen Beziehungen sind auch heute eng und innerhalb der EU spielt das deutsch-französisch-polnischeWeimarer Dreieck eine Schlüsselrolle.

    In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte die Zweite Republik ein gutes Verhältnis zu Großbritannien, das im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs für Polen eine Garantie abgab.

    DieBeziehungen zu Deutschland undzu Russland sind dagegen seit den Teilungen Polens – mit Ausnahme der Zeit derPolenbegeisterung (z. B.Hambacher Fest) desVormärzes – und insbesondere aufgrund des Zweiten Weltkriegs sowie der folgenden Abhängigkeit von der Sowjetunion belastet. Interessanterweise sind dabei die Beziehungen zu Österreich, das ebenfalls an den Teilungen Polens und demÜberfall auf Polen teilnahm, weitaus entspannter. Die Beziehungen zu der Schweiz, die Auslandspolen während der Teilungszeit unterstützte, sind dagegen freundschaftlich (siehePolenmuseum Rapperswil).

    Polen verbindet mit Ungarn ein besondersfreundschaftliches Verhältnis, das bis ins Hochmittelalter zurückreicht, als die beiden Königreiche dreimal in Personalunion regiert wurden. Polen und Ungarn arbeiten zusammen mit Tschechien und der Slowakei eng in derVisegrád-Gruppe zusammen.

    Auch zu den anderen Staaten derDrei-Meere-Initiative bestehen traditionell gute Beziehungen.

    Siehe auch:Liste der Auslandsvertretungen Polens undListe der diplomatischen Vertretungen in Polen

    Militär

    Übung beiDrawsko Pomorskie
    K2 Black Panther
    Hauptartikel:Polnische Streitkräfte

    Gemäß dem Ranking vonGlobal Firepower (2022)[92] besitzt Polen die 24. stärkste konventionelle militärische Kapazität weltweit und die 7. stärkste in Europa. Der Wehretat betrug 2016 9,7 Mrd. USD bzw. ca. 2 % des polnischen BIP, womit Polen eines der wenigen Länder ist, das die diesbezüglichen NATO-Vorgaben erfüllt. Derzeit modernisiert Polen seine Streitkräfte. Im Zuge desRussisch-Ukrainischen Kriegs hat Polen diesen Prozess intensiviert.[93] Der Wehretat steigt 2023 auf 4 % des polnischen BIP und die Anzahl der Soldaten soll auf 250.000 aufgestockt werden.[94] Polen hat angekündigt, bis 2022 mehr als 30 Milliarden Euro für die Beschaffung neuer Waffensysteme auszugeben. Im Jahr 2022 kündigte das Land im Rahmen desRussisch-Ukrainischen Kriegs die Erhöhung des Wehretats auf 5 % des BIP an.[95]

    Der Präsident ist oberster Befehlshaber über die polnischen Streitkräfte. Unmittelbar untersteht das Militär jedoch dem Verteidigungsminister und besteht aus denLuftstreitkräften, derMarine, denLandstreitkräften, denSpezialeinheiten und derTerritorialverteidigung.

    Siehe auch:Polnischer Generalstab undDienstgrade der polnischen Streitkräfte
    Historische Entwicklung

    In den Zeiten der Adelsrepublik bestand die Wehrpflicht nur für dieSzlachta zumVerteidigungskrieg. Bekannt sind in der Geschichte besonders die polnischeHussaria und dieUlanen, die sich in den Schweden- und Türkenkriegen auszeichneten.

    Eine der Reformen desGroßen Sejm Ende des 18. Jahrhunderts war die Einführung eines stehenden Heers von 100.000 Mann, zu dessen Organisation es jedoch aufgrund der zweiten und dritten polnischen Teilung nicht mehr kam.

    Während der napoleonischen Kriege entstanden polnische Legionen in Italien und Frankreich. Das Großherzogtum stellte einen großen Teil der Soldaten, die an Napoleons Russlandfeldzug 1812 teilnahmen.

    Die moderne polnische Armee entstand während des Ersten Weltkriegs aus derPolnischen Wehrmacht und denPolnischen Legionen sowie später in der Zweiten Republik im Zuge desPolnisch-Sowjetischer Kriegs mit anfangs über 800.000 Soldaten.

    In der Volksrepublik unterstanden die polnischen Streitkräfte im Rahmen des Warschauer Paktes der sowjetischen Führung.

    Nach 1989 wurde das Militär reformiert, die Zahl der Soldaten von über 500.000 auf 150.000 Soldaten (plus 450.000 Reservesoldaten) reduziert und die Ausrüstung modernisiert. Die polnischen Streitkräfte verfügen über neuestes Waffenmaterial, wie zum Beispiel die amerikanischenF-16, moderne israelischePanzerabwehrlenkwaffen und die finnischenPatria AMV 8×8. Daneben wurden die polnischen Waffenproduzenten durch Offset-Investitionen der Amerikaner auf den neuesten Stand gebracht und exportieren erfolgreich schweres Kriegsgerät weltweit. Eine neue Eliteeinheit, dieEinheit GROM, wurde in den 1990er Jahren eingeführt.

    Im März 1999 trat Polen derNATO bei, nachdem es seit 1994 in deren Programm „Partnerschaft für den Frieden“ mitgearbeitet hatte. Durch den NATO-Beitritt derbaltischen Staaten 2004 erlangte insbesondere dieGrenze zu Litauen, auch alsSuwałki-Lücke bekannt, große strategische Bedeutung.

    F-16 Jastrząb
    ORP Generał Pułaski

    Am 13. November 2006 wurde mit Deutschland, Lettland, Litauen und der Slowakei ein Abkommen zur Bildung einer gemeinsamenEU-Einsatztruppe unterzeichnet. Polen übernahm dabei das Oberkommando und stellte etwa 1500 Soldaten zur Verfügung.

    Bis 2008 bestand in PolenWehrpflicht für Männer.

    Polnische Militäreinheiten waren 2010 im Ausland inAfghanistan (2600 Soldaten), imKosovo (320), inBosnien und Herzegowina (204) und imIrak (20) im Einsatz.

    Siehe auch:Polnische Volksarmee undPolnisches Heer vor dem Zweiten Weltkrieg
    Luftstreitkräfte

    Die Luftstreitkräfte verfügen über knapp 200 Kampfflugzeuge, davon 48 Mehrzweck-KampfflugzeugF-16, 36 Mehrzweck-KampfflugzeugMiG-29 und 48 BomberSuchoi Su-22 sowie etwa 250 Kampfhubschrauber. Es ist geplant, ca. 50 weitere Kampfhubschrauber zu erwerben.

    Siehe auch:Luftstreitkräfte der Republik Polen
    Marine

    Die polnische Marine verfügt über zwei Fregatten, eine Korvette, drei Schnellboote, fünf U-Boote, mehrere Schul- und Hilfsschiffe sowie ein Flugzeug und fünf Hubschrauber. Es ist geplant, die U-Boot-Flotte auszubauen.

    Siehe auch:Polnische Marine
    Landstreitkräfte
    Spezialeinheiten
    Vereidigung WOT-Einheit

    Polen hat derzeit etwa 120.000 Soldaten und 500.000 Reservisten. Das Rückgrat der Landstreitkräfte bilden 1065 Kampfpanzer, davon 249Leopard 2, 232PT-91 und 528T-72, sowie mehrere TausendSchützenpanzer und andere Panzerfahrzeuge, darunter insbesondere 1268BMP-1, 690KTO Rosomak, 237BRDM-2, 28Bergepanzer 2, 74WPT Mors, 90TRI, 5KTO Ryś, 70D-44, 279P148 „Malyutka”, 217HMMWV, 75WR-40 Langusta, 75BM-21, 120AHS Krab, 111DANA, 3422S1, 20ZSU-23-4MP Biała, 649K33 Osa sowie ca. 200 Kampfhubschrauber.

    Siehe auch:Polnische Landstreitkräfte
    Spezialeinheiten

    Die polnischen Spezialeinheiten verfügen über 2250 Elitesoldaten. Die bekannteste Spezialeinheit ist dieGROM.

    Siehe auch:Polnische Spezialkräfte
    Territorialverteidigung

    Die Einheiten der Territorialverteidigung (WOT) wurden 2017 als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine eingeführt. Derzeit dienen ca. 8000 Soldaten in dieser Einheit. Geplant ist, die Territorialverteidigung auf 50.000 Soldaten auszubauen.

    Siehe auch:Armee zur Territorialverteidigung

    Verwaltungsgliederung

    Schema der Verwaltungsgliederung
    Polnische Woiwodschaften
    Die Verwaltungsgliederung Polens
    Woiwodschaftsamt Masowien
    Woiwodschaftsamt Kleinpolen
    Hauptartikel:Verwaltungsgliederung Polens

    Seit dem 1. Januar 1999 ist Polen in 16Woiwodschaften(województwo) eingeteilt, die auf die historischen Regionen Polens Bezug nehmen. Die kleinste Woiwodschaft – Oppeln – ist nur ca. 10.000 Quadratkilometer groß, während die Fläche der größten Woiwodschaft – Masowien – 3,5-mal so groß ist. Auch hinsichtlich der Einwohnerzahl gibt es große Unterschiede. Während die Woiwodschaft Masowien fast 5,5 Millionen Einwohner hat, leben in der Woiwodschaft Oppeln weniger als eine Million Menschen. Eine Reform der Woiwodschaften wird diskutiert, insbesondere wird erwogen, eine Woiwodschaft Mittelpommern aus den Randgebieten der Woiwodschaften Pommern und Westpommern zu bilden sowie die Metropolregion Warschau aus der Woiwodschaft Masowien auszugliedern. Im Gespräch ist auch die Aufteilung der Woiwodschaft Oppeln auf die Woiwodschaften Niederschlesien und Schlesien.

    Polen ist einZentralstaat. Die Autonomie der Woiwodschaften ist beschränkt. Insbesondere besitzen die Woiwodschaften nur eine sehr begrenzte Rechtsetzungskompetenz.

    Jede Woiwodschaft besitzt als Selbstverwaltungsorgane eine eigene Volksvertretung –Woiwodschaftssejmik(sejmik województwa) und einen von ihnen gewählten Woiwodschaftsvorstand(zarząd województwa) unter demWoiwodschaftsmarschall(marszałek województwa) als Vorsitzendem. DerWoiwode(wojewoda) ist hingegen ein Vertreter der Zentralregierung in Warschau und für Kontrolle der Selbstverwaltung der Woiwodschaften,Landkreise(powiat) undGemeinden(gmina) zuständig.

    Die Woiwodschaften gliedern sich inLandkreise und diese wiederum inGemeinden. Es wird zwischen Landgemeinden, Stadtgemeinden und gemischten Stadt-Land-Gemeinden unterschieden. Größere Städte haben in der Regel sowohl den Status einer Gemeinde als auch eines Landkreises, sind also kreisfrei. Größere Gemeinden gliedern sich wiederum inSchulzenämter, Viertel, Siedlungen oder Kolonien. 2016 gab es in Polen sechzehn Woiwodschaften, 380 Landkreise und fast 2500 Gemeinden.

    WappenFlaggeDeutscher NamePolnischer NameHauptstadt / HauptstädteEinwohnerzahl 2016
    Woiwodschaft Ermland-MasurenWojewództwo warmińsko-mazurskieAllenstein1.436.367
    Woiwodschaft GroßpolenWojewództwo wielkopolskiePosen3.481.625
    Woiwodschaft HeiligkreuzWojewództwo świętokrzyskieKielce1.252.900
    Woiwodschaft KarpatenvorlandWojewództwo podkarpackieRzeszów2.127.656
    Woiwodschaft KleinpolenWojewództwo małopolskieKrakau3.382.260
    Woiwodschaft Kujawien-PommernWojewództwo kujawsko-pomorskieThorn undBromberg2.083.927
    Woiwodschaft LebusWojewództwo lubuskieLandsberg an der Warthe undGrünberg1.017.376
    Woiwodschaft ŁódźWojewództwo łódzkieLodsch2.485.323
    Woiwodschaft LublinWojewództwo lubelskieLublin2.133.340
    Woiwodschaft MasowienWojewództwo mazowieckieWarschau5.365.898
    Woiwodschaft NiederschlesienWojewództwo dolnośląskieBreslau2.903.710
    Woiwodschaft OpoleWojewództwo opolskieOppeln993.036
    Woiwodschaft PodlachienWojewództwo podlaskieBiałystok1.186.625
    Woiwodschaft PommernWojewództwo pomorskieDanzig2.315.611
    Woiwodschaft SchlesienWojewództwo śląskieKattowitz4.559.164
    Woiwodschaft WestpommernWojewództwo zachodniopomorskieStettin1.708.174
    Siehe auch:Liste der Gemeinden in Polen undSołectwo

    Wirtschaft

    Überblick

    Warschauer Wertpapierbörse
    Bruttoinlandsprodukt nach KKP
    Hauptartikel:Wirtschaft Polens undZłoty

    Die Wirtschaft Polens stand im April 2021 sowohl gemessen amBruttoinlandsprodukt (642,120 Mrd. USD[96]) als auch bezüglich derKaufkraftparität (1.363 Mrd. USD[96]) an 22. Stelle in der Welt (jeweils nominal).

    Seit dem Ende des Sozialismus hat sich die polnische Wirtschaft vergleichsweise gut entwickeln können. Polen konnte in den letzten Jahren ein durchgängig positives Wirtschaftswachstum verzeichnen. Polen war das einzige europäische Land, das infolge der globalen Krise 2008 keine Rezession erfahren musste. Seit 2013 hat sich die Wirtschaft weiter erholt, getragen von inländischer Nachfrage, insbesondere Investitionen und Konsum. Das Wachstum wird gefördert durch eine wirtschaftsfreundliche Politik, fiskalpolitische Stabilität, ein flexibles Arbeitsrecht, durch die konsequente Nutzung von EU-Fördermitteln für den Ausbau der Infrastruktur und nicht zuletzt auch durch umfangreiche ausländische Direktinvestitionen. Im Vergleich mit demBIP derEU ausgedrückt inKaufkraftstandards erreichte Polen 2015 einenIndexwert von 69 (EU-28:100) und damit etwa 55 % des deutschen Wertes.[97]

    Das Bruttoinlandsprodukt ist regional sehr unterschiedlich verteilt. Die reichsten Woiwodschaften (im Vergleich zum Landesdurchschnitt) waren 2017 weiterhinMasowien mit 160,5 % (Vgl. 2009: 133 % des Landesdurchschnitts) undNiederschlesien mit 110,5 % (114 %). Die ärmsten Woiwodschaften warenLublin mit 69 % (68 %),Karpatenvorland mit 69,7 % (71 %) undErmland-Masuren mit 70,1 %.[98] DieArbeitslosigkeit betrug im Dezember 2017 ca. 6,6 Prozent, die Zahl der registrierten Arbeitslosen lag bei 1,08 Mio.[99] ImGlobal Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Polen Platz 39 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[100] auf demIndex für wirtschaftliche Freiheit 2024 lag das Land auf Platz 42 von 176 Ländern.[101] Polen ist eine weitestgehend offene Volkswirtschaft, die sehr stark vom freien Handel in der Europäischen Union profitiert.

    Die durchschnittlichen monatlichen Bruttolöhne lagen 2019 bei 5.181,63 PLN (1.155,76 Euro zum 1. Juni 2021). In der reichsten Woiwodschaft Masowien lag der durchschnittliche Bruttolohn 2019 bei 6.248,47 PLN (1.393,71 Euro), wohingegen in der ärmsten Woiwodschaft Lublin der Bruttolohn bei 4.564,85 PLN (1.018,18 Euro) lag.[98]

    Während die Inflation im Jahr 2010 2,581 % betrug,[96] herrschte Mitte 2014 Deflation in Polen.

    Das Land führt eineWertpapierbörse – dieWarschauer Börse – mit ihrem Leitindex, demWIG30.

    Entwicklung desBruttoinlandsprodukts (BIP) und anderer Kennzahlen[5]
    Jahr2010201520162017201820192020202120222023
    BIP in Mrd. USD
    (Kaufkraftparität)
    807,91.022,81.063,01.137,71.216,21.347,31.376,61.527,41.728,51.793,6
    BIP pro Kopf in USD
    (Kaufkraftparität)
    21.24726.91127.99829.96032.02635.48136.26641.19846.85548.799
    BIP-Wachstum
    (real)
    2,9 %4,4 %3,0 %5,1 %5,9 %4,5 %−2,0 %6,9 %5,6 %0,2 %
    Inflation
    (in Prozent)
    2,6 %-0,9 %-0,7 %2,0 %1,8 %2,2 %3,4 %5,1 %14,4 %11,4 %
    Staatsverschuldung
    (in Prozent des BIP)
    54 %51 %55 %51 %49 %46 %57 %54 %49 %50 %

    Staatshaushalt

    Staatsschuldenquote

    DerStaatshaushalt umfasste 2017 Ausgaben von 375,9 Mrd.PLN, dem standen Einnahmen von 350,5 Mrd. PLN gegenüber. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 25,4 Mrd. PLN.[102]

    DieStaatsverschuldung betrug im Dritten Quartal 2017 52 % des BIP und lag deutlich unterhalb der Werte für den EU-Durchschnitt von 82,5 % und der Eurozone von 88,1 %.[103]

    Der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche betrug in den letzten Jahren:

    Steuern

    In Polen werden Steuern auf nationaler und regionaler Ebene erhoben. Die wichtigsten Steuern sind nationale Steuern, insbesondere die Einkommensteuer, Körperschaftssteuer und Umsatzsteuer. Abgesehen von der Umsatzsteuer sind die polnischen Steuersätze im internationalen Vergleich relativ niedrig.

    In Polen wird eine lineare Einkommensteuer mit drei Steuersätzen von 0 % (Grundfreibetrag), 18 % und 32 % erhoben. Der polnische Spitzensteuersatz der Einkommensteuer beträgt damit 32 % und ist im internationalen Vergleich relativ niedrig. Unternehmer haben zudem die Möglichkeit, einen linearen Einkommensteuersatz von 19 % zu bezahlen, wenn sie eine vereinfachte Steuererklärung abgeben, in der sie auf die Geltendmachung gewisser Werbungskosten verzichten.

    In Polen gibt es keine Gewerbesteuer. Ebenso wird keine Kirchensteuer und kein Solidaritätszuschlag erhoben.

    Die Körperschaftssteuer wird auf das Einkommen von Kapitalgesellschaften erhoben. Der Steuersatz beträgt bei kleinen Kapitalgesellschaften 15 % und bei großen Kapitalgesellschaften 19 %.

    In Polen gibt es keine Vermögenssteuer. Die Gemeinden erheben jedoch eine Grundsteuer auf in ihnen gelegene Immobilien.

    Die Umsatzsteuersätze betragen 0 %, 5 %, 7 %, 8 % und 23 %. Gewisse Umsätze, die nicht der Umsatzsteuer unterliegen, werden mit einer Transaktionssteuer mit Steuersätzen von 0,1 % bis 2 % besteuert.

    Polen hat mit den meisten Staaten einDoppelbesteuerungsabkommen zur Vermeidung derDoppelbesteuerung auf dem Gebiet der Besteuerung von Einkommen abgeschlossen.

    Außenhandel

    Der Export umfasste im Jahr 2021 317,8 Mrd. USD und der Import 335,5 Mrd. USD.[105] Damit lag PolensAußenhandelsquote bei 96,2 %.[105] Die bedeutendsten Ausfuhrgüter waren im Jahr 2021 Nahrungsmittel und Elektrotechnik, während die häufigsten Einfuhrgüter chemische Erzeugnisse und Maschinen waren.[105]

    Außenhandelsentwicklung
    Export (in Prozent) nachImport (in Prozent) von
    Haupthandelspartner Polens (2021)[105]
    Deutschland Deutschland28,6Deutschland Deutschland21,1
    Tschechien Tschechien6,0China Volksrepublik Volksrepublik China14,8
    Frankreich Frankreich5,7Russland Russland6,0
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich5,1Italien Italien5,0
    Italien Italien4,4Niederlande Niederlande4,1
    Niederlande Niederlande4,3Frankreich Frankreich3,4
    Russland Russland2,8Tschechien Tschechien3,2
    Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Länder43,1Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Länder42,4

    Arbeitsmarkt

    Im Frühjahr 2019 lag dieArbeitslosenquote nach GUS bei 5,9 %,[106] was knapp eine Mio. Menschen im erwerbsfähigen Alter ausmachte, sowie nach Eurostat bei 3,5 %.[107] Zuvor lag im Oktober 2012 lautpolnischem Haupt-Statistikamt die Arbeitslosigkeit bei 12,5 %.[106]

    Die Arbeitslosigkeit in Polen ist regional sehr unterschiedlich verteilt. In den Städten Posen und Warschau herrscht praktisch Vollbeschäftigung während in den ländlichen Regionen von Ermland-Masuren die Arbeitslosigkeit im September 2017 hingegen nach GUS bei 11,8 % lag[108]Im November 2006 erhielten 13,2 Prozent der registrierten Arbeitslosen Arbeitslosengeld. Etwa 12 % der Beschäftigten waren 2013 in der Landwirtschaft beschäftigt, was im Verhältnis zum EU-Durchschnitt (5 %) viel ist. 30,3 % sind in der Industrie und 57,8 % im Dienstleistungssektor tätig.[109] Etwa ein Drittel der Arbeitsplätze finden sich im öffentlichen Dienst.[109]

    Gewerkschaften

    Hauptartikel:Gewerkschaften in Polen

    Land- und Forstwirtschaft

    Die polnische Landwirtschaft ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschafts- und Erwerbszweig. Auf ca. 14,5 Mio. Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche existieren etwa 1,4 Mio. landwirtschaftliche Betriebe, die beinahe ausschließlich von Einzellandwirten geführt werden, da eine Kollektivierung der Landwirtschaft nie stattgefunden hat. Die Flächenstruktur ist extrem kleinteilig, vor allem im Südosten Polens; zudem sind viele Böden sandig, sauer und nährstoffarm. Die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaftet weniger als fünf Hektar. In der Landwirtschaft sind 2,3 Mio. Personen bzw. 16,3 % der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt. 38 % der polnischen Bevölkerung lebt im ländlichen Raum. Die Zuwanderung dorthin übersteigt die Abwanderung in die Städte. Die Forsten sind überwiegend in Staatsbesitz.[110] Sie bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Möbelindustrie, deren Exporte 2018 weltweit auf Platz 3 lagen.[111]

    Energieversorgung

    Die Nettostromerzeugung der polnischenKraftwerke lag im Jahr 2024 bei 157 TWh.[112] Mit 57 % kommt der Großteil des Stroms noch aus der Verbrennung vonStein- undBraunkohle. Wichtigstes Bergwerksunternehmen ist die staatlicheKompania Węglowa.Gaskraftwerke deckten ca. 11 % des Strombedarfs,erneuerbare Energien haben bereits einen Anteil von 29 % am Strommix. Der größte Anteil davon entfällt auf Wind- und Solarenergie. Polen hat reiche Lager anGeothermie, die derzeit verstärkt inKujawien beiThorn und in der BergregionPodhale beiZakopane genutzt wird. Der Anteil derKraft-Wärme-Kopplung liegt mit 16,6 % an der Gesamterzeugung auf relativ hohem Niveau.[113]

    Das Land besitzt bisher keine kommerziell betriebenenKernkraftwerke, betreibt aber mit demForschungsreaktor Maria, der am 18. Dezember 1974 kritisch wurde, einen kleinen Versuchsreaktor mit einer thermischen Leistung von 30 MW. Dieser arbeitet gegenwärtig mit nur zwei Drittel der Leistung. Bis 1968 wurde im Südwesten des Landes Uranbergbau betrieben. Die Planung neuer Kernkraftwerke wurde im Jahr 1990 eingestellt, weil die Kosten zu hoch wären.[114]

    Ende 2022 haben unter dem Einfluss des russischen Krieges gegen die Ukraine und den damit verbundenen Energieversorgungsengpässe neue Planungen für ein eigenes Kernkraftwerk begonnen, die an frühere Vorbereitungsphasen anknüpfen. Bis zum Jahr 2043 sollen insgesamt sechs Atomreaktoren ans Netz gehen. Der Standort des ersten Atomkraftwerkes, das eine Leistung von mehr als einem Gigawatt haben soll, ist an der Ostsee in der Nähe des OrtesChoczewo geplant. Hier soll Meerwasser zur Kühlung des Reaktors verwendet werden. Eine Inbetriebnahme wird ab 2033 vorgesehen.[115] Der Bau erfolgt mithilfe der USA-FirmaWestinghouse, die bereits im Oktober 2022 den offiziellen polnischen Bauauftrag erhielt. Das Kraftwerk soll die bisherige Kohlenutzung stark reduzieren und eine „stabile Energiebasis“ garantieren. Kritik gegen die Baupläne kommt von der GruppeBaltyckie S.O.S und auch von der polnischenGreenpeace-Organisation. Vor allem, weil der Standort in einemNatura-2000-Naturschutzgebiet liegt und noch keine Klarheit zur Lagerung des Abfalls besteht.[116]

    Siehe auch:Energiesektor in Polen undListe von Kraftwerken in Polen

    Unternehmen

    LogoUnternehmenBrancheSitzUmsatz
    (Mio. PLN)
    Arbeitnehmer
    Die zehn umsatzstärksten, börsennotierten polnischen Unternehmen im Jahr 2016
    PKN Orlen SARohstoffePłock79.5534.445
    PGNiGRohstoffeDanzig33.1965.168
    PGE SAEnergieWarschau28.09244.317
    PZU SAVersicherungWarschau22.21236.419
    Grupa Lotos SARohstoffeDanzig20.93133.071
    KGHM Polska Miedź SARohstoffeLubin19.55618.578
    Tauron Group SAEnergieKatowice17.64626.710
    PKO BPKreditinstitutWarschau13.5445.303
    Enea S.A.EnergiePosen11.25523.805

    Polen ist keine verlängerte Werkbank mehr wie noch in den 1980er Jahren. Hohe Produktivität und Qualität sowie die Verfügbarkeit lokaler Zulieferer und Dienstleister auch im IT-Bereich haben eine Reihe von internationalen Investoren angezogen. Neben den großen internationalen Herstellern wie Opel, Daimler (Motorenfertigung) und Volkswagen produziert Polen auch eigene Marken. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Lastkraftwagen und Bussen (Solaris Bus, Solbus). Die Automobilindustrie, die etwa 15 % zur polnische Wertschöpfung beiträgt, entwickelte sich zur Drehscheibe der Innovationen der polnischen Wirtschaft. Diese gilt als regionaler Leader inMittel- und Osteuropa mit 40 % der 500 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen der Region, die ihren Sitz in Polen haben.

    Siehe auch:Liste der größten Unternehmen in Polen

    Tourismus

    Strandurlaub beiPutzig
    Hauptartikel:Tourismus in Polen

    Der Tourismus ist ein bedeutender Faktor bei den Einnahmen im Dienstleistungssektor. Nach derWeltorganisation für Tourismus ist Polen das 16. beliebteste Reiseziel bei internationalen Touristen.[117] Im Jahr 2015 kamen über 16,7 Mio. ausländische Touristen nach Polen, was einen Anstieg von 4,6 % gegenüber dem Vorjahr ausgemacht hat. Der touristische Sektor hat 2015 ein Volumen von fast 10 Mrd.US-Dollar ausgemacht.[118] Im Jahr 2016 betrug die Anzahl der Einreisen nach Polen 80,5 Mio., wovon ca. 17,5 Mio. als touristisch zu werten sind.[119]

    Wawel-Kathedrale inKrakau

    Das beliebteste Reiseziel in Polen ist die ehemalige HauptstadtKrakau, die zahlreiche Architekturdenkmäler und Kunstwerke aus dem polnischen Goldenen Zeitalter der Spätgotik und Renaissance besitzt. Bedeutende touristische Ziele sind auch die StädteWarschau,Breslau,Danzig,Posen,Stettin,Lublin,Thorn undZakopane. Der Tourismus spielt auch eine wichtige Rolle für die GemeindenKrynica-Zdrój,Karpacz,Szklarska Poręba,Biecz,Zamość,Sandomierz,Kazimierz Dolny,Tschenstochau,Gnesen,Frombork,Malbork,Gdynia,Sopot,Kołobrzeg,Świnoujście undMiędzyzdroje. Viele Städte bieten touristische Dienstleistungen für Familien mit Kindern, so zum Beispiel Breslau mit denBreslauer Zwergen, Warschau,Kielce, Danzig und Stettin.[120][121][122][123] Einige kleinere Orte in Polen sind Mitglied der VereinigungCittàslow, die auf einen ausgewogenen Tourismus setzen.[124]

    Marienburg inMalbork

    Besuchermagneten sind: dasSalzbergwerk Wieliczka, das Museum imGeburtshaus vonFryderyk Chopin inŻelazowa Wola beiSochaczew, die Gedächtnisstätte desKonzentrationslagerAuschwitz-Birkenau, die Küste derOstsee, die großen Seeplatten inGroßpolen,Masuren,Kaschubien undSuwalki sowie die Gebirgszüge derSudeten undKarpaten, insbesondere dieTatra mit derHohen Tatra undWesttatra, in der sich der höchste Gipfel PolensMeeraugspitze sowie der bekannte HöhenwegOrla Perć befinden. Beliebte Erholungsgebiete sind auch dieHeiligkreuzberge,Beskiden,Pieninen,Krakau-Tschenstochauer Jura und dasRoztocze sowieStettiner undFrisches Haff.

    Wandern amMeerauge in derTatra

    Der polnische GebirgsvereinPTTK betreibt zirka 200 Schutz- und Berghütten in den polnischen Bergen und hält die 63.000 Kilometer (Fern-)Wanderwege in Stand, von denen derBeskiden-Hauptwanderweg, derSudeten-Hauptwanderweg, derPieninenweg und derWeg der polnisch-tschechischen Freundschaft die bekanntesten sind.

    ZumWelterbe in Polen zählen fünfzehn Positionen, unter anderem die Altstädte vonKrakau,Warschau,Thorn undZamość.

    In Polen gibt es 23Nationalparks, die bis auf streng geschützte Naturreservate für Touristen zugänglich sind. Mit drei Millionen Besuchern ist derTatra-Nationalpark der beliebteste.

    Einer immer größeren Beliebtheit erfreut sich auch der Fahrradtourismus in Polen, so zum Beispiel der östliche RadwanderwegGreen Velo.[125]

    Auf Flüssen und Gewässern gibt es viele Wasserwege für Kajak, Kanu, Segel- und Hausboote, zum Beispiel auf derPilica,[126] derKrutynia oder derCzarna Hańcza.

    In denKarpaten undSudeten gibt es zahlreicheSkigebiete, die meisten in und umZakopane in derTatra undSzczyrk in denSchlesischen Beskiden sowieKarpacz imRiesengebirge.

    Beliebt ist auch Kururlaub in den zahlreichen Kurorten wiePołczyn-Zdrój oderCiechocinek. Genutzt werden dafür gern Thermalbäder, die in den letzten Jahren vor allem in der BergregionPodhale bei Zakopane eröffnet wurden.

    In Polen gibt es über hundert erhaltene mittelalterlicheBurgen und Schlösser, unter anderem dieAdlerhorst-,Dunajec- undDeutschordensburg. Paläste aus der Renaissance und dem Barock findet man vor allem im Osten Polens und inWarschau. Gutshöfe des polnischen Kleinadels sind dagegen über das ganze Land verstreut.

    Infrastruktur

    Feuerwehr

    In derFeuerwehr in Polen waren im Jahr 2019 rund 30.400Berufs- und rund 645.600freiwillige Feuerwehrleute organisiert, die in über 16.656 Feuerwachen undFeuerwehrhäusern, in denen 1.671Löschfahrzeuge und 353Drehleitern bzw.Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind.[127] Der Frauenanteil beträgt neun Prozent.[128] In denJugendfeuerwehren sind 8.440 Kinder und Jugendliche organisiert.[129] Die polnischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 512.514 Einsätzen alarmiert, dabei waren 153.520Brände zu löschen. Hierbei wurden 508 Tote von denFeuerwehren bei Bränden geborgen und 3.782 Verletzte gerettet.[130] Der nationale Feuerwehrverband repräsentiert die polnische Feuerwehr im WeltfeuerwehrverbandCTIF.[131]

    Verkehr

    Hauptartikel:Verkehr in Polen

    Polen ist ein wichtigesTransitland vonNordeuropa nachSüdeuropa und vonWesteuropa nachOsteuropa. Bereits in derAntike und imMittelalter führten wichtige Handelsstraßen durch das heutige Polen, wie zum Beispiel dieBernsteinstraßen, der europäische Abschnitt derSeidenstraße, die Handelsroute von Westeuropa nachAsien.

    Straßenverkehr
    Autobahn- und Schnellstraßennetz

    DasStraßennetz verfügt über eine Gesamtlänge von etwa 382.000 km,[132] darunter ungefähr 1374 kmAutobahnen und weitere 1050 kmSchnellstraßen.

    Im Jahr 2007 war das polnischeAutobahnverkehrsnetz noch zweieinhalbmal kleiner als das derSchweiz. Von 2007 bis 2012 wurde das Autobahnnetz nahezu verdoppelt, insgesamt um 672,5 Kilometer erweitert. Komplett ausgebaut soll das Netz knapp 2000 Kilometer betragen. Das Netz an Schnellstraßen betrug 2006 insgesamt 266,2 km. In den sechs Jahren von 2007 bis 2012 erfolgte die Fertigstellung von 854 Kilometern und die Verfünffachung des Schnellstraßennetzes. Das Straßennetz an Schnellstraßenverbindungen soll insgesamt 5500 km umfassen.

    18.368 kmLandesstraßen (poln.:droga krajowa) dienen – ähnlich wie die deutschenBundesstraßen – dem nationalen und internationalen Verkehr. Zum 1. Januar 1999 wurden 28.444 km Landesstraßen zuWoiwodschaftsstraßen (poln.:droga wojewódzka) herabgestuft. Daneben gibt es noch 128.870 km Kreisstraßen (poln.:droga powiatowa) und 203.773 km Gemeindestraßen (poln.:droga gminna).[133]

    In Polen sind über 12 Millionen Pkw und 2 Millionen Lkw und andere Nutzfahrzeuge registriert. Insgesamt waren Ende 2007 383 Pkw je 1000 Einwohner registriert, im EU-Durchschnitt sind es 486.[134] Im Jahr 2017 wurden rund 350.000 alteDieselfahrzeuge importiert, die meisten davon aus Deutschland. Und dies, obwohl lautWHO im selben Jahr von den 50 europäischen Städten mit der höchstenLuftverschmutzung 33 Städte in Polen lagen.[135]

    Dem in Polen trotz wachsendem Individualverkehr immer noch sehr bedeutsamen öffentlichen Verkehr dient ein ausgedehntes Überlandbusnetz. Der Busverkehr spielt landesweit eine größere Rolle als der Eisenbahnverkehr.[136]

    Im Jahr 2004 starben in Polen 5700 Menschen bei Verkehrsunfällen, das bedeutet eine viermal höhere Rate als im Durchschnitt der EU.[137] Dies ist aber bereits eine Verringerung der Zahl, 1999 waren es noch 6730 Tote und 1998 – 7080.[138] Stellen mit einer hohen Unfallrate werden häufig durch einen sogenanntenSchwarzen Punkt(czarny punkt) gekennzeichnet.

    Es besteht seit 14. April 2007 die ganztägige und -jährige Lichtpflicht für Pkw und Lkw, wobeiAbblend- oderTagfahrlicht vorgeschrieben sind. Seit dem 1. Juni 2007 gilt beim Fahren von Kraftfahrzeugen eineBlutalkoholkonzentration von 0,2 Promille.

    Schienennetz

    Für Autobahnen, Schnell- und Landesstraßen ist auf ausgewählten Straßenabschnitten eine streckenabhängigeMaut für Kraftfahrzeuge zu entrichten. Für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen (u. a.Lastkraftwagen) kommen ein alsviaTOLL bezeichnetes System des staatlichen BetreibersGDDKiA sowie eine manuelle Mautentrichtung auf den Autobahnabschnitten der privaten Betreiber infrage. Für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von weniger als oder gleich 3,5 Tonnen (u. a.Personenkraftwagen) besteht auf den von der GDDKiA betriebenen Straßenabschnitten die Möglichkeit der Nutzung des viaTOLL-Systems oder der manuellen Mautabgabe an denMautstellen. Auf Autobahnabschnitten der privaten Betreiber ist nur die manuelle Mautabgabe möglich.

    Siehe auch:Autobahn (Polen)
    Schienenverkehr

    Der Schienenverkehr spielt in Polen auch nach dem starken Wachstum des Individualverkehrs in den letzten zwei Jahrzehnten immer noch eine wichtige Rolle für das polnische Verkehrswesen. Die polnische EisenbahninfrastrukturgesellschaftPKP PLK gehört zu den größten europäischen Eisenbahngesellschaften mit über 23.420 km Schienennetz. An der polnischen Ostgrenze trifft das europäischeNormalspurnetz auf dasbreitere russische Gleissystem.

    Siehe auch:Schienenverkehr in Polen undListe der Eisenbahnstrecken in Polen
    Flugverkehr
    Flughäfen

    Polen hat 14 Flughäfen, 123 nationale Flugplätze und drei Hubschrauberbasen. Die Anzahl der Fluggäste ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Da die regionalen Flughäfen bereits an ihre Kapazitäten stoßen, wurde 2017 die Entscheidung gefällt, zwischen Warschau und Łódź beiGrodzisk Mazowiecki einenZentralflughafen zu bauen, der eine Kapazität von jährlich ca. 50 Millionen Fluggästen haben soll, womit er einer der größten Flughäfen in Europa sein würde.

    Siehe auch:Liste der internationalen Flughäfen in Polen undListe der Fluggesellschaften in Polen
    Schifffahrt
    Internationale Wasserstraßen

    Die Überseehandelsflotte besteht aus über 100 Schiffen. Seehäfen befinden sich entlang der Ostseeküste, wobei die meiste Fracht inDanzig,Stettin-Swinemünde,Gdynia,Kołobrzeg undElbląg umgeladen wird. Dazu kommt auch der HafenPolice, der vor allem den örtlichen Chemieindustrie-Anlagen dient. Passagierfähren verbinden ganzjährig Polen mit Skandinavien.Polferries hat ihre Häfen in Danzig und Świnoujści,Stena Line in Gdynia undUnity Line in Świnoujście.

    Folgende regelmäßigeFährverbindungen bestehen:

    Die Binnenschifffahrt wird ausgebaut. Polen besitzt 3812 Kilometer schiffbare Flüsse und Kanäle, von denen viele zu internationalen Wasserstraßen gehören. Die wichtigsten Häfen im Binnenland befinden sich inWarschau,Gliwice,Breslau undKrakau.

    Nahverkehr

    Der Nahverkehr in Polen besteht vor allem aus Bussen und Straßenbahnen. Warschau hat auch eineU-Bahn undKrakau, Łódź, Posen,Breslau,Danzig und Stettin haben ein Netz von Stadtschnellbahnen. In Lublin, Gdynia, Tychy und Sopot fahren Trolleybusse. In polnischen Großstädten kann der ÖPNV von Senioren ab 70 Jahren üblicherweise kostenlos benutzt werden, in Breslau, Bydgoszcz, Lublin und Toruń sogar bereits ab 65 Jahren.[139]

    Viele Klein- und Mittelstädte Polens verfügen über kostenfreie Nahverkehrssysteme, z. T. jedoch nur für Einwohner. MitGorzów Wielkopolski wird ab 2026 die erste polnische Großstadt über kostenlosen ÖPNV verfügen (beschränkt auf Einwohner mit Einwohnerkarte).

    Siehe auch:Państwowa Komunikacja Samochodowa

    Kultur

    Überblick

    Wissenschaftsakademie

    Bereits mit der Gründung der Bistümer im Jahr 1000 wurden nach und nach Kirchenschulen an den Bischofssitzen eröffnet. Mit demZisterzienser-Orden kam auch die abendländische Wissenschaft nach Polen. Bereits 1364 gründeteCasimir der Große die Krakauer Universität, die die zweitälteste Alma Mater in Mitteleuropa ist. Sie war die erste Universität, die eine eigenständige Professur für Mathematik und Astronomie hatte. Ihr RektorPaweł Włodkowic – einer der wichtigsten Völkerrechtler jener Zeit – stellte auf demKonzil von Konstanz 1415 die These auf, dass heidnische Völker ein Recht auf einen eigenen Staat hätten und nicht mit dem Schwert christianisiert werden dürften. Dass er nicht das Schicksal seines Prager KollegenJan Hus teilen musste, verdankte er der zahlreichen polnischen Ritterschaft, die beim Konzil anwesend war.

    Nikolaus Kopernikus

    Die Wissenschaft in Polen erreichte in der Zeit desHumanismus ihre Blüte. Einer der Krakauer Studenten warNikolaus Kopernikus, der sich unter anderem hier das mathematische und astronomische Rüstzeug zu seiner späteren Entwicklung desheliozentrischen Weltbilds erwarb. Wichtige Astronomen und Mathematiker jener Zeit warenMarcin Król,Marcin Bylica,Marcin Biem,Johann von Glogau undAlbert de Brudzewo. In der (Al)Chemie und Medizin waren damalsAdam von Bochinia undMaciej Miechowita führend. Neue Universitäten wurden inZamość,Raków,Wilna,Posen undLemberg gegründet, dazu kamen die zahlreichen Schulen der Jesuiten. Nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts verfiel die polnische Wissenschaft jedoch zusehends und erreichte in der sächsischen Zeit ihren Tiefpunkt. Eine Ausnahme bildete das 1740 von denPiaristen inWarschau gegründeteCollegium Nobilium.

    Marie Skłodowska-Curie

    Mit dem AmtsantrittStanisław August Poniatowskis begann in derAufklärung die Neuorganisation der polnischen Universitäten durchHugo Kołłątaj im Rahmen derKommission für nationale Erziehung, dem ersten Bildungsministerium der Welt. Als einer der wichtigsten Wissenschaftler und Industriellen dieser Zeit giltStanisław Staszic, der um 1800 in Warschau eine Akademie der Wissenschaft ins Leben rief. 1817 wurde dieWarschauer Universität gegründet. Auf dieser Grundlage konnte sich die polnische Wissenschaft im 19. Jh. entwickeln. Um 1850 entdeckteIgnacy Łukasiewicz eine Methode zur Destillation von Erdöl.Napoleon Cybulski undWładysław Szymonowicz schufen die moderneEndokrinologie.Zygmunt Wróblewski undKarol Olszewski gelang es erstmals, Sauerstoff und Stickstoff zu verflüssigen.Stefan Banach undHugo Steinhaus begründeten die Funktionalanalysis in der Mathematik. Der ArztCasimir Funk prägte den Begriff Vitamine.Marie Skłodowska-Curie entwickelte das Fachgebiet derRadioaktivität und entdeckte dasPolonium und dasRadium. Sie war die erste Frau, die einenNobelpreis erhielt, und gleichzeitig der erste Mensch, dem zwei zuerkannt wurden (Physik und Chemie).Eugeniusz Kwiatkowski entwickelte die polnischen Wirtschaftswissenschaften, die er nach der Unabhängigkeit Polens als Wirtschaftsminister in die Praxis umsetzen konnte.

    In der Zweiten Republik wurde die polnische Sprache an den polnischen Universitäten wieder eingeführt, und die Lehre und Wissenschaft florierten. Einer der größten polnischen Juristen,Roman Longchamps de Bérier, vereinheitlichte daspolnische Zivilrechtssystem, das im Jahr 1918 noch aus fünf Rechtsordnungen bestand. Sein Schuldrechtgesetzbuch gilt als eines der besten der Welt.

    Der Zweite Weltkrieg war ein Desaster für die polnische Wissenschaft, denn die Nationalsozialisten wollten die polnischen Eliten vernichten. Bereits in den ersten Kriegswochen wurden hunderte polnischer Professoren ermordet oder in Konzentrationslager deportiert. Gipfel dieser Verbrechen waren dieSonderaktion Krakau und dasMassaker an den Lemberger Professoren. Auch die Sowjetunion führte derartige Aktionen durch; so waren unter den Opfern desMassakers von Katyn 21 Hochschullehrer, mehrere hundert Lehrer, etwa 300 Ärzte sowie andere Akademiker. Im Krieg wurden auch die polnischen Universitätsbibliotheken ausgeraubt und ihre Bestände zielgerichtet vernichtet, so dass 1945 ein völliger Neuanfang nötig war. Zudem flohen viele der überlebenden Wissenschaftler vor den Kommunisten ins westliche Ausland, und die Überlebenden unter den polnischen Juden emigrierten nach Israel. Die polnische Wissenschaft erholte sich nur langsam. Die polnischen Restauratoren konnten schon bald wieder Weltruhm genießen, doch den anderen Wissenschaften fehlte der Austausch mit den bereits führenden US-amerikanischen Universitäten. Dies änderte sich erst nach 1989. Im Jahr 2001 wurden die Erfolge zu Entwicklungen zumblauen Laser in der praktischen Medizin vorgestellt.

    Siehe auch:Kategorie:Wissenschaft und Forschung in Polen
    WarschauerMickiewicz-Denkmal

    Kultur

    Hauptartikel:Kultur in Polen

    Die polnische Kultur ist sehr vielfältig und resultiert aus der wechselvollenGeschichte des Landes. In Mittelalter und Neuzeit war die multikulturelleAdelsrepublik ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Religionen, die alle ihren Einfluss auf das polnische Kulturerbe hatten und noch immer haben. Nach denTeilungen Polens versuchten polnische Künstler immer wieder den Kampf um die Unabhängigkeit Polens – unter dem Schlagwort „Zur Hebung der Herzen“ – zu unterstützen. Als Beispiele hierfür können die Gedichte und Epen vonAdam Mickiewicz, die Prosawerke vonHenryk Sienkiewicz, einem der ersten Literaturnobelpreisträger, die Historienmalerei vonJan Matejko oder dieMazurkas undPolkasKrakowiaks sowie diePolonaisen vonFrédéric Chopin genannt werden.

    Heute ist die breit gefächerte Kultur Polens, ähnlich wie aller westlicher Staaten, vonGlobalisierungstendenzen insbesondere in den Großstädten betroffen, andererseits kann sie, gerade in der Kulturszene kleinerer Städte und auf dem Land, eine eigene Identität erhalten. Besonders bedeutend ist der polnischeSymbolismus und die polnische Plakatmalerei. Polnische Künstlerplakate mit ihren sehr spezifischen Eigenschaften sind auf der ganzen Welt bekannt.

    Siehe auch:Polnische Kultur im Zweiten Weltkrieg undComic in Polen

    Literatur

    Hauptartikel:Polnische Literatur

    Musik

    Hauptartikel:Musik in Polen
    Philharmonie Stettin
    Freiluftkonzert amChopin-Denkmal

    Mittelalter

    Die ersten erhaltenen polnischen Kompositionen gehen auf die RegierungszeitMieszko II. Lambert Anfang des 11. Jahrhunderts zurück. Der erste namentlich bekannte Musiker Polens ist der DominikanerWincenty z Kielczy, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts lebte und die Hymne „Gaude mater Polonia“ schrieb. Dagegen ist der Autor des ältesten bekannten polnischen LiedesBogurodzica unbekannt. Neben Hymnen zeichnete sich die mittelalterliche polnische Musik durch Tänze aus.Mikołaj Radomski schrieb diese am Anfang des 15. Jahrhunderts auf.Peter von Graudenz war ein Komponist der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der mit der Krakauer Akademie verbunden war.

    Renaissance

    In der Renaissance kamen viele italienische Musiker an den polnischen Königshof.Mikołaj Gomółka war der bekannteste polnische Komponist des 16. Jahrhunderts. Er schrieb Kompositionen unter anderem zu den Gedichten vonJan Kochanowski(Melodie na Psałterz polski). Andere wichtige Renaissancekomponisten am polnischen Königshof warenWacław von Szamotuł,Marcin Leopolita,Mikołaj Zieleński undJakub Reys, der auch in Frankreich tätig war.Johannes von Lublin war ein bedeutender Kirchenmusiker in Krakau, der vor allem mit der dortigen Heilig-Geist-Kirche verbunden war. 1540 wurde am Krakauer Königshof vonSigismund I. der MännerchorCapella Rorantistarum unter der Leitung vonNikolaus aus Posen gegründet, der von 1543 bis 1794 in derWawel-Kathedrale tätig war.

    Barock

    1628 wurde in Warschau die erste Oper außerhalb Italiens aufgeführt:Galatea. Die italienischen OpernkomponistenLuca Marenzio,Giovanni Francesco Anerio undMarco Scacchi waren zur Barockzeit in Warschau tätig. Während der relativ kurzen Regentschaft vonWładysław IV. Wasa von 1634 bis 1648 wurden in Warschau mehr als zehn Opern aufgeführt, womit Warschau zu dieser Zeit zum wichtigsten Opernzentrum außerhalb Italiens wurde. Die erste Opernkomponistin der Welt,Francesca Caccini, schrieb ihre erste OperLa liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina für den polnischen König, als dieser noch ein Prinz war. Die polnischen Barockkomponisten komponierten vor allem Kirchenmusik; deren bekannteste Schöpfer sindAdam Jarzębski,Marcin Mielczewski,Bartłomiej Pękiel undGrzegorz Gerwazy Gorczycki.

    Klassik

    In der späten Barockzeit entstand auch diePolonaise als Tanz an polnischen Höfen, während die bäuerliche Gesellschaft regional unterschiedliche Tänze wie dieMazurkas vonKrakowiak undChodzony und die auch in Tschechien bekanntenPolkas entwickelte. Die wichtigsten Polonaise-Komponisten im 18. Jahrhundert warenMichał Kleofas Ogiński,Karol Kurpiński,Juliusz Zarębski,Henryk Wieniawski,Mieczysław Karłowicz undJoseph Elsner. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich auch die polnische Oper weiter. Bekannte Opernkomponisten warenWojciech Bogusławski undJan Stefani. Die erste polnische Symphonie komponierteJacek Szczurowski um 1750.

    Siehe auch:Liste polnischer Komponisten klassischer Musik
    Frédéric Chopin

    19. Jahrhundert

    Gleichwohl sollte erstFrédéric Chopin in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die polnische Musik zur Vollendung bringen. Er gilt als einer der größten polnischen Komponisten. Im 19. Jahrhundert entwickelteStanisław Moniuszko die moderne polnische Oper, deren berühmtestes WerkHalka ist.Oskar Kolberg begann zu dieser Zeit die polnische Folkloremusik zu sammeln und niederzuschreiben. Seinen Werken verdanken die FolkloreensemblesMazowsze,Słowianki undŚląsk ihr Entstehen.Karol Szymanowski, der sich inZakopane niederließ, entdeckte die traditionelle Musik derGoralen inPodhale, die er im 19. Jahrhundert weiter entwickelte.

    Artur Rubinstein

    20. Jahrhundert

    Berühmte Komponisten der Zwischenkriegszeit warenArtur Rubinstein,Ignacy Jan Paderewski,Grażyna Bacewicz,Zygmunt Mycielski,Michał Spisak undTadeusz Szeligowski. Die zeitgenössische polnische Musik wird vonStanisław Skrowaczewski,Roman Palester,Andrzej Panufnik,Tadeusz Baird,Bogusław Schaeffer,Włodzimierz Kotoński,Witold Szalonek,Krzysztof Penderecki,Witold Lutosławski,Wojciech Kilar,Kazimierz Serocki,Henryk Mikołaj Górecki,Krzysztof Meyer,Paweł Szymański,Krzesimir Dębski,Hanna Kulenty,Eugeniusz Knapik undJan A. P. Kaczmarek repräsentiert. Jazzmusiker Polens werden zu den besten Europas gezählt. In den 1950er Jahren entwickelte sich derJazz zu einer wichtigen Musikrichtung des Landes. DasJazz Jamboree findet seit 1958 statt, und schon zur Zeit der Volksrepublik Polen traten US-amerikanische Musiker wie etwaMiles Davis auf.[140]

    Siehe auch:Jazz in Polen

    21. Jahrhundert

    Die zeitgenössische Musik in Polen unterscheidet sich aufgrund der Globalisierung der Musikszene kaum von der Musik in anderen Teilen der globalisierten Welt. Dies gilt insbesondere für die Pop- und Rockmusik, aber auch für Komponisten der klassischen Musik des 21. Jahrhunderts.

    Siehe auch:Polnische Popmusik

    Bildende Kunst

    Hauptartikel:Bildende Kunst in Polen

    Architektur

    Ruinen desOstrów Lednickier Palas

    Vorromanik

    Bis ins 9. Jahrhundert wurden die meisten Gebäude auf dem heute zu Polen gehörenden Gebiet aus Holz errichtet, wie zum Beispiel die SiedlungBiskupin. Aus dieser Zeit sind nur Grabhügel und kultische Steinzirkel erhalten, wie die KrakauerHügelgräberKrak-Hügel undWanda-Hügel. Die christliche Architektur kam im 9. Jahrhundert nachKleinpolen, das unter den Einfluss des Großmährischen Reiches geriet. Die lateinisch-christliche Architektur kam alsVorromanik um die Mitte des 10. Jahrhunderts nach Großpolen. In diesem Stil wurden die Burgen und Kirchen derPolanen gebaut. In der polnischen Architekturgeschichte wird die Epoche der Vorromanik mit den Regierungszeiten der drei ersten historisch nachweisbarenPiastenMieszko I.,Bolesław I. undMieszko II. angesetzt. Das älteste Steingebäude der Vorromanik in Polen dürfte derPosener Palas auf derDominsel gewesen sein, der auf die 940er Jahre zurückgeht. Etwas jünger waren derGieczer Palas und derOstrów Lednicki Palas, die sich ebenfalls in Großpolen befanden, sowie derPrzemyśler Palas. Die ersten Steinkirchen befanden sich ebenfalls vor allem in Großpolen, unter anderem der 968 begonnenePosener Dom, die vor 977 begonneneGnesener Erzkathedrale und die 997 gegründete Benediktinerabtei inTum, sowie auf dem KrakauerWawel dieKirche B und dieRotunde der Allerheiligsten Jungfrau Maria, die jeweils aus der Zeit vor 970 stammen. Als im Jahr 1000 die Kirchenorganisation in Polen reformiert wurde, kamen mit dem Erzbistum Gnesen die Bistümer Krakau, Breslau und Kolberg zum ursprünglichen Bistum Posen hinzu. In allen Bistümern wurden um die vorletzte Jahrtausendwende Kathedralen errichtet, unter anderem auf demWawel in Krakau, derDom auf derBreslauer Dominsel und derKolberger Dom. 1038 erfolgte zu Beginn der RegierungszeitKasimirs I., des Erneuerers, ein heidnischer Aufstand gegen die katholische Kirche in Polen, bei dem die meisten vorromanischen Gebäude zerstört wurden, so dass aus dieser Epoche bis auf die Rotunde auf dem Wawel nur Fundamente erhalten sind.

    RomanischeKollegiatstift von Tum

    Romanik

    Nach der Niederschlagung des heidnischen Aufstandes verlegte Kasimir I. der Erneuerer seinen Regierungssitz von Gnesen auf den Krakauer Wawel und begann Polen im Stil derRomanik wieder aufzubauen. So wurden die Kathedralen in Gnesen, Krakau, Breslau, Kolberg und Posen im neuen Architekturstil wiedererrichtet sowie zahlreicheRotunden (z. B. dieStrehlener Gothardrotunde, dieTeschener Nikolausrotunda oder dieStrzelnoer Prokoprotunde),Wehrkirchen undZisterzienser- sowieBenediktiner-Klöster gebaut. Die meisten romanischen Gebäude entstanden in der neuen Hauptstadt Krakau, wo noch dieLeonhardskrypta in der Wawel-Kathedrale, dieAlbertkirche, dieAndreaskirche, dieSalvatorkirche, die Zisterzienser-AbteiKloster Mogila sowie die Benediktiner-AbteiKloster Tyniec erhalten sind. Ebenfalls in Kleinpolen gehen dieKościelecer Albertkirche, dieSandomirer Jakobskirche, dieWiślicaer Marienbasilika, dasKońskier Kollegiatstift,Opatówer Kollegiatstift, dieSkalbmierzer Johanneskirche, die Benediktiner-AbteiKloster Heiligkreuz, die Zisterzienser-AbteiKloster Wąchock und die Zisterzienser-AbteiKloster Jędrzejów auf die Romanik zurück. Großpolnische Bauwerke der Romanik sind die Benediktiner-AbteiLubińer Kloster, dieInowłódzer Ägidiuskirche, dasKollegiatstift von Tum und dasKloster Sulejów mit derThomaskirche. In Kujawien befindet sich neben der Strzelnoer Prokoprotunde auch dieDreifaltigkeitskirche im selben Ort, dasMogilnoer Benediktiner-Kloster sowie dieInowrocławer Marienkirche. In Schlesien gehen dasLiegnitzer Piastenschloss, dieÄgidiuskirche, dieBreslauer Magdalenenkirche, dasPrämonstratenserstift St. Vinzenz, dieBreslauer Martinskirche, die St.-Bartholomäus-Krypta desKlosters Trebnitz, dieLöwenberger Marienkirche, dieGoldberger Marienkirche und dieGleiwitzer Bartholomäuskirche auf die Romanik zurück. In Pommern entstanden derCamminer Dom und die Zisterzienser-AbteiKloster Kolbatz in der Zeit der Romanik. Aus der Romanik stammen in Masowien dieCzerwińsker Regularkanonikerabtei undPłocker Kathedrale. Viele Gebäude der Romanik wurden während desMongolensturms 1241 zerstört. Dieses Datum markiert auch das endgültige Ende der Epoche der Romanik in Polen. Der Wiederaufbau erfolgte bereits im Stil der Frühgotik.

    Siehe auch:Liste von Burgen und Schlössern in Polen
    GotischeDanziger Marienkirche

    Gotik

    Die Gotik kam im 13. Jahrhundert auf der einen Seite aus Böhmen – unter anderem errichteten die PragerParler dasKrakauer Rathaus – zunächst nachSchlesien und von dort nachGroß- undKleinpolen sowie später nachMasowien. Auf der anderen Seite brachten dieHanse und derDeutsche Orden dieBacksteingotik nachPommern,Kulmerland,Ermland undMasuren. So dominiert in Nordpolen die Backsteingotik und eine gemischte Backstein-Kalksteingotik im Süden, insbesondere in Krakau. Die Frühgotik fällt mit dem Wiederaufbau Polens nach demMongolensturm Mitte des 13. Jahrhunderts zusammen.

    Die romanischen Kathedralen in Krakau, Breslau, Gnesen, Posen, Cammin, Płock undOliva bei Danzig wurden in diesem Zusammenhang gotisiert. In diesem Stil neu errichtet wurden Kathedralen wie dieKathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Andreas inFrombork, dieNikolauskathedrale inElbing, dieMarienkathedrale inPelplin, dieSt.-Johannes-Kathedrale inThorn, dieJakobskathedrale inStettin, dieMarienkathedrale inKöslin, dieMarienkathedrale inLandsberg, dieKathedrale zum Heiligen Kreuz inOppeln, dieKathedrale St. Peter und Paul inLiegnitz, dieStanislauskathedrale inSchweidnitz, dieMarienkathedrale inSandomir, dieMarienkathedrale inTarnów, dieMarienkathedrale inPrzemyśl,Marienkathedrale inWłocławek oder dieJohanneskathedrale inWarschau, sowie Konkathedralen, wie dieDreifaltigkeitskonkathedrale inKulmsee, dieDreifaltigkeitskonkathedrale inKulmsee, dieMarienkonkathedrale inKolberg, dieJohanneskonkathedrale inMarienwerder, dieKathedralbasilika St. Jakob inAllenstein, dieAdalbertkonkathedrale inRiesenburg undHedwigkonkathedrale inGrünberg.

    Die Franziskaner und Dominikaner errichteten ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts ihre gotischen Klöster mit Klosterkirchen in den Innenstädten wie dieKrakauer Dreifaltigkeitskirche, dieKrakauer Franziskuskirche, dieBreslauer Albertkirche, dieBreslauer Vinzenzkirche, dieDanziger Dreifaltigkeitskirche, dieThorner Marienkirche, dieOppelner Dreifaltigkeitskirche, dieWarschauer Annakirche und dieSandomirer Jakobskirche. Auch die Zisterzienser bauten im Stil der Gotik um, unter anderem in den KlösternMogila,Trebnitz,Kolbatz undPelplin. Der Malteserorden errichtete inStriegau diePeter-und-Paul-Basilika. DerRitterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem erbaute dieJohanneskirche inGnesen und dieGrabkirche inMiechów. DerAugustinerorden errichtete sein Kloster mitKatherinenkirche inKazimierz bei Krakau.

    Das im Zeitalter der Gotik stetig anwachsende Bürgertum baute seine Pfarr- und Kollegiatkirchen im gotischen Stil um. Dazu errichtete es neue gotische Pfarrkirchen, zum Beispiel in Krakau dieMarienkirche, dieBarbarakirche, dieMarkuskirche, dieHeiligkreuzkirche, dieAllerheiligenkirche (nicht erhalten) und dieKazimierzer Fronleichnamkirche, in Breslau dieElisabethkirche,Kreuzkirche, dieSt. Maria auf dem Sande, dieChristophorikirche, dieKatharinenkirche, dieFronleichnamkirche, dieDorotheakirche, dieMatthiaskirche, dieMagdalenenkirche, in Danzig dieMarienkirche, die größte Backsteinkirche weltweit, dieNikolauskirche,Peter- und Paulkirche und dieKatharinenkirche und in Thorn dieJakobskirche, dieNeißer Jakobskirche, dieStettiner Johanneskirche, dieBrieger Nikolauskirche, dieRügenwalder Marienkirche, dieStargarder Marienkirche, dieBasilika zum heiligsten Erlöser und allen Heiligen inDobre Miasto, dieGleiwitzer Allerheiligenkirche, dieGeorgkirche inRastenburg und dieHerz-Jesu-Kirche inŻary.

    Gotische Holzkirchen sind unter anderem inHaczów,Dębno undLipnica Dolna erhalten.

    Das Bürgertum baute seine Rathäuser im neuen Stil. Die Parler errichteten dasRathaus in Krakau. Nennenswert sind zudem dasBreslauer Rathaus, dasRechtstädtische Rathaus in Danzig, dasThorner Rathaus, dasMarienburger Rathaus, dasStargarder Rathaus, dasKönigsberger Rathaus und dasLiegnitzer Rathaus. Unter anderem in Krakau (unter anderem dasDługosz-Haus), Danzig (unter anderem dasSchlieffhaus), Thorn (unter anderem denJunkerhof und dasKopernikus-Haus),Sandomierz (unter anderem dasDługosz-Haus) undStargard sind zahlreiche gotische Bürgerhäuser erhalten. Gotische städtische Wehranlagen und Stadtmauern sind unter anderem in Krakau, insbesondere der Abschnitt um dasFlorianstor mit demBarbakan, in Danzig, insbesondere dasBrotbänkentor, dasFrauentor, dasHäkertor, dasJohannistor, dasMilchkannentor, dasKuhtor, dasPeinkammertor und dasKrantor, inStargard, unter anderem dasMühlentor, inOlsztyn, insbesondere dasHohe Tor, inSzydłów, insbesondere dasKrakauer Tor, inSandomierz, insbesondere dasOpatower Tor, inLublin, insbesondere dasKrakauer Tor, inNeiße, insbesondere derMünsterberger Turm, inPatschkau und inKönigsberg erhalten. DasCollegium Maius derKrakauer Universität geht ebenfalls auf die Gotik zurück. DieGlatzer Johannesbrücke wurde als kleinere Version der Prager Karlsbrücke gebaut. Die Juden bauten ihre ersten Synagogen ebenfalls im Stil der Gotik, unter anderem dieAlte Synagoge inKazimierz bei Krakau.

    Die Königsburg auf demWawel sowie zahlreiche Königsburgen derPiasten und des Adels wurden imKrakau-Tschenstochauer Jura (Adlerhorst-Burgen: dieBurg Ojców, dieBurg Tenczyn), denPieninen (Burg Niedzica,Burg Czorsztyn undPieninen-Burg) undBeskiden (Dunajec-Burgen: dieBurg Muszyna, dieBurg Lanckorona, und dieSalzgrafenburg Wieliczka) denSudeten (unter anderem dieKynastburg, dieBurg Fürstenstein, dieBurg Tzschocha, dieBurg Grodno, dieBurg Grodziec, dieBurg Ottmachau oder dieBurg Frankenstein) sowie im Flachland (unter anderem dieBurg Łęczyca,Burg Czersk, dieBurg Toszek, dieBurg Ciechanów, dieBurg Łowicz, dieBurg Wenecja, dieBurg Thorn und dieBurg Lublin) errichtet.

    GotischeMarienburg

    DerDeutsche Orden baute Ordensburgen im Stil der Backsteingotik imKulmerland,Ermland undMasuren. Zu den bekanntesten Ordensburgen im heutigen Polen gehören der Ordenssitz inMarienburg an derNogat – der größte gotische Backsteinbau der Welt –,Marienwerder,Heilsberg,Mewe,Neidenburg,Barten,Thorn,Neidenburg,Osterode,Gollub,Rehden,Rößel,Schönberg,Hohenstein,Rastenburg,Allenstein,Braunsberg,Soldau,Schlochau,Lötzen undBütow.

    Kasimir III. der Große gliederte um 1340Rotruthenien in die polnische Krone ein undLadislaus II. Jagiełło christianisierte nach der im Jahr 1385 geschlossenenUnion von Krewo Litauen von Polen aus. Dadurch kam der gotische Baustil der Westkirche in Gebiete, die heute zu Belarus, Litauen und der Ukraine gehören. Zu den wichtigsten gotischen Gebäuden im damaligen Osten vonPolen-Litauen gehören dieLemberger Kathedrale, dieLemberger Kathedrale der polnischen Armenier (Mischung aus westlicher Gotik und armenischer Architektur), dieWilnaer Annakirche, dieWilnaer Franziskanerkirche, derWilnaer Gediminas-Turm, dieBurg Trakai, dieBurg Kaunas, dieBurg Grodno, dieBurg Mir und dieBurg Luzk.

    Siehe auch:Adlerhorst-Burgen undListe der Burgen im Deutschordensstaat
    RenaissanceWawel-Schlosshof

    Renaissance

    Das goldene Zeitalter Polens begann in derSpätgotik und reichte über dieRenaissance und denManierismus bis in denFrühbarock. Aus dieser Zeit (1350–1650) stammen die bedeutendsten Bauwerke Polens, allen voran das königlicheWawelschloss in Krakau. KronprinzSigismund I. weilte ab 1498 bei seinem BruderLadislaus II. von Böhmen und Ungarn am ungarischen Königshof, wo er mehrere florentinische Künstler und Architekten unter der Leitung vonFrancesco Fiorentino kennenlernte und nach Krakau holte, um das 1499 abgebrannte Königsschloss auf dem Wawel im Stil der italienischen Renaissance wieder aufzubauen. Francesco Fiorentino begann den Arkadenhof des Wawel-Schlosses zu bauen. Neben Francesco Fiorentino beteiligten sich auchBenedikt aus Sandomir und nach Francesco Fiorentinos Tod auchBartolommeo Berrecci undGiovanni Cini aus Siena am Wiederaufbau. Bartolommeo Berrecci undBernardino Zanobi de Gianotis bauten zudem an derWawel-Kathedrale dieSigismundkapelle an, die als bedeutendstes Bauwerk der florentinischen Hochrenaissance außerhalb Italiens gilt. Weitere bedeutende Renaissance-Architekten aus Italien und dem Tessin, die in Polen-Litauen tätig waren, sindBernardo Monti,Giovanni Maria Mosca undMateo Gucci, welche die italienische Renaissance den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas anpassten und so einen eigenen polnischen Renaissancestil schufen, der jedoch mit seinen beliebtenArkaden der florentinischen Renaissance am nächsten kam. Das Zentrum der Renaissance war Südpolen, insbesondere die RegionKleinpolen um Krakau und die Gegenden umLemberg. Vor allem in Krakau kann man die typisch polnische Renaissancearchitektur an derPolnischen Attika erkennen.

    Das Wawel-Königsschloss mit seinem Renaissance-Arkadenhof und die Sigismundkapelle wurden zum Vorbild für zahlreiche neue Bauwerke im ganzenJagiellonenreich und wurde vom Königshof und den Adeligen in ganzPolen-Litauen sowieSchlesien hundertfach nachgebaut. Zu den bedeutendsten Renaissance-Schlössern zählen dasGroßfürstliche Schloss Vilnius, dasWarschauer Königsschloss, dasKönigsschloss Niepołomice, dasKönigsschloss Sanok, dasKönigsschloss Posen, dasKönigsschloss Podhorce, dasSchloss Baranów Sandomierski, dasSchloss Nowy Sącz, dasSchloss Łańcut, dasSchloss Janowiec, dasSchloss Krzyżtopór, dasSchloss Pieskowa Skała, dasSchloss Iłża, dasSchloss Ogrodzieniec, dasSchloss Ujazdów, derBischofspalast Kielce, dasSchloss Konstantynów, dasSchloss Międzyrzecz Ostrogski, dasSchloss Nieśwież und dasSchloss Mir. Viele dieser Bauwerke haben die Zeit der schwedischen Kriege im 17. Jahrhundert nur als Ruinen überdauert.

    Anders als in der Gotik entstanden in der Renaissance nur wenige Kirchen im Renaissance-Stil, dem sich mehr die weltliche Architektur widmete. Bedeutendster sakraler Bau der Hochrenaissance war dieKathedrale von Płock, die um 1530 vonBernardino Zanobi de Gianotis,Giovanni Cini undFilippo Fiesole im Renaissance-Stil umgebaut wurde. Weitere erhaltene Renaissance-Kirchen in Polen-Litauen sind dieLemberger Mariä-Entschlafens-Kirche sowie dieLemberger Goldene-Rosen-Synagoge. Es wurden jedoch zahlreiche Renaissance-Kapellen nach dem Vorbild der Sigismundkapelle an gotischen Kirchen errichtet, unter anderem für die weiteren Kapellen derWawel-Kathedrale wie dieVasa-Kapelle, dieZałuski-Kapelle dieTomicki-Kapelle, dieJohann-I.-Kapelle, dieMyszkowski-Kapelle, diePotocki-Kapelle und dieZadzik-Kapelle, dieMaciejewski-Kapelle und dieHyazinth-Kapelle derKrakauer Dominikanerkirche, dieAnnakapelle inPińczów, dieAntonius-Kapelle derPrzeworskier Bernhardinerkirche sowie dieBoim-Kapelle und dieKampianów-Kapelle in derLemberg Marienkathedrale.

    Gleichzeitig entwickelte sich am Übergang zwischen Spätgotik und Renaissance auch die bürgerliche Architektur in den Städten inPolen-Litauen, die viele Rathäuser, Bürgerhäuser des Patriziats sowie Gebäude anderer öffentlicher Einrichtungen wie zum Beispiel dieKrakauer Tuchhallen, dasCollegium Iuridicum und dasCollegium Nowodworski derKrakauer Akademie, dasKazimierzer Rathaus, dasPosener Rathaus, dasTarnówer Rathaus, dasSandomirer Rathaus, in Krakau dieVilla Decius und derErasmus-Ciołek-Bischofspalast, in Warschau derBarbakan und in Danzig dasFerberhaus, hervorbrachte, die im Renaissancestil entweder um- oder neugebaut wurden.

    In der Renaissance wurden inPolen-Litauen zahlreiche Schlossgärten angelegt, von denen die meisten nicht erhalten geblieben sind beziehungsweise später zu Barockgärten umgestaltet wurden. Den ersten Renaissance-Garten legten KöniginBona Sforza und KönigSigismund I. der Alte in den 1530er Jahren vor dem Ostflügel desWawel-Schlosses an. DieKönigsgärten auf dem Wawel wurden später im Barockstil umgebaut, sind jedoch in den folgenden Jahrhunderten verwahrlost. Endgültig zerstört wurden sie im Zweiten Weltkrieg, als der auf dem Wawel residierende GeneralgouverneurHans Frank an ihrer Stelle ein Schwimmbad und Tennisplätze bauen ließ. Ab den 1990er Jahren wurden die Königsgärten rekonstruiert und sind seit 2005 für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Weitgehend original erhalten sind dagegen die Renaissance-Gärten des SchlossesPieskowa Skała. Die Renaissance-Gärten des Schlosses Fürstenstein sind hingegen ebenfalls eine Rekonstruktion aus dem 21. Jahrhundert.

    Siehe auch:Liste der Burgen und Schlösser in Kleinpolen undListe der Burgen und Paläste in Masowien
    ManieristischesGroßes Zeughaus

    Manierismus

    Die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts lässt sich in der ArchitekturgeschichtePolen-Litauens in vier regionale Zentren mit verschiedenen Stilrichtungen einteilen. Krakau und seine Umgebung blieben weitgehend der florentinischen Hochrenaissance treu und adaptierten den italienischen Manierismus in die neuen Bauten. Bedeutendster Vertreter des Südpolnischen Manierismus in der Architektur war der gebürtige FlorentinerSanti Gucci. Daneben sind als südpolnische Manierismusarchitekten der PoleJan Michałowicz und der ItalienerGiovanni Maria Bernardoni zu nennen. Nordpolen und insbesondere Danzig begann sich am niederländisch-flämischen Stil des Manierismus zu orientierten und holte seine Architekten vor allem aus den Niederlanden. Zu diesen gehörtenHans Vredeman de Vries,Anton van Obberghen,Hans Kramer,Willem van den Blocke,Abraham van den Blocke undHans Strackwitz. Die Gegend umLublin entwickelte einen eigenen Stil aus der Mischung von italienischen und niederländischen Stilelementen zurLubliner Renaissance, die bis weit in den polnisch-litauischen Osten ausstrahlte. KönigSigismung III. Vasa war dagegen ein Befürworter der Gegenreformation und der Jesuiten und holte in den letzten beiden Dekaden des 16. Jahrhunderts den Frühbarock nach Polen-Litauen, zunächst nach Krakau und Litauen und später vor allem in den neuen Sitz des Königshofs nach Warschau. Für ihn waren vor allem Architekten aus dem Tessin tätig.

    Viele Renaissance-Schlösser in Südpolen, wie dasSchloss Baranów Sandomierski, dasSchloss Krasiczyn, dasSaybuscher Schloss oder derBischofspalast Kielce, die erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fertig gestellt wurden, erhielten einen manieristischen Strich, für den oft Santi Gucci verantwortlich zeichnete. Auf dem Wawel gehen dasWasa-Tor und dasBerecci-Tor auf den Manierismus zurück. Beispiele für bürgerliche Architektur des Manierismus in Südpolen sind dasBeitscher Rathaus, Patrizierhäuser am Marktplatz inTarnów, dasOrsetti-Haus inJarosław sowie in Krakau dasBranicki-Haus und dasPrälat-Haus sowie dasCollegium Gostomianum inSandomierz. Zur sakralen manieristischen Architektur in Südpolen zählen die Krakauer SynagogenRemuh-Synagoge, diePopper-Synagoge und dieHohe Synagoge sowie dieLesko Synagoge,Tykociner Große Synagoge und das KlosterKalwaria-Zebrzydowska mit derMarienbasilika und den Kapellen des Kalvarienbergs, von denen die Ecco-Homo-Kapelle, die Kreuzigungskapelle sowie die Herz-Marien-Kapelle klare manieristische Züge haben.

    Zentrum des Manierismus in Nordpolen war Danzig, wo im manierischen Stil dasAltstädtische Rathaus, dasRechtstädtische Rathaus, dasGroße Zeughaus, derArtushof, dasHohe Tor, dasGrüne Tor, dasGoldene Tor, dasGoldene Haus, dasEnglische Haus, dasFerberhaus, dasLöwenschloss, dasSchumannhaus, neu errichtet oder umgebaut wurden. Auch dieMarienkapelle an derWłocławeker Marienkathedrale, Getreidespeicher und Bürgerhäuser amNeustädter Marktplatz in Thorn wurden im manieristischen Stil umgebaut. In Pommern sind neben demStettiner Schloss auch dasSchloss Stolpe,Schloss Krangen,Schloss Pansin undSchloss Tütz erhalten, die ebenfalls im Manierismus umgebaut wurden.

    Als Vereinigung von italienischen und niederländischen Stilelementen entstand der Architekturstil derLubliner Renaissance in der Gegend um Lublin. In diesem Stil wurden ganze Idealstädte, wieZamość vonJan Zamoyski oderŻółkiew vonStanisław Żółkiewski, neu erbaut beziehungsweise vollkommen umgebaut, wieKazimierz Dolny. Zu den wichtigsten erhaltenen Baudenkmälern der Lubliner Renaissance zählen in Lublin dieThomaskathedrale, dieSynagoge und dasSchloss Janowiec. Weitere manieristische Gebäude in Zentralpolen, die nicht unmittelbar zur Lubliner Renaissance gezählte werden, sind dasGórka-Palais inPosen, dasSchloss Szydłowiec, dasSchloss Carolath sowie dasSchloss Grudziński inPoddębice. Auch in die aufstrebende Hauptstadt Masowiens,Warschau, zog der Manierismus ein, wo dieJesuitenkirche entstand.

    Auch das böhmische Schlesien war reich an manieristischen Schlössern, Kirchen und bürgerlicher Architektur. Da Schlesien jedoch als Teil Böhmens imDreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind nur relativ wenige Baudenkmäler aus der Zeit des Manierismus erhalten. Zu diesen gehören dasSchloss Krieblowitz, dasSchloss Oels, dasPiastenschloss Ohlau, die manieristisch ausgebauteBurg Grodno sowie dasBreslauer Haus unter den Greifen in Niederschlesien und dasSchloss Falkenberg, dasPiastenschloss Brieg und dasBrieger Rathaus in Oberschlesien.

    BarockesKönigsschloss Warschau

    Barock

    Der polnisch-litauische Barock lässt sich in drei Phasen einteilen, den Frühbarock unter derVasa-Dynastie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, den reifen Barock unterMichael I. undJohann III. Sobieski in der zweiten Jahrhundertshälfte sowie den Spätbarock, der unter denWettinern in der ersten Jahrhunderthälfte des 18. Jahrhunderts in den Rokoko überging, in Litauen dagegen in denWilnaer Barock mündete. Bedeutende Architekten, die während des Barocks inPolen-Litauen tätig waren, kamen ebenfalls zum großen Teil aus Italien beziehungsweise dem schweizerischen Tessin. Zu ihnen gehörenCarlo Antonio Bay,Kacper Bażanka,Giovanni Maria Bernardoni,Giuseppe Brizio,Matteo Castelli,Giovanni Catenazzi,Giovanni Battista Gisleni,Giacomo Fontana,Johann Georg Knoll,Johann Christoph Glaubitz,Johann Christoph Knöffel,Augustyn Wincenty Locci,Matthäus Daniel Pöppelmann,Ephraim Schröger,Constantino Tencalla undJan Zaor. Der bedeutendste polnische Barockarchitekt,Tylman van Gameren, der Hunderte von Schlössern in ganz Polen projektierte, stammte jedoch aus den Niederlanden.

    Der Frühbarock entwickelte sich in Polen, während der Manierismus noch vorherrschend war, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.Sigismund III. Vasa holte die Tessiner Architekten Giovanni Trevano, Matteo Castelli und Tommaso Poncino an den polnisch-litauischen Königshof, der Ende des 16. Jahrhunderts von Krakau nach Warschau gezogen war. So wurde auch Warschau neben Krakau das Zentrum des polnisch-litauischen Frühbarocks, während in Norden und Osten der Adelsrepublik weiterhin der Manierismus dominierte. Die ersten sakralen Bauten, die im Stil des Frühbarock entstanden, waren oft mit den Jesuiten und der Gegenreformation verbunden. Zu ihnen zählen dieVasa-Kapelle an derWawel-Kathedrale und dieKasimir-Kapelle an derWilnaer Stanislauskathedrale, dieKrakauer Jesuitenkirche, dieKrakauer Kamaldulenserkirche, dieKrakauer Martinskirche und dasKloster Heiligelinde. Zu prophanen Baudenkmälern des Frühbarock zählen der Ende des 16. Jahrhunderts nach einem Brand wiederaufgebaute Nordflügel desWawel-Schlosses (Saal unter den Vögeln und Senatorentreppe), dasWarschauer Königsschloss, derWarschauer Kazanowski-Palast sowie dasSchloss Ujazdów. Zu der frühbarocken bürgerlichen Architektur gehört dasLissaer Rathaus.

    BarockerWilanów-Palast

    In der Zeit des reifen Barocks trat die neue HauptstadtWarschau als Mittelpunkt hervor, wo vor allem Tylman van Gameren tätig war. Bedeutende Sakralbauten des Hochbarocks sind dieWarschauer Kasimirkirche,Krakauer Annakirche,Krakauer Thomaskirche, dieKrakauer Kapuzinerkirche, dieKrakauer Maria-Empfängnis-Kirche, dieKrakauer Agneskirche,Krakauer Theresienkirche, dieWilnaer Peter-und-Paulskirche, dieGrodner Jesuitenkirche, dasPosener Jesuitenkolleg, dasKloster Woźniki, dasKloster Tschenstochau, dieDanziger Königliche Kapelle, dieLubliner Johanneskathedrale, dieWarschauer Kapuzinerkirche und dieCzerniakówer Antoniuskirche. Große Paläste im Versailler Stil entstanden in und um Warschau, wie zum Beispiel derWilanów-Palast, derKoniecpolski-Palast, derCzapski-Palast, derPac-Palast, dasPalais Marymont, derOssoliński-Palast, derPrimas-Palast, derKrasiński-Palast, dasSchloss Ostrogski, dasEiserne Tor oder das HandelszentrumMarywil, sowie in und umMasowien, wie zum Beispiel derPuławer Czartoryski-Palast, derOtwocker Palast, dasSchloss Nieborów, sowie inOstpolen, wie zum Beispiel derBiałystoker Branicki-Palast und dasSchloss Łańcut. InWejherowo stifteteJakob von Weiher denKaschubischen Kalvarienberg. In Danzig entstanden dasSchildkrötenhaus, dasHaus am Langen Markt 20 und dasCzirenberg-Haus.

    Der Spätbarock entwickelte sich parallel zum Rokoko. Während in Warschau bereits das Rokoko dominierte, entwickelte sich im OstenPolen-Litauens die Wilnaer Schule des Barock, auch Wilnaer Barock genannt, deren Hauptvertreter Johann Christoph Glaubitz war. Zu den bedeutendsten Werken des Wilnaer Barock zählen in Wilna und Umgebung dieHeilig-Geist-Kirche,Jesuitenkirche und dasKloster Pažaislis. Zu den spätbarocken sakralen Bauwerken zählt auch dieLemberger Sankt-Georgs-Kathedrale, dasZisterzienserkloster Wągrowiec, dasKloster Ląd und dasKrakauer Paulinerkloster. Zu den spätbarocken profanen Bauten in Polen-Litauen zählen in Warschau dasSächsisches Palais, derSapieha-Palast, derBischofspalast, derPalast unter dem Blechdach, dasPalais Kotowski, derBlank-Palast, dasPalais Sanguszko, dasMałachowski-Palais, derSymonowicz-Palast und derBlaue Palast sowie in Ostpolen dasSchloss Rydzyna.

    Im damals böhmischen Schlesien entwickelte sich nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs eine rege Bautätigkeit in der Epoche des Barock. Erhalten geblieben beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut sind unter anderem in Breslau dasStadtschloss, dieNamen-Jesu-Kirche, dieKlarakirche, dieKyrill-und-Method-Kirche, dieHofkirche und dasMatthias-Gymnasium (Ossolineum). VomPalais Hatzfeld ist nur das Eingangsportal erhalten. Weitere bedeutende barocke Baudenkmäler sind über ganz Schlesien verteilt: dieMariä-Heimsuchung-Basilika inBardo, dieMarienbasilika inGrüssau, dieMarienkirche inLeubus, dasKloster Paradies, dasKloster Kamenz, dieLiegnitzer Johanneskirche, dieAlbendorfer Wallfahrtsbasilika, dieSeitscher Martinskirche, dieBrieger Kreuzerhöhungskirche, dieNeißer Peter-und-Paulskirche, dieTeschener Jesuskirche, dieJauerer Friedenskirche, dieSchweidnitzer Friedenskirche, dasBunzlauer Rathaus, dasHirschberger Rathaus, dasLiegnitzer Alte Rathaus, dasWallensteinsche Schloss Sagan, dasSchloss Mittelwalde und dasSchloss Lessendorf. Eine besonders hohe Dichte an Herrensitzen, Schlössern und Palästen weist dasHirschberger Tal auf. AuchSchloss Fürstenstein wurde im Barock ausgebaut.

    Während des Dreißigjährigen Krieges starb das pommersche Fürstengeschlecht derGreifen aus, und Pommern gehörte während des Hoch- und Spätbarock zu Schweden. Im Gegensatz zu Schlesien sind in Pommern relativ wenige barocke Architekturdenkmäler erhalten geblieben beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut worden. Zu diesen gehören dasKönigs- und dasBerliner Tor inStettin und dasSchloss Manteuffel.

    In der Zeit des Barock wurden in Polen-Litauen auch zahlreiche Gärten und Parkanlagen angelegt, unter anderem derSächsische Garten, derKrasiński-Garten,Łazienki-Park,Ujazdowski-Park und derBranicki-Garten.

    Siehe auch:Liste der Paläste in Warschau,Liste von Burgen und Schlössern in Schlesien undListe der Burgen und Schlösser in der polnischen Oberlausitz
    Krakauer Piaristenkirche im Rokokostil

    Rokoko

    DerSpätbarock und dasRokoko sind von der Zeit derSachsenkönige geprägt, insbesondere der Regierungszeit des zweiten SachsenkönigsAugust III. Beide Sachsenkönige brachten ihre in Dresden tätigen Architekten und Künstler an den Königshof in Warschau, wo der neue Stil schnell angenommen wurde. Als erster Architekt, der im Rokoko-Stil in Polen-Litauen baute, gilt der in Turin geborene FranzoseJuste-Aurèle Meissonnier, der imPuławyer Czartoryski-Palast und später in Warschau tätig war. Der wichtigste Architekt des polnischen Rokoko war allerdings wie bereits seit der Renaissance ebenfalls ein Italiener – der gebürtige RömerFrancesco Placidi. Zu den weiteren bedeutendsten Rokoko-Architekten, die inPolen-Litauen tätig waren, zählenJan de Witte,Joachim Daniel Jauch,Johann Friedrich Knöbel,Bernhard Meretyn,Giacomo Fontana,Ricaud de Tirregaille undJohann Sigmund Deybel von Hammerau. Die meisten Rokoko-Bauten entstanden in Warschau, sind jedoch aufgrund der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs nicht erhalten geblieben und wurden aufgrund des großen Aufwands nur vereinzelt rekonstruiert. Über den Wiederaufbau der Westseite des ehemaligenSachsen-Platzes mit demSächsischen Palais, demBrühlschen Palais und den Bürgerhäusern an der Ecke des Platzes zur Königsstraße wird seit 2005 diskutiert.

    Zu den wichtigsten erhaltenen Gebäuden, die im Stil des polnisch-litauischen Rokoko neu- oder umgebaut wurden, gehören sakrale Bauten wie dieWarschauer Visitantinnen-Kirche, dieWarschauer Anna-Kirche, dieWarschauer Heilig-Kreuz-Kirche, dieLemberger Georgskathedrale, dasMariä-Entschlafens-Kloster Potschajiw und dieKrakauer Piaristenkirche.

    Zu den wichtigsten erhaltenen Gebäuden, die im Stil des polnisch-litauischen Rokoko neu- oder umgebaut wurden, gehören profane Bauten wie derÄbtepalast zu Oliva,Butschatscher Rathaus, dasWarschauer Palais Abramowicz, derWarschauer Borch-Palast, derWarschauer Branicki-Palast an der Honigstraße, dasWarschauer Prażmowski-Palais, derMłociner Brühl-Palast, derWarschauer Chodkiewicz-Palast, derWarschauer Dembiński-Palast, dasWarschauer Stroński-Palais, derWarschauer Przebendowski-Palast, derWarschauer Humański-Palast, derWarschauer Jabłonowski-Palast, derWarschauer Wessel-Palast, derWarschauer Szaniawski-Palast, dasWarschauer Chodkiewicz-Palais an der Kirchgasse, derWarschauer Collegium Nobilium, derWarschauer Potocki-Palast, derWarschauer Palast zu den vier Winden, derWarschauer Mokronowski-Palast, dasWarschauer Palais Sanguszko, derWarschauer Zamoyski-Palast an der Neuen Welt, derWarschauer Młodziejowski-Palast, derWarschauer Radziwiłłowa-Palast, derWarschauer Potkański-Palast, derWarschauer Karaś-Palast und dasWarschauer Palais Lelewel (die drei Letztgenannten nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht wieder aufgebaut) und derLemberger Lubomirski-Palast.

    In Schlesien sind aus der Zeit des habsburgerischen Rokoko vor allem Mariensäulen erhalten, wie zum Beispiel dieLeobschützer Mariensäule, dieRatiborer Mariensäule, dieHirschberger Mariensäule (trägt bereits klassizistische Züge), dieGlatzer Mariensäule undOberglogauer Mariensäule (beide Übergang vom Barock zum Rokoko).

    KlassizistischesBelvedere

    Klassizismus

    In den Jahren der Regentschaft des letzten polnisch-litauischen KönigsStanislaus II. August Poniatowskis begann die Epoche desKlassizismus, der frühe Klassizismus wird inPolen-Litauen daher auch als Stanislaus-Stil bezeichnet. Nach der Dritten Teilung Polens und der Abdikation von Stanislaus II. August Poniatowski 1795 überdauerte der Klassizismus dienapoleonische Zeit bis in die Zeit desKongresspolens vor demNovemberaufstand. Zentrum des Klassizismus war wieder Warschau und wieder waren es italienische Architekten, die die Architektur Polen-Litauens in dieser Kulturepoche prägten, allen voranDomenico Merlini undCarlo Spampani unter Stanislaus II. August Poniatowski sowieAntonio Corazzi in Kongresspolen des frühen 19. Jahrhunderts. Weitere bedeutende Architekten des Klassismus in Polen-Litauen warenChrystian Piotr Aigner,Laurynas Gucevičius,Johann Christian Kamsetzer,Ephraim Schröger,Wilhelm Heinrich Minter,Stanisław Zawadzki,Jakub Kubicki undSimon Gottlieb Zug.

    Das ehrgleizigste Bauprojekt Stanislaus II. August Poniatowskis war der Ausbau der Schlösser und Paläste im WarschauerKöniglichen Park der Bäder „Łazienki Królewskie“. Hierzu ließ er durch Domenico Merlini und Johann Christian Kamsetzer das Badeschloss der Lubomirski in Ujazdów bei Warschau in denPalast auf dem Wasser umbauen. Auf Domenico Merlini gehen im Łazienki-Park zudem dieEremitage, dasWeiße Haus, dasJagdschloss, derWasserturm, dieNeue Wache und dieAlte Orangerie sowie auf Johann Christian Kamsetzer dieAlte Wache und dasAmphitheater. DieOffizierschule undInvalidenkaserne im Łazienki-Park geht auf Wilhelm Heinrich Minter zurück. Jakub Kubicki baute im Park dasBelvedere, denKubicki-Stall und das erste Projekt desTempels der Göttlichen Vorsehung. DieNeue Orangerie wurde vonAdolf Loewe undJózef Orłowski gestaltet und dasNarutowicz-Haus aufAndrzej Gołoński. Weitere bekannteromantische Parkanlagen neben dem Łazienki-Park wurden im 18. Jahrhundert inPuławy,Arkadia undRadziejowice angelegt.

    Weitere Beispiele des Stanislaus-Stils sind der Parlamentssaal auf demWarschauer Königsschloss, derJabłonnaer Potocki-Palast, derWarschauer Królikarnia-Palast, derNatoliner Potocki-Palast, dieWarschauer Karmelitenkirche, derWarschauer Dziekana-Palast, derWarschauer Borch-Palast, derWarschauer Raczyński-Palast, derWarschauer Tyszkiewicz-Palast, die Hofgebäude desWarschauer Czapski-Palasts, dieWarschauer Dreifaltigkeitskirche, derGarten Arkadia sowie dasBurggassentor in Lublin.

    Im Stil des späten Klassizismus wurde das damals größteTheatergebäude der Welt vonAntonio Corazzi, der im Stil desPalladianismus schuf, in Warschau errichtet. Dazu kamen die Gebäude derAlten Warschauer Wertpapierbörse, derPolnischen Bank, derLeszczyński-Palast, dasUrsynówer Krasiński-Palais, derHołowczyc-Palast, derStaszic-Palast, derLubomirski-Palast, derUruski-Palast, derMostowski-Palast, dasPalais Śleszyński, dasPalais zur Artischocke, dasWarschauer Arsenal, sowie dieWarschauer Alexanderkirche. Zu spätklassizistischen Baudenkmälern zählen dieWarschauer Zitadelle, dieWarschauer Alte Synagoge sowie dieWarschauer Hospitalsynagoge (die beiden Letztgenannten im Zweiten Weltkrieg zerstört).

    Bedeutende klassizistische Baudenkmäler außerhalb von Warschau sind dasOppelner Alte Posthaus, dieBreslauer Elftausend-Jungfrauen-Kirche sowie dieBreslauer Alte Börse, dieReichenbacher Maria-Mutter-der-Kirche-Kirche, diePorembaer Fürstliche Fasanerie, diePłocker Kleine Synagoge, derPawlowitzer Mielżyński-Palast, dieTschenstochauer Neue Synagoge, derZegrzer Radziwiłł-Palast, dasSchloss Dyhernfurth, dasSchloss Juditten, dieGroß Wartenberger Evangelische Kirche, dieKrippitzer Synagoge, dieOrlaer Synagoge, diePraschkauer Synagoge, dieSiemiatyczer Synagoge, dieKempener Synagoge, dieWłodawaer Große Synagoge, derWilnaer Bischofspalast und dasRathaus Vilnius.

    NeogotischesSchloss Kamenz

    Historismus

    Der Historismus begann im bereits zwischen Preußen, Russland und Österreich geteilten Polen-Litauen um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, als der Klassizismus noch anhielt. Als erstes Bauwerk des Historismus gilt das neogotischeGotikhaus imromantischen Park Puławy des klassizistischen ArchitektenChrystian Piotr Aigner aus der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts. Die Zentren der polnischen Architektur des 19. Jahrhunderts waren inKongresspolenWarschau undŁódź, wo viele Bürgerhäuser und Schlösser im Stil desHistorismus errichtet wurden, in GalizienKrakau undLemberg sowiePosen undBydgoszcz in Preußen.

    Als erster Stil des Historismus setzte sich nach den napoleonischen Kriegen dieNeugotik durch. Sie entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu dem sogenanntenWeichsel-Ostsee-Stil, der an die Backsteingotik Krakaus und Nordpolens anknüpfte. Wichtige Vertreter dieses Architekturstils warenJózef Pius Dziekoński,Enrico Marconi undAlexis Langer. Zu den bedeutenden Bauwerken der Neugotik in Polen zählen dasSchloss Kórnik, dasSchloss Kamenz, derBreslauer Hauptbahnhof und diePosener Erlöserkirche. Beispiele für den Weichsel-Ostsee-Stil sind dieWarschauer Kathedrale St. Michael und St. Florian und dieKrakauer Josefskirche.

    NeoromanischesNationalmuseum

    DieNeuromanik setzte sich später durch als die Neugotik. Sie spielte gegenüber letzterer eine untergeordnete Rolle und setzte sich nur im preußischen Landesteil wirklich durch. Zu den wichtigsten Baudenkmälern der Neuromanik in Polen zählen insbesondere dasPosener Kaiserschloss, dasSchloss Juditten, dasDanziger Akademische Gymnasium, dieKrypta verdienter Polen auf dem Skałkahügel, dieWarschauer Nożyk-Synagoge, dieBuker Synagoge sowie die nicht mehr erhaltenen schlesischen Synagogen inGleiwitz,Myslowitz,Cosel,Kreuzburg undRatibor, dieBreslauer Augustinuskirche, dieBeuthener Barbarakirche, dieZakopaner Heilige Familie, dieWarschauer Katherinenkirche, dieNeusalzer Antoniuskirche, dieFriedenshütter Pauluskirche, dieOppelner Peter- und Paulskirche, dieThorner Dreifaltigkeitskirche, dieWszembórzer Nikolauskirche, dieZabrzer Annakirche und dasStettiner Nationalmuseum.

    DieNeorenaissance setzte in Polen zeitgleich mit der Neuromanik ein, erreichte ihren Höhepunkt jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der führende Architekt der Neorenaissance in Kongresspolen war der gebürtige ItalienerEnrico Marconi. Er schuf im neuen Stil unter anderem dieWarschauer Karlskirche, dieWilanówer Annakirche, dieWarschauer Allerheiligenkirche und dasWarschauer Europahotel. Als weitere Beispiele der Neorenaissance in Polen gelten derUruski-Palast, derThorner Artushof und dasSchloss Neudeck. Eine Abwandlung der Neorenaissance war derArkadenstil, in dem unter anderem dieKattowitzer Auferstehungskirche, dieDrohobytscher Choral-Synagoge und dasWarschauer Hotel Bristol erbaut wurde. Besonders reich an Neorenaissance-Architektur istŁódź und hier insbesondere diePetrikauer Straße.

    DerNeobarock folgte der Neorenaissance in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.Stefan Szyller, der zunächst im Stil der Neorenaissance baute, war wohl der bekannteste Vertreter des Neobarocks in Polen. Sein bekanntestes Bauwerk in diesem Stil ist dieGalerie Zachęta im Zentrum Warschaus, das allerdings teilweise auch bereits zum Eklektizismus gezählt wird. Weitere bedeutende Beispiele für den Neobarock in Polen sind dasSchloss Pleß und derWarschauer Kronenberg-Palast (im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt und bisher nicht wieder aufgebaut), derWarschauer Leszczyński-Palast, dasBreslauer Landeshaus sowie dasGörlitzer Kulturhaus.

    Als letzte Stilrichtung des Historismus kam derEklektizismus im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts nach Polen, der sich durch die Vermischung der anderen Architekturstile des Historismus kennzeichnete. Das bekannteste Bauwerk des Eklektizismus in Polen ist dasKrakauer Słowacki-Theater. Im gleichen Stil sind auch dasBielitzer Schloss, derBielitzer Hauptbahnhof, dasLubliner Grand Hotel Lublinianka, dasHauptgebäude der Technischen Universität Warschau und dieWarschauer Philharmonie (im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht mehr originalgetreu aufgebaut), gebaut worden.

    Junges Polen

    DerJugendstil kam relativ früh in die polnischen Teilungsgebiete, entwickelte sich jedoch in den verschiedenen Landesteilen je nach politischer Zugehörigkeit zu Deutschland, Russland oder Österreich-Ungarn sehr unterschiedlich. Eine eigene Spielart derWiener Secession,Junges Polen genannt, entwickelte sich inGalizien, insbesondere in Krakau. Ein wichtiger Vertreter der Sezession warGustaw Landau-Gutenteger. In der BergregionPodhale entwickelteStanisław Witkiewicz um 1890 denZakopane-Stil. Weitere bedeutende Zentren des Jugendstils warenŁódź,Warschau,Bydgoszcz,Bielsko-Biała und Oberschlesien.

    Bedeutende Beispiele der Sezession in Polen sind derOppolner Ceresbrunnen, dieKrakauer Herz-Jesu-Kirche, dieKrakauer Michaliks Höhle, dasPalais Nowik, dasHallenschwimmbad Breslau, dasBreslauer Handelshaus Barasch, dasBreslauer Hotel Monopol, dieBreslauer Markthalle, dieTechnische Universität Breslau, derWasserturm Breslau, dasWarschauer Hotel Rialto und dasWarschauer Hotel Savoy.

    ModernesPräsidentenschloss

    Zwischenkriegszeit

    Einer der wichtigsten polnischen Architekten der Zwischenkriegszeit warAdolf Szyszko-Bohusz, der unter anderem dasPräsidentenschloss in Wisła erbaute. DerErste Weltkrieg brachte viele Zerstörungen in Südpolen. Viele öffentliche Gebäude wurden imArt-déco-Stil,Funktionalismus undModernismus wiederaufgebaut oder neu gebaut. Hierzu zählen zum Beispiel das neueSejmgebäude, dasWarschauer Prudential-Hochhaus, dasWarschauer Haus ohne Ecken, dasHauptgebäude der Warsaw School of Economics, dasGebäude der Polnischen Wertpapierdruckerei, dasWarschauer Gebäude des Fernmeldeamtes, diePferderennbahn Służewiec, dasBreslauer Warenhaus Wertheim, die Nationalmuseen inWarschau undKrakau, dieJagiellonische Bibliothek, dieZabrzer Josephskirche, dieBreslauer Gustav-Adolf-Kirche, dasBreslauer Kaufhaus Rudolf Petersdorff, dieStettiner Heilige-Familie-Kirche, dieSeefahrt-Akademie Gdynia, derKattowitzer Wolkenkratzer oder dieKattowitzer Christkönigskathedrale. Ein bedeutendes Gebäude des Modernismus, das bereits vor dem Ersten Weltkrieg entstand, ist dieBreslauer Jahrhunderthalle.

    RekonstruierteWarschauer Altstadt

    Sozialistischer Klassizismus

    Die bisher größte Zerstörung der polnischen Bausubstanz brachte der Zweite Weltkrieg. Warschau wurde systematisch zerstört, die Baudenkmäler inOstpolen kamen an die Sowjetunion und alle größeren Städte Polens bis auf Krakau wurden durch Kriegshandlungen erheblich beschädigt. Der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit wurde mustergültig aufgenommen – die polnischen Restauratoren genießen Weltruhm –, ist aber auf absehbare Zeit nicht abzuschließen. DieAltstadt und die Neustadt von Warschau sowie das WeichselviertelMariensztat wurden in den 1970er Jahren und dasKönigsschloss in den 1980er Jahren wiederaufgebaut. DieUNESCO würdigte die Leitung der polnischen Restauratoren mit der Aufnahme der wiederaufgebauten Altstadt in das Weltkulturerbe im Jahr 1980. Die Bausubstanz des 19. Jahrhunderts im Zentrum um dieMarszałkowska-Straße, dieAleje Jerozolimskie und die Świętokrzyska-Straße scheinen aber für immer verloren. An ihrer Stelle entstanden monumentale Gebäude im Stil des Sozrealismus, allen voran derKulturpalast, derWarschauer Platz der Verfassung und das VorzeigeviertelMDM. Auch in Breslau, Danzig, Stettin und Posen wurden die Altstädte zum großen Teil originalgetreu wieder aufgebaut. Den Zweiten Weltkrieg relativ unversehrt überstanden haben dagegen Krakau, Łódź und Lublin sowie die nach der Westverschiebung Polens nunmehr zur Sowjetunion gehörenden Städte Lemberg und Wilna.

    Weitere bedeutende Gebäude des Sozrealismus in Polen sind dasKönigshütter Schlesische Planetarium, derHauptbahnhof Gdynia, dasHauptgebäude der Wissenschaftlich-Technischen Universität Krakau, dasKrakauer Viertel Nowa Huta, dasŁódźer Große Theater, dasWarschauer Finanzministerium, dasWarschauer Grand Hotel und dieRussische Botschaft in Warschau. Während der Volksrepublik entstanden auch neben dem Kulturpalast weitere Wolkenkratzer in der Warschauer Innenstadt wie die Hochhäuser derOstwand, dasNovotel Warszawa Centrum, dasIntraco I, dasCentrum LIM und derOxford Tower.

    PostmodernesMuseum Polin

    Gegenwartsarchitektur

    Der Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ging nach dem Ende der Volksrepublik weiter, wenn auch nicht mehr so originalgetreu wie in den 1940er und 1950er Jahren. Einige Paläste sind in den 1990er Jahren wieder erstanden, als Beispiel kann hier derJabłonowski-Palast gelten. Es wurde jedoch nur die Fassade originalgetreu aufgebaut, während im Inneren ein modernes Bürogebäude entstand. Demnächst soll mit dem Wiederaufbau derSächsischen undBrühlschen Paläste und der Wiedererrichtung der Gärten des Königsschlosses begonnen werden.

    In den 1990er Jahren begann einBauboom von Wolkenkratzern, die von namhaften Architekten wie beispielsweise dem EngländerNorman Foster und dem Amerikaner polnischer HerkunftDaniel Libeskind entworfen wurden. Insbesondere die westliche Innenstadt entlang derJohannes-Paul-II.-Allee und das sich im Westen anschließende ViertelWola ist von moderner Architektur umgeben. Zu den interessantesten neuen Gebäuden gehören dasWarsaw Spire, derWarsaw Trade Tower, dasQ22, dasRondo 1-B, dieZłota 44, dasWarsaw Financial Center, dasInterContinental, dasCosmopolitan Twarda 2/4, derTP S.A. Tower, dasBlue Tower Plaza, derORCO Tower, dasMillennium Plaza, dieGoldenen Terrassen, dasIlmet, derPZU Tower, dasHotel The Westin Warsaw und dasPlac Unii. Weitere Wolkenkratzer sind in Kattowitz (unter anderem dasAltus), Krakau (unter anderem dasK1 und der derzeit umgebauteUnity Tower) in Breslau (unter anderem derSky Tower), in Posen (unter anderem derAndersia Tower und dasPoznań Financial Centre) in der Dreistadt Danzig-Gdynia-Sopot (unter anderem dieSea Towers, dasOlivia Star und derNeptun) und in Stettin (unter anderem dasPazim und derHanza Tower) entstanden. Bemerkenswert sind auch dieWarschauer Świętokrzyski-Brücke, dieWarschauer Siekierkowski-Brücke, das um- und ausgebauteGebäude des Warschauer Museums des Warschauer Aufstandes, dasGebäude des Warschauer Museums der Geschichte der polnischen Juden POLIN, dasKrakauer Gebäude des Museums der Japanischen Kunst und Technik Manggha, dasWarschauer Wissenschaftszentrum Kopernikus und dasGebäude des Danziger Museums des Zweiten Weltkriegs sowie dasGebäude des Danziger Europäischen Zentrums der Solidarność.

    Zu den neuen sakralen Gebäuden zählen derTempel der Göttlichen Vorsehung in Warschau, dasSanktuarium der Barmherzigkeit Gottes und dieJohannes-Paul-II-Kirche in Krakau sowie dieBasilika der Muttergottes von Licheń in Licheń Stary.

    Im Bau befindet sich neben dem nach Fertigstellung höchsten Gebäude in der Europäischen UnionVarso Tower auch dieNowa Emilia, derWarsaw Unit, derSkyliner, derPort Praski, derMennica Legacy Tower, derSpark und dasThe Warsaw Hub.

    Film

    Pola Negri
    Hauptartikel:Polnischer Film

    Die Geschichte des polnischen Films reicht in die Jahre 1894–1896 zurück, alsKazimierz Prószyński denPleographen erfand, mit dem er kleine Szenen des Alltags inWarschau filmte. Als erste bekannte polnische Filmaufzeichnung gilt die SzeneŚlizgawka w Łazienkach mit Schlittschuhfahrern im WarschauerŁazienki-Park. Der KameramannBolesław Matuszewski realisierte kleinereDokumentarfilme im Auftrag der französischen Firma derBrüder Lumière. Weitere bekannte Filmschaffende der Anfangszeit warenAntoni Fertner undPola Negri. In der Zwischenkriegszeit produziertenJan Kiepura,Wanda Jakubowska undEugeniusz Bodo.

    In der Volksrepublik waren zudemLeonard Buczkowski,Andrzej Munk,Tadeusz Konwicki,Jerzy Kawalerowicz,Wojciech Has,Roman Polański,Marek Piwowski,Andrzej Wajda,Krzysztof Kieślowski,Stanisław Bareja,Kazimierz Karabasz,Krzysztof Zanussi,Juliusz Machulski,Kazimierz Kutz,Agnieszka Holland,Aleksander Ford,Jerzy Toeplitz,Walerian Borowczyk,Jan Lenica,Ryszard Bugajski,Filip Bajon,Jerzy Hoffman,Stefan Themerson undAndrzej Żuławski tätig. InŁódź entstand diePolnische Filmschule. Seit den 1970er Jahren findet dasPolnische Filmfestival in Gdynia statt. Der gegenwärtige polnische Film mit Regisseuren wieWładysław Pasikowski,Krzysztof Krauze,Sławomir Fabicki,Robert Gliński,Marek Koterski,Feliks Falk,Piotr Trzaskalski undJan Komasa findet weltweit Anerkennung. Seit 1999 wird derPolnische Filmpreis vergeben.

    Medien

    Hauptartikel:Medien in Polen
    Pressefreiheit

    Die NichtregierungsorganisationReporter ohne Grenzen sieht in Polen „erkennbare Probleme“ für die Pressefreiheit. Die Organisation kritisiert insbesondere, dass die Regierungen seit dem Jahr 2015 den öffentlichen Rundfunk unter ihre Kontrolle gebracht hätten und private regierungskritische Medien durch die Justiz und den Entzug von Werbeanzeigen unter Druck gesetzt würden. Obwohl Polen über eine vielfältige Medienlandschaft verfügt, ist das öffentliche Bewusstsein für die Pressefreiheit nach wie vor gering. Während der achtjährigen Herrschaft der PiS-Partei wurde der öffentlich-rechtlicher Rundfunk zu einem Propagandainstrument umfunktioniert. Parallel wurden private Medien auf verschiedene Weise unter Druck gesetzt. Seitdem die von Donald Tusk geführte Koalition Anfang des Jahres 2024 die Regierungsgeschäfte übernommen hat, sind die verbalen Angriffe und Klagen der Regierung gegen private Medien zurückgegangen.[141]

    Fernsehen
    TVP-Zentrale in Warschau

    Neben denöffentlich-rechtlichen Fernsehkanälen vonTelewizja Polska (TVP; dt.Polnisches Fernsehen) gibt es zwei weitere ebenfalls landesweit und flächendeckend empfangbare bedeutsame private Fernsehkanäle:TVN undPolsat.

    Bis zum Jahr 1992 besaß nur das öffentlich-rechtliche Fernsehen eine Sendeerlaubnis. 1992 kam Polsat hinzu, 1997 folgte TVN.[142]

    Der polnische Fernsehmarkt hat sich seit den 1990er Jahren bis heute kontinuierlich weiterentwickelt, sodass die früheren wichtigsten Anbieter TVP, TVN und Polsat von einzelnen Kanälen zu Paketen aus mehreren Kanälen ausgebaut wurden. So findet man in jedem Paket jedes Anbieters zusätzlich auch einen Nachrichten-, Kultur-, Dokumentations-, Spielfilm- und Sportsender.

    Die Landschaft an öffentlich-rechtlichen regionalen Kanälen ist der in Deutschland ähnlich. Es gibt 16 selbstständige staatliche Kanäle mit regionaler Ausrichtung(Die Dritten).Fernsehsender mit dem größten Marktanteil war im Jahr 2012TVP1 mit 15,41 Prozent. Es folgtenPolsat (13,97 %),TVN (13,93 %) undTVP2 (12,56 %).[143]

    Siehe auch:Liste polnischer Fernsehsender
    Hörfunk
    Trójka in Krakau

    Die öffentlich-rechtliche polnische HörfunkanstaltPolskie Radio betreibt die drei wichtigsten landesweit empfangbaren staatlichen Radioprogramme. Diese sindJedynka (Das Erste) mit Schwerpunkt auf Politik, Kultur, Reportagen,Dwójka (Das Zweite) als Kultursender sowieTrójka (Das Dritte) vor allem für jüngere Menschen. Es wird auch ein dichtes Netz aus 17 staatlichen regionalen Radiosendern betrieben. Die staatliche Rundfunkanstalt hat in den 1990er Jahren ernstzunehmende Konkurrenz durch die privaten RadiosenderRadio Zet (ein landesweiter Sender) undRMF FM (Netz aus etwa 20 regionalen Sendern) bekommen, die sich bei 15- bis 35-Jährigen größter Beliebtheit erfreuen.

    Eine Besonderheit der polnischen Medienlandschaft ist die Existenz stark religiös ausgerichteter Sender, wieTV Trwam undRadio Maryja, die in katholisch-konservativen Kreisen gehört werden.

    Den größten Marktanteil konnte 2004RMF FM mit 23,95 Prozent verbuchen. Es folgtenRadio Zet (21,41 %),Polskie Radio 1 (15,51 %),Polskie Radio 3 (5,32 %) undRadio Maryja (2,39 %).[144]

    Die Hörfunk- und Fernsehsender werden von einer staatlichen Aufsichtsbehörde, derRada Mediów Narodowych (dt.Rat Nationaler Medien) lizenziert und überwacht.

    Siehe auch:Liste polnischer Hörfunksender
    Print- und Internetmedien

    Auflagenstärkste überregionale Tageszeitungen sind die BoulevardzeitungenFakt undSuper Express sowie dieGazeta Wyborcza undRzeczpospolita. Sämtliche Tageszeitungen haben in den letzten Jahren an Lesern verloren, insbesondere die Gazeta Wyborcza ist von einer ursprünglichen Auflagenzahl von knapp einer halben Million auf ca. 100.000 im Oktober 2017 gefallen.

    Zu den auflagenstärksten meinungsbildenden Wochenmagazinen gehörenGość Niedzielny,Polityka,Newsweek Polska undSieci. Die wichtigste polnische Presseagentur ist diePolska Agencja Prasowa (PAP). Für englischsprachige Leser erscheinen dieThe Warsaw Voice und dasWarsaw Business Journal. In der Vergangenheit gab es die deutschsprachigepolen-rundschau.

    1990 gab es 3007 Zeitschriften, die Zahl wuchs bis 1999 auf 5444. Die Zahl der Tageszeitungen sank von 1990 bis 2000 von 130 auf 66. Auflagenstärkste war 2004 Fakt.[145]

    Die bekanntesten Internetportale sindOnet.pl,Wirtualna Polska undInteria.pl.

    Im Jahr 2023 nutzten 86,4 Prozent der Einwohner Polens das Internet.[146]

    Siehe auch:Liste polnischer Zeitungen

    Bräuche

    Wianki nachSiemiradzki
    KrakauerLajkonik

    Nationale und regionale Bräuche werden vor allem auf dem Land aufrechterhalten. Sie sind mit den verschiedenen Religionen, besonders der römisch-katholischen, verbunden. Wichtig sind die Feste der verschiedenen religiösen Gemeinschaften:Sternsinger, Kulig,Wigilia undPasterka anWeihnachten, Friedhofsfeiern anAllerheiligen und AllerseelenZaduszki, dasFronleichnamsfest inŁowicz, dieMysterienspiele inKalwaria Zebrzydowska, daskaschubische Bootsfest, der Dominikaner Jahrmarkt inDanzig, dasSopot Festival und dasFestival in Jarocin, derFette Donnerstag vorAschermittwoch, das vorösterlicheEierkratzen, dieOsterpalme anPalmsonntag inLipnica Murowana, dieOsterspeisensegnung am Karsamstag, das an Ostermontag stattfindetendeŚmigus-dyngus undSiuda Baba, aber auch das orthodoxeJordanfest inDrohiczyn und das muslimisch-tatarischeKurban Bajram inBohoniki. Pilgerfahrten erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, etwa die katholischen Wallfahrten nachTschenstochau,Heiligelinde,Licheń Stary, Kalwaria Zebrzydowska,Łagiewniki und zumSt. Annaberg, aber auch die jüdischen Grabbesuche derchassidischen MystikerElimelech ausLeżajsk undMoses Isserles ausKrakau, die orthodoxe Wallfahrt nachGrabarka, das ErntedankfestDożynki und die Studentenfeste derJuwenalia. Polnische Abiturienten begehen hundert Tage vor der Abiturprüfung das FestStudniówka.

    Viele der lokalen Bräuche und Riten stehen in Zusammenhang mit den Jahreszeiten (z. B. die Zuwasserlassung derWianki, die Versenkung derMarzanna und derKrakauer Lajkonik). Kunstwerke, die mit den Bräuchen verbunden sind, umfassen dieIkonenmalerei vor allem inPodlachien,Lublin und demKarpatenvorland, Schnitzereien mit religiösen(Jezus Frasobliwy) und weltlichen Motiven sowie die Stickereien –Koronki. Bekannt sind auch Trachten, insbesondere die aus Krakau und die derGoralen. Von den traditionellen Bräuchen in der Architektur sind die Wegkapellen zu nennen, vor allem in denBeskiden undMasowien. Verbunden mit dem polnischen Brauchtum sind auch die traditionelle Musik (jüdischeKlezmer,Kammermusik,Mazurkas,Polonaisen,Krakowiaks undPolkas) sowie der Tanz (u. a. die TanzensemblesMazowsze,Śląsk undSłowianki), das traditionelle Theater sowie die Mundartdichtung derGoralen, Kaschuben undSchlesier. Zu den besonders traditionsreichen Regionen gehörenKurpie undPodhale.Zalipie in Kleinpolen ist bekannt für seine mitLüftlmalerei bemalten Blumenhäuser. Die erwachsenen Polen begehen den Namenstag in größerem Umfang als den Geburtstag, der eher von Kindern in Polen gefeiert wird.

    Küche

    Küche
    Arten von polnischen Würsten, bekannt als Kiełbasa
    Hauptartikel:Polnische Küche

    Die polnische Küche ist vielschichtig und vor allem mit den Küchen der östlichen Nachbarländer Polens verwandt, weist aber auch zu den mitteleuropäischen und skandinavischen Küchen einige Parallelen auf. In den Eigenheiten der polnischen Küche spiegeln sich die historische Adelskultur und die bäuerliche Kultur des Landes ebenso wider wie seine geographischen Gegebenheiten. Daneben gibt es viele traditionelle Bräuche der Lebensmittelherstellung, wie z. B. der SchafskäseOscypek und dieBryndza derGoralen aus der RegionPodhale, dieKrakauer BrezelObwarzanek undKrakauer Würste wie die großpolnischenPyzy.Kabanos ist eine weitere beliebte polnische Wurstsorte. Auch der in Nordamerika sehr populäreBagel stammt ursprünglich aus Krakau, wo er 1610 zum ersten Mal in einer jüdischen Quelle urkundlich erwähnt wird. In den USA sind zudem polnische Wursterzeugnisse sehr beliebt, die dort unter dem polnischen NamenKielbasa oder einfachPolish Sausage vermarktet werden. Zu den bekanntesten polnischen Nationalgerichten gehörenPierogi,Żurek,Gołąbki,Kluski śląskie,Krokiet,Bigos,Zrazy,Flaki,Pulpety,Kopytka,Pampuchy,Kaszanka,Kotlet schabowy,Czernina undBarszcz mitUszka. Da in Polen viel gejagt und geangelt wird, stellen Wild und Fisch einen großen Bestandteil der polnischen Küche dar.Häckerle undRyba po grecku sind traditionelle Fischgerichte. Als Saucen werden insbesondere diePolnischen Saucen verwendet. Beliebte Süßwaren sind dieThorner Lebkuchen,Posener Martinshörnchen,Pączki,Faworki,Kołaczyk,Kołacz,Mazurek,Placek,Babka,Racuchy,Kulebjak,Makiełki undMakówki.Tee undKaffee sind die meistgetrunkenen nichtalkoholischen Getränke in Polen. Zu Mahlzeiten werden oftKompott oder Mineralwasser getrunken. Zu den meistgetrunkenen alkoholischen Getränken gehörenWodka undBier. Wodka ist ein polnisches Nationalgetränk, der erste Wodka wurde in Südostpolen (Sandomierz) im Jahre 1405 hergestellt. Seit dem Mittelalter war in Polen der HonigweinKrupnik beliebt. DerWeinbau in Polen wird immer beliebter. In Polen gibt es immer mehr Winzer, die vor allem im Süden und Südosten Weinberge anlegen. In denBar mleczny, öffentlich bezuschussten Kantinen, die sich oft in den Stadtzentren befinden, kann man regelmäßig traditionelle polnische Küche zu relativ niedrigen Preisen bekommen.

    Siehe auch:Galizische Küche undSchlesische Küche

    Freizeit

    Kanus auf derKrutynia inMasuren

    Aufgrund der vielen Seen und der langen sandigen Meeresküste sind Wassersportarten wie Segeln (u. a.Große Masurische Seen), Surfen (u. a. Hel), Tauchen (u. a.Danziger Bucht), Kajak (u. a. auf den FlüssenKrutynia,Czarna Hańcza,Drawa), Schwimmen und Angeln in Polen sehr beliebt. Bootsurlaub ist auf den revitalisierten Wasserwegen auch ein touristischer Faktor geworden. Die Polen nutzen die vielen Wälder auch gerne zum Pilze sammeln. In den Bergen wird viel gewandert und Alpin Ski und Snowboard gefahren (u. a.Sudeten,Beskiden,Tatra). Rafting ist auf den Gebirgsflüssen, vor allem demDunajec imPieniny-Durchbruch, sehr beliebt. Auch Segel- und Ballonfliegen ist in den Beskiden populär. Langlauf, Hundeschlittenfahren und Eissegeln werden in denWaldkarpaten undMasuren praktiziert. An den verschiedenen international bedeutendenStraßenläufen nehmen zunehmend auchVolksläufer teil.[147][148] Das Schachspiel hat in Polen eine lange Tradition.

    Sport

    Mannschaft 2018
    Nationalstadion Warschau

    Die populärste Sportart des Landes ist Fußball.[149] Derpolnische Fußballverband ist Organisator derEkstraklasa und der nachgeordneten Ligen. Diepolnische Fußballnationalmannschaft wurde im Jahr 1919 gegründet und gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den besten Teams der Welt. Sie erreichte bei den Weltmeisterschaften 1974 und 1982 Platz drei sowie die Goldmedaille bei denOlympischen Spielen 1972 und die Silbermedaille bei denOlympischen Spielen 1976. Herausragende Spieler waren in dieser ZeitGrzegorz Lato,Zbigniew Boniek,Kazimierz Deyna,Robert Gadocha,Władysław Żmuda undAndrzej Szarmach. Zu den gegenwärtig bekanntesten Spielern aus Polen zählenArtur Boruc,Wojciech Szczęsny,Robert Lewandowski,Grzegorz Krychowiak,Łukasz Piszczek undJakub Błaszczykowski.

    Am 18. April 2007 wurde Polen zusammen mit derUkraine von derUEFA zum Ausrichter derFußball-Europameisterschaft 2012 bestimmt. Hierzu wurden vier neue Stadien inWarschau,Danzig,Posen undBreslau gebaut.

    Wintersport spielt eine wichtige Rolle in Polen. Skispringen erfreut sich großer Beliebtheit. Für internationale Wettbewerbe genutzte Skisprungschanzen befinden sich inZakopane (Wielka Krokiew undŚrednia Krokiew) sowie inWisła (Malinka) und inSzczyrk (Skalite-Schanzen). Zu den erfolgreichen polnischen Wintersportlern gehörten bzw. gehören die SkispringerBronisław Czech,Władysław Tajner,Wojciech Fortuna,Adam Małysz,Marcin Bachleda,Kamil Stoch,Stefan Hula,Maciej Kot,Dawid Kubacki,Piotr Żyła undJan Ziobro, der SkirennläuferAndrzej Bachleda-Curuś, die EisschnellläuferKatarzyna Bachleda-Curuś,Zbigniew Bródka,Artur Waś,Katarzyna Woźniak undLuiza Złotkowska, die SkilangläuferJózef Łuszczek,Justyna Kowalczyk,Dominik Bury undMartyna Galewicz, die SnowboarderinPaulina Ligocka-Andrzejewska.

    Leichtathletik ist in Polen ebenfalls beliebt. Bei denMedaillenspiegeln der Leichtathletik-Weltmeisterschaften schneidet Polen in den letzten Jahren regelmäßig unter den Top Ten ab. Zu den erfolgreichen polnischen Leichtathleten gehörten bzw. gehörenAnita Włodarczyk,Robert Korzeniowski,Marcin Lewandowski,Artur Noga,Lidia Chojecka,Kamila Lićwinko,Anna Rogowska undKonrad Bukowiecki.

    Schwimmen erfreut sich in Polen einer großen Beliebtheit.Otylia Jędrzejczak war die erfolgreichste polnische Schwimmerin.

    Daneben ist Polen imBridge sehr erfolgreich.

    Im Motorsport ist die MotorraddisziplinSpeedway, auf PolnischŻużel genannt, mit seinerSpeedway Ekstraliga sehr populär in Polen. Bekannte Speedway-Weltmeister sindTomasz Gollob undBartosz Zmarzlik, zudem war Polen in derFormel 1 mit dem RennfahrerRobert Kubica vertreten.

    Seit 1996 findet jährlich im September das Herren-TennisturnierATP Challenger Stettin statt. Zu den erfolgreichen polnischen Tennisspielern gehörten bzw. gehörenWojciech Fibak,Mariusz Fyrstenberg,Jerzy Janowicz,Hubert Hurkacz,Agnieszka Radwańska,Urszula Radwańska,Magda Linette,Iga Świątek,Magdalena Fręch undPaula Kania.

    Special Olympics Polen wurde 1985 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.

    Siehe auch:Olympische Geschichte Polens,Liste der olympischen Medaillengewinner aus Polen undFußball in Polen

    Feiertage

    Allerheiligen
    Unabhängigkeitsmarsch derMłodzież Wszechpolska Verband
    Hauptartikel:Feiertage in Polen
    1. JanuarNeujahr(Nowy Rok)
    6. JanuarHeilige Drei Könige(Święto Trzech Króli)
    März, AprilOstersonntag(Niedziela Wielkanocna)
    März, AprilOstermontag(Poniedziałek Wielkanocny)
    1. MaiStaatsfeiertag(Święto Państwowe)
    3. MaiTag derVerfassung vom 3. Mai 1791(Święto Konstytucji Trzeciego Maja)
    7. Sonntag nach OsternPfingsten(Zielone Świątki)
    9. Donnerstag nach OsternFronleichnam(Boże Ciało)
    15. AugustMariä Aufnahme in den Himmel(Wniebowzięcie Najświętszej Maryi Panny), gleichzeitigTag der Polnischen Armee
    1. NovemberAllerheiligen(Wszystkich Świętych)
    11. NovemberUnabhängigkeitstag(Dzień Niepodległości)
    24. DezemberHeiliger Abend
    25. Dezember1.Weihnachtsfeiertag(pierwszy dzień Bożego Narodzenia)
    26. Dezember2. Weihnachtsfeiertag(drugi dzień Bożego Narodzenia)


    Siehe auch

    Portal: Polen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Polen

    Literatur

    Weblinks

    Commons: Polen – Album mit Bildern und Audiodateien
    Wikivoyage: Polen – Reiseführer
     Wikinews: Polen – in den Nachrichten
    Wikiquote: Polen – Zitate
    Wikiquote: Polnische Sprichwörter – Zitate
    Wiktionary: Polen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Wikisource: Polen – Quellen und Volltexte

    Einzelnachweise und Anmerkungen

    1. abGłówny Urząd Statystyczny, dane za rok 2018, 1. Januar 2018.stat.gov.pl.
    2. abPowierzchnia Polski wzrosła o 1643 ham.bankier.pl.
    3. https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tps00001/default/table?lang=de&category=t_demo.t_demo_pop Eurostat –Data Browser: Bevölkerung am 1. Januar
    4. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
    5. abWorld Economic Outlook Database October 2025. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 17. November 2025 (englisch). 
    6. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9,S. 278 (englisch,undp.org [PDF]). 
    7. Norman Davies:Europe: A History. Pimlico 1997, S. 554:Poland-Lithuania was another country which experienced its 'Golden Age' during the sixteenth and early seventeenth centuries. The realm of the last Jagiellons was absolutely the largest state in Europe.
    8. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 8–9.
    9. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 8.
    10. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 82.
    11. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 83.
    12. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 87–89.
    13. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 90.
    14. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 93–94.
    15. abGłówny Urząd Statystyczny:Mały Rocznik Statystyczny Polski 2010. Juni 2010 (Memento vom 15. November 2010 imInternet Archive), abgerufen am 23. Juli 2010.
    16. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 53.
    17. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 57, Tabelle 3.
    18. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 57.
    19. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 59.
    20. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 94–95.
    21. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 59–96.
    22. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 96.
    23. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 96–97.
    24. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 97.
    25. abFriedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 62–63.
    26. abcdePortal der Republik Polen,Klima (Memento vom 6. Juli 2010 imInternet Archive), abgerufen am 11. Juli 2010.
    27. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 47–49.
    28. Friedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 43.
    29. abFriedhelm Pelzer:Polen: eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1991,ISBN 3-534-09160-4, S. 44.
    30. Dieter Bringen, Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.):Länderbericht Polen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009,ISBN 978-3-593-38991-2, S. 322.
    31. Martina Miethig –Im Bialowieza Nationalpark leben 250 Wisente, Wildpferde, Wölfe, Luchse und jede Menge Vögel: Im Reich der Hünen. Berliner Zeitung, 21. Juni 2003 (abgerufen am 2. November 2022).
    32. abGłówny Urząd Statystyczny: Powierzchnia i ludność w przekroju terytorialnym w 2013 r., Warszawa 2013.
    33. Urban population (% of total population). In: data.worldbank.org. Weltbank, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
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    35. Przemysław Urbańczyk:Początki Polski do poprawki. (Memento vom 18. Januar 2010 imInternet Archive) 29. August 2008 auf focus.pl.
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    37. https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tps00001/default/table?lang=de&category=t_demo.t_demo_pop
    38. https://stat.gov.pl/obszary-tematyczne/roczniki-statystyczne/roczniki-statystyczne/rocznik-demograficzny-2023,3,17.html | PDF-Datei Seite 55
    39. Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
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    41. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    42. abcLife expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
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    45. Population ages 65 and above (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    46. Einwanderung. In: ec.europa.eu. EuroStat, abgerufen am 3. Juni 2022 (englisch). 
    47. Ukraine Refugee Situation. In: Operational Data Portal – Ukraine Refugee Situation. Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR), abgerufen am 3. Juni 2022 (englisch). 
    48. abErgebnis der Volkszählung 2011, Główny Urząd Statystyczny: Wyniki Narodowego Spisu Powszechnego Ludności i Mieszkań 2011 Warschau, März 2012.Online (Memento vom 16. Januar 2013 imInternet Archive) (PDF).
    49. Dieter Bringen, Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.):Länderbericht Polen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009,ISBN 978-3-593-38991-2, S. 362.
    50. Artikel 35 der Verfassung der Republik Polen vom 2. April 1997.
    51. Die Prozentzahlen in Klammern spiegeln die alleinige Identifikation wider.
    52. Dieter Bringen, Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.):Länderbericht Polen.Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009,ISBN 978-3-593-38991-2, S. 363.
    53. Deutschland Auswanderung im Jahr 2010. Weniger Auswanderer als Zuwanderer. In: auswandern-info.com. German Emigration Service LP – Jan Harmening, abgerufen am 14. April 2024. 
    54. Arabowie i muzułmanie w Polsce. Sprawdziliśmy, ilu ich z nami mieszkaArabowie i muzułmanie w Polsce. Sprawdziliśmy, ilu ich z nami mieszka. Abgerufen am 16. September 2015.
    55. abcdefghWładysław Lubaś, Monika Molas, Imke Mendoza (Übersetzung):Polnisch. In:Miloš Okuka, Gerald Krenn (Hrsg.):Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens (= Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens.Band 10). Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 2002,ISBN 3-85129-510-2,S. 367–389 (aau.at [PDF;689 kB]). 
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    57. Europäische Union (Hrsg.):Special Eurobarometer 508 – Values and Identities of EU citizens – Report. Fieldwork October-November 2020. Brüssel 2021,ISBN 978-92-76-43232-6,S. 126 (englisch,europa.eu [PDF;8,9 MB]). 
    58. Główny Urząd Statystyczny:Mały rocznik statystyczny Polski 2012. Zakład Wydawnictw Statystycznych, Warszawa 2012,S. 117, 134–135 (stat.gov.pl [PDF;13,1 MB; abgerufen am 15. Januar 2013]). 
    59. abDieter Bringen, Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.):Länderbericht Polen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009,ISBN 978-3-593-38991-2, S. 373.
    60. Robert Żurek, Markus Krszoska (Übersetzer):Karol Wojtyła. In: Dieter Bringen, Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.):Länderbericht Polen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009,ISBN 978-3-593-38991-2, S. 400–403.
    61. Dieter Bringen, Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.):Länderbericht Polen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009,ISBN 978-3-593-38991-2, S. 378.
    62. abcGłówny Urząd Statystyczny:Mały Rocznik Statystyczny Polski 2010. Warschau 2010,ISSN 1640-3630, S. 130–131 (online (Memento vom 15. November 2010 imInternet Archive)).
    63. PISA – Internationale Schulleistungsstudie der OECD. In: www.oecd.org. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. April 2018; abgerufen am 20. Januar 2025. 
    64. Current health expenditure (% of GDP). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    65. Global Health Workforce statistics database. In: The Global Health Observatory. Weltgesundheitsorganisation, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    66. Mortality rate, under-5 (per 1,000 live births). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    67. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    68. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 24. November 2024 (englisch). 
    69. Vgl. Wiktor Marzec:Die Revolution 1905 bis 1907 im Königreich Polen – von der Arbeiterrevolte zur nationalen Reaktion. In:Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft III/2016, S. 27–46.
    70. Blanca Rodríguez-Ruiz, Ruth Rubio-Marín:Introduction: Transition to Modernity, the Conquest of Female Suffrage and Women’s Citizenship. In: Blanca Rodríguez-Ruiz, Ruth Rubio-Marín:The Struggle for Female Suffrage in Europe. Voting to Become Citizens. Koninklijke Brill NV, Leiden und Boston 2012,ISBN 978-90-04-22425-4, S. 1–46, S. 46.
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    72. Mart Martin:The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 310.
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    Politische GliederungEuropas
    Mitgliedstaaten der
    Vereinten Nationen
    und Vatikanstadt:

    Albanien |Andorra |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark 2 |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich 2 |Griechenland |Irland |Island |Italien 2 |Kasachstan 1 |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Montenegro |Niederlande 2 |Nordmazedonien |Norwegen 2 |Österreich |Polen |Portugal 2 |Rumänien |Russland 1 |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien 2 |Tschechien |Türkei 1 |Ukraine |Ungarn |Vatikanstadt |Vereinigtes Königreich 2

    Abhängige Gebiete:

    Färöer |Gibraltar |Guernsey |Isle of Man |Jersey

    Umstrittene Gebiete:

    Kosovo |Transnistrien

    1 
    Liegt größtenteils inAsien.
    2 
    Hat zusätzliche Gebiete außerhalb Europas.
    Teilnehmerstaaten:

    Albanien |Andorra |Armenien |Aserbaidschan |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich |Georgien |Griechenland |Heiliger Stuhl |Irland |Island |Italien |Kanada |Kasachstan |Kirgisistan |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Mongolei |Montenegro |Niederlande |Nordmazedonien |Norwegen |Österreich |Polen |Portugal |Rumänien |Russland |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien |Tadschikistan |Tschechien |Türkei |Turkmenistan |Ukraine |Ungarn |Usbekistan |Vereinigtes Königreich |Vereinigte Staaten |Zypern

    Partnerstaaten:

    Afghanistan |Australien |Ägypten |Algerien |Israel |Japan |Jordanien |Marokko |Tunesien |Südkorea |Thailand

    Mitgliedstaaten derNATO

    Albanien Albanien |Belgien Belgien |Bulgarien Bulgarien |Danemark Dänemark |Deutschland Deutschland |Estland Estland |Finnland Finnland |Frankreich Frankreich |Griechenland Griechenland |Island Island |Italien Italien |Kanada Kanada |Kroatien Kroatien |Lettland Lettland |Litauen Litauen |Luxemburg Luxemburg |Montenegro Montenegro |Niederlande Niederlande |Nordmazedonien Nordmazedonien |Norwegen Norwegen |Polen Polen |Portugal Portugal |Rumänien Rumänien |Schweden Schweden |Slowakei Slowakei |Slowenien Slowenien |Spanien Spanien |Tschechien Tschechien |Turkei Türkei |Ungarn Ungarn |Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich |Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

    52.14694444444419.378055555556Koordinaten:52° N,19° O

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