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Pleurahöhle

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DiePleurahöhle (lateinischCavitas pleuralis oderCavum pleurae) oder derPleuraraum ist der enge (kapilläre) Spalt(raum) in derBrusthöhle zwischen dem Wandblatt und dem Lungenüberzug derPleura (Brustfell). Da dieser Raum sehr klein ist, wird auch der BegriffPleuraspalt verwendet.

Vorkommen

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Eine Pleurahöhle kommt nur beiSäugetieren vor, außer beiRüsseltieren. Bei ihnen ist der Spaltraum zwischen Wandblatt und Lungenüberzug der Pleura durchBindegewebe verwachsen.[1][2][3]Vögel besitzen statt einer Pleurahöhle einLuftsacksystem.[4]

Funktion

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In der Pleurahöhle herrschtphysiologisch ein relativer Unterdruck. Die Pleuraspalte ist mit einerserösen Flüssigkeit gefüllt (zirka 5–10 ml beim erwachsenen Menschen), durch die dasparietale und dasviszerale Blatt der Pleura aneinander „kleben“. Die Rückstellkraft derLunge sowie die Ausdehnungstendenz desThorax wirken hier einander entgegen. Der dadurch entstehende Unterdruck im Spalt und dieAdhäsionskraft der Flüssigkeit verhindern ein Zusammenfallen der Lunge.

Die Druckdifferenz gegenüber der Außenluft beträgt beiEinatmung etwa −800 Pa, beiAusatmung −500 Pa. Der kleinere Druck während der Einatmung erklärt sich durch die beim „Aufblasen“ der Lunge ansteigenden Rückstellkräfte des Organs, bedingt durch seine Elastizität. Bei stark forcierter Ausatmung (mit Unterstützung durch dieAtemhilfsmuskulatur wie zum Beispiel dieBrustmuskeln) kann der sogenannte intrapleurale Druck während der Ausatmung auch positive Werte annehmen. Diese können bei einemGlottisverschluss sogar bis zu +15 kPa (110 mmHg) erreichen (siehe auchValsalva-Manöver).

Klinischer Bezug

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  • Eine krankhafte Ansammlung von Flüssigkeiten in der Pleurahöhle nennt man entsprechend der FlüssigkeitHämatothorax (Blut) bzw.Chylothorax (Lymphe).
  • EinePunktion der Pleurahöhlen nennt manPleurapunktion (auchThorakozentese).
  • Durch das Einstechen einer Nadel oder bei Verletzungen der Thoraxwand kommt es zwangsläufig zu einem Druckausgleich und damit zu einemPneumothorax.
  • Während derspanischen Grippe, die sich zwischen1918 und1920 ausbreitete, zeigte sich beiObduktionen, dass sich Entzündungsherde innerhalb derLungen, zumeist in den Unterlappen fanden und bei vielen die Pleurahöhle vereitert (siehePleuraempyem) war.

Siehe auch

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Literatur

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  • Jens Huppelsberg, Kerstin Walter:Kurzlehrbuch Physiologie. 2., korrigierte Auflage. 2005,ISBN 3-13-136432-7.
  • Friedrich Wilhelm Gierhake, Julius Muasya Kyambi:Lunge und Pleurahöhle. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.):Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Mit einem Geleitwort vonRudolf Nissen. Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle, Deisenhofen bei München 1973,ISBN 3-87185-021-7, S. 153–163.

Einzelnachweise

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  1. Andrew L. Banyai:Is „spontaneous pneumothorax“ really spontaneous? In:Dis. Chest. Band 56, Nr. 6, Dezember 1969, S. 487, abgerufen am 25. April 2020.
  2. John B. West:Why doesn’t the elephant have a pleural space? In:News in Physiological Sciences. Band 17, 2002, S. 47–50,doi:10.1152/nips.01374.2001.
  3. American Physiological Society:For elephants, it’s not just their ears and trunk that make them unique on land In:scienceblog.com, August 2002, abgerufen am 26. April 2020.
  4. Hans-Rainer Duncker:Das Lungen-Luftsacksystem der Vögel. The Lung Air Sac System of Birds. Springer, Berlin / Heidelberg 1971, S. 155–158.
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