Pitigliano

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Pitigliano
Pitigliano (Italien)
Pitigliano (Italien)
StaatItalien
RegionToskana
ProvinzGrosseto (GR)
Koordinaten42° 38′ N,11° 40′ O42.63555555555611.674444444444313Koordinaten:42° 38′ 8″ N,11° 40′ 28″ O
Höhe313 m s.l.m.
Fläche102,9 km²
Einwohner3.545(31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl58017
Vorwahl0564
ISTAT-Nummer053019
Bezeichnung der BewohnerPitiglianesi
SchutzpatronRochus von Montpellier
(16. August)
WebsitePitigliano

Panorama von Pitigliano

Pitigliano ist eineitalienische Gemeinde mit 3545 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) im Südosten derProvinz Grosseto in derToskana, zwischen steil eingeschnittenen Tälern gelegen mit einemmittelalterlichen Stadtkern.

Die Gemeinde ist Mitglied der VereinigungI borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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DerTuffstein dieser Gegend ist auf die vulkanische Vergangenheit dieses Teils der Toskana zurückzuführen. Etwa 20 km von Pitigliano entfernt liegt derBolsena-See, eineCaldera von etwa 14 km Durchmesser. Sie ist das Ergebnis enormer vulkanischer Explosionen, die sich vor etwa 300.000 Jahren ereignet haben. DerMonte Amiata, ein 1738 m hoher erloschener Vulkan, ist von Pitigliano aus zu sehen, im Winter ist er ein beliebtes Skigebiet. Pitigliano selbst liegt an den FlüssenLente und Meleta.

Einziger Ortsteil (Frazione) ist Casone (524 m, ca. 130 Einwohner).[3]

Zu den Nachbargemeinden gehörenFarnese (VT),Ischia di Castro (VT),Latera (VT),Manciano,Sorano undValentano (VT).

Geschichte

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Die Stadt liegt im ursprünglichetruskischen Stammland und ist auf einen ca. 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut. DerTuff ist auch das hier übliche Baumaterial, das in Ziegelform aus dem Fels geschnitten wird. Pitigliano ist von den tiefen Schluchten der Bäche Lente und Meleta umflossen, die sich im Lauf der Zeit in das Plateau geschnitten haben. Zusätzlich zu den natürlichen Canyons finden sich rund um die Stadt viele sogenannte „Vie Cave“, Wegsysteme der Etrusker, die in den Tuffstein gegraben wurden. Diese Etruskerstraßen sind zum Teil mit ausgeklügelten Entwässerungssystemen versehen.

Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1061. Im frühen 13. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Besitz derAldobrandeschi und wurde zum Hauptort der Umgebung. 1293 ging sie dann an dieOrsini, Anfang des 17. Jahrhunderts an dieMedici, welche sie 1604 in dasGroßherzogtum Toskana eingliederten. Im Zuge desRisorgimento im 19. Jahrhundert wurde sie Teil desKönigreichs Italien.

Die Geschichte der Stadt ist stärker als an anderen Orten derMaremma vonJuden mitgeprägt, die im 16. Jahrhundert in Pitigliano Zuflucht vor Verfolgung und Vertreibung fanden. Ein Verein kümmert sich um das jüdische Erbe der Stadt, so dass dieSynagoge und das jüdische Viertel einer seit 1500 bestehendensephardischen Gemeinde („Klein-Jerusalem“,Piccola Gerusalemme)[4] in der Altstadt heute restauriert und wieder zu besichtigen sind.

Siehe auch:Jüdischer Friedhof (Pitigliano)

Bevölkerungsentwicklung

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Sehenswürdigkeiten

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Cattedrale dei Santi Pietro e Paolo
  • Die Kathedrale „Santi Pietro e Paolo“ desBistums Pitigliano-Sovana-Orbetello geht auf das Mittelalter zurück. Im 16. Jahrhundert und danach wurde sie stark verändert und hat heute eine spätbarocke Fassade. Enthält zwei Werke vonPietro Aldi. DerCampanile, im Kern ein zum Kirchturm umgebauter mittelalterlicherGeschlechterturm, überragt weithin sichtbar die Stadt.
  • Die Kirche San Rocco ist die älteste Kirche der Stadt und wurde schon 1274 urkundlich erwähnt. An der äußeren Nordwand befindet sich ein Steinrelief aus dem 12. Jahrhundert.
  • DerPalazzo Orsini wurde am einzigen natürlichen Zugang zur Stadt als Verteidigungsanlage errichtet und wurde über mehrere Jahrhunderte immer wieder erweitert. In der Burg befindet sich heute der Bischofssitz, ein Museum religiöser Kunst sowie das städtische archäologische Museum.
  • Der beeindruckendeAquädukt wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts begonnen, aber erst im 17. Jahrhundert unter denMedici vollendet.
  • Im Bereich des ehemaligen jüdischen Viertels sind dieSynagoge sowie die Überreste einerMikwe, einer koscheren Schlachterei und Bäckerei zu besichtigen.
  • Rund um Pitigliano finden sich eine große Anzahl von Grabstätten der Etrusker, deren bekannteste die „Tomba Ildebranda“ ist. Sie ist fälschlich benannt nach dem berühmten Ildebrando vonSovana, der im 11. Jahrhundert als PapstGregor VII. in die Kirchengeschichte einging. Die Ausgrabungsstätte ist öffentlich zugänglich.
  • Nahe Pititgliano befinden sichVia Cave.
  • Ein weiteres bedeutendes Zeugnis der etruskischen Kultur in der Umgebung der Stadt sind die Reste der Siedlung „Poggio Buco“ zwischen Pitigliano undManciano, wo sich auch ein Museum befindet, das sich mit der Geschichte der Gegend befasst.
  • Kirche Santa Maria e San Rocco
    Kirche
    Santa Maria e San Rocco
  • Relief an der Kirche Santa Maria e San Rocco
    Relief an der Kirche
    Santa Maria e San Rocco
  • Palazzo Orsini
    Palazzo Orsini
  • Exponate im Museo civico archeologico
    Exponate imMuseo civico archeologico
  • Aquädukt (links im Bild) und Synthese von Tuff und Häusern
    Aquädukt (links im Bild) und Synthese von Tuff und Häusern
  • Gasse in der Altstadt
    Gasse in der Altstadt
  • „Klein-Jerusalem“ bei Nacht
    „Klein-Jerusalem“ bei Nacht

Persönlichkeiten

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Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. Abgerufen am 18. März 2025 (Bevölkerungsstatistiken desIstituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023). 
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 6. August 2017 (italienisch). 
  3. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento desOriginals vom 27. September 2016 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Grosseto, abgerufen am 30. Oktober 2014 (italienisch)
  4. Wolfgang Geier anGundolf Keil. In:Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 35, 2016 (2018), S. 301 f. (Korrespondenz vom 9. November 2015), hier: S. 302.
  5. Johann Karl Müllener. In:Sikart, abgerufen am 23. Januar 2016.
Gemeinden derProvinz Grosseto in der RegionToskana
Normdaten (Geografikum):GND:4461398-2(lobid,OGND,AKS) |VIAF:237432344
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