Pineda de la Sierra
Gemeinde Pineda de la Sierra | ||
---|---|---|
![]() | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
![]() | ||
Basisdaten | ||
Land: | Spanien![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilienleon![]() | |
Provinz: | Burgos | |
Comarca: | Sierra de la Demanda | |
Gerichtsbezirk: | Burgos | |
Koordinaten: | 42° 13′ N,3° 18′ W42.216111111111-3.29751195Koordinaten:42° 13′ N,3° 18′ W | |
Höhe: | 1195 msnm | |
Fläche: | 68,77 km² | |
Einwohner: | 94(Stand: 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 09199 | |
Gemeindenummer (INE): | 09266Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Santiago Rojo Gutiérrez | |
Website: | Pineda de la Sierra | |
Lage des Ortes | ||
Pineda de la Sierra ist ein kleiner Bergort und eine zur bevölkerungsarmen Region derSerranía Celtibérica gehörende Gemeinde(municipio) mit nur noch94 Einwohnern (Stand:2024) in dernordspanischenProvinz Burgos in derAutonomen GemeinschaftKastilien-León. Die KircheSan Esteban Protomártir gehört zu den herausragendenromanischen Kirchenbauten im Norden Spaniens und ist als Kulturgut(Bien de Interés Cultural) anerkannt.
Lage und Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Pineda de la Sierra liegt am Oberlauf desRío Arlanzón im Herzen derSierra de la Demanda in einer Höhe von etwa1195 m. Die nächstgelegene Stadt ist das etwa 35 km (Fahrtstrecke) südlich gelegeneSalas de los Infantes; die ProvinzhauptstadtBurgos ist knapp 50 km in nordwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 655 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2018 |
Einwohner | 452 | 598 | 310 | 126 | 103[3] |
Der stetige Bevölkerungsrückgang seit den 1950er Jahren ist im Wesentlichen auf dieMechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und den daraus entstehenden Mangel an Arbeitsplätzen auf dem Lande und speziell in den Bergregionen zurückzuführen.
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wie die Bewohner der meisten Bergorte im Norden Spaniens, so lebten auch diePinediños jahrhundertelang alsSelbstversorger von der Viehzucht (Schafe undZiegen) und von ein wenig Ackerbau (Gerste undWeizen). Aus der Milch der Tiere wurde ein haltbarer Käse hergestellt, der sich manchmal auf den Märkten der weit entfernten Städte verkaufen ließ. Ähnliches gilt für dieSchafswolle, die jedoch auch für die Herstellung der eigenen Kleidung benötigt wurde; aus den Ziegenhaaren wurden Ponchos etc. gewebt. In der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versuchten viele Zuwanderer ihr Glück als Minenarbeiter in den Bergwerken (Eisen, Kupfer, Blei und Kohle) der Umgebung; diese wurden jedoch sukzessive geschlossen. Mittlerweile spielen der Tages- und Wochenendtourismus sowie die Vermietung von Ferienhäusern(casas rurales) eine bedeutende Rolle im Wirtschaftsleben des Ortes.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 932; es ist die Zeit der Wiederbesiedlung (repoblación) der – nach der Eroberung(conquista) durch dieMauren – weitgehend menschenleeren Gebiete im Norden derIberischen Halbinsel. Durch die Erz- und Kohleminen erlebte der Ort im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine kurze Blütezeit.[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Die etwa der Mitte des 12. Jahrhunderts zuzuordnenderomanische Pfarrkirche(Iglesia de San Esteban Protomartir) beeindruckt vor allem durch ihre Südvorhalle(galería porticada), die gegenüber derjenigen in der NachbargemeindeVizcaínos deutlich weiterentwickelt ist. Sie besteht aus einem – leicht aus der Wandflucht hervortretenden – Mittelportal sowie sechs westlichen und fünf östlichenArkaden, deren Bögen allesamt aufDoppelsäulen mit handwerklich perfekt gearbeiteten und gut erhaltenenKapitellen aufrufen. Unterhalb derDachtraufe der Ostteile der Vorhalle und an der Außenwand der Kirche verlaufen zwei figürlicheKonsolenfriese mit menschlichen Köpfen und Tierdarstellungen. Das eigentliche Eingangsportal zur Kirche ist durch die Vorhalle geschützt; es besteht aus fünf profiliertenArchivoltenbögen, die auf ornamentiertenKämpferplatten aufliegen, die ihrerseits wiederum von perfekt erhalten romanischen Kapitellen getragen werden. Seitlich der Archivoltenbögen befinden sich zwei Figuren, über deren Ikonographie Unklarheit besteht. Das Innere der Kirche isttonnengewölbt; dieApsis hat eine halbkuppelförmigeKalottenwölbung. Während die Apsis im Äußeren durch vorgelegteHalbsäulen gegliedert ist und unter derTraufe mit einem weiteren Konsolenfries abschließt, zeigt der auf quadratischem Grundriss auf der Nordseite der Kirchen erbauteGlockenturm(campanario) weder Schmuck- noch Gliederungselemente.[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Pineda de la Sierra – Fotos + Infos (wikiburgos, spanisch)
- Romanische Kirchen in der Sierra de la Demanda – Fotos + Infos (spanisch)
- Pineda de la Sierra, Geschichte – Foto + Infos (spanisch)
- Pineda de la Sierra, Vorhalle der Kirche – Foto + Infos (spanisch)