Cockpit

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Dieser Artikel befasst sich mit der Pilotenkanzel eines Luftfahrzeuges. Weitere Bedeutungen sind unterCockpit (Begriffsklärung) aufgeführt.
Interaktives Bild: Cockpit einerBoeing 707 aus den 1960er-Jahren mit Kapitän, Co-Pilot und Flugingenieur (2012)

DasCockpit (auchPilotenkanzel/Flugzeugkanzel oderFlight Deck) ist ein Teil einesLuftfahrzeuges und der Arbeitsplatz vonPiloten und gegebenenfalls einesFlugingenieurs. Sein Gegenstück auf großenLuftschiffen ist dieKommandobrücke. Vom Cockpit aus wird dieSteuerung vorgenommen. Ferner werden hier die fliegerischen und technischen Prozesse veranlasst und kontrolliert.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsherkunft

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Der Begriff Cockpit ist der Segelschifffahrt entlehnt und bezeichnet dort denAufenthaltsbereich am Steuerstand eines Segelschiffs.

Lage und Aufteilung

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Blick von außen auf das Cockpit einerBoeing 747-400 derLufthansa
Interaktives Bild: Modernes Cockpit einesAirbus A320 für zwei Piloten

Das Cockpit befindet sich fast immer an der Frontseite des Flugzeuges hinter der Flugzeugnase und meistens direkt hinter derRadarantenne oder beiFrachtflugzeugen mit Bugladeklappe über der Flugzeugnase. Der Kapitän und eventuell sein Co-Pilot sitzen in Flugrichtung. InStarrflügelflugzeugen sitzt der Kapitän in der Regel links vomKopiloten, inHubschraubern auf der rechten Seite. In den meisten mehrsitzigenKampfflugzeugen sitzen der Pilot und derWaffensystemoffizier wegen Platzmangels hintereinander und verständigen sich über eine Sprechanlage. Auch in zweisitzigen Segelflugzeugen oder Kunstflugmaschinen sitzen Pilot und Co-Pilot meist hintereinander, um einen schlankeren Rumpf zu ermöglichen.

Der Flugingenieur, sofern vorgesehen, sitzt bei großen Verkehrsmaschinen meist hinter dem Kopiloten mit Blick auf seine Instrumente auf der Steuerbordseite. Auf seinem drehbaren Stuhl sitzt er meist quer zur Flugrichtung, außer bei Start und Landung. DerNavigator (den es bis in die 1970er-Jahre im Cockpit größerer Flugzeuge noch gab, ebenso wie noch früher einen Funker) saß dementsprechend noch ein Stück weiter hinten (um einen Durchgang freizulassen), meist hinter dem Kapitän, quer zur Flugrichtung mit Blick auf seine Instrumente an der Backbordseite.

Größere Fluggeräte haben ein abgetrenntes Cockpit, so dass Störungen bei der Arbeit vermieden werden. Das erste Flugzeug mit einer abgeschotteten Kabine war das 1913 gebaute FlugzeugThe Grand vonIgor Iwanowitsch Sikorski.

Ausstattung

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Im Cockpit eines modernen Verkehrsflugzeuges sind mehrere Hundert Bedien- und Kontrollelemente für den Betrieb, die Steuerung, die Kontrolle, die Navigation, die Kommunikation und den Betriebsablauf vorhanden. Das Cockpit derBoeing 747-300 beinhaltet beispielsweise 971 Bedienelemente und Anzeigen.[1] Mit dem Fortschreiten derComputertechnik ist die Anzahl immer kleiner geworden, sie liegt heute bei Großraumflugzeugen etwa bei 300. Es lassen sich heute mehr Informationen abrufen, jedoch werden nicht mehr alle gleichzeitig angezeigt. Viele Funktionen werden jetzt über dieMenüstruktur derFlight Management Systeme bedient.

Steuerung

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Interaktives Bild: Cockpit einerCessna 172
Cockpit einerCessna 182D Skylane (auchPedale sichtbar)

Die wichtigsten Bedienelemente sind dasSteuerhorn oder derSteuerknüppel, heute auchSidesticks, fürHöhen- undQuerruder,Pedale fürSeitenruder und Radbremsen, Gas- oder Schubhebel und Hebel zur Bedienung derAuftriebshilfen, derStörklappen und desFahrwerks, sowieHandräder für die Bugradsteuerung beim Rollen am Boden. In älteren Modellen werden mechanische Elemente durchSeilzüge gesteuert, heute findet bei großen FlugzeugenFly-by-Wire Anwendung.

Funk und Navigation

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Weiterhin finden sich im Cockpit die Bedieneinheiten derFunkgeräte, desFlight Management Systems, desAutopiloten und eventuell automatischer Schubregelanlagen, derSicherungsautomaten, derFeuerlöschanlagen, derSprechanlage usw.

Instrumente

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Interaktives Bild: Cockpit eines Segelflugzeugs des TypsGlaser-Dirks DG-500
Digitales und analoges Cockpit einer SD1 Minisport 120 kg Klasse
Instrumente im Cockpit einer
DHC-6 Twin Otter

Wichtige Instrumente sind derFahrtmesser, derkünstliche Horizont, derHöhenmesser, dasVariometer, derKurskreisel, derKompass, derDrehzahlmesser, derWendezeiger, derRadiokompass, derVOR-Anzeiger, die Tankmengenanzeige, die Öldruck- und Öltemperaturanzeige und die Ladedruckanzeige.

Bei modernen Flugzeugen spricht man von einemElectronic Flight Instrument System (EFIS). Im Gegensatz zu klassischen Instrumenten enthält es zunehmend Bildschirme, auf denen die Informationen situationsabhängig aufbereitet und graphisch dargestellt werden.

Beleuchtung

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Hauptartikel:Cockpitbeleuchtung

Sonstige Ausstattung

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Auch befinden sich im Cockpit Unterlagen wie Handbücher, Kartenmaterial,Funkfrequenzlisten und andere wichtige schriftliche Aufstellungen. Die bei Verkehrsflugzeugen zahlreichenBordcomputer befinden sich in der Regel unter oder hinter dem Cockpit.

DieAnzeigen sind hauptsächlich frontal vor dem Körper unterhalb derSichtachse der Piloten angeordnet, während sich bei Verkehrsflugzeugen die meistenSchalter und Kontrolllampen über dem Kopf oder quer zur Flugrichtung befinden.

FürNachtflüge müssen sämtliche Anzeigen beleuchtet sein, zusätzlich ist mindestens eine funktionsbereite Taschenlampe mitzuführen. Moderne Cockpits sind mitComputertechnik ausgestattet; so findet man hier eine Vielzahl an großen und kleinenMonitoren vor. Die eigentlichen Computer derAvionik befinden sich in modernen Verkehrsflugzeugen meist in einem Raum unter und/oder hinter dem Cockpit. Der neuesteStand der Technik sindElektronische Fluginformationssysteme (EFIS), auch „Glascockpits“ genannt.

Piloten tragen in der RegelKopfhörer oderHeadsets, die zur Minderung des Umgebungslärms und zur Entlastung des Gehörs der Piloten oft alsgeräuschreduzierende Kopfhörer ausgestaltet sind. Zum Schutz vorLuftpiraten sind die Türen zur Kabine bei Passagierflugzeugen heute verriegelt und gepanzert. In Kampfflugzeugen sind dieSitze der Piloten alsSchleudersitz ausgestaltet. Bei der Auslösung wird die Glaskuppel weggesprengt.Notausstiege gibt es meist nur in größeren Flugzeugen.

Fenster

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Die Fenster des Cockpits oder bauartbedingt die gläserne Cockpithaube (engl.Canopy) ermöglichen den direkten Blick in Flugrichtung und möglichst viel Rundumsicht. Eine berühmte Ausnahme ist das Cockpit derSpirit of St. Louis, das nur seitliche Fenster hatte. Fenster oder Haube bestehen bei kleineren Flugzeugen meist ausPlexiglas, bei größeren sowie Kampfflugzeugen in der Regel ausVerbund-Sicherheitsglas.

Bei Verkehrsflugzeugen sind die Scheiben meistentspiegelt, verfügen häufig über Scheibenwischer an den Frontscheiben und können dort teilweise mit einer wasserabweisenden Flüssigkeit, dem „Rain Repellent“ benetzt werden.

Zudem können Cockpitscheiben eine optisch weitestgehend durchsichtige, jedoch elektrisch leitfähige Zwischenschicht enthalten, mit deren Hilfe die Scheiben beheizt werden können.

Im Normalfall gibt es Sonnenblenden zur Front, teilweise auch zur Seite. Die Seitenfenster können bei vielen Mustern geöffnet werden. Manche Flugzeugtypen und sehr viele Hubschrauber haben auch Fenster für Sicht nach unten seitlich und frontal.

Einige Militärflugzeugtypen hatten früher Fenster im Boden, damit derBordschütze von unten angreifende feindliche Jäger (siehe auchSchräge Musik) sehen und mitBordwaffen bekämpfen konnte. Oft waren diese Fenster unterhalb des Cockpits eingebaut.

Siehe auch

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  • Plicht,Cockpit eines Segel- oder Motorboots

Weblinks

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Commons: Cockpit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Cockpit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Boeing 747. In: airguideonline.com (PDF-Datei; 74 kB, englisch) (Memento vom 15. September 2012 imInternet Archive)
Normdaten (Sachbegriff):GND:4364380-2(lobid,OGND,AKS)
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