Piet Klocke

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Piet Klocke in Würzburg (2012)

Piet Klocke (eigentlich:Peter Klocke; *20. Dezember1957[1][2] inEssen) ist ein deutscherMusiker,Kabarettist,Autor undSchauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

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Piet Klocke wurde als Sohn desArt Directors Jens Klocke und dessen ausMetz stammender Frau Maria, geb. Lamijon, inEssen-Steele geboren.[3][4][5] Seine ältere Schwester arbeitet als Biochemikerin in Wien.[6] Klocke wuchs inHaarlem undEssen auf. Nach demAbitur studierte er zunächstPsychologie undPädagogik, späterGermanistik undPhilosophie an derUniversität Bonn.[7] Nach abgebrochenem Studium zog er nachAmsterdam, wo er zwei Jahre in diversenFunk- undSoulbands als Gitarrist spielte. Die Rückkehr nach Essen ging einher mit der Veröffentlichung seines ersten Bandes mit Gedichten undAphorismen. Von 1980 bis 1982 arbeitete Klocke als Schauspieler an denStädtischen Bühnen Essen.[8][9] Es folgte die Gründung desavantgardistischen Musiktheaters Kamikaze Orkester. Der Idee des AmsterdamerHauser Orkater verpflichtet, mischte man expressiv-absurd Theater, Schauspiel und jegliche Art von Musik. Zu dieser Zeit entwickelte Klocke die Kunstfigur des „zerstreuten Professors“.[10]

Es folgten die Gründung derNDW-Band Gesundes Volksempfinden und derEBM-Band The Tanzdiele und damit Auftritte zusammen mitEinstürzende Neubauten undDefunkt. Aus The Tanzdiele, die sich anDAF undDie Krupps orientierte, ging anschließend dieJazz-Funk-Band Die Tanzdiebe hervor. In der Folge produzierte Klocke mit Carmen Gaspar die PlattePuppe aus Glas und veröffentlichte unter seinem eigenen Namen mehrere Soloalben.

Gleichzeitig begann seine Film- und Fernsehmusiktätigkeit. Von ihm stammt unter anderem die Musik zu dem zweiteiligen TV-ThrillerDer Leibwächter (WDR, 1989), dessen RegisseurAdolf Winkelmann mit demAdolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, und zu dem FilmPeng! Du bist tot!, ebenfalls mit Winkelmann als Regisseur. Neben 35 Film- und Fernsehmusik-Produktionen nahm Klocke mehrere Tonträger auf. Der Titelsong zum FilmPeng! Du bist tot! (Kino und WDR) schaffte den Sprung in die Charts.

Klocke spielt die Rolle des zerstreuten Professors Schmitt-Hindemith, der durchAnakoluthe keinen seiner Sätze zu Ende bringt, sich durch abstruse Geschichten assoziiert und bei Applaus sein Publikum ermahnt: „Das geht alles von Ihrer Zeit ab!“ Die Teilnahme in der ShowRTL Samstag Nacht und7 Tage, 7 Köpfe sowie amArosa Humor-Festival brachten den Durchbruch auch als Komödiant.

In einem Interview nannte Klocke den deutschen KabarettistenWerner Finck als eines seiner Vorbilder.[11] Bei einem Auftritt in einer Talkshow nannte erLoriot ebenfalls als Vorbild.

1995 kam die CD-Veröffentlichung des BühnenprogrammsHipHop für Angestellte (zusammen mit der JazzsaxofonistinSimone Sonnenschein alias Angelika Kleinknecht) unter dem TitelDas geht alles von Ihrer Zeit ab! heraus. Aufhänger des Programms ist, dass er als Vertretung eingesprungen ist, um das Bühnenprogramm eines anderen – Piet Klocke – vorzutragen. 2007 folgte die CDPuffy Egborn II oder Scheitern als Weg! (Musik, Text, Programming und Mix: Piet Klocke).

2003 spielte der Schauspieler in der Neuverfilmung vonErich KästnersDas fliegende Klassenzimmer, 2005 nebenChristiane Hörbiger undArmin Rohde den Wachtmeister Dimpfelmoser inDer Räuber Hotzenplotz und 2007 den Professor Bunsen van der Dunkel im KurzfilmMondmann.

Klocke lebt in Essen-Rellinghausen.[12]

Kabarettprogramme (Auswahl)

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  • HipHop für Angestellte – ein musikalischer Abschlussabend an der VHS (1999)
  • Das Leben ist schön – gefälligst! (2009–2013)
  • Auftritte als Professor Schmitt-Hindemith, an seiner Seite Angelika Kleinknecht (mitSimone Sonnenschein)

Charakteristik

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Charakteristisch sind seine scheinbar unkonzentrierte und durch permanentes Assoziieren beeinflusste Art zu sprechen undSätze oft nicht zu beenden sowie seinexzentrisches Äußeres bei einer Körpergröße von 1,96 m.[13][14]

Bücher

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Filmografie (Auswahl)

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Film und Fernsehen

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Filmmusiken

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  • 1982: Bananen-Paul
  • 1983: Leitmotiv
  • 1983: Die Nacht und ihr Preis
  • 1984: Hur und Heilig
  • 1984: Führer durch die Welt
  • 1986: 585 Kilohertz
  • 1987: Monopoly
  • 1987:Peng! Du bist tot!
  • 1989: Tote leben nicht allein
  • 1989: Der Leibwächter
  • 1989: Der Mann mit den Bäumen
  • 1990:Wedding
  • 1991:Superstau
  • 1991: Wer hat Angst vor Rot, Gelb, Blau?
  • 1992: Andere Umstände
  • 1992:Alles Lüge
  • 1993:Nordkurve
  • 1993: Kahlschlag
  • 1994: Freundinnen
  • 1995: Angst
  • 1996: Absprung

Synchronisation

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Gastauftritte

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Diskografie

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  • Gesundes Volksempfinden –Gesundes Volksempfinden (LP, 1981)
  • Piet Klocke –o’lala (LP, 1982)
  • The Tanzdiele –Folgt den Führern! (LP, 1982)
  • The Tanzdiele –Musik Musik Musik (7″, 1982)
  • Die Tanzdiebe –Live (LP, 1982)
  • Carmen –Puppe aus Glas (LP, 1982)
  • Carmen –Es ist kalt (7″, 1982)
  • Piet Klocke –Sklaven der Liebe (LP, 1983)
  • Piet Klocke –Hua Hua Tschy Tschy (7″, 1983)
  • Piet Klocke –Sklaven der Liebe (7″, 1983)
  • Picture This –Bang! You Are Dead (EP, 1987)
  • Piet Klocke –Life Is A Sample (Die Leichte + die Schwere Welt) (CD, 1988)
  • Piet Klocke –Es ist nur Fußball (Maxi-CD, 1994)
  • Piet Klocke –HipHop für Angestellte (ein musikalischer Abschlußabend in der VHS) (CD, 1995)
  • Piet Klocke –Luder (MCD, 1997)
  • Piet Klocke –Das geht alles von Ihrer Zeit ab (CD, 1997)
  • Piet Klocke –Abenteuer im Dioptrinanzug (2xCD, 2000)
  • Piet Klocke –Puffy Egborn II oder Scheitern als Weg! (CD, 2006)

Auszeichnungen

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Weblinks

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Wikiquote: Piet Klocke – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Piet Klocke. prisma.de, abgerufen am 4. März 2025. 
  2. Anmerkungen: Diedeutsche SynchronkarteiPiet Klocke gibt 1948 und als Geburtsjahr Websiteprisma.de gibt Bremen als Geburtsort von Herr Klocke an.
  3. Vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, 58. Jg., Berlin u. a. 1981, S. 557.
  4. Vgl. Who’s Who in Literature: A Biographical Encyclopedia, Bd. 1, Wörthsee 1978, S. 332.
  5. Vgl. Kurzbiografie, in: Klocke, Irre bis wolkig, S. 89.
  6. Gregor Gysi & Piet Klocke - Teil 1. Abgerufen am 15. Dezember 2022 (deutsch). 
  7. Komiker Piet Klocke: "Wir können nur noch über Sex punkten". In:Der Spiegel. 27. Februar 2009,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 30. Dezember 2022]). 
  8. Vgl. Komponisten der Gegenwart im Deutschen-Komponisten-Interessenverband: Ein Handbuch, 5. Aufl., Berlin 1995, S. 663.
  9. Vgl. Dieter Bongartz: Kahlschlag: Das Drehbuch zum Film, Köln 1993, S. 148.
  10. Piet sucht nach Wahrheit - TV total. Abgerufen am 17. Dezember 2022 (deutsch). 
  11. Nachts ist’s kälter als draußen. Ein Interview mit dem Komödianten Piet Klocke. Die Achse des Guten, 28. Februar 2012, abgerufen am 9. Januar 2020 (zuerst erschienen imSchweizer Monat, Ausgabe 994, März 2012 (kostenpflichtiger Zugang)). 
  12. Essener Promis im Urlaub: Von Kanada über Kreta bis Kettwig. In: WAZ. 13. August 2017, abgerufen am 9. Januar 2020. 
  13. Gudrun Beicht, Karlheinz Fahlbusch: Lachen bis die Schwarte kracht. (PDF) In: Südkurier. 12. Mai 2009, abgerufen am 9. Januar 2020 (online auf bronnweiler-weiber.de). 
  14. Website ein Lächeln. einlaecheln.com, abgerufen am 1. März 2025. 
Personendaten
NAMEKlocke, Piet
ALTERNATIVNAMENKlocke, Peter (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Musiker, Kabarettist, Autor und Schauspieler
GEBURTSDATUM20. Dezember 1957
GEBURTSORTEssen
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