Dies ist ein als exzellent ausgezeichneter Artikel.
Verlinkung mit einem vorgelesenen Text des Seiteninhalts als Audio-Datei.

Philosophie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterPhilosophie (Begriffsklärung) aufgeführt.
RaffaelsSchule von Athen mit den idealisierten Darstellungen der Gründerväter der abendländischen Philosophie. Obwohl seit Platon vor allem eine Sache der schriftlichen Abhandlung, ist das angeregte Gespräch bis heute ein wichtiger Bestandteil des philosophischen Lebens.

In derPhilosophie (altgriechischφιλοσοφίαphilosophía,latinisiertphilosophia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, dieWelt und die menschlicheExistenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen.

Von anderen Wissenschaftsdisziplinen unterscheidet sich die Philosophie dadurch, dass sie sich oft nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmteMethodologie begrenzt, sondern durch die Art ihrer Fragestellungen und ihre besondere Herangehensweise an ihre vielfältigen Gegenstandsbereiche charakterisiert ist.

In diesem Artikel geht es um die westliche (auch: abendländische) Philosophie, die im 6. Jahrhundert v. Chr. imantiken Griechenland entstand. Nicht behandelt werden hier die mit der abendländischen Philosophie in einem mannigfaltigen Zusammenhang stehenden Traditionen derjüdischen und derislamischen Philosophie sowie die ursprünglich von ihr unabhängigen Traditionen derafrikanischen und deröstlichen Philosophie.

In derantiken Philosophie entfaltete sich das systematische und wissenschaftlich orientierteDenken. Im Laufe der Jahrhunderte differenzierten sich die unterschiedlichen Methoden und Disziplinen der Welterschließung und der Wissenschaften direkt oder mittelbar aus der Philosophie, zum Teil auch in Abgrenzung zu irrationalen oder religiösen Weltbildern oderMythen.

Kerngebiete der Philosophie sind dieLogik (als die Wissenschaft des folgerichtigen Denkens), dieEthik (als die Wissenschaft des rechten Handelns) und dieMetaphysik (als die Wissenschaft der ersten Gründe des Seins und derWirklichkeit). Weitere Grunddisziplinen sind dieErkenntnistheorie undWissenschaftstheorie, die sich mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns im Allgemeinen bzw. speziell mit den Erkenntnisweisen der unterschiedlichen Einzelwissenschaften beschäftigen.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Es gibt Probleme, die sich nicht oder nur unzureichend mit Hilfe der exakten Wissenschaften bearbeiten lassen: die Fragen etwa nach dem, was „gut“ und „böse“ ist, was „Gerechtigkeit“ bedeutet, ob es einen Gott gibt, ob der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt oder was der „Sinn des Lebens“ ist.

Eine weitere Klasse von Fragen kann ebenfalls nicht eigentlicher Gegenstand z. B. von Naturwissenschaften sein:

  • Die Biologie untersucht zwar die Welt des Lebendigen, sie kann aber nicht bestimmen, was das „Wesen“ des Lebendigen ausmacht, ob und wann lebende Organismen getötet werden dürfen oder welche Rechte und Pflichten das menschliche Leben beinhaltet.
  • Mit Hilfe von Physik und Mathematik können zwar Naturgesetze ausgedrückt werden, aber die Frage, ob dieNatur überhaupt gesetzmäßig aufgebaut ist, kann keine Naturwissenschaft beantworten.
  • DieRechtswissenschaften untersuchen und legen fest, wann etwas im Einklang mit den Gesetzen geschieht; was aber wünschenswerte Inhalte des Gesetzbuches sein sollten, dies übersteigt ihren Rahmen.
  • Allgemein erhebt sich nicht nur hinsichtlich jeder Einzelwissenschaft, sondern grundsätzlich die Frage, wie wir mit dem daraus gewonnenenWissen umgehen sollen.
  • Zudem gibt es Fragestellungen, welche die Grenzen des Denkens berühren, wie etwa die Frage, ob die in diesem Moment individuell erlebteWirklichkeit auch tatsächlich existiert.

In allen solchen Fällen versagen die Erklärungsmodelle der Einzelwissenschaften, es sindphilosophische Fragen.

Der griechische PhilosophPlaton (428/27–348/47 v. u. Z.) hegte deshalb Zweifel an dem Bild, das der Mensch von sich selbst und von der Welt entwickelte. In seinem berühmtenHöhlengleichnis[1] reflektierte er unter anderem die begrenzte Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit des gewöhnlichen Menschen. Dieser sitzt mit seinesgleichen nebeneinander aufgereiht in einer Höhle, alle in einer Weise gefesselt, dass sie nur starr geradeaus die Höhlenwand vor sich betrachten können. Licht gibt ein Feuer, das weit im Rücken der Menschen im entfernten Teil der Höhle brennt. Zwischen den Menschen und dem Feuer befindet sich – ebenfalls in ihrem Rücken – eine Mauer, hinter der verschiedene Gegenstände getragen und bewegt werden, welche die Mauer überragen und den auf ihre Höhlenwand fixierten Menschen als mobile Schatten erscheinen. Stimmen und Geräusche von dem Treiben hinter der Mauer würden den fixierten Beobachtern demzufolge ebenfalls als Hervorbringungen der Schatten vor ihren Augen gelten müssen. Mit diesem Szenario kontrastiert Platon die uns geläufige „wirkliche“ Welt im Sonnenlicht außerhalb der Höhle und macht durch diesen Kunstgriff begreiflich, warum Philosophen die Wahrheit, d. h. die Nähe zur Wirklichkeit menschlicher Wahrnehmung infrage stellen.

Die Philosophie behandelt zumeist Sachverhalte, die im Alltag zunächst einmal völlig selbstverständlich erscheinen: „Du sollst nicht töten“, „Demokratie ist die beste aller Staatsformen“, „Wahrheit ist, was nachprüfbar stimmt“, „Die Welt ist, was sich im Universum vorfindet“ oder „Die Gedanken sind frei“. Für manche Philosophen ist erst der Augenblick, in dem solche Überzeugungen, in dem das bisher fraglos Hingenommene fragwürdig wird, der Geburtsmoment der Philosophie. Menschen, denen nichts fragwürdig erscheint, werden demnach nie Philosophie betreiben. Auch das kindlicheStaunen wird oft als Beginn philosophischen Denkens angeführt:

„Das Staunen ist die Einstellung eines Mannes, der die Weisheit wahrhaft liebt, ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen.“

Platon:Theaitetos155 D

„Staunen veranlasste zuerst – wie noch heute – die Menschen zum Philosophieren.“

Aristoteles:Metaphysik I 2,982 b 12

Anders alsReligionen, religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen stützt sich die Philosophie bei der Bearbeitung der oben genannten „philosophischen“ Fragen allein auf die Vernunft, d. h. auf rationale Argumentation, die keine weiteren Voraussetzungen (wie z. B. den Glauben an eine bestimmte zugrundeliegende Lehre) erfordert.

Begriffsdefinition

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

„Philosophie“ lässt sich nichtallgemeingültig definieren, weil jeder, der philosophiert, eine eigene Sicht der Dinge entwickelt. Daher gibt es annähernd so viele mögliche Antworten auf die oben gestellte Frage wie Philosophen.Carl Friedrich von Weizsäcker hat einmal formuliert: „Philosophie ist die Wissenschaft, über die man nicht reden kann, ohne sie selbst zu betreiben.“[2] Daneben hat der Begriff auch viele weichere Konnotationen und kann dannWeltanschauung,Unternehmenskultur etc. bedeuten.[3]

Umso erstaunlicher ist die materialistische Fassung des Begriffes: „In ihrer wissenschaftlich begründeten Gestalt als dialektischer und historischer Materialismus ist Philosophie dieWissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Strukturgesetzen der Natur, der Gesellschaft und des Denkens (Erkennens) sowie der Stellung des Menschen in der Welt.“[4]

Zu den philosophischen Arbeitsfeldern gehört zunächst die Untersuchung von Methoden, Prinzipien und der Gültigkeit jeglicherErkenntnisgewinnung wie auch derArgumente undTheorien auf wissenschaftlicher Ebene. Philosophie kann in diesem Zusammenhang alsGrundlagenwissenschaft verstanden werden. Denn philosophisches Nachdenken und Infragestellen haben die Einzelwissenschaften stets befruchtet und in ihrer Entwicklung gefördert. Die Philosophie stellt Fragen von einer Art, die Spezialwissenschaften (bisher) nicht beantworten können, die durch Versuche, Berechnungen oder andere Forschungen mit den bisherigen Instrumenten nicht zu beantworten sind. Derartige Problemstellungen können aber das Forschen in eine neue Richtung lenken. So werden mitunter neuartigeForschungsfragen in den einzelnen Wissenschaften auf den Weg gebracht; Philosophie leistet folglich über das ureigene Feld hinaus einen Beitrag zurHypothesenbildung.

Weitergehende philosophische Bemühungen erstrecken sich auf eine systematische Ordnung menschlichenWissens zwecks Herstellung eines in sich schlüssigenWeltbilds unter Einbeziehung menschlicherWerte,Rechte undPflichten.

Sinn und Arten des Philosophierens

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mitBelegen (beispielsweiseEinzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst undgute Belege einfügst.
Weisheitsemblem (1635), Ausschnitt:SAPIENS DOMINABITUR ASTRIS. Der Text lautet frei übersetzt: „Wer wahre Weisheit erlangt, wird Herrscher über alle Gestirne sein.“

Viele Menschen betreiben Philosophie um ihrer selbst willen: um sich selbst und die Welt, in der sie leben, besser zu verstehen; um ihr Handeln, ihr Weltbild auf einegut begründete Basis zu stellen. Wer ernsthaft philosophiert, stellt kritische Fragen an die ihn umgebende Welt sowie an sich selbst, lässt sich im Idealfall nicht so leicht täuschen oder von anderen seelisch-geistig manipulieren, übt sich inWahrhaftigkeit und begeht nicht so leichtFehlschlüsse. Ein kritisches Potenzial der Philosophie liegt im Hinterfragen der gesellschaftlichen Verhältnisse ebenso wie in einer Relativierung der Ansprüche von Wissenschaften und Religionen. Hierbei beschränkt sich die Philosophie nicht auf die kritische Analyse, sondern sie liefert auch konstruktive Beiträge, beispielsweise durch dierationale Rekonstruktion und Präzisierung vorhandener Wissenssysteme oder die Formulierung von Ethiken. Ein selbstbestimmtes und vernunftbasiertes Leben auf der Grundlage eigenen Nachdenkens (sapere aude!) ist das Ziel vieler Philosophierender.

Bei dem aufindividuellen Nutzen gerichteten Philosophieren sind vor allem zwei Arten oder Ausrichtungen zu unterscheiden:

DasStreben nach Weltweisheit soll dem Verstand Orientierung und Sicherheit in allen lebenspraktischen Bezügen verschaffen und die Fähigkeit zu sinnvoller gedanklicher Einordnung alles Begegnenden begünstigen. Es soll gleichsam die Unerschütterlichkeit des eigenen Verstandes durch das Geschehen in der Welt bewirken, sodass der Intellekt jede Lebenssituation souverän zu verarbeiten vermag. Wem von seinen MitmenschenWeisheit zuerkannt wird, der vermittelt durch seine Reaktionen und Äußerungen den Eindruck, dass er über solche Souveränität verfügt.

Demgegenüber legt diePhilosophie als Lebensweise den Akzent auf die Umsetzung der Ergebnisse philosophischer Reflexion in die eigene Lebenspraxis. Auf die richtige Weise zu leben und den Lebensalltag zu gestalten, setzt hiernach ein in vertiefter Form eingeübtes und daraus sich entwickelndesrichtiges Denken voraus. Und umgekehrt ist es zur Beglaubigung des philosophischen Denkens nötig, dass es sich in derLebensweise erkennbar spiegelt.

Jean-Léon Gérôme:Diogenes (1860). Phantasiedarstellung, die auch die namensgebenden Hunde (altgriechischκύων) der Kyniker vorführt.

Sehr ausgeprägte Anwendungsformen einer philosophisch bestimmten Lebensweise hat es insbesondere in derAntike gegeben, vor allem in den Reihen derStoiker, derEpikureer und derKyniker. Für das Ideal der Übereinstimmung von Denken und Tun hat der KynikerDiogenes von Sinope durch seine von radikaler Enthaltsamkeit gekennzeichnete Lebensweise Anhängern wie Gegnern dieser Art philosophischer Ausrichtung ein oft zitiertes Beispiel gegeben. Die Einheit von Theorie und Praxis wird jedoch auch in der östlichen Philosophie betont.

Diogenes, der seinem philosophischen Denken Ausdruck verlieh, indem er dem weltlichen Treiben entsagte, zeugt auch davon, dass zum Philosophieren Ruhe undMuße gehören. (Noch das WortSchule geht auf das griechische Wort in der alten Bedeutung für „Muße“ [σχολή,scholḗ] zurück.)

Ein großer Gewinn des Philosophierens besteht in der Schulung des Denkens und des Argumentierens, denn sowohl in methodischer Hinsicht als auch beim sprachlichen Ausdruck werden im fachlichenDiskurs strenge Anforderungen an die Philosophierenden gestellt. Dasakademische Philosophieren unterscheidet sich vomalltäglichen Philosophieren nicht prinzipiell durch die Fragen, sondern eher durch den Rahmen – in der Regel dieUniversität – und durch bestimmte Formen der Aus- und Abgrenzung philosophischer Tätigkeit. Es gelten verschiedene Übereinkünfte über die Formen des Argumentierens und der wissenschaftlichenPublikation sowie die zugelasseneFachterminologie. Die Tätigkeiten des akademisch Philosophierenden umfassen dabei dieunten genannten Methoden.

Philosophisch gebildete Menschen unterscheiden sich von den übrigen nicht unbedingt darin, dass ihnen mehr (nützliches) Wissen zur Verfügung stünde. Ihnen steht allerdings in der Regel ein besserer Überblick über die Argumente zur Verfügung, die in einer philosophischen Debatte hinsichtlich eines bestimmten Diskussionsgegenstands bereits vorgebracht wurden. So kann es etwa hilfreich sein, bei einem aktuell diskutierten Problem (z. B.Euthanasie) danach zu fragen, welche Antwortmöglichkeiten die Philosophie in den letzten 2500 Jahren dazu angeboten hat und wie die Auseinandersetzungen um diese Vorschläge bisher verlaufen sind. Neben dieser historischen Kenntnis sollte ein ausgebildeter Philosoph eher in der Lage sein, die prinzipiell vertretbaren Positionen zu unterscheiden, deren Folgen vorauszusehen sowie Probleme und Widersprüche zu erkennen.

Weitere Anwendungen und Aufgaben der Philosophie bestehen darin,

  • die grundlegenden Begriffe, Fragen, Thesen und Positionen, welche die einzelnen Wissenschaften verwenden, zu thematisieren. So fragt die Philosophie etwa, was den Begriff der „Würde“ ausmacht, wenn er in Diskussionen derRechtswissenschaften oder derSoziologie verwendet wird.
  • die unausgesprochenen Begriffe, Fragen,Thesen und Positionen herauszuarbeiten, die anderen Wissenschaften zugrunde liegen. So fragt etwa die Ethik: „Was ist Gerechtigkeit?“ und untersucht dabei auch Begriff, Grundlagen und Bedingungen der Rechtswissenschaften überhaupt.
  • die Fragen nach Denkmustern bzw. Denkgewohnheiten vergangener Zeiten zu beantworten, auf die die überliefertenArtefakte im Museum keine Antworten zu geben vermögen.

Methoden

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Methoden der Philosophie umfassen verschiedene geistige Bemühungen. „Geistige Bemühungen“ kann dabei das Nachspüren von Denkrichtungen, Denktraditionen und Denkschulen meinen. Um dasDenken geht es beim Philosophieren immer. Denken kannNach-Denken sein,Analysieren oderSystematisieren.Intuitive Erkenntnisse,Glaubenswahrheiten und rationale Argumente werden auf der Grundlage der Lebenswirklichkeit des philosophierenden Menschen mithilfe der Mittel desvernünftigen,rationalen undkritischen Denkens geprüft.

Zudem vermag die philosophische Geisteshaltung in einemmethodischen Zweifel radikal alles infrage zu stellen – sogar die Philosophie selbst. Dabei beginnt die Philosophie mit jedem Philosophierenden gleichsam wieder bei null. Es gehört zur Haltung eines Philosophierenden, auch scheinbar grundlegende oder alltägliche Gewissheiten infrage stellen zu können. Menschen, denen sich die Lebenswirklichkeit nicht auch als Frage oder Problem aufdrängt, erscheint solch fundamentaler Zweifel nicht selten befremdlich. Über lange Zeiträume gesehen stellt die Philosophie in zentralen Bereichen immer wieder dieselben Grundfragen, deren Antwortmöglichkeiten sich prinzipiell ähneln (Philosophia perennis). Aufgrund der historischen und sozialen Veränderungen der Lebensumstände undWeltanschauungen werden jeweils neue Formulierungen für die Antworten auf dieGrundfragen des Menschen notwendig. Anders als in den einzelnen Wissenschaften häufen weder die Philosophie noch die einzelnen Philosophierenden Wissen an oder verfügen über definitive und allgemein anerkannte Ergebnisse („Skandal der Philosophie“). Sie sammeln historische Antworten, reflektieren diese und können dadurch zeitgebundene Blickwinkelverengungen, wie sie in manchen Spezialwissenschaften anzutreffen sind, vermeiden. Insofern kann der philosophische Diskurs als ein in sich nicht abschließbarer Prozess betrachtet werden, als ein kontroverses Gespräch über die Jahrhunderte hinweg.

Grundsätzlich lassen sich zwei Ansätze bzw. Bereiche des heutigen „professionellen“ Philosophierens unterscheiden: diehistorische und diesystematische Vorgehensweise:

  • Historisch arbeiten Philosophen dann, wenn sie versuchen, die Positionen und Thesen von Denkern wie z. B.Platon,Thomas von Aquin oderImmanuel Kant zu rekonstruieren und zuinterpretieren. Auch die Herausarbeitung bestimmter philosophischer Strömungen oder Auseinandersetzungen in der Geschichte gehört hierzu, ebenso das Verfolgen der Geschichte von Begriffen und Ideen.
  • Systematisch gehen Philosophen vor, wenn sie versuchen, zu einem bestimmten Problemfeld Standpunkte auszuarbeiten und zu verteidigen, Fragen innerhalb der verschiedenen philosophischen Disziplinen zu beantworten oder die offenen bzw. unausgesprochenen Voraussetzungen einer bestimmten Frage oder Behauptung zu analysieren; oder wenn sie sich darum bemühen, die in bestimmten Fragen, Thesen oder Positionen verwendetenBegriffe zu klären. Lautet die Frage etwa: „Hat der Mensch einenfreien Willen?“, so müssen für eine Antwort zunächst die Begriffe „Willen“, „Freiheit“ und „Mensch“ – vielleicht sogar die Bedeutung von „haben“ – einer genauen Bedeutungsanalyse unterzogen werden.

Die historischen und die systematischen Herangehensweisen bzw. Bereiche sind dabei prinzipiell durch das jeweilige Ziel der philosophischen Untersuchungen voneinander abgrenzbar. Viele Philosophen arbeiten allerdings sowohl historisch als auch systematisch. Beide Ansätze ergänzen einander insofern, als einerseits die Schriften herausragenderphilosophischer Autoren auch für aktuelle systematische Fragen hilfreiche Überlegungen enthalten und andererseits systematische Ausarbeitungen oft Positionen der Klassiker präzisieren helfen. Außerdem können aktuelle Fragen in vielen Fällen nur dann präzise gestellt und beantwortet werden, wenn der historische Hintergrund für ihr Aufkommen und die seitdem für die Behandlung des Problems entwickelten Begrifflichkeiten und Lösungsvorschläge bekannt sind und verstanden werden.

Begriffsgeschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Begriff „Philosophie“ (bis ins 19. Jahrhundert im Deutschen auch gelegentlichFilosofie geschrieben[5]), zusammengesetzt aus griechischφίλος (phílos) „Freund“ undσοφία (sophía) „Weisheit“, bedeutet wörtlich „Liebe zurWeisheit“ bzw. einfach „zumWissen“ – dennsophía bezeichnete ursprünglich jede Fertigkeit oder Sachkunde, auch handwerkliche und technische. Das Verbphilosophieren taucht erstmals beim griechischen HistorikerHerodot (484–425 v. Chr.) auf (I,30,2), wo es zur Beschreibung des Wissensdurstes des Athener StaatsmannesSolon (ca. 640–559 v. Chr.) dient. DassHeraklit schon den Begriffphilósophos verwendete,[6] ist nicht anzunehmen. In der Antike pflegte man die Einführung des BegriffsPhilosophiePythagoras von Samos zuzuschreiben. Der PlatonikerHerakleides Pontikos überlieferte eine Erzählung, wonach Pythagoras gesagt haben soll, nur ein Gott besitze wahresophía, der Mensch könne nur nach ihr streben. Hier ist mitsophia bereitsmetaphysisches Wissen gemeint. Die Glaubwürdigkeit dieses – nur indirekt und fragmentarisch überlieferten – Berichts des Herakleides ist in der Forschung umstritten. Erst bei Platon tauchen die BegriffePhilosoph undphilosophieren eindeutig in diesem von Herakleides gemeinten Sinne auf, insbesondere in PlatonsDialogPhaidros,[7] wo festgestellt wird, dass dasStreben nach Weisheit (das Philosophieren) undBesitz der Weisheit sich ausschließen und letzterer nurGott zukomme.

Philosophie wurde im Laufe ihrer Geschichte als Streben nach dem Guten, Wahren und Schönen (Platon) oder nach Weisheit, Wahrheit und Erkenntnis (Hobbes,Locke,Berkeley) definiert. Sie forsche nach den obersten Prinzipien (Aristoteles) und ziele auf den Erwerb wahren Wissens (Platon). Sie ringe um die Erkenntnis aller Dinge, auch der unsichtbaren (Paracelsus), sei Wissenschaft aller Möglichkeit (Wolff) und vom Absoluten (Fichte,Schelling,Hegel). Sie ordne und verbinde alle Wissenschaft (Kant,Mach,Wundt), stelle die „Wissenschaft aller Wissenschaften“ dar (Fechner). Die Analyse, Bearbeitung und exakte Bestimmung von Begriffen stehe in ihrem Mittelpunkt (Sokrates, Kant,Herbart). Philosophie sei jedoch zugleich auch die Kunst, sterben zu lernen (Platon), seinormative Wertlehre (Windelband), das vernunftgemäße Streben nach Glückseligkeit (Epikur,Shaftesbury) bzw. das Streben nach Tugend und Tüchtigkeit (Aristoteles,Stoa).

Aus europäischer Sicht verbindet sich der Begriff Philosophie mit den Ursprüngen im antiken Griechenland. Die gleichfalls jahrtausendealten asiatischen Denktraditionen (östliche Philosophie) werden oftmals übersehen oder unterschätzt. Auch religiöseWeltanschauungen gehören zur Philosophie, insoweit ihre Vertreter nichttheologisch, sondern philosophisch argumentieren.

Wissenschaftsgeschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Selbstverständnis der Philosophie als Wissenschaft hat sich im Laufe ihrer Geschichte immer wieder gewandelt. Die ersten griechischen Philosophen bis etwa zur Zeit von Sokrates und Platon verstanden ihre Tätigkeit als vernunftgelenktes Erkenntnisstreben im Unterschied zum bloßen Übernehmen einesmythischen Weltbilds und religiöser Traditionen. Einerseits emanzipierte sich so das Denken vom Mythos, andererseits wurden die Mythen in der Regel nicht grundsätzlich verworfen. Die Philosophen bedienten sich ihrer gern und nutzten dichterische Ausdrucksmittel, um ihre Lehren zu verbreiten.

Während Sokrates und seine Schüler das Erkenntnisstreben als Selbstzweck betrachteten, boten dieSophisten ihren Unterricht gegen Entgelt an. Für manche Sophisten ging es dabei vor allem um die Kunst, in einer Debatte mitrhetorischen Mitteln und logischen Kunstgriffen einen Gegner zu besiegen. Ihr Ziel war es, notfalls auch mit Tricks (Sophismen), „die schwächere Seite zur stärkeren zu machen“ (vgl.Eristik).

„Die Philosophie thront inmitten der Sieben Freien Künste“ – Darstellung aus demHortus Deliciarum derHerrad von Landsberg (um 1180)

Nachdem sich dasChristentum in derSpätantike durchgesetzt hatte, war Philosophie für viele Jahrhunderte nur noch auf der Basis des damaligen religiösen Weltbilds möglich; sie durfte nicht mit den Grundannahmen derchristlichen Theologie in Konflikt geraten. Eine analoge Begrenzung bestand auch im Islam und im Judentum. In Westeuropa dominierte daher lange Zeit das Bild der Philosophie als einer „Magd derTheologie“ (ancilla theologiae), also einer Hilfswissenschaft, welche die göttlichen Offenbarungen mit rationalen Argumenten stützen sollte.

An den im Mittelalter neu entstehendenUniversitäten wurde die Philosophie zu einem grundlegenden („propädeutischen“) Lehrfach. Der Kern des Studiums war durch die sogenanntenArtes liberales bestimmt, zu denen „Grammatik“, „Dialektik“, „Rhetorik“ sowie „Geometrie“, „Arithmetik“, „Astronomie“ und „Musik“ gehörten. Ein erster Abschluss in diesemstudium generale an der so genannten Artistenfakultät war notwendig, um die „höheren“ Studien in Medizin, Recht und Theologie aufnehmen zu können. (Aus dieser Tradition stammen noch heute die Bezeichnungen der akademischen Grade desB.A.,M.A.,Ph.D. bzw.Dr. phil.)

In Westeuropa führte im 13. Jahrhundert die verstärkte Auseinandersetzung mit der Philosophie des Aristoteles zu höherer Eigenständigkeit der Philosophie, welche die Grenzen derartes-Disziplinen überschritt. Zahlreiche Philosophen und Theologen wieAlbert der Große undThomas von Aquin versuchten, Anschluss an die Aristotelesrezeption des Ostens zu halten und die aristotelische Philosophie mit den Lehren der katholischen Kirche zu einer in sich geschlossenen Gesamtdeutung der Wirklichkeit zusammenzuführen. Eine solche Synthese legte etwa Thomas in derSumma theologica vor. Unabhängig davon kam es schon seit dem 12. Jahrhundert zu einer neuen Hochschätzung des Erfahrungswissens, die eine Voraussetzung für die Entstehung des neuzeitlichen naturwissenschaftlichen Denkens und der experimentellen Vorgehensweise bildete.

Seit derRenaissance überschritt die Philosophie zunehmend die Grenzen, welche die Theologie ihr gesetzt hatte. Die Philosophen scheuten sich nicht mehr, Ansichten zu vertreten, die mit kirchlichen Lehren oder sogar mit dem Christentum unvereinbar waren. Seit den Zeiten desRenaissance-Humanismus und derAufklärung setzte sich die Philosophie bis in die Gegenwart hinein kritisch mit der Religion auseinander, grenzte sich von ihr ab und betrachtete sich ihr oft als überlegen. Es gab aber auch stets zahlreiche Philosophen, die großen Wert darauf legten, dass ihre Positionen mit ihren religiösen Überzeugungen in vollem Einklang stehen.

Vor allem in bestimmten Phasen der Neuzeit wurde die Philosophie als eine allenEinzelwissenschaften übergeordneteUniversalwissenschaft begriffen, die, um dieWirklichkeit als Ganzes zu erfassen und zu den letzten Ursachen und Prinzipien vorzudringen, ewig gültige, allgemeineWahrheiten aufdeckt und zugänglich macht (Philosophia perennis). Das heißt,die Chance, dass Philosophie untergeht, ist von allen Fächern wohl am geringsten. Wenn man nur Philosophie betreibt, braucht man sich auf nichts weiter spezialisieren, denn Philosophie ist dasjenige Fach, das alle Grundlagen benutzen kann (Heißler).[8]

Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein blieb die Philosophie eine der klassischen vierFakultäten. Weiterhin war eine grundlegende Ausbildung in Philosophie erforderlich, bevor sich die Studenten z. B. naturwissenschaftlichen Fragen und Forschungen zuwenden durften. An einigen traditionsbewussten Universitäten ist ein „Philosophicum“ im Grundstudium bis heute für alle Studenten Pflicht.

Im 19. Jahrhundert begann eine zunehmende Verselbstständigung zunächst der Naturwissenschaften und später auch derphilologischen und dergesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Die philosophischenLehrstühle gerieten in der Folge in ihrer inhaltlichen Ausrichtung zunehmend unter den Spezialisierungsdruck der sich verselbständigenden Fachwissenschaften. In der Moderne verblieb der Philosophie zeitweise nur die Aufgabe der Reflexion der Fachwissenschaften und die Diskussion über deren Voraussetzungen.

Die moderne Fachwissenschaft Philosophie zieht ihre Rechtfertigung aus dem Anspruch, philosophische Methoden könnten auch für andere Wissens- und Praxisgebiete hilfreich sein. Darüber hinaus betrachten die Philosophen die Erörterung ethischer Themen und Grundsatzfragen als ihr ureigenes Gebiet. Die Universitäten sind in ihrem Selbstverständnis gegenwärtig durch die Vermittlung der traditionellen philosophischen Disziplinen Logik, Ethik, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie und Philosophiegeschichte im Rahmen der Lehrerausbildung geprägt. So findet der Diskurs der Philosophie an den Universitäten häufig abgetrennt nicht nur von der Religion, sondern auch von den Sozialwissenschaften, von Literatur und Kunst weitgehend als theoretische Philosophie mit einer starken Betonung von Wissenschaftstheorie, Sprachanalyse und Logik statt. Dennoch gibt es auch in der „Fachwissenschaft Philosophie“ immer wieder Impulse, an öffentlichen Debatten der Gegenwart teilzunehmen und Stellung zu beziehen, z. B. zu ethischen Fragen der Verwendung von Technik, zur Ökologie, zur Genetik, (seit der Antike auch) zu medizinischen Problemen[9] (Medizinphilosophie,Medizinethik) oder zu solchen der interkulturellen Philosophie.

Neben der universitären Philosophie gab es jedoch auch immer eigenständige Denker außerhalb der Institutionen. Seitdem dieAufklärerVoltaire,Rousseau undDiderot (als Impulsgeber derEnzyklopädie mit dem Ziel der Aufklärung durch Wissen) in Frankreichphilosophes genannt wurden, verstand man darunter in der Tradition von Montaigne allgemein auch gelehrte Schriftsteller, die sich über populäre, also über Themen von allgemeinem öffentlichen Interesse äußerten; so auch Universalgelehrte wieGoethe undSchiller. Denkern des 18. und 19. Jahrhunderts wieAdam Smith,Abraham Lincoln,Jean Paul,Friedrich Nietzsche,Émile Zola,Lew Tolstoi,Karl Marx,Sigmund Freud oderSøren Kierkegaard war gemeinsam, dass sie allesamt nicht an eine Universität angebunden waren und keine akademische Schulphilosophie betrieben. Dennoch gingen von ihnen in der Öffentlichkeit viel beachtete philosophische Impulse aus und sie reflektierten die Philosophiegeschichte eigenständig – vergleichbar mit in der Gegenwart viel gelesenen Denkern wiePaul Watzlawick,Umberto Eco oderPeter Sloterdijk. Eine recht junge Entwicklung ist die Einrichtung vonPhilosophischen Praxen, die eine Alternative zu anderen gesellschaftlichen Beratungs- und Orientierungsmöglichkeiten anbieten wollen.

Im Mai 1988 kam es im Zuge derPerestroika zu einer Wiederbelebung der philosophischen und wissenschaftlichen Tradition. Es wurde eine Bibliothek mit etwa vierzig Bänden, darunter Werke von Denkern des neunzehnten Jahrhunderts, die in der Sowjetunion nicht mehr publiziert worden waren, und Texte von Intellektuellen, die das Land auf demPhilosophenschiff hatten verlassen müssen, zusammengestellt.[10]

Disziplinen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Übersicht über die Disziplinen der Philosophie nach einer üblichen Einteilung

Allgemein

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die heutige Philosophie gliedert sich in systematische Sachdisziplinen und diePhilosophiegeschichte. Erstere lassen sich im Wesentlichen der theoretischen oder praktischen Richtung zuordnen (s. u.). Berührungspunkte zwischen systematischem Philosophieren und Philosophiegeschichte finden sich etwa in derSystematologie.Systematische Philosophie im strengen Sinne erhebt den Anspruch, „die Totalität der in irgend einem Zeitpunkt erreichten Erkenntnisse als ein Ganzes darzustellen, dessen Teile durchgängig in logischen Verhältnissen verknüpft sind“.[11]

Auch wenn sich der Bereich, den die Philosophie insgesamt umfasst, in gewissem Sinne nicht eingrenzen lässt (da sie „alles“ behandelt), gibt es doch bestimmteDomänen, in denen sie hauptsächlich tätig ist. Der PhilosophImmanuel Kant hat diese in den folgenden Fragen zusammengefasst:[12]

  1. Was kann ich wissen?
  2. Was soll ich tun?
  3. Was darf ich hoffen?
  4. Was ist der Mensch?

Etwas weniger allgemein gestellt können diese Fragen ungefähr so lauten:

  1. Wie können wir zu Erkenntnis gelangen und wie sind diese Erkenntnisse einzuschätzen? (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Logik)
  2. Wie sollen wir handeln? (Ethik)
  3. Was ist die Welt? Warum gibt es überhaupt etwas und „nicht vielmehr nichts“?[13] Gibt es einen Gott oder was sollte man sich unter dem Begriff „Gott“ überhaupt vorstellen? Steuert die Geschichte auf ein Ziel zu und wenn ja, auf welches? (Metaphysik, Religions- und Geschichtsphilosophie)
  4. Was sind wir für Wesen? In welchem Verhältnis stehen wir zu der Welt, die wir vorfinden? (Philosophische Anthropologie, Kultur- und Sozialphilosophie,Philosophische Ästhetik)

Abgrenzung theoretische und praktische Philosophie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Unterscheidung zwischenpraktischer undtheoretischer Philosophie geht aufAristoteles zurück. Für ihn richtete sich die theoretische Philosophie auf zweckfreie Erkenntnis notwendiger Gründe, die praktische Philosophie dagegen auf das optionale, zweckgebundene praktische und politischeHandeln des Menschen. Ab dem 17. Jahrhundert wurde diese Unterscheidung wieder aufgegriffen und – vor allem in der Schulphilosophie desChristian Wolff – terminologisch fixiert. Vor dem Hintergrund der Forderung nach Wissenschaftlichkeit verkehrte sich jedoch der Sinn dieser Unterscheidung: Theoretische und praktische Philosophie sollten beide gleichermaßen wissenschaftlich werden.

Nach einer vielfach aufgenommenen UnterscheidungImmanuel Kants handelt die praktische Philosophie von dem, wassein soll, während die theoretische Philosophie sich mit dem beschäftigt, wasist. Einige interdisziplinäre Gebiete derPhilosophie der Gegenwart widersetzen sich teilweise dieser Zweiteilung, siehe etwa die Kritik vonJürgen Habermas anEdmund Husserl und die Kontroverse derWerturteilsfreiheit.[14]

Klassischerweise werden der theoretischen Philosophie Logik, Metaphysik und Ontologie, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, aber auchmathematische undNaturphilosophie zugerechnet. Vor allem die ersten drei beanspruchen Priorität als oberste philosophische Grundlagendisziplin. Zur praktischen Philosophie werden Ethik, Rechtsphilosophie, politische Philosophie,Handlungstheorie,Wirtschaftsphilosophie undSozialphilosophie gezählt.

Theoretische Philosophie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Logik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Logik

Die Logik beschäftigt sich nicht mit konkreten Inhalten, sondern mit den Gesetzmäßigkeiten der Folgerichtigkeit. Sie fragt, auf Grundlage welcher Regeln aus bestimmtenVoraussetzungen („Prämissen“) bestimmteSchlussfolgerungen („Konklusionen“) gezogen oder nicht gezogen werden können (vgl.Fehlschlüsse). Insofern thematisiert sie die Grundlage aller aufArgumenten basierenden Arten von Wissenschaft.

In früheren Zeiten wurde der Ausdruck „Logik“ in weiterer Bedeutung verwendet als heute. Typisch ist das Beispiel der Logik derStoa. Diese umfasste auch den Bereich, der heute Erkenntnistheorie genannt wird, sprachphilosophische Probleme sowie dieRhetorik. Ganz ähnlich gilt dies noch für viele Logikbücher bis ins frühe 20. Jahrhundert.

In der modernen Philosophie bezeichnet Logik als Wissenschaft des korrekten Folgerns nur noch dieformale Logik. Diese überschneidet sich mit Gebieten ausMathematik undInformatik. DieLogizisten meinen sogar, die gesamte Mathematik sei, abgesehen von Axiomfindung, nurlogisches Ableiten bzw.Folgern. Inwieweit sich Logik auch auf andere Gebiete ausdehnt (z. B.Argumentationstheorie,Sprechakttheorie), ist hingegen umstritten.

Zu den wichtigstenLogikern der Philosophiegeschichte zählenAristoteles,Chrysipp,Johannes Buridanus,Gottlob Frege,Charles Sanders Peirce,Bertrand Russell mitAlfred N. Whitehead,Kurt Gödel undAlfred Tarski.

Erkenntnistheorie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Erkenntnistheorie
Figürlich dargestelltes System der Kenntnisse des Menschen (deutsche Übersetzung des „Stammbaums menschlichen Wissens“ zu Beginn von Band 1 derEncyclopédie vonD’Alembert undDiderot (1751))

Die Erkenntnistheorie fragt nach der Möglichkeit, Wissen zu erlangen und zu sichern.Umfang des Wissens,Natur des Wissens,Arten des Wissens,Quellen des Wissens undStruktur des Wissens werden untersucht, ebenso die Problematik derWahrheit oderFalschheit vonTheorien. DieWahrnehmung derWirklichkeit stellt sie genauso auf den Prüfstand wie den Einfluss von Sprache und Denken auf den Erkenntnisvorgang. Außerdem versucht sie, die Grenzen derErkenntnis abzustecken und zu definieren, was prinzipiell als „wissenschaftlich“ bezeichnet werden kann. DieseErkenntniskritik stellt seit Immanuel Kant für viele Philosophen den fundamentalen Kern der Erkenntnistheorie dar.

WichtigeErkenntnistheoretiker waren u. a.Platon,Aristoteles,René Descartes,John Locke,David Hume,Immanuel Kant,Auguste Comte,Edmund Husserl undLudwig Wittgenstein.

Wissenschaftstheorie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Wissenschaftstheorie

Die Wissenschaftstheorie ist eng verbunden mit der Erkenntnistheorie und analysiert bzw. postuliert die Voraussetzungen, Methoden und Ziele vonWissenschaft. Sie legt vor allem die Kriterien für die Begriffe „Wissenschaft“ und „wissenschaftlich“ fest und versucht sie damit vonPara- undPseudowissenschaften abzugrenzen. Dazu haben sich heute mehrere grundlegende, nicht durch die Einzelwissenschaften selbst zu rechtfertigende methodische Vorgaben herausgebildet. Beispielsweise sind so die Notwendigkeit der Wiederholbarkeit vonExperimenten, das Ökonomieprinzip („Ockhams Rasiermesser“) und das Prinzip derFalsifizierbarkeit als Voraussetzung für sinnvolle wissenschaftliche Aussagen Bestandteile dieser Wissenschaftsmodelle.

Weiterhin beschäftigt sich die Wissenschaftstheorie mit dem Verhältnis zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Konzepten von Wahrheit bzw. Wirklichkeit. Auch die mögliche Einteilung und Ordnung des menschlichen Wissens in Gebiete undihre Hierarchisierung sowie die Untersuchungen der Prinzipien des wissenschaftlichen Fortschreitens (vgl.Paradigmenwechsel) gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

WichtigeVertreter der Wissenschaftstheorie sind z. B. Aristoteles,Francis Bacon,Rudolf Carnap,Karl Popper,Thomas Kuhn,Paul Feyerabend undHilary Putnam.

Metaphysik und Ontologie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Metaphysik
Hauptartikel:Ontologie

Die Metaphysik bildet fast seit jeher den Kern der Philosophie. Sie versucht, die gesamte Wirklichkeit, wie sie uns erscheint, in einen sinnvollen Zusammenhang – oft auch in ein universelles System – zu bringen. Sie untersucht die Fundamente und allgemeinen Strukturen der Welt. Des Weiteren stellt sie die „letzten Fragen“ nach dem Sinn undZweck allenSeins.

Traditionell wird die Metaphysik in einen generellen und einen speziellen Zweig geteilt. Die generelle Metaphysik ist dieOntologie, welche in der Tradition des Aristoteles die Frage nach den Grundstrukturen alles Seienden und dem Sein stellt. Ihr Gegenstandsbereich ist uneingeschränkt. Philosophiegeschichtlich ist die Metaphysik vor allem durch drei Grundfragen geprägt:

  1. Gibt es Arten von Dingen, die für die Existenz anderer Arten grundlegend sind? (Aristoteles’ „Kategorien“)
  2. Gibt es eine erste/letzte Ursache, von deren Existenz die Existenz von allem anderen abhängt? (Aristoteles)
  3. Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts? (nachGottfried Wilhelm Leibniz,[15] vonMartin Heidegger zur Grundfrage erklärt[16])

Die spezielle Metaphysik teilt sich in drei Disziplinen auf, die folgende Fragen stellen:

  1. nach derExistenz Gottes und seinen möglichen Eigenschaften (rationale bzw.natürliche Theologie);
  2. nach der Möglichkeit einer unsterblichen Seele und eines freien Willens sowie nachUnterschieden zwischen Geist und Materie (rationalePsychologie);
  3. nach der Ursache, Verfasstheit und dem Zweck des Universums (rationaleKosmologie).

Diese Fragen können und wollen dieNaturwissenschaften mit ihrem Instrumentarium aus prinzipiellen Gründen nicht mehr behandeln, da die Gegenstände der Metaphysik prinzipiell jeder (sinnlichen) menschlichen Erfahrungsmöglichkeit entzogen sind. Wird die Existenzempirisch nicht untersuchbarer Bereiche der Wirklichkeit bestritten oder für nicht relevant erklärt, so erübrigen sich die Fragen der Metaphysik. Die traditionelle Metaphysik wurde auf zwei verschiedene Weisen kritisiert. Während derPositivismus und Vertreter analytischer Philosophie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tendenziell auf eine Abschaffung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache drängten, versuchte beispielsweiseMartin Heidegger, in einer Überwindung der Metaphysikgeschichte und in einer radikalen Wende der Fragestellung auf die Analyse des menschlichenDaseins einen Neuansatz für eine alternative Metaphysik zu schaffen (Fundamentalontologie,Existenzphilosophie). Mittlerweile finden traditionelle metaphysische, insbesondere ontologische Fragen und Probleme wieder breitere Beachtung in der philosophischen Diskussion, auch in viel debattierten Disziplinen wie derPhilosophie des Geistes.

Wichtige Metaphysiker waren u. a.Platon,Aristoteles,Thomas von Aquin,René Descartes,Gottfried Wilhelm Leibniz sowie die Vertreter desDeutschen Idealismus und derNeuscholastik.

Sprachphilosophie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Sprachphilosophie

Die Sprachphilosophie untersucht die Beziehung zwischenSprache, Denken und Wirklichkeit.[17] Die Analyse von Sprache, z. B. mittels der genauen Zerlegung vonBegriffen, ist in der Philosophie von jeher betrieben worden. Von Anfang an war damit die überragende Bedeutung der Sprache für kommunikative Prozesse, Wahrheitsfindung, Erkenntnismöglichkeiten und die Beschreibung und Wahrnehmung der Welt ein zentrales Thema der Philosophie.

So wurde beispielsweise bereits in der Antike die Frage erörtert, ob einem Ding eine bestimmte Bezeichnung „von Natur aus“ oder nur durch willkürliche Festlegung durch den Menschen zukomme. Auch das sich hieran anschließende wichtige Thema der mittelalterlichen Philosophie – derUniversalienstreit – kann teilweise als ein Problem dieses Bereichs begriffen werden.

Die moderne Sprachphilosophie, welche im 20. Jahrhundert die so genannte „Linguistische Wende“ (linguistic turn) auslöste, befasst sich u. a. mit der Abhängigkeit der Wirklichkeitserfassung von den individuellen sprachlichen Möglichkeiten (vgl.Sapir-Whorf-Hypothese), mit der Herstellung von Wahrheit, Erkenntnis und Wissen durch Kommunikation (vgl.Sprachspiel), wie man mit Hilfe sprachlicher Äußerungen Handlungen vollzieht (John Langshaw Austin: „How to do things with words“, vgl.Pragmatik), dem verzerrenden Einfluss der Sprache auf die Realität (z. B. in derfeministischen Linguistik) sowie mit der Frage, was „Bedeutung“ ist.

Zu den wichtigstenSprachphilosophen zählenGottlob Frege,Charles S. Peirce,George Edward Moore,Bertrand Russell,W.v.O. Quine,Saul Kripke undLudwig Wittgenstein. Wichtige Beiträge haben auch die SchülerFerdinand de Saussures (Strukturalismus), Martin Heidegger (Etymologie undNeologismen),Michel Foucault (Diskursanalyse) undJacques Derrida (Poststrukturalismus) geliefert.

Praktische Philosophie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Praktische Philosophie bezeichnet gemäß deraristotelischen Tradition denjenigen Teilbereich der Philosophie, der sich aus den DisziplinenEthik,Rechtsphilosophie,Staatsphilosophie,Politische Philosophie und den Grundlagen derÖkonomie (siehe auchWirtschaftsphilosophie) zusammensetzt. Praktische Philosophie ist auf die philosophische Erforschung der menschlichenPraxis gerichtet.

Aristoteles hatte dertheoretischen Philosophie, die sich auf zweckfreie Erkenntnis notwendiger Gründe richtet, die praktische Philosophie (Ethik, Ökonomie und Politik) gegenübergestellt, die sich auf das zweckgebundene praktische und politischeHandeln des Menschen im Bereich dessen bezieht, was sich auch anders verhalten kann. Vor dem Hintergrund der Forderung nach Wissenschaftlichkeit relativierte sich jedoch der Sinn dieser Unterscheidung: Theoretische und praktische Philosophie sollten beide gleichermaßen wissenschaftlich werden. Mitte des 19. Jahrhunderts begannen sich die einzelnen Teildisziplinen der praktischen Philosophie zu spezialisieren und allmählich als Einzeldisziplinen herauszubilden.

Ethik und Metaethik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Ethik

Die philosophische Ethik befasst sich mit Antworten auf dieKantsche Frage „Was sollen wir tun?“. Sie erstellt Kriterien für die Beurteilung vonHandlungen und bewertet diese hinsichtlich ihrerMotive undKonsequenzen. Dabei unterscheidet sie sich von derMoral, die bestimmte Handlungen traditionell oder konventionell vorschreibt, obgleich das Ziel dernormativen Ethik in der Begründung von allgemeingültigen Normen und Werten gesehen werden kann.

Dieses Ziel gilt vielen Philosophen als gescheitert, da es gemäß derdeontischen Logik als auch aufgrund vonHumes Gesetz unmöglich ist, Normen aus nichtnormativen Sätzen zu deduzieren, d. h. bestimmte Werte, Normen oder Präferenzen müssen immer schon vorausgesetzt werden, damit weitere Normen abgeleitet werden können. Rationale Ethik bestünde daher nur in der Prüfung, ob bestimmte Normen mit übergeordneten Zielen logisch vereinbar sind oder nicht. Bei einer voraussetzungslosen Philosophie hingegen wären ethische Maßstäbe für grundsätzliche Zweckorientierungen logisch nicht zu gewinnen.

Andere Philosophen versuchen trotzdem, in verschiedenen, einander widersprechenden Konzepten, eine absolute Begründung von Normen zu finden. Am bekanntesten in Deutschland ist dietranszendentalpragmatische, absolute Normenbegründung derDiskursethik nach Apel, der zufolge jeder Zweifler bereits Teilnehmer an einem Diskurs ist und daher ethische Diskursregeln anerkannt habe.

Praktische Philosophen versuchen auch oft, eine oberste Regel oder ein allgemeines Kriterium für moralisches Handeln zu finden. Dabei ist dieGoldene Regel wenig populär, da sie gleiche Wünsche aller Beteiligten voraussetzt. DemUtilitarismus zufolge ist das oberste Moralprinzip, das größte Glück der größten Zahl anzustreben. Verbreitet ist auch Kantskategorischer Imperativ:

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“

Immanuel Kant:Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Akademie-Ausgabe Kant Werke IV, S. 421 bzw. S. 429, 10–12

Diedeskriptive Ethik hingegen beschäftigt sich mit den verschiedenen vorhandenen Moralvorstellungen und versucht diese genau zu fassen und zu beschreiben, sie ist eher Teil der empirischen Humanwissenschaften als der Philosophie.

Basis der allgemeinen Ethik ist dieMetaethik, die das Sprechen über Ethik und ethische Begriffe („gut“, „böse“, „Handlung“) sowie normenlogische Folgerungen analysiert.

Die Ethik gehört zu den wenigen Disziplinen der Philosophie, die bisher nur in geringem Maße von (anderen) Wissenschaften infrage gestellt wurden. Dies ist nämlich logisch kaum möglich, da empirische Wissenschaften nur Fakten beschreiben und Mittel zur Erreichung von Zwecken entwickeln und verbessern, aber nicht sagen können, welche Zwecke jemand überhaupt verfolgen soll.

Die Infragestellung aller ethischen Werte durchAmoralismus undRelativismus steht im Kontrast zur gesellschaftlichen Nachfrage nach Bereichsethiken wie derMedizin-,Tier- oderWissenschaftsethik bis hin zurHacker- undInformationsethik, aber auch der Schaffung von Institutionen wie demNationalen Ethikrat.

EinflussreicheEthiker sind unter anderem Aristoteles, dieStoiker undEpikureer, Thomas von Aquin, Immanuel Kant,Jeremy Bentham undJohn Stuart Mill,Max Scheler,Hans Jonas undKarl-Otto Apel.

Rechtsphilosophie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Rechtsphilosophie
Titelbild von Hobbes’Leviathan (1651). Der Körper desSouveräns, mit denInsignien weltlicher und geistlicher Macht ausgestattet, setzt sich aus den vielen Einzelkörpern derUntertanen zusammen.

Eine direkte Anwendung der Ethik findet sich in der Rechtsphilosophie, die zugleich eine der Grundlagendisziplinen derRechtswissenschaften darstellt. Basierend auf der Beurteilung von Handlungen in „gut“ und „schlecht“ wird die Frage nachRecht undGerechtigkeit und der Folge der Verletzung von moralischen und ethischenNormen gestellt. Natürlich fragt die Rechtsphilosophie auch nach der Entstehung, Einsetzung und Legitimation des Rechts, dem Verhältnis von „natürlichem Recht“ (vgl.Menschenrechte) und „gesetztem Recht“ („positives Recht“), nach der Reihenfolge der Wichtigkeit vonRechtsnormen und ihrer Außerkraftsetzung. Hier gibt es Überschneidungen mit der politischen Philosophie.

BekannteRechtsphilosophen sindHugo Grotius,Niccolò Machiavelli,Thomas Hobbes,Hans Kelsen,Gustav Radbruch,H.L.A. Hart,Niklas Luhmann,Jürgen Habermas,John Rawls,Ronald Dworkin undRobert Alexy.

Politische Philosophie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Politische Philosophie
Hauptartikel:Staatsphilosophie

Die politische Philosophie ist ähnlich wie die Rechtsphilosophie in großen Teilen von den benachbarten Wissenschaften vereinnahmt worden. So finden große Teile der philosophischen Diskussion in den Rechts- bzw.Politikwissenschaften statt. Die Entstehung, Rechtmäßigkeit und Verfasstheit einesStaates wird von derStaatstheorie untersucht. Diepolitische Theorie fragt nach der bestenHerrschaftsform, dem Verhältnis zwischenBürger und Staat, nachMachtverteilung,Gesetz,Eigentum,Sicherheit undFreiheit.

Wichtige Beiträge hierzu haben u. a. diepolitischen DenkerPlaton,Aristoteles,Augustinus,Marsilius von Padua,Niccolò Machiavelli,Thomas Hobbes,John Locke,Jean-Jacques Rousseau,Immanuel Kant,Karl Marx,Michail Bakunin,Carl Schmitt,Hannah Arendt,Karl Popper,Michel Foucault,Isaiah Berlin undRobert Nozick geliefert.

Neuere Disziplinen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Philosophie des Geistes und des Bewusstseins

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie des Geistes

Obgleich sie sehr alte Fragestellungen behandeln, ist die Philosophie des Geistes bzw. die Philosophie des Bewusstseins noch eine junge,interdisziplinär angelegte Disziplin, die an dieKognitions- undNeurowissenschaften angrenzt. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach demWesen vonGeist bzw.Bewusstsein, nach dem Verhältnis von Leib undSeele, Materie und Geist. Aber auch die Möglichkeit einesfreien Willens, sowie das Wesenmentaler Zustände, von Bewusstseinsinhalten undEmotionen (Qualia) wird hier untersucht. Weiterhin befasst sich dieses Gebiet mit der Beurteilung verschiedenerBewusstseinszustände, Überlegungen zukünstlicher Intelligenz, mit derIdentität desSelbst und mit dem Problem eines möglichenWeiterlebens nach dem physischen Tod. Untersuchungsebenen sind die ontologische, die epistemologische, die semantische und die methodologische.[18]

BekannteVertreter dieser Problemfelder sindGottfried Wilhelm Leibniz,Baruch de Spinoza,Alan Turing,Hilary Putnam,John Searle,Jaegwon Kim undDonald Davidson. Von großer philosophischer Bedeutung sind hier auch im Kontext desBuddhismus ausgearbeitete Theorien.

Moderne philosophische Anthropologie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophische Anthropologie

Die moderne philosophische Anthropologie befasst sich mit dem Wesen des Menschen, und zwar vornehmlich nicht als Individuum, sondern als Gattungswesen. Da sie von Menschen selbst betrieben wird, ist sie eine (dialektische) Selbstreflexion, die gleichzeitig eine Innen- und eine Außenperspektive aufweist. Die Daseinssituation des Menschen wird unter Einbeziehung aller wichtigen einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse untersucht.

Das Wesen des Menschen gibt viele Rätsel auf. Seine Stellung imKosmos, das Verhältnis vonKultur zuNatur,Vereinzelung undVergemeinschaftung, die Probleme derGeschlechtlichkeit, die Rolle vonLiebe undTod sind einige der Grundfragen der philosophischen Anthropologie. Ob der Mensch von Natur aus gut oder böse sei, ob Gewalt und Leid zwingend zur menschlichen Existenz gehören, ob das Leben überhaupteinen Sinn hat: all dies sind weitere Probleme dieser Disziplin. Sie untersucht aber auch grundsätzliche menschlicheBedürfnisse und Fähigkeiten wieSelbstverwirklichung,Kreativität,Neugier und Wissensdurst, Machtstreben undAltruismus, das Phänomen der Freiheit und die Wahrnehmung des Anderen.

Paul Gauguin:Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? (1897/98)

Wichtige Philosophen, die zu anthropologischen Problemen gearbeitet haben, sindThomas von Aquin,Immanuel Kant,Arthur Schopenhauer,Friedrich Nietzsche,Søren Kierkegaard,Max Scheler,Arnold Gehlen,Ernst Cassirer,Helmuth Plessner und dieVertreter der Existenzphilosophie.

Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben einige Philosophen Theorien über allgemeine Wesenszüge des Menschen kritisiert, darunter beispielsweise (mit unterschiedlicher Akzentuierung)Michel Foucault oderJürgen Habermas.

Rationalitäts-, Handlungs- und Spieltheorie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zu den aktuellen Problemen der philosophischen Forschung gehört die Analyse des menschlichen Handelns unter dem Gesichtspunkt der Vernünftigkeit. Dabei werden weniger die ethischen Motive berücksichtigt, sondern vielmehr rein mathematische Kosten-Nutzen-Abwägungen oder das logische Kalkül unter der Voraussetzung, dass der Mensch gewöhnlich rational handelt.

Einige Philosophen verwenden dieSpieltheorie, um Modelle für ethische Probleme zu entwickeln. Sowohl individuelle (z. B. dasGefangenendilemma), als auch gesellschaftliche Paradoxa (z. B. dieTragik der Allmende) lassen sich in diesem Rahmen, wenn schon nicht lösen, so doch verstehen. DieHandlungstheorie versucht, motivierte Handlungen zu erklären, so etwa, ob und wie es möglich ist, bei zwei alternativen Handlungen, frei und absichtlich die selbst für schlechter gehaltene zu wählen (Akrasia). Die Klärung des Begriffs „Rationalität“ ist, gerade wenn die Rationalität von Handlungen untersucht wird, ein in jüngerer Zeit umfänglich debattiertes Gebiet. In der Geschichte der Philosophie waren die Begriffe „Verstand“ und „Vernunft“, „ratio“ und „Intellekt“ oft strittig. An ihrer Bestimmung entschied sich oft, welche Konzeption von Philosophie vertreten wurde. In der Moderne ist „Rationalität“ in verschiedener Hinsicht zunehmend fragwürdig geworden, sodass die gegenwärtige Philosophie vor der Aufgabe steht, ihre eigene Minimalbestimmung kritisch zu hinterfragen.

Philosophische Mystik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Obwohl mystische Elemente in westlichen und östlichen philosophischen Traditionen oft präsent waren, ist der Begriff der „Philosophischen Mystik“ noch jung. Sie hält zum einen – ähnlich derPhilosophia perennis – daran fest, dass es ewige, unveränderliche und universal gültige Wahrheiten bezüglich der Wirklichkeit und des Menschen zu erkennen gibt. Zum anderen betont sie, wie alle mystische Strömungen, den Vorrang des gegenwärtigen Hier-und-jetzt-Daseins, die Wichtigkeit der zweckfreienKontemplation, dieWürde der Schöpfung und die zentrale Bedeutung des Eingebettetseins der individuellen Existenz in das Ganze des Weltgefüges.

In ihrer Arbeitsweise überschreitet sie die Grenzen von Vernunft und Verstand und betont auch erfahrbare, aber dennoch intersubjektiv mitteilbare und philosophisch behandelbare Gewissheiten. Zentrale Themen der philosophischen Mystik sind u. a. die Erfahrung der Aufhebung derSubjekt-Objekt-Spaltung, der Zusammenfall aller Gegensätze in Gott (coincidentia oppositorum), die mögliche Einheit des Menschen mit dem All-Ganzen (unio mystica) und die Spur des Göttlichen im menschlichen Wesen (scintilla animae).

Einige westliche Philosophen, in deren Lehren sich mystische Elemente finden, sindPlotin,Meister Eckhart,Nikolaus von Kues,Jakob Böhme, Gottfried Wilhelm Leibniz,Blaise Pascal, Baruch de Spinoza, Martin Heidegger,Simone Weil undKen Wilber. In der außereuropäischen, besonders der östlichen Philosophie, spielt dieMystik traditionell eine große Rolle. Typischerweise überwindet sie nicht nur die Grenzen der Philosophie, sondern auch die derReligion, so etwa imZen, imYoga, imSufismus, in derKabbala und in derchristlichen Mystik.

Philosophiegeschichte aus westlicher Perspektive

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Geschichte der Philosophie

Die Geschichte der westlichen Philosophie beginnt im6. Jahrhundert v. Chr. imantiken Griechenland. Zu ihren wesentlichen Merkmalen gehört, dass immer wieder neue Antworten auf die philosophischen Grundfragen gefunden, begründet und diskutiert wurden. Dies lässt sich teils auf veränderte Bedürfnisse des jeweils herrschendenZeitgeists, teils auf die fortdauernde Weiterentwicklung der übrigen Wissenschaften zurückführen. „Fortschritte“ im Sinne eines endgültigen Widerlegens oder Beweisens von Lehren macht die Philosophie aus Sicht mancher Philosophen allerdings kaum. Der Philosoph Alfred North Whitehead charakterisierte die Geschichte der europäischen Philosophie seit Aristoteles einmal als bloße „Fußnoten zu Platon“.[19] Da philosophische Ideen und Begriffe nicht veralten, hat für die Philosophie die Untersuchung ihrer eigenen Geschichte eine weitaus größere Bedeutung als für die meisten anderen Wissenschaften.

Epochen und Strömungen der Philosophiegeschichte im chronologischen Überblick

Antike

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie der Antike

In den Städten desantiken Griechenland kam es infolge kultureller Fortschritte und verstärkten Kontakts zu benachbarten Kulturen zu wachsender Kritik am traditionellen, vomMythos geprägtenWeltbild.

In diesem geistigen Klima begann mit denVorsokratikern – wie man die griechischen Philosophen vor oder zu Lebzeiten des Sokrates nennt – die Geschichte der westlichen Philosophie. Ihr nur bruchstückhaft überliefertes Denken ist vonnaturphilosophischen Fragen nach den Grundlagen der Welt bestimmt. Mittels einer Mischung aus Spekulation und empirischer Beobachtung versuchten sie, die Natur und die Vorgänge in ihr zu begreifen. Sie wollten alle Dinge auf ein ursprüngliches Prinzip (griechisch ἀρχήarché), und zwar einen „Urstoff“ zurückführen. So hielt der erste bekannte PhilosophThales vonMilet das Wasser für diesen „Urstoff“.Empedokles begründete die bis zum 18. Jahrhundert in der Naturphilosophie herrschende Lehre von denvier Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft, aus denen alle Dinge zusammengesetzt seien.

Neben diesen Ansätzen gab es noch andere Modelle der Welterklärung.Pythagoras und seine Schule hielten dieZahl für das alles bestimmende Prinzip und nahmen damit einen wichtigen Grundsatz der modernen Naturwissenschaften vorweg.Heraklit betonte dasWerden undVergehen und sah als Grundlage der Wirklichkeit denLogos, ein einheitsstiftendes Prinzip derGegensätze. Die Philosophie vonParmenides, der im Gegensatz dazu die Einheit und Unvergänglichkeit des Seins annahm, wird als Beginn derOntologie aufgefasst.

Mit dem Auftreten derSophisten Mitte des 5. Jahrhunderts trat der Mensch in den Mittelpunkt philosophischer Betrachtung (Protagoras: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“).[20] Sie beschäftigten sich besonders mit ethischen und politischen Problemen, etwa mit der Frage, ob Normen und Werte naturgegeben oder von Menschen festgelegt sind.

Zu einem Leitbild der europäischen Philosophie wurde der AthenerSokrates (469–399 v. Chr.). Seine Methode derMäeutik („Hebammenkunst“) bestand darin, dass Sokrates in scheinbarer Naivität seine Gesprächspartner durch eine tiefgründige und zielgerichtete Fragetechnik auf Widersprüche in ihrem Denken hinwies und zu Einsichten führte („beim Gebären unterstützte“), die ihnen zu einem philosophisch veränderten Blick auf die Welt verhalfen. Seine demonstrative geistige Unabhängigkeit und sein unangepasstes Verhalten trugen ihm ein Todesurteil wegenGottlosigkeit und Verderbnis der Jugend ein (vgl.Apologie).

Da Sokrates selbst nichts schriftlich festhielt, ist sein Bild maßgeblich von seinem SchülerPlaton (ca. 428–347 v. Chr.) bestimmt worden, in dessen Werk Sokrates zentrale Bedeutung hat. Dieses weitestgehend inDialogform abgefasste Werk bildet einen zentralen Ausgangspunkt der abendländischen Philosophie. Ausgehend von der sokratischen Was-ist-Frage („Was ist Tugend? Gerechtigkeit?Das Gute?“) schuf Platon die Ansätze einer Definitionslehre. Außerdem war er Urheber einerIdeenlehre, der die Vorstellung einerzweigeteilten Wirklichkeit zugrunde liegt: Dem mit den Sinnesorganen wahrnehmbaren dinglichen Objekt steht auf der Ebene der Ideen eine nur dem dafür empfänglichen Intellekt zugängliche abstrahierte, allgemeine Entsprechung gegenüber. Nach Platons Überzeugung führt das Wissen von diesen Ideen zu einem tiefergehenden Verständnis der gesamten Wirklichkeit.

Ausschnitt ausRaffaelsDie Schule von Athen (1510–1511),Fresko in der Stanza della Segnatura (Vatikan).
Dargestellt sind u. a.Zenon von Kition, Epikur,Averroes, Pythagoras,Alkibiades,Xenophon, Sokrates, Heraklit,Platon,Aristoteles, Diogenes,Euklid,Zarathustra undPtolemäus.
Diezentralperspektivische Anlage des Wandbilds im Vatikan zielt auf die erdachten Darstellungen von Platon und Aristoteles im Mittelpunkt der Komposition.
Dem Fresko gegenüber befindet sich das Parallelwerk derDisputa del Sacramento, derDisputation über dasSakrament, von Raffael.

Platons SchülerAristoteles (384–322 v. Chr.) verwarf die Ideenlehre als eine unnötige „Verdopplung der Welt“. Für ihn bestand dasWesen eines Dinges nicht in einer zusätzlich existierenden Idee, sondern in derForm, die dem Ding innewohnt. Seine Schule begann die gesamte erfahrbare Wirklichkeit – Natur und Gesellschaft – in verschiedene Wissensgebiete zu gliedern, zu analysieren und wissenschaftlich zu ordnen. Außerdem begründete Aristoteles die klassische Logik (Syllogistik), Wissenschaftssystematik undWissenschaftstheorie. Dabei führte er philosophische Grundbegriffe ein, die bis in die Neuzeit maßgeblich blieben.

Am Übergang vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden in Athen imHellenismus zwei weitere philosophische Schulen, die in deutlicher Akzentverschiebung gegenüber derplatonischen Akademie und dem aristotelischenPeripatos das individuelle Seelenheil in das Zentrum ihres Bemühens stellten: FürEpikur (ca. 341–270 v. Chr.) und seine Anhänger einerseits sowie für dieStoiker umZenon von Kition andererseits diente Philosophie hauptsächlich dazu, mitethischen Mitteln psychisches Wohlbefinden bzw. Gelassenheit zu erlangen. Epikur sah dafür ein maßvoll gestaltetes, wohldosiertes Genussleben vor, das sich von aller politischen Betätigung fernhielt. Die Stoiker erstrebten dieSeelenruhe, indem gegenüber allen inneren und äußeren Herausforderungen Gleichmut bewahrt werden sollte. Dies sollte vor allem durch Kontrolle der Emotionen in Verbindung mit einer schicksalsbejahenden Grundhaltung im Einklang mit der Ordnung des Universums erreicht werden; zugleich wusste man um die Verpflichtungen gegenüber den Mitmenschen und der Gemeinschaft. Diese Lehre fand später Eingang in führende Kreise derRömischen Republik.

Während die Anhänger derpyrrhonischenSkepsis grundsätzlich die Möglichkeit sicherer Urteile und unzweifelhaften Wissens bestritten, formtePlotin im 3. Jahrhundert Platons Ideenlehre um (Neuplatonismus). Seine Konzeption von der Abstufung des Seins (vom „Einen“ bis hinab zur Materie) bot demChristentum mannigfaltige Anknüpfungsmöglichkeiten und war die vorherrschende Philosophie derSpätantike.

Mittelalter

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie des Mittelalters

Die Philosophie des Mittelalters sonderte sich nur allmählich von derTheologie ab und blieb auch dann wesentlich durch religiöse Institutionen, Lebensformen und Lehren geprägt. Sie orientierte sich methodisch und inhaltlich stark an Traditionen und Autoritäten. Fundament und Bezugsgröße bildeten im christlichen Kontext wesentlich die Lehren, welche dieKirchenväter derPatristik geschaffen hatten.

Als maßgeblich erwiesen sich bis zum Beginn desSpätmittelalters vor allem die Ansichten desAugustinus von Hippo. Er fasste dieWeltgeschichte als unablässigen Kampf des Reichs des Bösen gegen das Reich des Guten auf. Gesellschaft und Kirche, Theologie und Philosophie bilden demnach eine Einheit, die keine Zweifel an Entscheidungen derKirche zulässt.

Der „letzte Römer“ und „erste Scholastiker“Boethius stand am Anfang der mittelalterlichen Versuche, eine Synthese zwischen dem platonischen und dem aristotelischen Denken zu bilden, begründete die mittelalterliche Logik, bildete Begriffe wie „Person“ oder „Natur“, löste den Universalienstreit aus und entwarf eine folgenreiche Wissenschaftskonzeption, an die etwa dieSchule von Chartres anschloss.

Während im Osten das griechischsprachigebyzantinische Reich wichtige Teile des antiken Wissens bewahrte, beschränkte sich die bruchstückhafte Erhaltung des antiken Erbes im „lateinischen Westen“ bis zum Beginn des Spätmittelalters weitgehend auf dieKloster- undDomschulen. Bis 1100 traten nur wenige Philosophen hervor, darunterAnselm von Canterbury, der einen rein philosophischenGottesbeweis formulierte, dem eine anhaltende Nachwirkung beschieden war.

Benozzo Gozzoli:Triumph des Hl. Thomas von Aquin über Averroes (1468/84), Detail. Thomas thront zwischen Aristoteles und Platon, deren Lehren er miteinander zu verbinden versuchte, vor ihm liegt niedergestreckt der spanisch-arabische Philosoph Averroes (Phantasieportraits).

Seit dem späten11. Jahrhundert erlebte die westliche Philosophie einen Aufschwung. Dabei spielte die Verbreitung von übersetzten Werken arabischsprachiger Philosophen, die ihrerseits an antike Traditionen anknüpften, eine wesentliche Rolle.

Eines der Hauptthemen der mittelalterlichen Philosophie wurde schon früh derUniversalienstreit. Dabei ging es um die Frage, ob Allgemeinbegriffe bloße gedanklicheAbstraktionen undKonventionen zum Zweck der Verständigung sind oder ob sie eine eigenständige objektive Realität bezeichnen, wie dieplatonische Tradition mit ihrerIdeenlehre behauptet. Im Zusammenhang mit diesem Problemfeld setzten sich viele Denker intensiv mit derSprachlogik auseinander; es entstand die „spekulative Grammatik“, die nach der Verbindung zwischen einer Theorie derGrammatik und einer Theorie derWirklichkeit fragt. Viele Philosophen nahmen im Universalienstreit vermittelnde Positionen ein, darunterPetrus Abaelardus. Dieser trug viel zur Herausbildung derscholastischen Methode der Gegenüberstellung und Abwägung gegensätzlicher Lehrmeinungen bei.

Im 13. Jahrhundert wurden zahlreiche bisher im Westen unbekannte Werke des Aristoteles in neuen Übersetzungen zugänglich; hinzu kamen die Schriften der arabischsprachigen Aristoteleskommentatoren. Sie wurden zur Grundlage desuniversitären Unterrichts. BesondersAlbertus Magnus und sein SchülerThomas von Aquin sorgten für die Verbreitung des Aristotelismus, der sich schließlich gegenüber dem bisher vorherrschenden Platonismus bzw.Augustinismus weitgehend durchsetzte und bis tief in dieFrühe Neuzeit hinein die maßgebliche philosophische Richtung in der akademischen Welt blieb. Thomas begründete denThomismus, einen großangelegten Versuch der Zusammenführung aristotelischer Philosophie mit den Lehren der katholischen Kirche. Während der Orden derDominikaner schon früh diese zunächst noch verurteilte Konzeption durchsetzte, entwarfen besonders Denker derFranziskaner wieJohannes Duns Scotus Alternativen. Dieser erkannte u. a. die Eigenständigkeit der Philosophie gegenüber der Theologie an. Gegenstand der Metaphysik war für ihn nicht Gott (Averroes), sondern das Seiende als Seiendes (Avicenna). Darüber hinaus bestand er auf der Differenz zwischengeglaubtem und im Rahmen der Philosophiegedachtem Gott, was zahlreiche rein philosophische Beweisverfahren – etwa für die Unsterblichkeit der Seele – unmöglich machte.

Konzepte, in denen geistige Erkenntnis nicht auf das Allgemeine, sondern auf das Einzelne abzielte, ermöglichten die Begründung einer erfahrungsorientierten Wissenschaft, wie sie auch ein anderer Vorläufer naturwissenschaftlichen Denkens,Roger Bacon, forderte: durch eine Abkehr von Spekulation und Autoritätsgläubigkeit. Ein weiterer Vorbereiter der Moderne war der prominenteste Vorkämpfer desNominalismus,Wilhelm von Ockham, der im frühen 14. Jahrhundert einen neuen Weg in der Philosophie einschlug (via moderna).Marsilius von Padua begründete eine neue Staatstheorie, in der sich wichtige Ideen der Neuzeit (Gesellschaftsvertrag,Trennung von Kirche und Staat) ankündigten.

Wichtigster Vertreter derchristlichen Mystik des Mittelalters warMeister Eckhart, der sich als „Lebensmeister“ sah und die Bedeutung der praktischen Umsetzung philosophischer Erkenntnis im eigenen Lebensvollzug betonte. Ebenfalls in dieser Tradition standNikolaus von Kues, der an der Schwelle zur Neuzeit viele Entwicklungen der folgenden Jahrhunderte vorwegnahm. Seine Ideen, die von derUnerkennbarkeit Gottes bis zu den Gesetzen und Grenzen derPhysik oder der Erkenntnis reichen, weisen auf spätere Denker wie Immanuel Kant,Isaac Newton undAlbert Einstein voraus.

Frühe Neuzeit

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie der Renaissance und des Humanismus undPhilosophie der Neuzeit

Der Übergang vom Mittelalter zurNeuzeit wird von derRenaissance und demHumanismus markiert. In dieser Epoche konnte sich neben der breiten Strömung der traditionellen Scholastik allmählich die neuzeitliche Philosophie etablieren.

Albrecht Dürer:Selbstbildnis (1500). Das Bild wurde oft so gedeutet, dass es mit seiner Darstellung eines Individuums in der PoseChristi und somit eines Gottes den fundamentalen Wechsel der Blickrichtung von Gott zum einzelnen Menschen an der Zeitenwende zwischen Mittelalter und Renaissance kennzeichnet.

Besonders diepolitische Philosophie geriet in der Renaissance in Bewegung:Niccolò Machiavellis These, die Ausübung politischerHerrschaft sei nicht unter moralischem, sondern allein unter dem Nützlichkeitsaspekt zu beurteilen, erregt noch heute Anstoß. Eine ganz andere Richtung schlugThomas Morus ein, der in seinerUtopie (Utopia, 1516) einen Staat mit Bildung für alle, mitReligionsfreiheit und ohnePrivateigentum entwarf, womit er einige Ideen der Moderne vorwegnahm.

Während der HumanistPico della Mirandola versuchte, eine grundsätzliche Übereinstimmung aller philosophischen Traditionen zu erweisen, wurde das Denken von Männern wieJohannes Kepler,Nikolaus Kopernikus oderGiordano Bruno von dem Versuch bestimmt, Philosophie und Naturwissenschaften miteinander zu verbinden. Vorstellungen wie dasheliozentrische Weltbild, die des unendlichen Kosmos oder desAllgottglaubens stießen dabei auf heftigen Widerstand der Kirche.

Das naturwissenschaftliche Weltbild, die Methoden derMathematik und der Glaube an die Vernunft bestimmten diePhilosophie der Neuzeit im 17. und 18. Jahrhundert. In der Theorie nahm sie die politischen Umbrüche vorweg, die dann in derFranzösischen Revolution gipfelten.

Der Welterklärung desRationalismus liegen „vernünftige Schlussfolgerungen“ zugrunde, somit auch dem vonRené Descartes (1596–1650) begründetenCartesianismus. Sein Satz „Ich denke, also bin ich“,[21] mit dem er den unbezweifelbaren Ursprung aller Gewissheiten gefunden zu haben glaubte, gehört zu den bekanntesten philosophischen Thesen. Denker wieSpinoza undLeibniz entwickelten seinen Ansatz in großen metaphysischen Systementwürfen (vgl.Monade) weiter. Diese erkenntnistheoretische Vorgehensweise wurde auf alle Teilgebiete der Philosophie angewendet; man versuchte, selbst die elementaren Grundsätze menschlicher Moral aus „vernünftigen“ Überlegungen abzuleiten, die so zwingend seien wie geometrische Beweise (Ethica, ordine geometrico demonstrata, 1677).

Bei dem Theorietyp desEmpirismus werden nur solcheHypothesen anerkannt, die sich auf „sinnliche Wahrnehmung“ zurückführen lassen. Ihm verpflichtet waren u. a.Thomas Hobbes,John Locke undDavid Hume. Das Prinzip der Ableitung aller Erkenntnis ausSinneserfahrungen hat als Grundlage des naturwissenschaftlichen Arbeitens eine überragende Bedeutung bis in die Gegenwart. So ist auch dieanalytische Philosophie in dieser Denktradition verwurzelt.

Die emanzipatorisch-bürgerliche Bewegung derAufklärung erhob dieVernunft zur Grundlage aller Erkenntnis und zum Maßstab allen menschlichen Handelns. Sie forderte dieMenschenrechte ein und dachte über die Wiederherstellung einer „unverfälschten natürlichen Lebensweise“ nach. Sie trat für staatlicheGewaltenteilung (Montesquieu) und Mitspracherechte insbesondere desBürgertums ein. Eine theoretische Basis dafür war die Idee einesGesellschaftsvertrags (z. B. beiJean-Jacques Rousseau);Verfassungen sollten die neuen Rechte absichern. Die französischen AufklärerVoltaire undDiderot kritisierten die Macht der Kirche und der absolutistischen Monarchen. DieEnzyklopädisten (d’Alembert) versuchten erstmals, das gesamte Wissen ihrer Zeit in einem Lexikon zusammenzufassen. Radikalere Vertreter der französischen Aufklärung warenHolbach, der erstmals einenaturalistische Sicht des Menschen im Sinne der Naturwissenschaft ohne Gott und Metaphysik entwarf,La Mettrie, der den Menschen als Maschine und Lust als Lebensziel ansah, undSade, der aus beiden die Konsequenz zog, jegliche allgemein verbindliche Ethik zu verneinen.

Schließlich erarbeitete einer der zentralen Philosophen der Neuzeit,Immanuel Kant, seine von vielen Zeitgenossen als revolutionär empfundeneErkenntniskritik. Sie besagt, dass wir nicht dieDinge selbst erkennen können, sondern immer nur derenErscheinungen, die von den Möglichkeiten, die der Verstand und die Sinne bieten, vorgeformt werden. Danach ist jede Erkenntnis immer vom erkennenden Subjekt abhängig. Auch Kants weitere Arbeiten u. a. zur Ethik („kategorischer Imperativ“),Ästhetik und zumVölkerrecht (Zum ewigen Frieden, 1795/96) hatten erhebliche Bedeutung für die nachfolgenden Jahrhunderte.

19. Jahrhundert

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie des 19. Jahrhunderts

Ein Teil der Philosophie war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Streben geprägt, die Erkenntnisse Kants zu „vollenden“, zu „verbessern“ oder zu übertreffen. Kennzeichnend für denDeutschen Idealismus (Fichte,Schelling,Hegel) sind die allumfassenden spekulativen metaphysischen Systeme, in denen das „Ich“, das „Absolute“ bzw. der „Geist“ die Grundlagen der Welt bestimmen.

Adolph von Menzel:Das Eisenwalzwerk (1872/75). Das Bild dient häufig als Illustration für die soziale Katastrophe, welche dieIndustrialisierung für dieLohnarbeiter bedeutete. Diese führte zur Entwicklung philosophischer Theorien, welche die Weltgeschichte für 150 Jahre bestimmen sollten.

Eine andere Richtung schlugen empiristisch geprägte Strömungen wie derPositivismus ein, der die Welt allein mit Hilfe der empirischen Wissenschaften, d. h. ohne Metaphysik erklären wollte. In England erarbeitetenBentham undMill denUtilitarismus, der derÖkonomie und der Ethik durch ein konsequentes Kosten-Nutzen-Konzept und mit der Idee einer Art „Wohlstand für alle“ (das Prinzip desgrößten Glücks der größten Zahl) wichtige Impulse gab. Die Ökonomie steht neben derGeschichtsphilosophie auch im Mittelpunkt der Philosophie vonMarx, der im Anschluss an Hegel und dieMaterialisten denKommunismus begründete. Marx forderte, theoretische Reflexionen an der Umgestaltung der konkreten sozialen Verhältnisse zu messen:

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“

Karl Marx:Thesen über Feuerbach,MEW. 1845, Band 3, S. 535

Prominente Denker, die neue Wege einschlugen, warenArthur Schopenhauer,Sören Kierkegaard undFriedrich Nietzsche. Schopenhauer betonte im Anschluss an dieindische Philosophie die Priorität und Übermacht des Willens gegenüber der Vernunft. Seine pessimistische Weltsicht, die von der Erfahrung des Leidens bestimmt ist, geht auch von buddhistischen Vorstellungen aus. Friedrich Nietzsche, der wie Schopenhauer großen Einfluss auf die Künste hatte, bezeichnete sich selbst alsImmoralisten. Für ihn waren die Werte der überkommenen christlichen Moral Ausdruck von Schwäche undDekadenz. Er thematisierte Ideen desNihilismus, desÜbermenschen und der „ewigen Wiederkunft“, der endlosen Wiederholung der Geschichte. Der religiöse Denker Sören Kierkegaard war in mancher Hinsicht ein Vorläufer desExistenzialismus. Er vertrat einen radikalenIndividualismus, der nicht danach fragt, wie mangrundsätzlich richtig handeln könne, sondern wie man sich als Individuum in der jeweils konkreten Situation zu verhalten habe.

20. Jahrhundert

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie des 20. Jahrhunderts

Die Philosophie des 20. Jahrhunderts zeichnete sich durch ein großes Spektrum von Positionen und Strömungen aus. In seinen Anfängen war dieses Jahrhundert von einer starken Fortschritts- und Wissenschaftsgläubigkeit geprägt. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – das auf gesellschaftlicher Ebene die Erfahrung der beidenWeltkriege, derShoa und der Bedrohung des Planeten durchKernwaffen gebracht hatte und das die Gefährdung derÖkosysteme durch den Menschen selbst hat hervortreten lassen – kamen die nach Rousseau weitgehend an den Rand gedrängtenFortschrittsskeptiker auch in der Philosophie wieder stärker zur Geltung.

Die enormen Erfolge der Technik im 19. Jahrhundert führten zu einem Erstarkenneopositivistischer Positionen. Derlogische EmpiristRudolf Carnap plädierte dafür, die Philosophie gänzlich durch eine „Wissenschaftslogik“ – d. h. durch die logische Analyse derWissenschaftssprache – zu ersetzen.

Derkritische RationalistKarl Popper argumentierte, dass wissenschaftlicher Fortschritt vor allem durchWiderlegung einzelner Theorien durchExperimente („Falsifizierung“) geschehe. Seiner Ansicht nach setzen sich in einemevolutionsartigenSelektionsprozess diejenigen wissenschaftlichen Theorien durch, die der Wahrheit am nächsten kommen.Thomas S. Kuhn hielt dagegen verschiedene Theorien zur selben Frage prinzipiell für unvergleichbar, eine Überlegenheit der einen über die andere daher für nichtsachlich begründbar, wodurch die Dominanz einer Theorie eine Sache derRhetorik würde. In eine ähnliche Richtung ging auch das PlädoyerPaul Feyerabends für methodische Freiheit. Für denPragmatismus schließlich müssen Theorien unter dem Gesichtspunkt ihrer Brauchbarkeit und Anwendbarkeit in der Praxis beurteilt werden.

Franz von Stuck:Sisyphus (1920). DerMythos von Sisyphus ist vonAlbert Camus verwendet worden, um die vom modernen Menschen empfundene Sinnlosigkeit des Lebens zu versinnbildlichen.Sisyphus nimmt dasAbsurde seiner Existenz in einer vonZufall beherrschten,chaotischen Welt an.

Als Reaktion auf die zunehmende Verwissenschaftlichung aller Lebensbereiche können jene Denkströmungen verstanden werden, die sich dem Einzelnen und dem Leben zuwenden. So war das Grundverständnis derLebensphilosophie, dass sich dieGanzheitlichkeit des Lebens nicht allein durch Wissenschaft, Begriffe und Logik beschreiben lässt.Henri Bergson etwa sah einen fundamentalen Unterschied zwischen der individuell erlebten Zeit und der analytischen Zeit der Naturwissenschaft. Ähnlich kritisch forderte auchEdmund Husserl, der Begründer derPhänomenologie, dazu auf, sich bei der analytischen Betrachtung der Dinge zunächst an das zu halten, was demBewusstsein unmittelbar erscheint, um eine vorschnelle Weltdeutung zu vermeiden. Von großem Einfluss war dieExistenzphilosophie seines SchülersMartin Heidegger. Dessen Ausgangspunkt war die Analyse der allgemeinen menschlichen Befindlichkeit und führte ihn zu der Frage nach demSinn von Sein überhaupt.

Im Anschluss an Heidegger vertrat derExistenzialismus, insbesondere repräsentiert durchJean-Paul Sartre, die These, dass der Mensch „zur Freiheit verurteilt“ sei. Er müsse mit jeder seiner Handlungen eine Wahl treffen, für die er selbst verantwortlich sei.

„Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: denSelbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt, auf die Grundfrage der Philosophie antworten. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien hat – kommt später. Das sind Spielereien; erst muss man antworten.“

Albert Camus:Der Mythos des Sisyphos, Kap. „Das Absurde und der Selbstmord“ (1942)

Das20. Jahrhundert war von sozialen Umwälzungen und dem Konflikt zwischenSowjetkommunismus und westlich-kapitalistischen Gesellschaftsformen geprägt. Im Zuge dieser Auseinandersetzung, die imKalten Krieg kulminierte und mit derGlobalisierung weltweite Dimensionen annahm, wurden geschichts- und sozialphilosophische Fragestellungen in der philosophischen Debatte stark akzentuiert.

Das vonKarl Marx am Ende allerKlassenkämpfe in Aussicht gestellte „Reich der Freiheit“ suchteErnst Bloch inPrinzip Hoffnung alskonkrete Utopie zu erweisen, die gegenüber allen vorherigen Utopien den Vorzug habe, auf dem Fundament desDialektischen Materialismus zu gründen. AuchHerbert Marcuse und die Begründer derKritischen Theorie,Theodor W. Adorno undMax Horkheimer, entwickelten ihre philosophischen Ansätze zurEntfremdungsproblematik vor dem Hintergrund der Gesellschaftsanalysen vonMarx undEngels. MitJürgen Habermas hat die auch alsFrankfurter Schule bezeichneteKritische Theorie einen Philosophen hervorgebracht, der mit seinerTheorie des kommunikativen Handelns und dem Ideal des „herrschaftsfreienDiskurses“ ebenfalls dem Leitbild einer aus Abhängigkeitsverhältnissen befreiten Gesellschaft verpflichtet ist, dabei aber die chancenreichen Potentiale der westlichen Demokratien schätzt. Vor den Gefahren eines „atomistischen Individualismus“ in modernen Gesellschaften warnt der Vordenker desKommunitarismusCharles Taylor, der den Weg zur Erhaltung bzw. Schaffung humaner gesellschaftlicher und gesamtökologischer Lebensbedingungen in einer noch zu findenden Balance zwischen Individualrechten und Gemeinschaftspflichten der Menschen sieht.

Gegenwart

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Philosophie der Gegenwart

Die Philosophie der Gegenwart steht vor dem Problem, ihren Gegenstand überhaupt zu erfassen, da eine rückblickende Bewertung der verschiedenen Ansätze noch nicht vorzunehmen ist. DieWissenschaftstheorie ist jedoch weiterentwickelt worden, indem sie klarere Begriffe von „Bestätigung“ und „Theorienreduktion“ prägte.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Sprache eine zunehmend zentrale Stellung in der Philosophie eingeräumt.Ludwig Wittgenstein entwarf ein völlig neues Verständnis von Sprache, die er als ein unüberschaubares Konglomerat einzelner „Sprachspiele“ begriff. Dabei behandle die Philosophie nur „Scheinprobleme“, d. h. sie heile lediglich ihre eigenen „Sprachverwirrungen“. Philosophieren sei also keine „erklärende“, sondern eine „therapeutische“ Tätigkeit:

„Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.“

Ludwig Wittgenstein:Philosophische Untersuchungen, S. 109 (1953)

Die anfangs vorwiegend sprachphilosophisch orientierteanalytische Philosophie dominiert in angelsächsischen Kontexten und zunehmend auch im deutschen Sprachraum die Methode akademischer Philosophie. An den meisten Universitäten herrscht jedoch ein ausgeprägterPluralismus bezüglich der gelehrten philosophischen Themen und Strömungen.

In den deutschsprachigen Ländern eher wenig beachtet, stellt auch dieNeuscholastik, vor allem derNeuthomismus, weltweit eine einflussreiche Strömung der Gegenwartsphilosophie dar, seitdem diekatholische Kirche diese Ende des 19. Jahrhunderts zum offiziellen Lehrinhalt u. a. der Priesterausbildung erhoben hatte.

DiePostmoderne (z. B.Gilles Deleuze,Jean-François Lyotard,Jean Baudrillard,Jacques Derrida) ist eine Gegenbewegung zu den Ideen der Moderne und betont die Differenzen von Denk- und Lebenswelten. Auch die menschliche Identität schätzt sie als instabil ein. Die der Postmoderne nahestehendefeministische Philosophie zielt auf die Abhängigkeit der Weltinterpretation vom Geschlecht.

Lehr- und Forschungsbetrieb

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der philosophische Lehr- und Forschungsbetrieb umfasst die wissenschaftlichen Einrichtungen des Faches Philosophie. In Europa handelt es sich dabei meist um vom Staat finanzierte philosophischeInstitute, die Teil einerUniversität sind. Ihre wissenschaftlichen Aufgaben sind erstens die Organisation eines Lehrbetriebs, der von Interessenten im Rahmen eines gesetzlich geregeltenStudiums durchlaufen werden kann, und zweitens dieForschung. Dazu haben die Institute bezahlte Stellen zur Verfügung, sowohl für wissenschaftliche Angestellte als auch für Verwaltungsbeamte. Neben den Universitäts-Instituten existieren eigene philosophische Einrichtungen wie beispielsweise dieHochschule für Philosophie München.

Im Jahr 2011 waren inDeutschland 1.191 Philosophen in Vollzeit angestellt, 2002 waren es noch 869. 2008 gab es an über 150 Lehrstühlen etwa 330 Professoren. In demselben Jahr studierten ungefähr 15.000 Personen Philosophie. Diese Zahl ging gegenüber 1996, als 24.000 Personen studierten, deutlich zurück, wodurch sich das Betreuungsverhältnis erheblich verbesserte.[22]

In Österreich kann an den UniversitätenWien,Graz,Innsbruck,Salzburg undKlagenfurt Philosophie studiert werden. 2010 gab es insgesamt 3.651 Eingeschriebene. Das größte Institut befindet sich an der Universität Wien.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Portal: Philosophie – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Philosophie

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einführungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Philosophiebibliographie: Einführungen in die Philosophie – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema

  • Arno Anzenbacher:Einführung in die Philosophie. 10. Auflage. Herder, Freiburg i.Br. u. a. 2004,ISBN 3-451-27851-0(bewährte Einführung, die historische und systematische Aspekte verbindet, von einem Theologen geschrieben)
  • Kwame Anthony Appiah:Thinking it Through – An Introduction to Contemporary Philosophy. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003,ISBN 0-19-516028-2(Systematische Einführung mit konsequenter Anwendung dersokratischen Methode)
  • Karl Bärthlein:Zur Geschichte der Philosophie. Band 2:Von Kant bis zur Gegenwart. Kastellaun 1983.
  • Peggy H. Breitenstein,Johannes Rohbeck (Hrsg.):Philosophie: Geschichte – Disziplinen – Kompetenzen. Metzler, Stuttgart/Weimar 2011,ISBN 978-3-476-02299-8(aus Bachelor-Vorlesungen entstandener systematischer und historischer Überblick auf gehobenem Niveau)
  • Rafael Ferber:Philosophische Grundbegriffe. 2 Bände. Beck, München 2003,ISBN 3-406-45654-5(Einführung in die zentralen Begriffe der Philosophie)
  • Johannes Hübner:Einführung in die theoretische Philosophie. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2015.
  • Thomas Nagel:Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie. Neudruck. Reclam, Stuttgart 2002,ISBN 3-15-008637-X(kurze, dichte Einführung anhand philosophischer Alltagsprobleme: Sinn des Lebens, Gerechtigkeit usw.)
  • David Papineau (Hrsg.):Philosophie. Eine illustrierte Reise durch das Denken. WBG, Darmstadt 2006,ISBN 3-89678-565-6eRef
  • Hans Reiner:Philosophieren. Eine Einleitung in die Philosophie. PAIS-Verlag, Oberried 2002,ISBN 978-3-931992-15-6.
  • Jay Rosenberg:Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Klostermann, Frankfurt am Main 2002,ISBN 3-465-01718-8(Anleitung zum Philosophieren)
  • Jens Soentgen:Selbstdenken! Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2003,ISBN 3-87294-943-8(insbesondere an jüngere Leser gerichtete Einführung in die Philosophie mit Vorstellung der wichtigsten Philosophen)
  • Elisabeth Ströker, Wolfgang Wieland (Hrsg.):Handbuch Philosophie. 10 Bände. Alber, Freiburg/München 1981–1996.(Jeder Band behandelt eine philosophische Disziplin)
  • Lukas Trabert (Hrsg.):Philosophischer Wegweiser. Alber, Freiburg/München 2010,ISBN 978-3-495-48500-2(101 Autoren äußern sich zu Fragen nach der heutigen und zukünftigen Bedeutung der Philosophie und nach ihrem Selbstverständnis als Philosophen. Sie geben weiterhin darüber Auskunft, was sie für besonders lesenswert halten und welche Thesen sie gerne diskutieren möchten.)
  • Stefan Jordan, Christian Nimtz (Hrsg.):Grundbegriffe der Philosophie.Reclam-Verlag premium 2019,ISBN 978-3-15-019630-4(Auflistung der wichtigsten Grundbegriffe der Philosophie mit umfangreicher Erläuterung)

Hilfsmittel/Nachschlagewerke

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Philosophiebibliographie: Hilfsmittel zur Philosophie – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema

Kompakte Lexika
  • Robert Audi (Hrsg.):The Cambridge dictionary of philosophy. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1995, 1999,ISBN 0-521-63136-X,ISBN 0-521-63722-8(kompaktes Handlexikon; umfangr. Register)
  • Walter Brugger undHarald Schöndorf (Hrsg.):Philosophisches Wörterbuch. Alber, Freiburg / München 2010,ISBN 978-3-495-48213-1(vollständige Überarbeitung von Bruggers Wörterbuch, Schwerpunkt auf Antike, Scholastik und Klassische neuzeitliche Philosophie.)
  • Martin Gessmann (Hrsg.):Philosophisches Wörterbuch. Begründet 1965 von Heinrich Schmidt. 23., vollständig von Martin Gessmann neu bearbeitete Auflage 2009, Kröner Verlag Stuttgart,ISBN 978-3-520-01323-1 ( Nachfolgeauflage der vonGeorgi Schischkoff bearbeiteten 19. Auflage:Philosophisches Wörterbuch. Kröner, Stuttgart 1974; Nachdruck 1991 (22. Aufl.),ISBN 3-520-01322-3)
  • Ted Honderich (Hrsg.):The Oxford Companion to Philosophy. Oxford University Press, Oxford 2005 (2. Aufl.),ISBN 0-19-926479-1(kompaktes Handbuch)
  • Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.):Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2013 (6. Aufl.),ISBN 3-499-55689-8, und in elektronischer Form,ISBN 3-634-22405-3
  • Peter Kunzmann, Franz–Peter Burkard, Franz Wiedmann:dtv–Atlas Philosophie, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, 9. aktualisierte Auflage,ISBN 3-423-03229-4.
  • Christian Nimtz,Stefan Jordan (Hrsg.):Lexikon Philosophie. Hundert Grundbegriffe. Reclam-Verlag 2011,ISBN 978-3-15-018836-1.
  • Lexikonredaktion (Hrsg.):Der Brockhaus Philosophie. Ideen, Denker und Begriffe. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2004,ISBN 3-7653-0571-5
  • Bernd Lutz:Metzler Philosophen Lexikon. Metzler, Stuttgart 2003 (3. Aufl.),ISBN 3-476-01953-5.
  • Arnim Regenbogen, Uwe Meyer (Hrsg.):Wörterbuch der Philosophischen Begriffe. Meiner, Hamburg 2005,ISBN 3-7873-1738-4(begriffsgeschichtlich orientiertes Lexikon mit Literaturverzeichnis zur Begriffsgeschichte und ausführlichem Register)
  • Arnim Regenbogen:Chronik der philosophischen Werke. Von der Erfindung des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert. Meiner, Hamburg 2011,ISBN 978-3-7873-2146-9(ermöglicht vergleichenden Zugriff auf die Abfolge zunächst unverbundener, dann aber doch in möglicher Wechselwirkung stehender Veröffentlichungen.)
  • Alexander Ulfig:Lexikon der philosophischen Begriffe. Komet, Köln 2003,ISBN 3-89836-373-2(umfassendes, leicht verständliches Nachschlagewerk zur Philosophie von der Antike bis heute)
  • Franco Volpi,Julian Nida-Rümelin (Hrsg.):Lexikon der philosophischen Werke (=Kröners Taschenausgabe. Band 486). Kröner, Stuttgart 1988,ISBN 3-520-48601-6(handlich, mit informativen Einstiegsinformationen)
Umfängliche Nachschlagewerke
  • Donald M. Borchert (Hrsg.):Encyclopedia of Philosophy. 10 Bände. 2. Auflage. Thomson Gale, Macmillan Reference, Detroit [u. a.] 2006,ISBN 0-02-866098-6; auch in elektronischer Form erhältlich(aktuelles Standardwerk)
  • Historisches Wörterbuch der Philosophie, hrsg. vonJoachim Ritter [u. a.], fortgeführt von Karlfried Gründer [u. a.] [= 2. Auflage von:Rudolf Eisler:Wörterbuch der philosophischen Begriffe], I-XII Basel [und Darmstadt] 1971–2005.(Das umfassendste Werk seiner Art, deutschsprachiges Standardwerk)
  • Jürgen Mittelstraß mitMartin Carrier (Band 3–4) undGereon Wolters (Hrsg.):Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 4 Bände. (Mannheim/)Stuttgart/Weimar (1984) 1995–1996; Nachdruck ebenda 2004; Gesamtwerk in acht Bänden: Metzler, Stuttgart 2005 ff., 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage,ISBN 978-3-476-02108-3(wissenschaftsorientiert, stark im Bereich Logik und Mathematik)
  • Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.):Enzyklopädie Philosophie. 3 Bände. Meiner, Hamburg 2010,ISBN 978-3-7873-1999-2(Nur umfassende Artikel zu Sachthemen)
  • Edward Craig (Hrsg.):TheRoutledge Encyclopedia of Philosophy. 10 Bde. Routeledge, London 1998.(ein sehr umfangreiches Nachschlagewerk; auch als einbändige, allerdings sehr knappe Kurzfassung erschienen; außerdem auf CD-ROM erhältlich und als Online-Version)
  • Hermann Krings,Hans Michael Baumgartner, Christoph Wild (Hrsg.):Handbuch Philosophischer Grundbegriffe. 3 Bde. (Studienausgabe: 6 Bde.) Kösel, München 1973–74.
    • auf CD-ROM (PDF-Dateien): 2., vollständig durchgesehene Auflage 2003,ISBN 978-3-936532-22-7
    • in Nachfolge:Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Hrsg. von Petra Kolmer und Arnim G. Wildfeuer. Karl Alber, Freiburg i. Br. / München 2011 ff. Band 1 (A–F),ISBN 978-3-495-48222-3(195 Autoren behandeln in 215 Abhandlungen Grundbegriffe der Philosophie.)
  • Franco Volpi (Hrsg.):Großes Werklexikon der Philosophie. 2 Bde. Jubiläumsausgabe. Kröner, Stuttgart 2004,ISBN 3-520-83901-6
  • Dictionnaire des philosophes. 2 Bde. 2. Aufl. Hrsg. v. Denis Huisman. Presses universitaires de France, Paris 1993,ISBN 2-13-045524-7
  • Ernst R. Sandvoss:Geschichte der Philosophie,Directmedia Publishing, Berlin 2007,Digitale Bibliothek, CD-ROM, KDB Band 47,ISBN 978-3-89853-347-8
Literaturempfehlungen

Periodika

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Wiktionary: Philosophie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Philosophie – Zitate
Commons: Philosophy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Philosophie – Quellen und Volltexte
Wikiversity: Philosophie – Kursmaterialien
Wikibooks: Regal: Philosophie – Lern- und Lehrmaterialien
Wikibooks: Philosophieren heißt sterben lernen – Lern- und Lehrmaterialien
→ Hilfsmittel zurGeschichte der Philosophie siehe dort.
Liste der Philosophiezeitschriften

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Platon,Politeia514a-520d (das eigentliche Ziel der Beweisführung Platons – die den Philosophen in derPolis zukommende und aufgetragene politische Führungsrolle – kann hier ausgeklammert werden).
  2. Carl Friedrich von Weizsäcker:Die Einheit der Natur (1971).
  3. Das US-Militär sprach z. B. in einem internen Papier über die Behandlung von Kriegsgefangenen von einer „Confinement Philosophy“ und meinte damit allgemeine Verhaltensregeln wie das Verbot von Schikanen. SieheStandard Operating Procedure, Camp Bucca, Irak vom 27. März 2004.
  4. Artikel „Philosophie“. In: Georg Klaus, Manfred Buhr (Hrsg.):Marxistisch-leninistisches Wörterbuch der Philosophie, ungekürzte Ausgabe; Titel der Originalausgabe: Philosophisches Wörterbuch, Leipzig 1964. Rowohlt Verlag 1972.
  5. Vgl.[1].
  6. Fragment 35DK,Online.
  7. Platon:Phaidros 278d.
  8. Reinhart Heißler:David Lewis’ Mögliche Welten (2010), S. 140.
  9. Dietrich von Engelhardt:Philosophie und Medizin. In:Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage,Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.):Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005,ISBN 3-11-015714-4, S. 1150–1152.
  10. Masha Gessen: Die Zukunft ist Geschichte (German Edition) (S. 69), Suhrkamp Verlag. Kindle-Version.ISBN 978-3-518-42842-9.
  11. SoChristoph von Sigwart zur philosophischen Systematik, Ders.:Logik. Freiburg 1873–1878, Band II.2, S. 695.
  12. Immanuel Kant:Kritik der reinen Vernunft, II 2 2.
  13. Martin Heidegger,Einführung in die Metaphysik (1935)
  14. Jürgen Habermas:Erkenntnis und Interesse. In:Technik und Wissenschaft als »Ideologie«. Suhrkamp, Frankfurt, Edition 287,41970 (11968), [1965 Merkur] S. 146–169.
  15. Gottfried Wilhelm Leibniz:In der Vernunft begründete Prinzipien der Natur und der Gnade. In: Ders.:Kleine Schriften zur Metaphysik. Hg. u. übers. von Hans Heinz Holz. Darmstadt 1985, § 7
  16. Martin Heidegger:Was ist Metaphysik? [1929]. In: Ders.: Wegmarken. Frankfurt a. M. 2004, S. 103–121 (hier S. 121)
  17. Zur Übersicht über die Fragestellungen der Sprachphilosophie vgl. Albert Newen / Markus A. Schrenk: Einführung in die Sprachphilosophie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008,ISBN 978-3-534-15459-3, S. 11 f. und Johannes Hübner:Einführung in die theoretische Philosophie, Stuttgart/Weimar 2015, S. 90 f.
  18. Zur Übersicht über die Fragestellungen der Philosophie des Geistes vgl.Ansgar Beckermann:Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Walter de Gruyter, Berlin / New York 3. Aufl. 2008,ISBN 978-3-11-020424-7, S. 1–4.
  19. Alfred N. Whitehead,Prozess und Realität (1929), S. 91.
  20. Protagoras wird wie folgt von Platon imTheaitetos 152a zitiert: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Derjenigen, die sind, so wie sie sind. Derjenigen, die nicht sind, so wie sie nicht sind.
  21. René Descartes:Discours de la méthode (1637) bzw.Meditationes de prima philosophia (1641).
  22. Marion Hartig:www.spiegel.de

Dieser Artikel ist als Audioversion verfügbar:

Teil 1:Begriffsgeschichte, Was ist Philosophie?, Formen des Philosophierens (ältere Artikelversion)
Teil 2:Gegenstände der Philosophie, Sinn und Nutzen der Philosophie (ältere Artikelversion)

Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia

Epochen der Philosophiegeschichte
Dieser Artikel wurde am 27. August 2006 indieser Version in die Liste derexzellenten Artikel aufgenommen.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4045791-6(lobid,OGND,AKS) |LCCN:sh85100849 |NDL:00572945
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Philosophie&oldid=254113520
Kategorien:
Versteckte Kategorie: