Petko Wojwoda

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Petko Wojwoda

Petko Kirjakow Kalojanow, bekannt alsKapitan Petko Wojwoda, (bulgarischПетко Киряков Калоянов, bzw. Капитан Петко войвода, auch genannt Петко Каракирков/Petko Karakirkow; *6. Dezember1844 inDogan Chisar damals Osmanisches Reich, heuteEsymi inGriechenland; † 7. Februar1900 inWarna,Fürstentum Bulgarien) war ein bulgarischerRevolutionär, Freiheitskämpfer,Heiducke inWestthrakien und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Petko Wojwoda wurde 1844 im bulgarischen DorfDogan Chisar, Westthrakien damals imOsmanischen Reich, das seit demVertrag von Neuilly-sur-Seine 1919 zu Griechenland gehört, geboren. Seine Mutter hieß Gruda, sein Vater Kirko Karakirjakow. Petko hatte acht Geschwister. Als 15-Jähriger erlernte er in derZellenschule des Dorfes die bulgarische Sprache mit griechischen Buchstaben zu schreiben und die griechische Sprache.

Als im Frühling 1861 Türken seinen Bruder Matthias und seinen Vetter Waltscho ermordeten, gründete Petko eineTscheta, um sie zu rächen und gegen die Willkür der herrschenden osmanischen Türken vorzugehen. 1863 wurde er von der osmanischen Miliz gefangen genommen, konnte jedoch entfliehen und verstärkte seinen Kampf gegen die Fremdherrscher in Westthrakien und im nahegelegenenRhodopen-Gebirge.

Im Herbst 1864 zog er nachAthen, wo er sich an der Militärschule als Gasthörer einschrieb. Beeinflusst von den revolutionären Ideen vonGiuseppe Garibaldi zog er kurz darauf nachItalien. Anfang 1866 traf er sich mit Garibaldi und blieb für mehrere Monate sein Gast. Gemeinsam organisierten sie dasGaribaldi-Bataillon, das aus 220Italienern und 67Bulgaren bestand, darunter auch Petko Wojwoda, das 1866 amAufstand auf Kreta gegen das Osmanische Reich teilnahm.[1] Während der Kämpfe auf Kreta erwarb sich Petko Wojwoda wegen seiner Tapferkeit den Beinamen Kapitän (Hauptmann). Nach der Niederschlagung des Aufstandes reiste Petko nachÄgypten,Frankreich und Italien, ließ sich jedoch erneut in Athen nieder, wo er gemeinsam mit griechischen Revolutionären einen Appell für den gemeinsamen Kampf von Bulgaren und Griechen gegen die osmanisch-türkische Herrschaft richtete.

1869 organisierte Petko Wojwoda erneut eine Tscheta und kämpfte gemeinsam mit der Tscheta vonKrajtscho Wojwoda für die BefreiungThrakiens und den Rhodopen von osmanisch-türkischer Herrschaft. 1878 nahm die vereinte Tscheta unter der Führung von Petko Wojwoda amRussisch-türkischen Krieg (1877–1878) teil. In den letzten Tagen des Krieges, wie auch nach der Unterzeichnung des Friedens von San Stefano, kämpfte sie gegen türkische Freischärler (Başı Bozuk) und Deserteure, angeführt von dem britischen OffizierStanislas St. Clair und deren Raubüberfälle im Thrakien. Dank ihm konnte sich die gesamte Bevölkerung des DorfesPlewun, das im Grenzgebiet zwischen dem Osmanischen Reich und dem befreiten Bulgarien lag und bereits von Saint Clair eingekesselt war, retten.

Nach 1880 ließ sich Petko Wojwoda in Warna nieder. Er war Mitbegründer der lokalenDemokratischen Partei und arbeitete als Anwalt. Petko Wojwoda war einer der Initiatoren und Organisatoren der am 12. Mai 1896 in Warna gegründeten „Edirne Vertriebenenvereinigung - Strandscha“ (bulgarisch „Одринско преселенско дружество – Странджа“/ Odrinsko preselensko druschestwo - Strandscha), die sich auch für die im osmanischen Reich Hinterbliebenenthrakischen Bulgaren einsetzte und heute seinen Namen trägt. Als Vorbild diente der mazedonische Verein „Pirin Planina“, der ein Jahr zuvor von vertriebenenBulgaren aus Makedonien inBurgas gegründet worden war. Petko Wojwoda setzte sich jedoch auch für die türkische Bevölkerung in Warna ein.

Auf der Initiative von Petko Wojwoda,Petar Dragulew undGeorgi Minkow fand am 19. Februar 1897 in Burgas die Gründungsversammlung der Vereinigung „Thrakien“ der vertriebenen thrakischen Bulgaren in der Provinz Burgas, die in der Zukunft bei der Vorbereitung desIlinden-Preobraschenie-Aufstandes und bei der Versorgung der zahlreich in der Region Burgas ankommenden Flüchtlinge eine zentrale Rolle spielen sollte.

Nach einem gescheiterten Putsch prorussischer Offiziere gegen den bulgarischen FürstenAlexander I., der vonRussland unterstützt wurde, folgte ein Gegenputsch. Nach der Wiedereinsetzung des Zaren und der folgenden Regentschaft des MinisterpräsidentenStefan Stambolow geriet Petko Wojwoda (wie sämtliche anderen bulgarischen Russophile) wegen seiner prorussischen Politik in Ungnade. Petko Wojwoda wurde 1892 wegen der Unterstützung prorussischer Kräfte, die ein Attentat auf den Ministerpräsidenten versuchten, angeklagt und inTrjawna ins Gefängnis gesteckt.

Kapitan Petwko Wojdowa verstarb am 7. Februar 1900 in Warna. Er war zweimal verheiratet, einmal mit einer Griechin aus Keşan, mit der er einen Sohn hatte und ein zweites Mal mit Rada Krawkowa ausKasanlak.

Weiteres

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Das Petko Wojwoda-Denkmal in Rom

Viele bulgarische Lieder sind ihm gewidmet. DerPetko Voyvoda Peak auf der antarktischenLivingston-Insel, die Flüchtlingsorganisation derthrakischen Bulgaren, ein Buchverlag, eine Stiftung, einDorf bei Chaskowo, derGrenzübergang Kapitan Petko Wojwoda-Ormenion und andere Einrichtungen in Bulgarien wurden nach ihm benannt. Sein Leben wurde in der populären TV-Serie „Kapitan Petko Wojwoda“ verfilmt.

2004 wurden ein Denkmal für Petko Wojwoda inRom und ein weiteres in seiner Heimatstadt eingeweiht.

Literatur

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  • Petko Wojwoda 1844–1900. Eine Sammlung von Aufsätzen, Dokumenten und Materialien. Sofia, Kapitan Petko Wojwoda Stiftung
  • Iwan Stefanow:Zur Aktivität des Freiheitskämpfers in den östlichen Rhodopen und im Westthrakien

Weblinks

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Commons: Petko Wojwoda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Publishing House of the Bulgarian Academy of Sciences:Bulgarian Historical Review. Publishing House of the Bulgarian Academy of Sciences, 1982eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Personendaten
NAMEPetko
ALTERNATIVNAMENKalojanow, Petko Kirjakow; Kapitan Petko Wojwoda (Pseudonym); Karakirjakow, Petko
KURZBESCHREIBUNGbulgarischer Revolutionär und Freiheitskämpfer
GEBURTSDATUM6. Dezember 1844
GEBURTSORTEsymi,Westthrakien
STERBEDATUM7. Februar 1900
STERBEORTWarna,Bulgarien
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