Petershausen KreisstadtKonstanz | |
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| Koordinaten: | 47° 40′ N,9° 11′ O47.6683333333339.1808333333333401Koordinaten:47° 40′ 6″ N,9° 10′ 51″ O |
| Höhe: | 401 m ü. NHN |
Lage von Petershausen in Konstanz | |
Petershausen ist der direkt nördlich und rechts desSeerheins gelegeneStadtteil vonKonstanz. Seinen Namen erhielt der Stadtteil nach dem gleichnamigenKlosterDomus Petri, woraus später Petrihusa wurde.[1]


An dieser Stelle existierte einerömische Siedlung, die im 3. Jahrhundert verlassen wurde. Später kam das Gelände in den Besitz desKlosters Reichenau. Erst mit der Gründung desKlosters Petershausen[2] durch denKonstanzer BischofGebhard um das Jahr 983 kam es wieder zu einer Ansiedlung, aus der einDoppeldorf entstand: östlich desKlosters das Oberdorf, das nach einem dortigen Gasthof „Zum Sternen“ auch als Sternenviertel benannt wurde, und südwestlich des Klosters an der Straße nach Reichenau das Unterdorf, in dem Bedienstete des Klosters wohnten. Die Dörfer entwickelten sich relativ selbständig, kamen aber immer mehr unter den Einfluss der Stadt Konstanz und wurden um das Jahr 1600 zur KonstanzerVorstadt Petershausen.[3]


Die Entwicklung von Petershausen blieb zunächst beschaulich. Durch dieSäkularisation des Klosters 1802 und den anschließenden teilweisen Verfall der Klostergebäude verlor Petershausen einen wichtigen Entwicklungsmotor. Die verbliebenen nutzbaren Gebäude des Klosters wurden als Militärhospital genutzt und ab 1850 zurKaserne ausgebaut. Die Ansiedlung des Militärs und ab 1863 der Anschluss an dieBadische Staatsbahn sorgten dann wieder für einen Aufschwung für Konstanz insgesamt und Petershausen speziell. Da die Stadt Konstanz nach Süden hin durch die Grenze zurSchweiz begrenzt war, wirkte sich der Anstieg der Einwohnerzahl vor allem im Wachstum von Petershausen aus, das sich rund um das ehemalige Kloster ausbreitete. Entlang desBodenseeufers östlich des Sternenviertels und nach Norden an der Straße nachWollmatingen entstandenPromenaden und Villenviertel. 1912 erhielt Petershausen eine eigeneVolksschule, die heutige Theodor-Heuss-Realschule. Der für 1913 geplante Kirchenneubau (St. Gebhardskirche) verzögerte sich und konnte durch denErsten Weltkrieg und dieInflation bedingt erst 17 Jahre später geweiht werden. Schule, Kirche und Pfarrhaus bildeten das neue Zentrum des Stadtteils Petershausen. Zwischen 1914 und 1917 wurde eine weitere Kaserne, dieJägerkaserne, im Stadtteil errichtet.
Das Sternenviertel bestand bis zum Ausbau derRheinbrücke 1936–1938. Für die mehrspurige Straßenführung und die Bahnunterführung RichtungStaad wurde das gesamte Viertel abgerissen. Der Name des Verkehrsknotenpunkts „Sternenplatz“ erinnert noch heute an das ehemalige Dorf.