Peter Seiffert

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Sänger Peter Seiffert. Zu anderen Personen siehePeter Seifert.
Peter Seiffert (3. von rechts) mit seiner Frau Lucia Popp (2. von rechts) 1986 bei einem Benefizkonzert derZNS – Hannelore Kohl Stiftung

Peter Seiffert (*4. Januar1954 inDüsseldorf) ist ein deutscherOpernsänger (Tenor).

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Seiffert stammt aus einer musikalischen Familie. Er erhielt bereits als Kind von seinem Vater Helmut Seiffert[1] Gesangsunterricht. Dieser war ein Opernsänger und Schlagerkomponist, der sich in der damals berühmten Düsseldorfer KünstlervereinigungMalkasten engagierte. Seiffert war schon als kleiner Junge Solist in einem Düsseldorfer Knabenchor. Dann studierte an derRobert Schumann Hochschule Düsseldorf, wo er eine Ausbildung zum Sänger im Wesentlichen durch M. Röhrig erhielt.[2] Daneben machte er eine Ausbildung alsPhysiotherapeut. Besondere Aufmerksamkeit erlangte er durch Konzerte mitGioachino RossinisStabat Mater undGiuseppe VerdisRequiem.

1978 debütierte er an derDeutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, deren Ensemblemitglied er bis 1980 war. 1979 wurde er vomDeutschen Musikrat mit dem 2. Preis beimDeutschen Musikwettbewerb ausgezeichnet und trat in der vonAnneliese Rothenberger moderierten FernsehsendungAnneliese Rothenberger gibt sich die Ehre auf. 1980 wurde er Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin,[3] der er bis heute angehört. Hier wurde er vonGötz Friedrich als Heldentenor repertoiremäßig aufgebaut. An der Deutschen Oper Berlin konnte er seine Karriere im jugendlich-lyrischen Tenorfach zur Entwicklung bringen. In dieser Zeit erhielt er bereits Gastspielangebote aus ganz Europa.

1982 gab er sein Debüt an derBayerischen Staatsoper München,[4] 1984 mit großen Erfolgen an der Staatsoper Wien,[5] 1987 amRoyal Opera House Covent Garden London, 1996 amOpernhaus Zürich undStaatsoper Unter den Linden, Berlin.[6] Weiterhin erfolgten Gastspiele an den Opernhäusern von Nagoya in Japan, Tokio sowie bei internationalen Festspielen, wie den Bregenzer Festspielen (1992), bei denBayreuther Festspielen (1996–2005) und bei denSalzburger Festspielen (1992–2007) sowie beimMaggio Musicale Fiorentino (1996–2007).

Seiffert gilt als einer der international meistgefragten – deutschen – Heldentenöre, insbesondere in denWagner-Opern. 1980 sang Seiffert erstmals den Erik inDer fliegende Holländer an der Deutschen Oper Berlin. Er sang 1988 am Royal Opera House Covent Garden London seinen erstenParsifal, 1989 in München an der Bayerischen Staatsoper seinen ersten Lohengrin. Mit dem 1990 von Götz Friedrich inszeniertenLohengrin an der Deutschen Oper Berlin errang Seiffert einen Sensationserfolg, der für seine Karriere wegweisend wurde. Die Kritik sprach von einem „Weltereignis des Wagner-Singens“.[7] Peter Seiffert erhielt daraufhin Einladungen an alle bedeutenden Opernhäuser. 1996 debütierte er als Stolzing in Wolfgang Wagners Bayreuther Inszenierung derMeistersinger von Nürnberg.

Peter Seifferts Konzert- und Opernaktivitäten brachten ihn in alle wichtigen Musikzentren der Welt wie Wien, London, Paris, an die Mailänder Scala, zu den Salzburger Festspielen, nach Japan und in die Vereinigten Staaten. 1996 debütierte er bei den Bayreuther Festspielen als Walther von Stolzing, es folgte Lohengrin in den Jahren 2001 bis 2005. In Zürich sang Peter Seiffert die Partien Tamino, Parsifal, Florestan inFidelio, Erik und Max. Zudem debütierte er in Zürich als Tannhäuser und als Turiddu inCavalleria rusticana. An derLos Angeles Opera sang er den Bacchus inAriadne auf Naxos, an derMetropolitan Opera New York und amThéâtre du Châtelet in Paris war er als Tannhäuser und Siegmund zu hören. In Venedig sang er im »Freischütz«, amTeatro Real in Madrid den Lohengrin, an der Deutschen Oper Berlin Turiddu und an derWiener Staatsoper[8] Erik und Florestan. In der Saison 2005/06 unternahm er eine sehr erfolgreiche Konzert-Tournee durch die Schweiz. Es folgte die Neuproduktion der OperTiefland vonEugen d’Albert am Opernhaus Zürich. Zu seinen Höhepunkten in der Spielzeit 2006/2007 gehörtenFidelio anlässlich der Eröffnung des neuen Opernhauses,Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia unter der Leitung vonZubin Mehta undDie Walküre sowohl in Valencia als auch beim Maggio Musicale in Florenz,Tannhäuser in Los Angeles undDer Freischütz bei den Salzburger Festspielen 2007. 2007/2008 folgtenTannhäuser an derSan Francisco Opera und amGran Teatre del Liceu in Barcelona,Die lustige Witwe an derSemperoper in Dresden,Tannhäuser in Madrid,Fidelio in Zürich und sein Debüt mitTristan und Isolde an der Metropolitan Opera in New York.[9][10] 2008/2009 sang erTannhäuser in Madrid und Berlin,Parsifal,Fidelio undLohengrin in Wien sowieTiefland undDer Freischütz in Berlin und Barcelona. 2013 folgten das Debüt inOtello am Opernhaus Zürich[11] und regelmäßig etliche Vorstellungen in Berlin, München, Hamburg (Bacchus), Wien (u. a. in einer Neuinszenierung vonTristan und Isolde 2013 und erstmals als Siegmund inDie Walküre 2014) und London.

Auch als Konzertsolist kam Peter Seiffert zu einer großen internationalen Karriere. So sang er in London im Mozart-Requiem unterCarlo Giulini, in Philadelphia in Beethovens 9. Sinfonie unter Riccardo Muti. Er nahm zahlreiche Schallplatten- und CD-Aufnahmen auf.[12] Seine umfangreiche Diskographie umfasst u. a. Beethovens 9. Sinfonie (Riccardo Muti,Wolfgang Sawallisch), Liszts „Faust-Symphonie“ (Simon Rattle), WagnersDas Rheingold (Sawallisch) undTannhäuser (Barenboim) sowie diverse Recitals. Eine CD mit Liedern und Duetten von Robert und Clara Schumann ist bei Orfeo erschienen.

Peter Seiffert singt bis heute regelmäßig an allen großen Opernhäusern und Festivals der Welt, u. a. in Wien, London, Mailand, Barcelona, Madrid, Valencia, Los Angeles, New York sowie bei den Salzburger Festspielen.

1986 heiratete Seiffert dieSopranistinLucia Popp (1939–1993). Seine zweite Ehefrau ist die SopranistinPetra-Maria Schnitzer.

Auszeichnungen

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Repertoire

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Seiffert sang zu Beginn seiner Karriere schwerpunktmäßig daslyrische Tenor-Fach. Zu seinen Opernpartien zählten anfangs Baron Kronthal inDer Wildschütz, Lorenzo inFra Diavolo, Marquis von Chateauneuf inZar und Zimmermann, Lenski inEugen Onegin, auch das sog. tenorale Zwischenfach wie Hoffmann inHoffmanns Erzählungen. Während seiner Zeit als Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper sang er weiterhin das lyrische Fach mit Partien wie Fenton inDie lustigen Weiber von Windsor (Debüt; Oktober 1983 in München), Nureddin inDer Barbier von Bagdad, Tamino inDie Zauberflöte und Ottavio inDon Giovanni. Jedoch nahm er kontinuierlich Rollen des jugendlichen Heldentenors in sein Repertoire auf: Erik inDer Fliegende Holländer, Max inDer Freischütz, Hans inDie verkaufte Braut, Pedro inTiefland, Hüon inOberon und Turiddu inCavalleria rusticana. In den Opern vonRichard Strauss verkörperte er Narraboth inSalome (1987; Debüt in München), Matteo inArabella, Bacchus inAriadne auf Naxos und den Kaiser inDie Frau ohne Schatten (1984; Debüt in München). Mittlerweile tritt Seiffert vor allem alsHeldentenor auf. Wichtige Partien Seifferts sind: Walther von Stolzing inDie Meistersinger von Nürnberg, Parsifal inParsifal, Lohengrin inLohengrin, Siegmund inDie Walküre, Tristan inTristan und Isolde, Rienzi inRienzi und Otello inOtello. Gelegentlich sang Seiffert auf der Bühne auchOperettenrollen, wie Graf Danilo Danilowitsch in der OperetteDie lustige Witwe (2006; Staatsoper Dresden).

Aufnahmen (Auswahl)

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Peter Seiffert imMunzinger-Archiv, abgerufen am 2. Februar 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. „Peter Seiffert“ (Memento vom 20. Oktober 2018 imInternet Archive) in bayreuther-festspiele.de, abgerufen am 18. Januar 2014.
  3. „Peter Seiffert“ in Deutsche Oper Berlin Ensemble, abgerufen am 18. Januar 2014.
  4. „Peter Seiffert“ (Memento vom 1. Februar 2014 imInternet Archive) in Bayerische Staatsoper Künstler, abgerufen am 18. Januar 2014.
  5. „Tristan-singen ist eine Ordensverleihung“ (Memento vom 1. Februar 2014 imInternet Archive), Interview mit Kammersänger Peter Seiffert, abgerufen am 18. Januar 2014.
  6. „Peter Seiffert Sänger (Gast)“ (Memento vom 1. Februar 2014 imInternet Archive), Staatsoper Berlin Sänger, abgerufen am 18. Januar 2014.
  7. „Wagner-Interpreten Weltbekannte Stimmen beiTannhäuser,Berliner Morgenpost 29. November 2012, abgerufen am 18. Januar 2014.
  8. „KS Peter Seiffert“ (Memento vom 1. Februar 2014 imInternet Archive) in Wiener Staatsoper Sänger, abgerufen am 18. Januar 2014.
  9. „Barenboim’s Tristan at the Met with Dalayman and Seiffert“ vom 26. November 2008, abgerufen am 19. Januar 2014
  10. „The End of the Prompter's Box: Peter Seiffert First Singer To Use Earpiece @ Metropolitan Opera“, operachic vom 26. November 2008, abgerufen am 19. Januar 2014
  11. Tannhäuser (Memento vom 1. Februar 2014 imInternet Archive),Otello, abgerufen am 18. Januar 2014.
  12. „Profil Peter Seiffert“ auf onlinefilm.org, abgerufen am 18. Januar 2014.
  13. „Klassik-Grammy Nur eine Auszeichnung für deutsche Künstler“ (Memento vom 2. Februar 2014 imInternet Archive),Stern, abgerufen am 18. Januar 2014.
  14. Johannes Schenke:„Wiener Staatsoper:Tristan und Isolde – 18. Juni 2013. Hochdramatisches – in lyrischer Schönheit“. In:Der neue Merker, abgerufen am 1. Juli 2013.
  15. „Peter Seiffert wird als Berliner Kammersänger geehrt“. In:Die Welt, 12. September 2014.
Personendaten
NAMESeiffert, Peter
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Opernsänger (Tenor)
GEBURTSDATUM4. Januar 1954
GEBURTSORTDüsseldorf
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