Peter Broucek

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Peter Brouček (*16. August1938 inWien; †15. Juni2023 ebenda) war einösterreichischerHistoriker. Von 1987 bis 1990 war er Präsident derGesellschaft für Österreichische Heereskunde. Über vierzig Jahre imÖsterreichischen Staatsarchiv (ÖStA), Abt. Kriegsarchiv tätig, war er zuletzt dessen Direktor-Stellvertreter. Seine Arbeit zur österreichischen Militärgeschichtsschreibung gilt als bedeutend.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Als Sohn eines inKarlsbad inWestböhmen gebürtigen Taschnermeisters und dessen Ehefrau, einer Handelsangestellten, erlebte Peter Broucek das Kriegsende des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) imWeinviertel. Er legte 1956 an der Realschule Wien XIXDöbling dieMatura ab und studierte ab 1956Geschichte undGermanistik an derUniversität Wien. 1961 wurde er beiHeinz Zatschek mit der DissertationGeschichte des Wiener Riemergewerbes bis 1788 zumDr. phil. promoviert. Überdies besuchte er von 1959 bis 1962 den Kurs amInstitut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien (Staatsprüfung 1963: mit einer Prüfungsarbeit beiFriedrich Walter überDie sogenannten Saalbücher im Allgemeinen Verwaltungsarchiv bis 1749).

Im Jahre 1962 trat er als Vertragsbediensteter in den wissenschaftlichen Dienst desÖsterreichischen Staatsarchivs (ÖStA), Abteilung Kriegsarchiv in Wien ein. 1966 wurde er Staatsarchivar II. Klasse und später I. Klasse sowie 1975 Archivrat. Ab 1981 war er Referent für die Feldakten der HeereÖsterreichs bzw.Österreich-Ungarn. 1983 erfolgte die Ernennung zum Oberrat.[1] 1993 wurde er vom österreichischen BundespräsidentenThomas Klestil zumHofrat ernannt und betreute eine weitere – der Generaldirektion des ÖStA direkt unterstellte – Bestandsgruppe der „Nachlässe und Sammlungen“. Im Jahre 2003 wurde er, zuletzt Direktor-Stellvertreter unterRainer Egger, in den Ruhestand versetzt. Danach war er weiterhin publizistisch tätig.

Von 1987 bis 1990 war er Präsident derGesellschaft für Österreichische Heereskunde. Er war ferner Mitglied des Instituts für Österreichkunde, der Commission Autrichienne d’Histoire Militaire, der Kommission zur Erforschung der Geschichte Österreichs der Jahre 1918–1938 und derHeraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“.

Broucek warOberleutnant der Reserve des österreichischenBundesheeres. Er wurde amHernalser Friedhof bestattet.[2]

Veröffentlichungen

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Broucek ist Verfasser zahlreicher Fachbücher, wissenschaftlicher Aufsätze und Editionen zurGeschichte Österreichs seit derFrühen Neuzeit und zurMilitärgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts sowie zur Archivgeschichte und zur militärischenQuellenkunde: So ist er Herausgeber mehrerer imBöhlau Verlag erschienenerMemoiren österreichischer Militärs; von 1980 bis 1988 etwa der Editionen der TagebücherEdmund Glaise-Horstenaus. Im Jahre 2000 veröffentlichte er mitKurt Peball eineGeschichte der österreichischen Militärhistoriographie. Broucek ist ferner Autor unzähliger Einträge imÖsterreichischen Biographischen Lexikon 1815–1950 und in derNeuen Deutschen Biographie. Weiterhin legte er Übersetzungen von WerkenThomas M. Barkers undBruce F. Pauleys vor.

Der deutsche HistorikerUlrich Kluge attestierte ihm „profunde Kenntnisse des österreichischen Militärsystems“.[3]

Auszeichnungen und Ehrungen

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Schriften (Auswahl)

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  • (Hrsg.):Anton Lehár:Erinnerungen. Gegenrevolution und Restaurationsversuche in Ungarn 1918–1921. R. Oldenbourg, München 1973,ISBN 3-486-47761-7.
  • Der Geburtstag der Monarchie. Die Schlacht bei Kolin 1757. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1982,ISBN 3-215-04444-7.
  • (Eingel. und hrsg.):Ein General im Zwielicht. Die ErinnerungenEdmund Glaises von Horstenau. Böhlau, Wien u. a. 1980 ff.
  • Band 1:K.u.k. Generalstabsoffizier und Historiker (=Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 67). 1980,ISBN 3-205-08740-2.
  • Band 2:Minister im Ständestaat und General im OKW (=Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 70). 1983,ISBN 3-205-08743-7.
  • Band 3:Deutscher Bevollmächtigter General in Kroatien und Zeuge des Untergangs des „Tausendjährigen Reiches“ (=Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 76). 1988,ISBN 3-205-08749-6.

Literatur

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  • Brouček, Peter. In:Fritz Fellner, Doris A. Corradini:Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (=Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 99). Böhlau, Wien u. a. 2006,ISBN 978-3-205-77476-1, S. 67 f.
  • Kurt Peball:Broucek, Peter. In: Peter Broucek, Kurt Peball:Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie. Böhlau, Köln u. a. 2000,ISBN 3-412-05700-2, S. 310–311; S. 311 f. (Schriftenverzeichnis).

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Chronik des Instituts Personelle Änderungen am Institut. In:Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 91 (1983) 3/4, S. 527.
  2. Peter Broucek in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  3. Ulrich Kluge:Demokratie – Austrofaschismus – Diktatur. Die erste Republik Österreich (1918–1938) in moderner Sicht. In:Historische Zeitschrift, 239 (1984) 2, S. 353–380, hier: S. 367.
  4. Personalnachrichten. In:Verordnungsblatt für die Dienstbereiche der Bundesministerien für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten bzw. Wissenschaft und Verkehr (1999), S. 185.
  5. Verschiedene Nachrichten: Chronik des Instituts. In:Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 113 (2005), S. 496.
Personendaten
NAMEBroucek, Peter
ALTERNATIVNAMENBrouček, Peter
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Historiker und Archivar
GEBURTSDATUM16. August 1938
GEBURTSORTWien
STERBEDATUM15. Juni 2023
STERBEORTWien
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