Personenzug

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Zuggattung, für einen Zug mit Personenbeförderung im Allgemeinen sieheReisezug, für die Beförderung von Minenarbeitern siehePersonenzug (Bergbau).

DerPersonenzug, abgekürztP,Pz oder inoffiziell auchP-Zug, ist eineZuggattung derEisenbahn, die in der Regel alleBahnstationen bedient. In den meisten Ländern Europas wurde der Begriff mittlerweile durch andere Bezeichnungen abgelöst. In Deutschland werden vergleichbare Züge heute alsRegionalbahn (RB), inÖsterreich alsRegionalzug (R) und in derSchweiz alsRegio (R) bezeichnet. Eine Variante stellte derPersonenzug mit Güterbeförderung (PmG) dar. Pendant ist derGüterzug, der ausschließlich der Beförderung vonFrachtgut dient. MitTriebwagen geführte Personenzüge wurden in Deutschland früher als ZuggattungPersonentriebwagen bezeichnet, abgekürztPt.[1] Entsprechende Untergattungen waren derPersonenzug fürBerufsverkehr (Pb) sowie derPersonentriebwagen für Berufsverkehr (Ptb).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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In Abgrenzung vonGüter- undDienstzügen istPersonenzug

„im weiteren Sinne die allgemeine Bezeichnung für alle Züge, die zum Zweck der Personenbeförderung eingelegt sind, alsoSchnell- undEilzüge einbegriffen“

Dies war die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs. Unterschiedliche Reisebedürfnisse imNah- undFernverkehr führten im 19. Jahrhundert zur Einführung beschleunigter Züge. Damit entstanden verschiedene Zuggattungen, die unterschieden werden mussten. Der „normale“ Zug, der so gut wie an jeden Bahnhof hält, wurde dabei lange Zeit nicht speziell benannt, und hieß deshalb wie der OberbegriffPersonenzug. EinPersonenzug im engeren Sinn war demnach die:

„Bezeichnung für einen an allen oder an der Mehrzahl der Stationen haltenden Zug mit allen oder wenigstens mit den unterenWagenklassen im Gegensatz zu dem größere Strecken ohne Halt durchfahrenden Eil- oder Schnellzug“

Röll verweist auf die früher übliche BezeichnungOmnibuszug.[3]

Auf vielen kürzeren Strecken – meistNebenbahnen – waren alle für die Personenbeförderung vorgesehenen Züge Personenzüge. Verschiedene Zuggattungen gab es in der Regel nur auf längeren Strecken, oft Hauptbahnen.

Mit dem Aufkommen von Begriffen wieNahverkehrszug oderRegionalzug fiel Ende des 20. Jahrhunderts die Doppelbedeutung weg. Der BegriffPersonenzug wird heute im deutschen Sprachraum meist nicht mehr für eine bestimmte Zuggattung verwendet, sondern eher wieder im ursprünglichen Sinn als Oberbegriff für alle Reisezüge.

Personenzug nach Ländern

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Deutschland

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Allgemeines

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Personenzug der Deutschen Bundesbahn (Rohrenfeld, 1960)

Der Begriff „Personenzug“ wurde als Zuggattungsbezeichnung verwendet, nachdem für bestimmte meist schnellfahrende Züge eigene Gattungsbezeichnungen in Gebrauch kamen. Die Zuggattung „Personenzug“, die damals auch nochS-Bahnen umfasste, wurde von derDeutschen Bundesbahn mit Beginn des Sommerfahrplans am 1. Juni 1969 durch die neue ZuggattungNahverkehrszug (N) ersetzt. Das „N“ wurde vor der Nummer des Zuges in den veröffentlichten Fahrplänen jedoch weggelassen, wo dort ein „N“ gezeigt wurde, handelte es sich um einenNahschnellverkehrszug.[4] DieDeutsche Reichsbahn verwendete den Begriff noch bis Beginn des Winterfahrplans am 27. September 1992.

Eine Sonderform war derBeschleunigte Personenzug, der zur Erhöhung der Reisegeschwindigkeit nur auf ausgewählten Bahnhöfen hielt. Als amtliche Zuggattung (BP) gab es diese Bezeichnung nur von 1922 bis 1928, inoffiziell wurde der Begriff jedoch weiterhin verwendet. Eine weitere Untervariante war der Kurzpersonenzug (Kp) für kurze Wagenzüge.[5]

Heute werden Reisezüge, die an allen Stationen halten, von derDeutschen Bahn AG alsRegionalbahn vermarktet.[6] Für vergleichbare Züge, die von anderen Eisenbahnunternehmen gefahren werden, gibt es eine Reihe von weiteren Bezeichnungen.

Wagenmaterial

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Personenzüge mussten die Grundversorgung für das Transportangebot der Eisenbahnen sicherstellen. So wurden alsPersonenwagen Wagen eingesetzt, die jedermann ohne Zugangsbeschränkungen benutzen konnte. Bald bildeten sich Spezialisierungen heraus, indem für Post, Gepäck oder Milch eigene Wagen beziehungsweiseAbteile eingerichtet wurden. Nach demErsten Weltkrieg verblieben die meisten Länderbahnwagen in ihren angestammten Regionen, aber die durchReparationsleistungen geschwächten Bestände in Süddeutschland und Sachsen wurden durch preußische Abteilwagen verstärkt und dieDeutsche Reichsbahn baute mit denDonnerbüchsen neues Wagenmaterial für Personenzüge. Trotzdem wurden immer wieder im gehobenen Reisezugverkehr nicht mehr benötigte Wagen in Personenzüge eingestellt.[7] Nachdem 1928 die vierteWagenklasse abgeschafft und damit die dritte Klasse zur billigsten wurde, verlagerte sich zunehmend der Fahrkartenverkauf auf die zweite Sitzklasse, so dass nun in dieser Wagenklasse ein Wagenmangel entstand, der durch Neubau und vermehrten Einsatz vonDurchgangswagen befriedigt wurde. Außerdem wurden statt der personalintensiven lokomotivbespannten Züge Triebwagen gebaut und übernahmen viele Leistungen. ImZweiten Weltkrieg waren durch Kriegsschäden viele Verluste an Wagenmaterial zu beklagen und diese wurden notdürftig durchBehelfspersonenwagen ausgeglichen. Noch war in vielen Zügen ein Wagen für die Beförderung von Traglasten eingerichtet. DieDeutsche Bundesbahn wie dieDeutsche Reichsbahn mussten mit diesen Fahrzeugen auskommen und durchUmbau auf Basis kriegsbeschädigten Wagenmaterials eilig neues Zugmaterial bereitstellen, bevor sie sich durch Neubau neues moderneres Wagenmaterial beschaffen konnten.[8] Nachdem schon 1941 die erstenSchienenbusse eine kostengünstige Alternative zu lokbespannten Zügen bieten konnten, entwickelte die Industrie ab 1956 diese Fahrzeugart zumNebenbahnretter.[9]

Schweiz

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DasSchweizerische Kursbuch verwendet die BezeichnungRegio für Züge, die an allen Stationen halten und beschränkt Anschlüsse abwarten. Im Fahrplan werden Züge mit Halt an allen Stationen mit einem vorangestellten ‹M› gekennzeichnet, die keine Anschlüsse abwarten.[10] Dabei handelt es sich in der Regel um Dienstzüge die zur Benutzung freigegeben sind, z. B. Zufuhr eines Zuges vom Depotstandort zum Knotenbahnhof.

Tschechien

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Personenzug inÚstí nad Labem sever (Aussig Nord­bahn­hof), 1986
Siehe auch:„Zuggattungen“ im Artikel České dráhy

In Tschechien existiert die ZuggattungOsobní vlak (wörtlich übersetzt:Personenzug) heute noch. Sie bezeichnet Reisezüge, die gewöhnlich auf allen Unterwegsstationen halten. In den Fahrplänen wird das KürzelOs verwendet. Mit Triebwagen gebildete Züge erhielten früher das KürzelMOs für „Motorovy osobní vlak“ (Motorpersonenzug).[11]

Ungarn

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In Ungarn ist die ZuggattungSzemélyvonat (wörtlich übersetzt:Personenzug) noch allgegenwärtig. Sie bezeichnet ebenfalls Züge, die fast immer an allen Bahnhöfen und Haltepunkten halten. In den Fahrplänen werden die Züge in schwarzer Farbe geführt und mitSz oderSzemély abgekürzt.[12]

Weblinks

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Wiktionary: Personenzug – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. allerbus.de
  2. abVictor Freiherr von Röll,Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 63
  3. EintragOmnibuszug in derEnzyklopädie des Eisenbahnwesens von Victor Freiherr von Röll
  4. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.):Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 28. März 1969, Nr. 13. Bekanntmachung Nr. 119, S. 67.
  5. bahnen-wuppertal.de, abgerufen am 7. März 2023
  6. Produktübersicht auf www.bahn.de
  7. Michael Meinhold:Nichts ist unmöglich: Die Personenzüge. In:Zugbildung (3). DRG-Reisezüge der Epoche II. 2. Auflage.MIBA-Verlag, Düsseldorf 2004,ISBN 3-89610-216-8, S. 78–93.
  8. Michael Meinhold:Vom MCi zum Silberling. In:Zugbildung 1. DB-Reisezüge der Epoche 3. 2. Auflage. Miba-Verlag, Düsseldorf 1996,ISBN 3-86046-006-4, S. 80–95.
  9. Michael Meinhold:Schienenomnibus-Züge: Rote Brummer und Regelwagen. In:Zugbildung 1. DB-Reisezüge der Epoche 3. 2. Auflage. Miba-Verlag, Düsseldorf 1996,ISBN 3-86046-006-4, S. 34–37.
  10. Zugcharakterisierung. (PDF; 119 KiB) Offizielles Kursbuch Schweiz 2016/2017. Bundesamt für Verkehr, S. 8, abgerufen am 3. Juli 2017: «Zug ohne Gewähr für Anschlüsse und Einhaltung des Fahrplans.» 
  11. Fahrpläne der ČD bzw. ČSD; verschiedene Jahrgänge
  12. Erklärung der Zugskategorien (ungarisch)
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