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Magier (Religion)

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(Weitergeleitet vonPersische Magier)
Barsom-tragende goldene Mager aus demOxos-Schatz

Magier (persisch مغ,DMGmuġ bzw.moġ), auchMager, ist einWanderwortaltiranischer Herkunft, das spätestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. eine allgemeine Bezeichnung für einenzoroastrischenPriester darstellt. Linguistisch liegt ihm dieindogermanische Wurzel*magh- mit der Bedeutung „können, vermögen, helfen“ zugrunde, zu deren Wortfamilie auch „(ver)mögen“, „Macht“ und „Maschine“ gehören.[1] Die Bedeutung des Wortes vor dem 4. Jahrhundert v. Chr. ist nicht ganz geklärt.

Vor dem 4. Jahrhundert v. Chr.

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Im Avesta

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Der älteste Beleg des Wortes stammt aus demAvesta, konkret aus denGathasZarathustras, und liegt in deravestischen Sprache vor. AlsNominativ kommt das Wort jedoch nur ein einziges Mal vor, und auch nur in einer Verbindung,moghu.tbisch, was „feindselig gegenüber denMoghu“ bedeutet. Aus dem Kontext ist nicht mehr zu erraten, aber den im Mittelalter geschriebenen zoroastrischen Kommentaren ist zu entnehmen, dass die Theologen den Begriff als „feindselig gegenüber der zoroastrischen Gemeinschaft“ verstanden. In adjektivierter Form ist dem Begriffmaghavan das Suffix-van mit der Bedeutung „innehabend“ zu entnehmen.Mary Boyce übersetztmaghavan entsprechend als „von der Lehre Zarathustras erfüllt“.[2]

In der Behistun-Inschrift

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In dertrilingualenBehistun-Inschrift despersischen GroßkönigsDareios I. (549–486 v. Chr.) tragen bestimmte Aufständische die Bezeichnung „Mager“, hierbei in deraltpersischen Fassung alsMaguš. Was der Begriff in diesem Kontext bedeutet, ist ebenfalls nicht ganz geklärt. Es ist wahrscheinlich nicht die Bezeichnung einesMeders, denn die Behistun-Inschrift sollte als Warnung an potenzielle Aufständische dienen, und der Großkönig hätte nicht darauf verzichtet, seine nächsten Nachbarn zu erwähnen.

In den griechischen Quellen

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Einen geringfügig späteren Beleg als die Behistun-Inschrift liefertHeraklit (520–460 v. Chr.), der die Mager (altgriechischμάγοςmágos,Pluralμάγοιmagoi) und andere wegen ihrer „pietätlosen“ Riten beschimpft. Hier sind die Mager schon mit religiösen Aktivitäten assoziiert.[3]

In denHistorien des Herodot (Mitte 5. Jh. v. Chr.) hat der griechische BegriffMagoi zwei Bedeutungen. Einmal erscheint es als Name eines von sechsmedischenStämmen, dieDeiokes zusammengeschlossen hat.[4] Ein anderes Mal verwendetHerodot das Wort als allgemeine Bezeichnung für iranische Priester, deren Volksstamm er jedoch nicht erwähnt. Ob Herodots medischer Volksstamm gleichzeitig eine Priesterkaste war, bleibt somit unklar. Die Namen der medischen Stämme werden durch keinen anderen Zeitzeugen bestätigt. Herodots Aufzeichnungen beziehen sich außerdem nur auf die iranischen Handelsfamilien, die in Kleinasien lebten. Herodot selbst hat iranischen Boden nie betreten.

Weitere griechische Autoren folgten, unter anderemXenophon, der die Mager desachämenidischen Hofes als Experten in allen religiösen Angelegenheiten beschreibt. In derKyropaedia, seiner Pseudobiographie desKyros II., gibt Xenophon außerdem an, dass die Mager für die Ausbildung des späteren Königs verantwortlich seien.

Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr.

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In griechischen und römischen Quellen

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Spätestens in den griechischen und römischen Texten des 4. Jahrhunderts v. Chr. dienenmágos undmagus unmissverständlich als Bezeichnung eines zoroastrischen Priesters. In diesen Texten, die bis in unsere Zeit hineinreichen, wirdZarathustra selbst als Mager genannt, und dem Amt werden verschiedenste Aufgaben zugeschrieben, von der Wahrsagung bis hin zurTotenbeschwörung.[5] Der Begriff hat in dieser Zeit nicht selten auch eine negative Konnotation;Plinius undPlutarch waren besonders kritisch gegenüber den Magern.

Die astrologischen Deutungen der„Weisen aus dem Morgenland“ (Mt 2,1–12 EU), bei Matthäusmagoi genannt, zuweilen auch als „Heilige Drei Könige“ bezeichnet, die der biblischen Überlieferung nach einem Stern nachBethlehem folgten, sind möglicherweise das bekannteste Beispiel der Auffassung, die Mager seien Experten der Astrologie gewesen. Im Deutschen ist die Verbindung mit den (ursprünglich religiösen)Zauberkünsten in den Worten ‚Magie‘ und ‚Magier‘ erhalten. Ähnliches gilt für die meisten modernengermanischen undromanischen Sprachen.

Im Perserreich

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ImPersischen Reich selbst erscheint das Wort erst wieder in den Inschriften desKartir infrühsassanidischer Zeit. Diesen ist zu entnehmen, dass sich der Begriffmaguš auch unter Zoroastriern bereits zu einem Synonym für ‚Priester‘ entwickelt hatte. Dasneupersische Wortmobed, das heute einen zoroastrischen Theologen bezeichnet, ist eine sprachliche Weiterentwicklung vomaltpersischen *magu-patiš, „Hauptpriester“ bzw. wörtlich „Meister/Herr der Magier“.

In der islamischen Welt

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ImKoran istmadschūs ein fester Begriff für einen Zoroastrier (und nicht ausschließlich für einen zoroastrischen Priester).

Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Julius Pokorny:Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. Francke, Tübingen,ISBN 978-3-7720-0947-1, S. 695
  2. Mary Boyce:A History of Zoroastrianism. Band 1. Brill, Leiden 1975, S. 251.
  3. Zitiert inClemens,Protrepticus 12
  4. Die anderen Stämme sind Buser, Paretakener, Struchaten, Arizanter und Budier.Historien 1,101.
  5. Strabon, xvi. 2.39
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