Peniche

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterPeniche (Begriffsklärung) aufgeführt.
Peniche
WappenKarte
Peniche (Portugal)
Peniche (Portugal)
Basisdaten
Staat:Portugal Portugal
Region:Centro
Unterregion:Oeste
Distrikt:Leiria
Concelho:Peniche
Koordinaten:39° 21′ N,9° 23′ W39.356388888889-9.3822222222222Koordinaten:39° 21′ N,9° 23′ W
Einwohner:13.211(Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche:7,81 km²(Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:1692 Einwohner pro km²
Postleitzahl:2520
Kreis Peniche
FlaggeKarte
Flagge von PenichePosition des Kreises Peniche
Einwohner:26.429(Stand: 19. April 2021)[4]
Fläche:77,54 km²(Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:341 Einwohner pro km²
Anzahl derGemeinden:4
Verwaltung
Adresse der Verwaltung:Câmara Municipal de Peniche
Rua António Conceição Bento Mercado Municipal
2520 – 239 Peniche
Präsident der Câmara Municipal:António José Correia (CDU)[3]
Website:www.cm-peniche.pt

Peniche (portugiesische Aussprache: [pɨˈniʃ]) ist eine am Atlantik gelegene portugiesische Stadt in der UnterregionOeste derRegion Centro und der historischen ProvinzEstremadura, die sowohl durch die vorgelagerte Inselgruppe derBerlengas als auch die zumSurfen geeigneten Wellen desAtlantiks touristische Bedeutung hat. Sie ist Portugals zweitgrößter Umschlagplatz fürSardinen.

Forte de São João Baptista auf der Hauptinsel des Archipels der Berlengas

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Ursprünglich war Peniche eine Insel nahe der Küste. Funde belegen einevorgeschichtliche Besiedlung seit demNeandertaler, insbesondere in derGruta da Furninha. Die ersten Menschen lebten hier in Höhlen und insbesondere vom Fischfang. Seefahrer aus demAntiken Griechenland undPhönizier siedelten später hier. Der heutige Ortsname entwickelte sich vermutlich aus dem altgriechischen OrtsnamenPhoinix, einem Ort aufKreta, an den die örtlichen Begebenheiten stark erinnerten.[5] Insbesondere die Inselgruppe der Berlengas ähnelt, von der Küste von Peniche aus gesehen, stark der charakteristischen Küstenlinie vonGavdos an vergleichbarer Stelle auf Kreta.

Teilansicht derFortaleza de Peniche heißenden Festungsanlage

DieRömer intensivierten den Fischfang und stellten hierAmphoren zur Konservierung der Fische her. An den Felsen der Berlengas wurden zudem eine Vielzahl römischer Schiffswracks gefunden, die von reger Handelstätigkeit zeugen. ImMittelalter wurdeAtouguia da Baleia (baleia zu deutschWal) insbesondere durch den lukrativenWalfang zum bedeutendsten Ort, zu dessen Verwaltungskreis Peniche gehörte. Ab dem 15. Jahrhundert bildete sich eine natürliche Landverbindung zwischen Peniche und dem Festland heraus. Begünstigt durch solcherart einfachere Transportwege begann der Ort am oberen (Peniche-de-Cima) und unteren Kern (Peniche-de-Baixo) zu wachsen. 1609 wurde Peniche zurvila (Kleinstadt) und Zentrum eines eigenen Kreises erhoben.

Neben dem Fischfang bewirkten der Schiffsbau sowie der Wein- und Getreideanbau Peniches Wachstum.Luís de Ataíde, Graf von Atougia und von 1568 bis 1581 GouverneurPortugiesisch-Indiens, ließ Peniche umfangreich befestigen. Die Errichtung weiterer verstärkter Festungsanlagen, die gegen Piratenangriffe schützen sollten, wurde als notwendig erachtet, nachdem hier 1589 britische Streitkräfte gelandet waren. Sie versuchten vergeblich, dem ThronanwärterAntónio von Crato bei dessen erfolglosen Bemühungen zu Hilfe zu kommen, die Unabhängigkeit Portugals von der seit 1580 währenden Personalunion mit Spanien zu erreichen. Die britischen Truppen waren von geringer Kampfkraft und wurden von den spanischen Truppen mühelos vernichtet.[6]

Im Zuge der Verwaltungsreformen nach derLiberalen Revolution 1822 und dem folgendenMiguelistenkrieg wurde der Kreis Atouguia da Baleia 1836 aufgelöst und Peniche angegliedert.

Am 27. Oktober 1892 fuhr der britische PassagierdampferRoumania bei stürmischer See gegen die felsige Küste, versank und riss 113 Menschen in den Tod.[7]

Durch den anhaltenden technologischen Fortschritt in derFischerei, der Konservierung und Weiterverarbeitung des Fisches wuchsen die damit verbundenen Betriebe und Unternehmen in Peniche. Am 1. Februar 1988 wurde Peniche zurcidade (Stadt) erhoben.[8]

Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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  • DieFestung der Stadt Peniche wurde zwischen 1557 und 1570 errichtet, weitere Fortifikationen erfolgten bis 1645 nach Plänen des schonLudwig XIII. dienenden französischen Militäringenieurs Nicolau de Langres. Während derSalazar-Diktatur wurden in der Festungpolitische Gefangene festgehalten. Da es dem späteren Generalsekretär der Kommunistischen Partei PortugalsÁlvaro Cunhal und anderen seiner Genossen gelang, bei der berühmten „Flucht von Peniche“ am 3. Januar 1960 zu entkommen, erlangte sie einen gewissen Bekanntheitsgrad. Heute befindet sich in einem Teil des Gebäudes das Museu Regional, in welchem auch die Funktion der Festung alsGefängnis während der Diktatur aufgearbeitet wird.
  • Die Barock- und MutterkircheIgreja de Nossa Senhora da Ajuda ist die älteste der Stadt aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Seiten des Kirchenschiffs wurden mit Tafeln ausAzulejos hoher künstlerischer Qualität versehen.
  • Die Spitzenklöppelei gehört zu den bekanntestenKunsthandwerktraditionen Peniches, und wird in einer Schule neben dem Tourismusbüro gepflegt.

Natur

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Steilküste bei Peniche

Peniche liegt auf einer Halbinsel, geprägt durch eine hoheSteilküste, die nur im Hafenbereich und am nördlichen Ende flach zum Meer hin abfällt. Am westlichsten Punkt befindet sich dasCabo Carvoeiro mit dem LeuchtturmFarol do Cabo Carvoeiro, von wo aus die im Atlantik liegende Inselgruppe derBerlengas sehr gut sichtbar ist. Ein Weg und Treppenstufen führen von der Küstenstraße zur HöhleGruta da Furninha.

Südlich der Halbinsel erstreckt sich der langgezogene SandstrandPraia do Medão, dessen gleich neben der Stadt liegende TeilbereichPraia dos Supertubos einer der bekanntestenSurfspots Portugals ist. Wegen seiner röhrenförmigen, langanhaltenden Wellen und seines sandigen Untergrundes wird er als vielleicht bester Europas eingeschätzt, zumal die Mauern des Hafens vor störendem Nordwind schützen. Aber auch im Norden, wo sich eine feinsandige Bucht über 5 km bis nachBaleal hinzieht, wird dem Sport desWellenreitens nachgegangen.[9]

Verwaltung

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Der Kreis

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Peniche ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) imDistrikt Leiria. Am 19. April 2021 hatte der Kreis 26.429 Einwohner auf einer Fläche von 77,5 km²[4].

Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend):Óbidos undLourinhã. Im Westen grenzt Peniche an denAtlantischen Ozean.

Am Hafen von Peniche

Mit derGebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden (Freguesias)Ajuda (Peniche),Conceição (Peniche) undSão Pedro (Peniche) zur neuen, die Stadt Peniche bildenden Gemeinde zusammengefasst. Der Kreis ist daher in folgende vier Gemeinden gegliedert:[10]

Kreis Peniche
GemeindeEinwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Atouguia da Baleia9.11747,02194101402
Ferrel2.75913,79200101406
Peniche13.2117,811.692101407
Serra d’El-Rei1.3428,92150101405
Kreis Peniche26.42977,543411014
Dieponte de ferro (Eisenbrücke) nahe dem Stadtzentrum

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerzahl im Kreis Peniche (1801–2011)
180118491900193019601981199120012011
24605953819916.01922.20025.62725.88027.31527.630

Kommunaler Feiertag

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  • Nossa Senhora da Boa Viágem (Unsere Liebe Frau zur guten Reise),Marienfeiertag am Montag nach dem ersten Sonntag im August.

Söhne und Töchter der Stadt

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Weblinks

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Commons: Peniche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Beaches of Baleal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.ine.pt – IndikatorResident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank desInstituto Nacional de Estatística
  2. abÜbersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias aufepp.eurostat.ec.europa.eu
  3. Nachricht zum Amtsantritt, abgerufen am 2. November 2013.
  4. abwww.ine.pt – IndikatorResident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank desInstituto Nacional de Estatística
  5. João Fonseca:Dicionário do Nome das Terras. 2. Auflage. Casa das Letras, Cruz Quebrada 2007,ISBN 978-972-46-1730-5, S. 197 f.
  6. Manuel Fernández Álvarez:Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998,ISBN 84-239-9736-7, S. 575.
  7. Zeitungsartikel vom 1. November 1892 in derNew York Times, abgerufen am 2. November 2013.
  8. www.verportugal.net, abgerufen am 2. November 2013.
  9. Porträt des Surfspots auf www.wannasurf.com, abgerufen am 2. November 2013.
  10. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im GesetzesblattDiário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014.
Normdaten (Geografikum):GND:4796413-3(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n79113317 |VIAF:145205018
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