Pavle Zablatnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Pavle Zablatnik

Pavle Zablatnik (Paul Zablatnik; *4. Dezember1912 inFellersdorf (slowenisch Bilnjovs); †26. Mai1993 inLudmannsdorf (slowenisch Bilčovs),Kärnten) war einslowenischerrömisch-katholischerGeistlicher, Kulturarbeiter undEthnologe in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Schule und Studium

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Volksschule besuchte Pavle Zablatnik in Ludmannsdorf (1918–1925), danach das klassische Gymnasium in Klagenfurt (1925–1933) und absolvierte 1933–1939 das Studium der Theologie. 1938 erhielt er diePriesterweihe.Ab 1946 studierte er in GrazPhilologie,klassische Philologie undSlawistik. Er diplomierte 1951 und promovierte im selben Jahr mit derDissertation unter dem Titel:Die geistige Volkskultur der Kärntner Slovenen.

Geistliche Laufbahn

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zunächst war Pavle Zablatnik 1938–1939 Provisor inSankt Leonhard bei Sienenbrünn, danach inSankt Margarethen ob Töllerberg beiVölkermarkt (1939–1946).

Neben seiner weltlichen Tätigkeit betreute er auch die Pfarren Göltschach/Golšovo, St. Niklas an der Drau/Šmiklavž (1952–1956) und 1961–1972 Ottmanach/Otmanje, heute in der GemeindeMagdalensberg. Er war auch Priester in St. Egid/Šentilj (1952–1956),Maria Gail/Marija na Zilji (1958),Sankt Johann im Rosental (1977) und in Glainach beiFerlach/Glinje pri Borovljah (1978–1993).

Weltliches Wirken

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Diplomierung war er Professor am klassischen Gymnasium in Klagenfurt (1951–1957) und von 1957 bis 1967 amBundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt sowie deren Direktor von 1968 bis zu seiner Pensionierung 1977. Er unterrichtete die FächerLatein,Griechisch,Slowenisch,Russisch undStenographie.

Er hielt zahlreiche pädagogische Vorträge für Lehrer im zweisprachigen Unterrichtswesen in Kärnten. Am Institut für Slawistik an derUniversität Klagenfurt lehrte er von 1973 bis 1983 slowenischeVolkskunde, slowenische Literatur aus Kärnten undDidaktik der slowenischen Sprache.

Er warHerausgeber der slowenischen MonatszeitschriftVera in dom und der Vorsitzende des slowenischenChristlichen Kulturverbandes (Krščanska kulturna zveza, KKZ) in Klagenfurt (1957–1968), Vorsitzenden desSlovensko kulturno društvo (Slowenischer Kulturverein) in Klagenfurt und stellvertretender Vorsitzender des slowenischen VolksverlagesHermagoras/Mohorjeva (ab 1981).

Pavle Zablatnik war auch geistiger Vater des slowenischen ethnographischen InstitutsUrban Jarnik[1] und über 30 Jahre lang Mitarbeiter des slowenischen Radios.

Er war leidenschaftlicher Amateurfilmer und Sammler moderner slowenischer Kunst.[2]

Auszeichnungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

1974 wurde Pavle Zablatnik zum Hofrat ernannt, 1978 zumGeistlichen Rat.1982 erhielt er für sein Lebenswerk den Tischler-Preis (Tischlerjeva nagrada), 1982 die Urkunde desRates der Kärntner Slowenen und 1993 die Murko-Anerkennungsurkunde.

Werk

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Dr. Zablatnik widmete sich in seinem ethnographischen Werk den Bräuchen des Lebenskreises, der Jahreszeiten, der Volksmagie, der Volksdichtung und des Volkstheaters derKärntner Slowenen. Er publizierte zahlreiche populärwissenschaftliche und wissenschaftliche Aufsätze.Von ihm stammen die grundlegenden wissenschaftliche WerkeOd zibelke do groba (Von der Wiege bis zur Bahre)[3] sowieLjudska verovanja, šege in navade na Koroškem (Volksglaube, Bräuche und Gewohnheiten in Kärnten)(Celovec, 1984).Er erstellte auch ein slowenisches Schulbuch für den Lateinunterricht sowie ein slowenisches Lesebuch für die Oberstufe des Gymnasiums.[4]

Er war zutiefst bestrebt, die slowenische Sprache zu erhalten und zu fördern. Sein Wirken war von zentraler Bedeutung für den Erhalt der slowenischen Sprache und Kultur in Kärnten.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Slowenisches Volkskunde-Institut Urban Jarnik:Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 3. Oktober 2011 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ethno.at
  2. Vgl. den Sammelband mit zahlreichen Beiträge zu unterschiedlichsten Aspekten von Leben und Wirken von Pavle Zablatnik: Majda und Peter Fister (Hg.):Pavle Zablatnik, Simpozij ob desetletnici smrti dr. Pavleta Zablatnika, Zbornik predavanj in prispevkov (Bilčovs 2003) (Koroški etnološki zapisi 4/2004, Glasilo Slovenskega narodopisnega inštituta Urban Jarnik), Celovec, Mohorjeva založba 2004.ISBN 3-7086-0095-9
  3. Katalogeintrag bei Cobiss
  4. Katalogeintrag bei Cobiss
  5. Enciklopedija Slovenije. (2001). Knjiga 15. Ljubljana: Mladinska knjiga.
Personendaten
NAMEZablatnik, Pavle
ALTERNATIVNAMENZablatnik, Paul (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Geistlicher- und Ethnologie
GEBURTSDATUM4. Dezember 1912
GEBURTSORTFellersdorf
STERBEDATUM26. Mai 1993
STERBEORTLudmannsdorf
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pavle_Zablatnik&oldid=229201600
Kategorien:
Versteckte Kategorie: