Paul Niehans

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Paul Niehans (*21. November1882 inBern; †1. September1971 inMontreux),heimatberechtigt inBern, war einSchweizer Arzt. Im Ersten Weltkrieg war erChirurg in Diensten des Roten Kreuzes. Bekanntheit erlangte er später als Erfinder der «Frischzellentherapie», die aufgrund ihrer Gesundheitsrisiken – bei fehlendem therapeutischem Nutzen – in der Schweiz und Deutschland heute jedoch verboten ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Niehans’ Mutter war die Tochter aus einer Verbindung, die der spätere deutsche KaiserFriedrich III. eingegangen war. Sie wurde von derGouvernante ihrer Mutter adoptiert und heiratete später einen Berner Chirurgen. Im 19. Jahrhundert wurde durch eine solche Adoption die Unehelichkeit gewaschen, nur so wurde die spätere Heirat mit einem gesellschaftlich gut gestellten Chirurgen möglich. Ihr 1882 geborener Sohn Paul wollte preussischer Offizier werden und hatte bereits die Einwilligung des deutschen KaisersWilhelm II. erwirkt. Doch seine Eltern rieten ab. Er studierte Theologie und wurde Prediger, wie es seine Mutter gewünscht hatte. Nicht zufrieden, nahm er dem Rat des Vaters folgend einStudium der Medizin auf. Er wurde Arzt und Reserveoffizier im Schweizer Heer. Als Kaiser Wilhelm II. derSchweiz einen Staatsbesuch abstattete (3. bis 8. September 1912), attachierte man dem Kaiser den jungen Leutnant Niehaus als Ehrenadjutanten. Im Ersten Weltkrieg operierte er im Dienst desRoten Kreuzes zunächst auf Verbandsplätzen der französischen Armee, dann an der österreichischen Dolomitenfront.Erzherzog Eugen ernannte den Schweizer Arzt für seine herausragenden Leistungen zumk. und k. Divisionsarzt. Mehr als 10'000 Soldaten wurden von Niehans operiert.[1]

Unter dem HandelsnamenLa Prairie vermarktete Niehans auch Hautpflegeprodukte. Später wurde er Leiter einer privaten Klinik inClarens VD, einem Vorort von Montreux amGenfersee.

Im Jahre 1931 führte Niehans das Verfahren der Frischzellentherapie alsZellulartherapie ein. Suspensionen vonfötalen Zellen vonSchafen werden dabei dem Patienten injiziert. Es handelt sich um eine nichtchirurgische Form einerXenotransplantation beim Menschen, die heute nur noch eine geringe Bedeutung hat.

Vorläufer der Niehansschen Zellulartherapie waren im 17. Jahrhundert der FranzoseJean-Baptiste Denis (1640–1704), der versuchte, Kalbsblut zu transfundieren (bei einem psychiatrischen Patienten), der BernerTheodor Kocher (1841–1917),Charles-Édouard Brown-Séquard (Injektionen von Hodengewebe junger Hunde im Selbstversuch),Serge Voronoff undEugen Steinach (Affenhoden-Xenotransplantationen).

Niehans hatte vergeblich versucht, seine Zellulartherapie als eine etablierteTherapiemethode in die Medizin einzuführen. Ausbleibende Erfolge und bekannte Zwischenfälle bei der Anwendung dieser Methode führten jedoch dazu, dass diese heute nur noch ausserhalb der wissenschaftlichen Medizin eine begrenzte Verbreitung hat. In Deutschland und der Schweiz ist sie verboten.[2][3]

Die Behandlung desPapstesPius XII. durch Niehans war der Grund für eine vorübergehende Popularität der Frischzellentherapie. Viele Prominente wieHelmut Schön, der äthiopische KaiserHaile Selassie,Willy Millowitsch,Kaiser Hirohito und andere liessen sich danach von Niehans behandeln.

Ehrungen

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Werke (Auswahl)

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  • 20 Jahre Zellulartherapie. Verlag Urban und Schwarzenberg, 1952.

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Herzogin Viktoria Luise:Im Strom der Zeit. Göttinger Verlagsanstalt, 1974.
  2. § 2 FrischZV.
  3. Bund und Kantone gehen gegen Anbieter von unzulässigen Frischzellen-Therapien vor (Memento vom 19. April 2016 imInternet Archive).Swissmedic, 26. März 2015.
Personendaten
NAMENiehans, Paul
KURZBESCHREIBUNGSchweizer Arzt, Erfinder der Frischzellentherapie
GEBURTSDATUM21. November 1882
GEBURTSORTBern
STERBEDATUM1. September 1971
STERBEORTMontreux
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