
Patrick Schnieder (*1. Mai1968 inKyllburg) istdeutscherPolitiker (CDU) und Rechtsanwalt. Er ist seit dem 27. Oktober 2009Mitglied des Deutschen Bundestages und seit dem 6. Mai 2025Bundesminister für Verkehr imKabinett Merz.[1]
Gemeinsam mit drei Geschwistern, darunterGordon Schnieder, ist Patrick Schnieder inBirresborn imLandkreis Vulkaneifel aufgewachsen. Am St. Matthias-Gymnasium inGerolstein erlangte er 1987 die Allgemeine Hochschulreife. Von 1987 bis 1988 leistete er seinenGrundwehrdienst in derHeinrich-Hertz-Kaserne inDaun. Er hat an derRheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität inBonn Rechtswissenschaften studiert und ist Mitglied der katholischen StudentenverbindungK.D.St.V. Novesia Bonn imCV. 1995 bis 1997 absolvierte Schnieder dasRechtsreferendariat und wurde 1998 alsRechtsanwalt zugelassen. Bis 1999 arbeitete der Volljurist Schnieder in einer Kanzlei.[2] Schnieder war von 1999 bis 2009 Bürgermeister in derVerbandsgemeinde Arzfeld imEifelkreis Bitburg-Prüm.
Patrick Schnieder trat 1984 in die CDU und dieJunge Union ein und engagiert sich seither in der Kommunalpolitik. Nach seinem Kreisvorsitz in der Jungen Union Kreis Daun von 1991 bis 1994 wurde Schnieder zunächst Mitglied imKreistag Daun (1994 bis 1998) und mit seinem Wechsel nach Arzfeld ab 1999 Mitglied im Kreistag Bitburg-Prüm. In seinem Amt als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld wurde Schnieder bei seiner Wiederwahl 2006 mit 87 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Von 2004 bis 2010 war er Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm. Von 2000 bis 2011 war Schnieder zudem Mitglied im Landesvorstand derKommunalpolitischen Vereinigung der CDU Rheinland-Pfalz (KPV) und von 2003 bis 2011 Bezirksvorsitzender der KPV Trier[3]. Von 2010 bis November 2012 war Schnieder Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Trier.
Von November 2011 bis März 2018 war erGeneralsekretär derCDU Rheinland-Pfalz.[4] Am 19. September 2015 wurde Schnieder auf dem Landesparteitag in Frankenthal mit 98,2 Prozent der Delegiertenstimmen als Generalsekretär wiedergewählt.[5] Er war der Spitzenkandidat der CDU Rheinland-Pfalz für dieBundestagswahl 2017.[6] Bei derBundestagswahl am 26. September 2021 konnte Schnieder seinen Wahlkreis mit 30,1 Prozent der Stimmen erneut direkt gewinnen.
Patrick Schnieder ist seit 2009 direkt gewählter Abgeordneter desBundestagswahlkreises Bitburg. Er ist ordentliches Mitglied und Obmann desAusschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung und ordentliches Mitglied imGemeinsamen Ausschuss sowie imÄltestenrat. Stellvertretendes Mitglied war er in der20. Legislaturperiode (2021–2025) imAusschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur und imWahlprüfungsausschuss. Er war zudem Mitglied in zahlreichenParlamentariergruppen, darunter in der Arbeitsgruppe Kommunales, des Parlamentskreises Mittelstand, des Stephanuskreises und der Deutsch-Belgisch-Luxemburgischen Parlamentariergruppe (BENELUX), deren Vorsitzender er ist.[7] Von 2017 bis 2025 war Schnieder Vorsitzender derrheinland-pfälzischen Landesgruppe derCDU im Bundestag.[8] Außerdem war er von 2018 bis 2025 einer derParlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.[9]
Schnieder wurde am 6. Mai 2025 zum Minister für Verkehr imKabinett Merz ernannt.[10]
Am 22. September 2025 stellte Schnieder die „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ zur Reform derDeutschen Bahn vor.[11] Im Rahmen dieser Agenda sollten dieVorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG und derDB InfraGO AG,Richard Lutz undPhilipp Nagl, durchEvelyn Palla beziehungsweiseDirk Rompf ersetzt werden.[11] DieSPD kritisierte nach der Vorstellung die fehlende Abstimmung innerhalb derBundesregierung.[12] DieEisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lehnte Schnieders Personalvorschläge und insbesondere Rompf ab. Rompf zog vier Tage später nach heftiger Kritik an seiner Person seine Bereitschaft zur Übernahme des Vorstandsvorsitz zurück.[13] Nagl, dessen Vertrag erst im September 2024 um weitere fünf Jahre verlängert worden war, blieb damit Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG, während Richard Lutz seinen Posten räumen musste. In Medien wurde der Rückzug von Rompf als Niederlage für Schnieder gewertet und ihm unprofessionelles Agieren vorgeworfen.[14]
Patrick Schnieder ist Mitglied in zahlreichen Vereinen und Institutionen in seiner Eifelheimat. Die direkte Nachbarschaft imDreiländereck mitLuxemburg undBelgien veranlasst Schnieder auch zu grenzüberschreitendem Engagement. So war er von 2000 bis 2009 Vorsitzender des Verkehrsvereins Islek im Dreiländereck Deutschland/Belgien/Luxemburg e. V., von 2003 bis 2009 Mitglied im Verwaltungsrat derEuRegio SaarLorLux+ asbl und war von 2002 bis 2012 stellvertretender Vorsitzender im Verein Islek ohne Grenzen EWIV. Zudem engagiert sich Schnieder seit 2001 als Vorsitzender des OrtsvereinsDeutsches Rotes Kreuz Arzfeld und seit 2007 als Mitglied im Vorstand des Freundes- und Förderkreises des St. Joseph-Krankenhauses Prüm e. V., dessen Gründungsmitglied er zugleich ist.[15] Schnieder ist auch Mitglied im Verwaltungsrat des luxemburgischen KulturzentrumsCUBE 521 inMarnach.[16] Er engagiert sich imDeutschen Verein vom Heiligen Lande.
Parlamentariergruppen: Arbeitsgruppe Kommunales derCDU/CSU-Bundestagsfraktion, Parlamentskreis Mittelstand, Stephanuskreis, Deutsch-Belgisch-LuxemburgischeParlamentariergruppe, Deutsche-Italienische Parlamentariergruppe, Deutsch-Japanische Parlamentariergruppe, Deutsch-Südamerikanische Parlamentariergruppe,Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.[17]
Seit 2019 ist Patrick Schnieder Mitglied derDeutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.
Patrick Schnieder ist verheiratet undrömisch-katholischer Konfession.[18] Er ist der Bruder desrheinland-pfälzischen LandtagsabgeordnetenGordon Schnieder (CDU).
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Schnieder, Patrick |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdB |
| GEBURTSDATUM | 1. Mai 1968 |
| GEBURTSORT | Kyllburg |