

AlsParagenese (nach griechischpara: neben, undgenesis: Entstehung) bezeichnet man die charakteristischeVergesellschaftung verschiedenerMineralien an ihrem Bildungsort, abhängig von den dort herrschenden physikalischen und chemischen Bedingungen.[1] Der Begriff wurde 1849 vonAugust Breithaupt eingeführt.[2] Dabei ist die Bildung nicht beschränkt auf dasAuskristallisieren aus einer Schmelze oder einer mineralisierendenLösung, sondern es sind auch Prozesse wieMetamorphose,Diagenese vonSediment undVerwitterung vonGestein, die zu spezifischen Paragenesen führen. Da nur sehr wenige Minerale alleine, die meisten jedoch in entsprechender Vergesellschaftung vorkommen, ist die Paragenese sowohl in derLagerstättenkunde als auch bei der Identifikation von Mineralien und den daraus aufgebauten Gesteinen wichtig.
So lässt sich etwa beim Vorhandensein vonQuarz (SiO2) in einem Gestein das Vorkommen vonOlivin ((Mg, Fe)2[SiO4]) oder den FeldspatvertreternLeucit (K[AlSi2O6]) undNephelin (Na[AlSiO4]) ausschließen, da Quarz für eine SiO2-Übersättigung steht. Er tritt daher vorwiegend in Paragenese mit den in den Bildungsbedingungen ähnlichen MineralenAndalusit,Kyanit,Muskovit undStaurolith auf. Die ebenfalls meist gemeinsam auftretenden Minerale Olivin, Nephelin und Leucit stehen hingegen für eine SiO2-Untersättigung, die auch andereMafische Minerale wie unter anderemAmphibole undPyroxene brauchen.
Ein weiteres Beispiel für eine typische Paragenese sind die MineraleGalenit (Bleiglanz, PbS),Sphalerit (Zinkblende, ZnS) undChalkopyrit (Kupferkies, CuFeS2), die in der Regel zusammen auftreten (Bildung inhydrothermalen Gängen). Man bezeichnet daher Sphalerit und Chalkopyrit auch alsParageneseminerale oderBegleitminerale von Galenit.
Wenn man nicht die Vergesellschaftung bestimmter Minerale betrachtet, sondern nur einiger ihrer chemischen Komponenten, spricht man auch vonElementparagenese oderElementvergesellschaftung.