Panzerbrigade 45 „Litauen“ | |
|---|---|
Verbandsabzeichen | |
| Aufstellung | 1. April 2025 |
| Staat | Deutschland |
| Streitkräfte | |
| Teilstreitkraft | |
| Gliederung |
|
| Stärke | 4800 Soldaten (gepl.) 200 Zivilbeschäftigte (gepl.) |
| Unterstellung | |
| Standort | Rūdninkai,Litauen |
| Abgesetzte Truppenteile | Rukla,Litauen |
| Marsch | Schild der Freiheit |
| Führung | |
| Kommandeur | BrigadegeneralChristoph Huber |
| stv Kommandeur | Oberst André Hastenrath |
DiePanzerbrigade 45 „Litauen“ (PzBrig 45) ist eineBrigade desHeeres derBundeswehr, die dauerhaft inLitauen stationiert und der10. Panzerdivision unterstellt ist. Sie wurde am 1. April 2025 formal in Dienst gestellt,[1] der Aufstellungsappell fand am 22. Mai 2025 inVilnius statt.[2][3] Die Brigade soll bis Ende 2027 einsatzbereit sein.[4] Die Brigade wird häufig in den Medien schlichtLitauen-Brigade genannt.[5]
Auftrag der Panzerbrigade 45 ist dieBündnisverteidigung desBaltikums an der Ostflanke derNATO als Reaktion auf die zunehmende Bedrohung durch Russland seit demRussischen Überfall auf die Ukraine 2022.
Die Brigade ist der ersteGroßverband, den die Bundeswehr dauerhaft im Ausland stationiert. Bislang war dasJägerbataillon 291 als einzigerKampftruppen-Verband des Heeres im Ausland (hier:Frankreich) stationiert. Daneben existieren jedoch auch diverse weitere Dienststellen im Ausland für Ausbildungs- und Verbindungszwecke oder im Rahmen multinationaler Verbände.
Die Brigade gliedert sich zurzeit in[6][7]:
Hinzu kommt seit 2025 ein Sanitätszentrum der Bundeswehr inRokantiškės.[9]
Die Panzerbrigade 45 soll neben demStab auf demTruppenübungsplatz Rūdninkai, einer Stabs- und Unterstützungskompanie sowie einer Fernmeldekompanie aus demPanzerbataillon 203 ausAugustdorf und demPanzergrenadierbataillon 122 ausOberviechtach bestehen, die von ihren bisherigenStandorten nach Litauen verlegt werden. Ein drittes Kampftruppenbataillon der Panzerbrigade 45 wird die rotierendeNATO Multinational Battlegroup Lithuania inRukla sein, die auch aus Kräften derNiederlande undNorwegen besteht.[10] Zudem werden für die Brigade das Panzerartilleriebataillon 455, das Versorgungsbataillon 456, die selbständige Aufklärungskompanie 450 und die selbständige Panzerpionierkompanie 450 zunächst in Deutschland neu aufgestellt und schrittweise nach Litauen verlegt.[11]
Als Ausgleich der Verlegung des Panzerbataillons 203 wurde das 2015 aufgelöstePanzerartilleriebataillon 215 (alsArtilleriebataillon 215 und mit Radhaubitzen ausgestattet) in Augustdorf wiederaufgestellt. In Oberviechtach soll als Ersatz für das Panzergrenadierbataillon 122 dasArtilleriebataillon 131 ausWeiden in der Oberpfalz stationiert werden.[12][13] Das Panzerartilleriebataillon 455 soll mit 18 Panzerhaubitzen 2000 A4 ausgestattet werden[14] und entspricht der Gliederung und Ausrüstung der Brigadeartilleriebataillone der10. Panzerdivision.[11]
Die Brigade soll 4800 Soldaten sowie 200 zivileAngehörige der Bundeswehr umfassen.[15] Hinzu kommen noch die Beschäftigten der Bundeswehr-Inhouse-GesellschaftenHIL Heeresinstandsetzungslogistik,BwFuhrparkService,Bw Bekleidungsmanagement undBWI GmbH.[11]
Als Stationierungsorte sind die Kaserne in Rukla am Rande desTruppenübungsplatz Gaižiūnai, im Nordosten der zweitgrößten Stadt LitauensKaunas, und eine neu zu errichtende Kaserne am Rande desTruppenübungsplatz Rūdninkai südlich der litauischen HauptstadtVilnius vorgesehen. Daneben wird auch das bereits durch dieNATO-Battlegroup genutzte Camp Adrian Rohn am Rande desTruppenübungsplatz Pabradė weitergenutzt. Hinzu kommen zwei Depots, „Storage Area A“ inUkmergė und „Storage Area B“ inZapalskiai (in unmittelbarer Nähe desFlughafens Šiauliai).[16] In Rūdninkai und Rukla werden Wohnheimunterkünfte errichtet werden; Einrichtungen für die Kinderbetreuung und schulische Versorgung sind in Kaunas und Vilnius geplant. Übergangsweise sollen bestehende militärische Liegenschaften inNemenčinė und Rokantiškės genutzt werden.[11]
Folgende Ausrüstung ist u. a. innerhalb der Brigade geplant[17]:
Ende Juni 2023 kündigte derBundesminister der VerteidigungBoris Pistorius die Neuaufstellung und dauerhafte Stationierung einer Kampfbrigade in Litauen alsLeuchtturmprojekt der „Zeitenwende“ an. Am 6. November 2023 gab dasBundesministerium der Verteidigung bekannt, die Brigade solle den NamenPanzerbrigade 42 erhalten. Am 18. Dezember 2023 unterzeichneten der deutsche und der litauische Verteidigungsminister dieRoadmap Brigade Lithuania.[11] Anfang 2024 entschied derInspekteur des Heeres,GeneralleutnantAlfons Mais, jedoch, für die Litauenbrigade die bisher nicht verwendete Bezeichnung Panzerbrigade 45 zu vergeben, um den neuen Auftrag desGroßverbandes zu unterstreichen.[18]
Am 8. April 2024 flog ein Vorkommando bestehend aus 21 Soldaten nach Litauen und richtete im Piromontas-Viertel im StadtteilŠnipiškės vonVilnius ein Büro ein.[19] Es wurde vonOberst André Hastenrath geführt[20] und auf dem Weg nach Litauen von Alfons Mais begleitet.[21] Auch eineBundeswehrverwaltungsstelle ist seit diesem Datum mit einer Anfangsbefähigung vor Ort. Zur Aufnahme der Brigade wird seit 2024 derTruppenübungsplatz Rūdninkai hergerichtet.[19]
Am 23. September 2024 trafBrigadegeneralChristoph Huber in Vilnius ein. Damit wurde das Vorauskommando offiziell zum Aufstellungsstab mit 150 Personen. Huber führte ihn bis zur Indienststellung der Brigade 2025 und ist seitdem der erste Kommandeur der Panzerbrigade 45.[22] Das am 13. September 2024 mit Litauen beschlossene Abkommen zur Stationierung wurde am 31. Januar 2025 im Deutschen Bundestag als Gesetz verabschiedet.[23]
Am 1. April 2025 wurde die Brigade formal in Dienst gestellt und umfasste zu diesem Zeitpunkt den Stab, die bereits bestehende NATO-Battlegroup, eine Stabsunterstützungs- sowie eine Fernmeldekompanie.[7] Der feierliche Aufstellungsappell mit BundeskanzlerFriedrich Merz und Bundesminister der VerteidigungBoris Pistorius fand am 22. Mai 2025 in Vilnius statt, dabei erhielt die Brigade offiziell den Beinamen „Litauen“.[2][3]
Die Brigade soll im Jahr 2027Full Operational Capability erreichen.[3] Dann ist eine Stärke von 4.800 Soldaten und 200 zivile Bundeswehrangehörige vorgesehen, von denen 3.000 auf demTruppenübungsplatz Rūdninkai stationiert sein sollen und der Rest inRukla.[24]
Das Wappen der Panzerbrigade 45 vereint die beiden LänderDeutschland und Litauen. Auf der linken Seite befindet sich einStauferlöwe in schwarz und rot auf gelbem Grund. Der Löwe symbolisiert die Zugehörigkeit zur 10. Panzerdivision und deren Verteidigungsbereitschaft. Auf der rechten Seite ist der achteckigeGediminas-Turm in rot auf grünem Grund abgebildet, ein Wahrzeichen der litauischen Hauptstadt Vilnius und der einzige verbliebene Turm der Oberen Burg der Stadt. Er soll ein Symbol für die dauerhafte Stationierung in Litauen sein sowie die enge Verbindung mit denlitauischen Streitkräften zum Ausdruck bringen. Die beiden Seiten werden durch ein gerades, nach unten gerichtetes Schwert mitJagiellonenkreuz voneinander getrennt.[25]
„Das Wappen enthält die Nationalfarben der Bundesrepublik Deutschland sowie die Farben der Republik Litauen – Gold, Grün, Schwarz, Rot. Dies ist ein Ausdruck für die enge Bindung der Brigade Litauen zu ihrer Gastnation, mit deren Schutz sie vom deutschen Volk beauftragt wurde.“[7]
DerMarsch der Panzerbrigade 45 istSchild der Freiheit.[2]
| Nr. | Name | Kommandeur von | Kommandeur bis |
|---|---|---|---|
| 1. | BrigadegeneralChristoph Huber | 1. April 2025 |