Pantelleria
Pantelleria | ||
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Staat | Italien | |
Region | Sizilien | |
Freies Gemeindekonsortium | Trapani (TP) | |
Lokale Bezeichnung | Pantiddirìa | |
Koordinaten | 36° 50′ N,11° 57′ O36.83333333333311.955Koordinaten:36° 50′ 0″ N,11° 57′ 0″ O | |
Höhe | 5 m s.l.m. | |
Fläche | 83 km² | |
Einwohner | 7.268(31. Dez. 2023)[1] | |
Fraktionen | 25 | |
Postleitzahl | 91017 | |
Vorwahl | 0923 | |
ISTAT-Nummer | 081014 | |
Bezeichnung der Bewohner | Panteschi | |
Schutzpatron | San Fortunato | |
Website | Pantelleria |
Pantelleria | ||
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Gewässer | Mittelmeer (Straße von Sizilien) | |
Geographische Lage | 36° 50′ N,11° 57′ O36.83333333333311.95836 | |
Länge | 13,7 km | |
Breite | 8,4 km | |
Fläche | 83 km² | |
Höchste Erhebung | Montagna Grande 836 m s.l.m. | |
Einwohner | 7649(2007) 92 Einw./km² | |
Hauptort | Pantelleria | |
Pantelleria ist eineitalienische Insel imMittelmeer südwestlich vonSizilien. Sie bildet mit einigen vorgelagerten Felsen dieGemeinde Pantelleria mit 7268 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) im sizilianischenFreien Gemeindekonsortium Trapani. DiePhönizier nannten die InselHiranin, dieRömerCossyra. Der Name Pantelleria stammt aus demArabischen und bedeutet „Tochter der Winde“ (بنت الأرياح /Bint al-aryāḥ).
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geologisch gehört die Vulkaninsel Pantelleria zum afrikanischen Kontinent. Sie liegt ungefähr 60 km östlich von dertunesischen HalbinselKap Bon und 100 km südwestlich von Sizilien, inmitten derStraße von Sizilien. Sie hat eine Fläche von ca. 83 km² bei maximal 14 km Länge und 8 km Breite. Ihre untermeerische Basis besitzt einen Durchmesser von etwa 20 km.[2]
Die höchste Erhebung der Insel ist dieMontagna Grande (836 m).
Im Osten sind einige winzigeNebeninseln und Felsen vorgelagert, zumeist im Abstand von weniger als 100 Metern zur Küste, darunter (von Nord nach Süd):
- Faraglione Tracino
- Scoglio di Punta del Duce
- Scogli del Formaggio
- Faraglione Dietro l’Isola
Die InselFerdinandea (Nerita) war eine 1831 durch einen vulkanischen Ausbruch entstandene, aber bald darauf wieder verschwundene Insel. Sie war rund 60 km von der Südwestküste Siziliens entfernt und lag zwischen Pantelleria und der sizilianischen StadtSciacca. Nach neuesten Untersuchungen war sie Teil des UnterseevulkansEmpedocle (Empedokles).
Schutzgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf der Insel liegt der 2016 gegründeteNationalpark Pantelleria. Zudem ist mit den beiden Flora-Fauna-Habitat-Gebieten „Isola di Pantelleria: Montagna Grande e Monte Gibele“ und „Isola di Pantelleria – Area Costiera, Falesie e Bagno dell’Acqua“ sowie dem Vogelschutzgebiet „Isola di Pantelleria e area marina circostante“ ein großer Teil der Insel und der umgebenden Meeresfläche Bestandteil des europäischen SchutzgebietsnetzesNatura 2000.
Geologie
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Dervulkanische Ursprung der Insel und ihrer vorgelagerten Felsen hängt zusammen mit der Herausbildung des Pantelleria-Riftes, der ab demMiozän als Teil eines lang gestreckten Systems vonGräben undHorsten im Gefolge vonVerschiebungen der afrikanischen und der europäischenKontinentalplatten imSchelfbereich zwischenSizilien undAfrika entstand. Am nordwestlichen Ende dieses Riftes drang in einemBecken direkt über der Grabenachse seit etwa 300.000 Jahren mehrmalsMagma empor und bildete dieVulkaninsel Pantelleria.
Vor etwa 50.000 Jahren entstanden bei einer Reihe vonEruptionen flächigabgelagerte grüneTuffe, welche die gesamte Insel überdeckten und heute noch in weiten Teilen verbreitet sind. Jüngere Ausbrüche vor etwa 35.000 Jahren bauten über diesen Tuffen und in den ihnen zugeordnetenKratern mehrere Vulkankegel auf, deren größter der heute 700 Meter hoheMonte Gibelè ist. Dessen nördlicher Teil wurde später um etwa 275 Meter gehoben und bildet mit der heute 836 Meter hohenMontagna Grande die höchste Erhebung der Insel.
Im flach auslaufenden Norden der Insel reihten sichbasaltische Eruptionszentren entlang von NW-SE verlaufendenBruchzonen. Die Basalte vonPunta San Leonardo besitzen ein Alter von etwa 29.000 Jahren, die vonMursia von wenigen tausend Jahren.
Die Riftbildung und der mit ihr verbundeneVulkanismus dauerten auch in jüngster Zeit noch an. Das zeigt beispielsweise einsubmariner Vulkan, der im Jahre 1831 wenige Kilometer östlich von Pantelleria entstand und die InselFerdinandea schuf, die jedoch einige Jahrzehnte später wieder verschwand. Im Osten befindet sich der submarine VulkanEmpedocles. Postvulkanische Erscheinungen sind die heute noch verbreiteten Niedrig-Temperatur-Fumarolen und warmen Quellen Pantellerias.[3][4]
Die Insel wird zudem alsTyplokalität desMineralsAnorthoklas angegeben.[5]
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf Pantelleria herrschtsubtropisches Klima mit heißen, trockenen Sommern und mäßig warmen, feuchten Wintern. Das Temperaturmaximum liegt mit einem Tagesdurchschnitt von 25 °C im August, das Maximum der Niederschläge mit 80 mm im Dezember. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 17,5 °C. Die Jahresniederschläge haben eine Höhe von 485 mm.[6] Fast immer weht Wind, meist entweder der kühleMistral aus dem Nordwesten oder der heißeScirocco aus dem Süden.
Vegetation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vor allem die vulkanischen Böden der bergigen Insel und die durch die hohe Luftfeuchtigkeit der marinen Zone gemilderte Aridität des mediterranen Klimas bestimmen die Pflanzengesellschaften, die sich auf Pantelleria herausgebildet haben:[7][8]
- In den höchsten Zonen, so auf den südexponierten Hängen von Montagna Grande und Monte Gibele, wächst ein mitBaumheide (Erica arborea) durchsetzterSteineichenwald (Quercus ilex).
- Weiter verbreitet ist einPinienwald (Pinus pinaster) mit Ginster (Genista aspalathoides) im buschigen Unterwuchs. Eine wärmeliebende Variante dieses Waldes, in der als LeitpflanzenRosmarin (Rosmarinus officinalis) undKopfiger Thymian (Thymbra capitata) zu finden sind, beschränkt sich auf die Hänge in eingegrenzten westlichen Küstenzonen.
- Wo die Wiederbesiedelung von Lavagesteinen noch im Gange ist, entwickelte sich eine sehr wärmeliebendeMacchie, für dieBaum-Wolfsmilch (Euphorbia dendroides) und Schmalblättrige Baumschlinge (Periploca angustifolia) charakteristisch sind.
- Auf marinen Kliffen hält sich der endemische Pantelleria-Strandflieder (Limonium cosyrense) als Charakterpflanze einer niedrig wachsenden Pflanzengesellschaft, die weiter im Innern der Insel ersetzt wird durch eine an den Unterwuchs des Steineichenwaldes erinnernde Gesellschaft, in derStrohblumen (Helichrysum rupestre var.errarae, endemische Varietät) undLevkojen (Matthiola incana subsp.pulchella) aspektbildend sind.
- Weniger dauerhafte, krautige Pflanzengesellschaften sind beispielsweise von einer endemischen Varietät desSchwarzwerdenden Klee (Trifolium nigrescens var. dolychodon) dominiertes Grasland, einige, vonSukkulenten bestimmte, Trockenheit liebende Assoziationen, außerdem eher seltene, Feuchtigkeit liebende Assoziationen mit Durieus Brachsenkraut (Isoetes durieui) und Wenigblütigem Hahnenfuß (Ranunculus parviflorus) und als Besonderheit eine Assoziation bei denFumarolen der Insel, für die das Schraubige Tännelkraut (Kickxia cirrhosa) typisch erscheint.
- Eine besondere Vegetation weisen derBagno dell'Acqua und seine Uferzonen auf, wo durch das Thermalwasser besondere chemische Verhältnisse herrschen. Am Ufer wächst beispielsweise ein endemischerStrandflieder (Limonium secundirameum). Im brackigen Wasser bilden Glattes Zypergras (Cyperus laevigatus) und eine mediterrane Unterart der Strand-Teichsimse (Schoenoplectus litoralis subsp.thermalis) größere Bestände.
- Auf den degradierten Felsen der ariden Meeresküste können sich nur besonders widerstandsfähige Arten wie zum Beispiel eine Unterart des Bartgrases (Hyparrhenia hirta subsp.pubescens) halten.
- Eine Seltenheit stellen an wenigen geeigneten, kurzen Küstenabschnitten sandliebende Pflanzengesellschaften mit Leitpflanzen wieKali-Salzkraut (Salsola kali) undStrand-Wolfsmilch (Euphorbia paralias) dar.
- Eine besondere Vegetationsdynamik ergibt sich auf aufgegebenen Wein- und Kapernterrassen. Es lassen sich fünf Altersklassen vonBrachen unterscheiden. Nach 50 bis 80 Jahren besteht die Vegetation bereits aus dichtenMacchie-Gesellschaften. Am Ende derSukzession stellt sich wahrscheinlich Steineichenwald ein. An manchen Stellen verhindern einige Pflanzenarten eine rasche Sukzession und bilden monospezifische Aspekte, so verschiedeneZistrosen (Cistus), Mittelmeer-Brombeere (Rubus ulmifolius), Zweiähriges Bartgras (Andropogon distachyos) und Behaartes Bartgras (Hyparrhenia hirta).[9]
Fauna
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Durch seine relativ isolierte Lage gibt es auf Pantelleria 21 endemische Tiere, d. h. Arten bzw. Unterarten, die ausschließlich auf der Insel vorkommen[10]. Dazu gehören auch zwei Wirbeltiere, eine Unterart derNordafrikanischen Hausspitzmaus (Crocidura pachyura cossyrensis Contoli, 1990) und eine Unterart derWaldmaus (Apodemus sylvaticus hermani Felten et Storch, 1970). Des Weiteren sind zwölfKäferarten, dreiWanzenarten und jeweils eine Art derAmeisen,Maulwurfsgrillen undLandasseln endemisch. Erstaunlicherweise gibt es auf der Insel keine endemischen Reptilien und nur eine endemische Landschnecke (Marmorana muralis insularis (Benoit, 1857)).
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bis zum Ende der Antike
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerObsidian von Pantelleria war bereits imNeolithikum ein begehrter Rohstoff und gelangte ins nahe Sizilien und nach Tunesien, aber auch nach Süditalien,Malta und an denGolfe du Lion.
Man findet turmartige Strukturen,Sesi genannt, welche wahrscheinlichneolithische Grabstätten waren (5. Jahrtausend v. Chr.). Die Ruinen einerbronzezeitlichen Siedlung wurden beiMursia entdeckt.
Die Insel war ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. einer der frühesten und wichtigsten Stützpunkte derPhönizier undKarthagos, ehe sie imErsten Punischen Krieg 255 v. Chr. von Rom erstmals und 217 v. Chr. endgültig erobert wurde. Im 5. Jahrhundert v. Chr. umfasste der Machtbereich Karthagos die Küsten Nordafrikas, das südliche Spanien, den Westteil Siziliens sowie weite Teile Sardiniens und Malta.Zisternen und Terrassen aus punischer Zeit finden sich auf der süßwasserarmen Insel. Unter demDammuso auf der höchsten Spitze des Berges San Marco liegen drei komplett erhaltene, monumentale ovale Zisternen, die punischen Ursprungs sind. Weitere Zisternen finden sich im gesamten Hügelbereich. Auffällig sind die Reste mehrerer monumentaler Terrassen- und Befestigungsmauern aus sorgfältig behauenenTrachytquadern, die den oberen Bereich des San Marco- und Santa Teresa-Hügels umziehen. In einer modernen Mauer fanden sich zahlreiche antike Bauglieder, die vermutlich von einem Monumentalbau auf der Akropolis stammen. Mosaikböden und andere Funde bezeugen die Anwesenheit derRömer auf der Insel, die sieCossyra nannten. So wurden unter anderem im Spätsommer 2003 auf dem Hügel San Marco drei Marmorbüsten aus dem 1. Jahrhundert gefunden. Die Porträts werden Caesar, Titus und Antonia Minor zugeordnet.
- Marmorbüste desGaius Iulius Caesar
- Marmorbüste desTitus
- Marmorbüste derAntonia Minor
Mittelalter und frühe Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Insel wurde in der Zeit derVölkerwanderung von denVandalen eingenommen und von den Truppen KaiserJustinians im Rahmen seinerRestauratio imperii zurückerobert. Die Herrschaft derByzantiner wiederum endete 806 mit wiederholten Überfällen und Plünderungen durch dieAraber. Diese verschleppten dabei christliche Mönche in die Sklaverei, um deren Freilassung sichKarl der Große selbst bemühte.[11] Schließlich besiedelten die Araber Pantelleria dauerhaft, und ab 845 war die Insel Teil des Emirats Sizilien. Die Araber führten den Baumwollanbau und die Tuchproduktion ein, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit die wichtigste Einnahmequelle der Inselbewohner. Die meisten Einwohner waren Juden. DasArabische prägt bis heute den auf Pantelleria gesprochenen sizilianischen Dialekt. Im Jahr 1123 eroberten dieNormannen unterRoger II. die Insel und gliederten sie insKönigreich Sizilien ein. Seither teilt sie politisch das Schicksal der großen Nachbarinsel. Mit ihr fielen Pantelleria undMalta im Spätmittelalter an das spanischeKönigreich Aragón. Deswegen mussten 1492 alle Juden die Inseln verlassen oder konvertieren.[12]
Aufgrund seiner Lage zwischenchristlichem Europa undislamischer Welt war Pantelleria auch in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Überfällen von See her ausgesetzt. Im Juni 1488 plünderten osmanische Truppen die Insel und entführten 80 ihrer damals 250 Einwohner in die Sklaverei. AuchKorsaren derBarbareskenstaaten stellten lange eine Bedrohung dar. Besonders verheerend war 1553 ein Korsaren-Überfall unter dem osmanischen Admiral und Bey von TripolisTurgut Reis: Die Inselhauptstadt wurde völlig zerstört, die Einwohner getötet oder versklavt. Das auf normannischen Grundmauern errichtete Castello Barbacane im Hafen von Pantelleria stammt aus dieser Zeit.
Mit dem vom Haus Aragon beherrschten Sizilien fiel Pantelleria 1504 für mehr als 200 Jahre an diespanische Krone.
Vom 18. Jahrhundert bis heute
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit 1735 regierte eine Nebenlinie der spanischenBourbonen das Königreich Sizilien und Pantelleria. Unter ihrer Herrschaft wurde die Insel zu einerStrafkolonie. Die Funktion als Gefängnisinsel und Verbannungsort behielt sie auch nach ihrer 1861 erfolgten Eingliederung insKönigreich Italien bei und endete erst mit demSturz Mussolinis und desfaschistischen Regimes.
ImZweiten Weltkrieg war die Insel, die Mussolini hatte zur Festung ausbauen lassen, das erste Ziel der alliiertenInvasion Italiens. Zwischen dem 18. Mai und dem 11. Juni 1943 wurden bei derOperation Corkscrew 6200 Tonnen Bomben über Pantelleria abgeworfen, mehr als bei den Angriffen aufDresden mit 3900 Tonnen. Am 11. Juni 1943 mittags ergab sich die Garnison, die Alliierten landeten auf der Insel und 78 deutsche und 11.621 italienische Soldaten gingen in Gefangenschaft.[13]
Seit 1998 nimmt die Zahl der Boots-Flüchtlinge aus Tunesien nach Europa jährlich zu. Es kommt in dem Seegebiet um die Insel immer wieder zu Schiffsunglücken mit Todesfällen.[14]
Bevölkerung und Gemeinde
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Pantelleria zählt heute rund 7.500 Einwohner. Dazu gehören etwa 300Arbeitsmigranten ausRumänien, was einem Bevölkerungsanteil von ca. 4 % entspricht.[15] Die gesamte Insel bildet eine Gemeinde Pantelleria, die sich wiederum in 25 Ortsteile (frazioni) gliedert: Balata dei Turchi, Buccuram, Bugeber, Campobello, Contrada Venedise, Cufurá, Gadir, Garitte Karuscia, Kamma, Karuscia, Khaddiuggia, Khamma di Fuori, Madonna delle Grazie, Martingana, Reckhale, San Michele, Santa Chiara, San Vito, Scauri, Scauri Basso, Sciuvechi, Sibà, Sopra Gadir, Tracino und Villaggio Tre Pietre.
Località abitate | Bevölkerung 2001[16] | Höhenlage Meter |
---|---|---|
Bugeber | 115 | 126 |
Campobello | 100 | 64 |
Kamma | 1164 | 163 |
Madonna delle Grazie | 110 | 202 |
Pantelleria | 3247 | 5 |
Scauri | 957 | 101 |
Siba-Roncone | 144 | 323 |
Bonsulton | 11 | 202 |
Buccaram di Sopra | 30 | 205 |
Contrada Venedise | 8 | 165 |
Cufurà | 27 | 256 |
Gadir | 12 | 10 |
Garitte Karuscia | 24 | 40 |
Khaddiuggia | 14 | 50 |
Khamma Fuori | 11 | 120 |
Località Cimillia 1) | 7 | 70 |
Località Mursia | 17 | 55 |
Località Punta Fram 1) | 2 | 35 |
Località Roncone - Salerno 1) | 1 | 13 |
Località Ziton | 21 | 170 |
Martingana 1) | 5 | 25 |
Mordomo | 60 | 30 |
Penna | 15 | 48 |
San Michele | 13 | 173 |
Santa Chiara | 53 | 30 |
San Vito | 33 | 242 |
Scauri I | 13 | 40 |
Villaggio Tre Pietre 1) | 0 | 15 |
verstreute Wohngebäude | 1010 | - |
Gemeinde Pantelleria | 7224 | 0 bis 836 |
1)Wohnanlage
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zwei Fährlinien verbinden die Insel täglich mitTrapani auf Sizilien. VomFlughafen Pantelleria aus gibt es mitDanish Air Transport tägliche Flugverbindungen nach Trapani,Palermo undCatania.[17] Weitere Verbindungen, etwa nachRom undMailand, werden durch andere Anbieter saisonal bedient.
Weinanbau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerWeinanbau auf Pantelleria erfolgt auf kleinen Parzellen, die mit nachhaltigen Methoden bewirtschaftet werden. Eine alte Anbauweise vonRebstöcken, die traditionell beimWeinbau auf der Insel gepflegt wird und eine Art derBuscherziehung darstellt, wirdVite ad alberello genannt. Sie wurde 2014 in dasImmaterielle Kulturerbe derUNESCO aufgenommen.[18]
Sehenswürdigkeiten
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DerSpecchio di Venere (Spiegel der Venus) ist ein Binnensee vulkanischen Ursprungs, der vor 16.000 Jahren entstanden ist. Er ist die einzige größere natürliche Süßwasseransammlung auf der Insel. Der See wird durch heiße Quellen gespeist (34 bis 56 °C) und verliert sein Wasser ausschließlich durch Verdunstung. Am etwa 20 ha großen und 12 m tiefen See kommen sechsLibellen-Arten (Odonata) und achtWasserkäferarten vor, Fische gibt es keine. Der See ist der einzige bekannte Fundort der afrikanischenOasen-Pechlibelle (Ischnura fountaineae) in Europa.
Beim Ort Pantelleria befindet sich derParco Archeologico delle antiche Capitali di Pantelleria. Die Stadt und Akropolis auf dem Doppelhügel von San Marco e Santa Teresa können besichtigt werden. DasCastello Barbacane ist eine Festung, deren Ursprung unbekannt ist.
Die MeeresgrottenGrotta della Storto können nur mit dem Boot erreicht werden.
Schauplatz in Literatur und Film
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Insel Pantelleria ist Schauplatz derKurzgeschichteDer glückliche Sommer der Frau Forbes vonGabriel García Márquez. Eine kolumbianische Familie verbringt dort ihre Ferien. In Abwesenheit ihrer Eltern entspinnt sich zwischen den beiden Kindern und der deutschen Erzieherin Frau Forbes ein Drama. Außerdem diente die Insel als Handlungsort für den FilmA Bigger Splash.[19]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Vicenzo Francaviglia:Ancient obsidian sources on Pantelleria (Italy). In:Journal of Archaeological Science. Band 15, Nr. 2, 1988, S. 109–122,DOI: 10.1016/0305-4403(88)90001-5.
- John E. Guest, Paul Cole, Angus Duncan, David Chester:Volcanoes of southern Italy. Geological Society, London 2003,ISBN 1-86239-138-6.
- Claus-Dieter Reuther:Das Pantelleria Rift: Kinematik miozäner bis rezenter Krustendehnungsprozesse bei konvergenter Intraplattentektonik im zentralen Mittelmeer. Karlsruhe 1985DNB930854195 (Habilitation Universität Karlsruhe 1985, [2], 124 Bl.: Illustriert).
- Alwyn Scarth, Jean-Claude Tanguy:Volcanoes of Europe. Oxford University Press, Oxford u. a. 2001,ISBN 0-19-521754-3.
- Massimo Osanna,Thomas Schäfer, Rainer-Maria Weiss (Hrsg.):Caesar in der Stadt. Die neuentdeckten Marmorbildnisse aus Pantelleria. In:Veröffentlichungen des Helms-Museums. Band 90, 2004,ISBN 3-931429-08-3, 55 S. (Ausstellungskatalog Helms-Museum Hamburg und Museum Schloss Hohentübingen).
- Otto Steinfatt:Vogelwelt und Vogelzug auf der Insel Pantelleria. Zugleich Teil V vom „Vogelzug im Mittelmeergebiet“. In:Journal für Ornithologie. Band 82, Nr. 3, 1934, S. 409–419,DOI: 10.1007/BF01905415.
- David A. Neave, Gareth Fabbro, Richard A. Herd, Chiara M. Petrone, Marie Edmonds:Melting, Differentiation and Degassing at the Pantelleria Volcano, Italy. In:Journal of Petrology. Band 53, Nr. 3, 2012, S. 637–663,DOI:10.1093/petrology/egr074 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Pantelleria imGlobal Volcanism Program derSmithsonian Institution (englisch)
- Homepage der Insel (italienisch)
- Carola Frentzen:Reisebeschreibung - Schwarze Perle des Mittelmeers SPIEGEL ONLINE vom 1. November 2006.
- Ausgrabungen auf der Akropolis von S. Marco und S. Teresa und deren sensationelle Funde
- Immer mehr Boots-Flüchtlinge erreichten die Inseln Lampedusa und Pantelleria. Hamburger Abendblatt vom 22. August 2006.
- Barbara A. Vargo:Characterization Of Obsidian Sources In Pantelleria, Italy (2003)
- Gareth Fabbro:Pantelleria, A Volcano with A Trapdoor.Science 2.0, 24. November 2011 (Blogeintrag des Geologen auf seinem Blog, englisch).
- Gareth Fabbro:Pantelleria, Its Magma Chamber And Possible Impact On Global Climate.Science 2.0, 26. Februar 2012 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. Abgerufen am 18. März 2025 (Bevölkerungsstatistiken desIstituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).
- ↑John Guest 2003, S. 225
- ↑Annette Haas:Der Alkali-Vulkanismus im Pantelleria-Riftsystem (Zentrales Mittelmeer) - eine petrologische Studie. Dissertation Universität Karlsruhe 1985, S. 4–9 und 50–56.
- ↑Claus-Dieter Reuther, Karlsruhe 1985, S. 1f, 29–31, 61–63 und 88f
- ↑Mindat – Anorthoclase
- ↑Bernd Mühr:Klimadiagramm Pantelleria (2002), Messungen auf 170 Metern über NN aufgerufen am 23. November 2009.
- ↑Salvatore Brullo, Andrea Martino, Cosimo Marcenò:La vegetazione di Pantelleria (studio fitosociologico). Istituto di Botanica dell'Universitá, Catania 1977, 110 S.
- ↑F. Conti, G. Abbate, A. Alessandrini (Hrsg.):An annotated checklist of the Italian vascular flora. 420 S. Roma: Palombi, 2005.ISBN 88-7621-458-5.(PDF-Datei; 9,2 MB) (Memento vom 12. Mai 2021 imInternet Archive) (taxonomische Einordnung).
- ↑Juliane Rühl, Salvatore Pasta, Martin Schnittler:A chronosequence study of vegetation dynamics on abandoned vine and caper terraces of Pantelleria Island (Sicily). In:Archiv für Naturschutz und Landschaftsforschung. Band 45, Nr. 1, 2006, S. 71–90,online verfügbar (PDF; 2,0 MB).
- ↑C. Muscarella, A. Baragona:The endemic fauna of the sicilian islands. In:Biodiversity Journal. 8. Jahrgang,Nr. 1, 2017,S. 249–278 (biodiversityjournal.com [PDF]).
- ↑Alfred Schlicht: Die Araber und Europa. Kohlhammer, Stuttgart 2008,ISBN 978-3-17-019906-4, S. 42.
- ↑Pantelleria History. Abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑Gisela Graichen:Schliemanns Erben - Von den Römern im Orient zur Goldstraße der Inka. Hoffmann und Campe, Hamburg 2003,ISBN 3-455-09403-1, S. 55.
- ↑Europäisches Segel-Informationssystem - Seenotfälle (Memento vom 30. Oktober 2007 imInternet Archive).
- ↑Gemeinde Pantelleria: Demographie, Ausländer (2017). UrbiStat, abgerufen am 15. Juni 2019.
- ↑dawinciMD - Consultazione dati del 14° Censimento Generale della Popolazione e delle Abitazioni.
- ↑Why one Danish airline is quickly learning Sicilian culture. Aviationweek, 22. November 2018.
- ↑Traditional agricultural practice of cultivating the ‘vite ad alberello’ (head-trained bush vines) of the community of Pantelleria. In: ich.unesco.org. Intangible Heritage Section of UNESCO, abgerufen am 11. Juli 2023 (englisch).
- ↑Hannah Pilarczyk:"A Bigger Splash": So liebt und stirbt man 2016. In:Der Spiegel. 4. Mai 2016,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. August 2024]).