Panchaia

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Panchaia (griechischπαγχαΐαsc. χώρα, „ganz vortreffliches Land“) bezeichnet eine vom antiken griechischen PhilosophenEuhemeros in seinem Werk „Hierà Anagraphé“ beschriebeneInsel. Es wird davon ausgegangen, dass Panchaia von Euhemeros erdacht wurde, und man vermutet, dass er sich dabei anPlatons Beschreibung vonAtlantis orientierte.

Nach der Beschreibung von Euhemeros erreiche man Panchaia, wenn man vonArabia Felix („glücklichesArabien“) auf das Meer (Indischer Ozean) hinausfahre. Es sei die Hauptinsel einesArchipels und wird als äußerst fruchtbar beschrieben. Die dortige Gesellschaftsstruktur erinnert stark an PlatonsPoliteia bzw. an das Ur-Athen in PlatonsKritias. Die Bevölkerung sei in drei Klassen eingeteilt gewesen (Priester und Handwerker, Bauern, Soldaten und Hirten). Ebenso wird von einer strengen Kollektivwirtschaft berichtet, die nur Haus und Hof als Privatbesitz zulasse, was im 20. Jahrhundert als antiker Vorläufer des Kommunismus gedeutet wurde.[1]

Auf der Insel gebe es inmitten einer idyllischen Landschaft einen demZeus geweihten Tempel, in dessen Inneren eine Inschrift von der „wahren Natur“ der griechischen Götter berichte. Diese seien in Wahrheit lediglich gewöhnliche Sterbliche, die ersten Könige dieses Staates, die sich in irgendeiner Weise herausragend verdient gemacht hätten und deshalb im Nachhinein von der Menschheit vergöttlicht wurden.

Die Insel wird auch vonOvid,Tibull undVergil[2] erwähnt.

Literatur

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  • H. Braunert:Die heilige Insel des Euhemeros nach der Diodor-Überlieferung. In:RhM, 108, 1965, S. 255–268.
  • Marek Winiarczyk:Euhemeros von Messene. Leben, Werk und Nachwirkung. München / Leipzig 2002,ISBN 3-598-77706-X.

Einzelnachweise

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Ovid, Metamorphosen, X. Buch, Vers 309f.:
[…] sudatque ligno
tura ferat floresque alios Panchaia tellus, […]
Beiläufige Übersetzung:
Und der Weihrauch tropft
Aus dem Holz und andere Blumen trägt der Erdboden von Panchaia

  1. Robert von Pöhlmann:Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt II. Darmstadt 1984,ISBN 3-534-08587-6 (Nachdruck der 3. Auflage, München 1925)
  2. Vergil,Georgica II, 139.
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