Palliata
Palliata oderFabula palliata ist eine Gattung der römischen Komödie, die im 3. Jahrhundert v. Chr. entstand.
Der Name bildet einen Gegensatz zur GattungsbezeichnungTogata und ist vonpallium, dem Mantel oder Überwurf der griechischen Schauspieler, abgeleitet. Außer dem Pallium trugen die Schauspieler in der Palliata noch Perücken, nicht aber die im griechischen Theater sonst üblichen Masken. Die Stoffe der Palliata sind der griechischenNeuen Komödie entnommen und geben Aufschluss über dashellenistische Gedankengut.
Bekannte Vertreter der Palliata sindPlautus undTerenz, von denen insgesamt 26 Stücke erhalten geblieben sind. Plautus arbeitete die griechischen Vorlagen zu Komödien mit derbem Humor, pantomimischen und musikalischen Einlagen um, während Terenz auf solche Effekte weitgehend verzichtete. Die Palliata hatte eine stärkere, bis in die Neuzeit reichende Nachwirkung als andere römische Komödienformen, von denen sie verdrängt wurde. So wurde z. B. der Stoff von Plautus’Amphitruo von Autoren wieMolière,Heinrich von Kleist,Jean Giraudoux,Georg Kaiser undPeter Hacks bearbeitet.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jürgen Blänsdorf:Die Palliata. In:Werner Suerbaum (Hrsg.):Die archaische Literatur. Von den Anfängen bis Sullas Tod (=Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 1). C. H. Beck, München 2002,ISBN 3-406-48134-5, S. 170–259.
- Jürgen Werner:Palliata. In:Herbert Greiner-Mai (Hrsg.):Kleines Wörterbuch der Weltliteratur. VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1983, S. 209–210.