Ozean

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Karte des Weltmeeres
Moderne Rekonstruktion eines typischen antiken Weltbilds nachAnaximander

AlsOzean (Plural Ozeane; vonaltgriechischὨκεανόςŌkeanós ‚die Erdscheibe umfließender Weltstrom‘,personifiziert als antiker GottOkeanos) bezeichnet man die größtenMeere derErde. Synonym und als Übertragung wird im Deutschen[1] für den Ozean, als die zusammenhängende Wassermasse der Ozeane, auch die BezeichnungWeltmeer verwendet.

Verallgemeinert werden auchgroße Wassermengen auf anderen Himmelskörpern „Ozeane“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage der Ozeane

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Ozeangrenzen gemäß den Ozean-Modellen
3-Ozeane-Modell
4-Ozeane-Modell

Insgesamt sind 71 Prozent derErdoberfläche vonMeeren (den Ozeanen und derenNebenmeeren) bedeckt. Sie konzentrieren sich auf derWasserhemisphäre, deren Zentrum im riesigenPazifik naheNeuseeland liegt. Auf der gegenüberliegendenLandhemisphäre befinden sich nur derAtlantik, derArktische Ozean und Teile desSüdlichen Ozeans sowie desIndischen Ozeans.

Aufteilung

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Die fünf Ozeane der Erde sind:

Weltkarte der Ozeane

Im Unterschied zurFachsprache unterscheidet man in derAlltagssprache oft nur zwischen drei Ozeanen:Atlantischer,Pazifischer undIndischer Ozean. Bei dieser Sichtweise ohne dasNord- undSüdpolarmeer wird der Arktische Ozean als Teil des Atlantiks betrachtet und der Südliche oder Antarktische Ozean zum Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean gezählt.

Historisch spricht man von den „Sieben Weltmeeren“, die neben Pazifik, Atlantik und Indischem Ozean auch dasKaribische Meer, dasMittelmeer, dasGelbe Meer und dieNordsee umfassen (oder auch andere Meere, die alsNebenmeere der Ozeane gelten, wie dasSchwarze Meer oder dieOstsee).

Eine alternative Betrachtung unterteilt die zwei größten Ozeane der Erde entsprechend ihrer Zugehörigkeit zurNord- bzw.Südhalbkugel in Nord- und Südatlantik sowie Nord- und Südpazifik, betrachtet jeweils auch das Nord- und das Südpolarmeer als Ozean und zählt zusammen mit dem Indischen Ozean sieben Ozeane. Dies korrespondiert mit einer Zählweise von siebenKontinenten (Nordamerika, Südamerika, Europa, Afrika, Asien, Ozeanien (Australien und Ozeanien), Antarktika).

Gestalt

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Entstehung eines Ozeans
Anstieg desMeeresspiegels in den letzten 24.000 Jahren

Die einzelnen Ozeane, die zwischen denKontinenten liegen, unterscheiden sich unter anderem durch Volumen,Salzgehalt, ein eigenesGezeiten-System,Wellen (Seegang) undMeeresströmungen sowieerdgeschichtlich von den anderen Teilen des Weltmeeres.

Innerhalb der Ozeane und ihrenNebenmeeren bzw. auf demOzeanboden befinden sich teils sehr hohe und langgestrecktemittelozeanische Rücken, teils sehr viele und niedrigereSchwellen, große und kleineTiefseebecken,Tiefseerinnen und verschiedeneMeerestiefs sowie im Pazifik derPazifische Feuerring. Außerdem ragen zahlreicheInseln,Inselgruppen undArchipele aus diesen Meeren heraus undHalbinseln in diese hinein.Nord- undSüdpolarmeer sind teils oder ganz vonPack- undTreibeis bedeckt.

DerBoden eines Ozeans ist die Oberseite eines Stücksozeanischer Erdkruste. Seine Gestalt wird durch die Theorie derPlattentektonik erklärt. Danach entsteht neuer Ozeanboden an den mittelozeanischen Rücken und driftet weg, bis er in einer Tiefseerinne (Subduktionszonen) ins Erdinnere eintaucht. Dies bedeutet, dass ein Ozean größer oder kleiner werden, neu entstehen und auch verschwinden kann (siehe auchWilson-Zyklus). So wird angenommen, dass der Atlantische Ozean etwa 150 Millionen Jahre alt ist. Frühere Ozeane sind beispielsweise derMirovia, derPanthalassa, derRheische Ozean, derIapetus oder dieTethys mit dem „europäischen“ RandmeerParatethys.

DerKüsten­verlauf hängt nicht nur von der Form und Lage der Kontinente ab, sondern auch vom Volumen des Meerwassers. So gibt es bei niedrigen Temperaturen weniger Meerwasser, da große Wassermengen alsEisschilde undGletscher auf den Kontinenten gespeichert sind, bei steigenden Temperaturen hingegen kommt es aufgrund derWärmeausdehnung und dem Abschmelzen der Eismassen zu einem Meeresspiegelanstieg (Transgression). Weitere Faktoren sind Hebungen und Senkungen des Ozeanbodens aufgrund geologischer Ereignisse.

Das Volumen der Ozeane wurde 2009 auf 1,33 · 109 km3 geschätzt, entsprechend einer durchschnittlichen Tiefe von 3680 m – exakt vermessen waren nicht einmal 10 %.[2]

Wasserbewegungen

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„Die Woge“ vonGustave Courbet, 1870

Der Wasserkörper eines Ozeans ist nicht einheitlich, sondern ändert sich mit der Tiefe. Es gibt große, stabile Wasserbewegungen, dieMeeresströmungen. Am bedeutendsten ist das „Globale Förderband“, eine Kombination von Meeresströmungen, die vier der fünf Ozeane miteinander verbinden und bei dem Oberflächenströmungen und Tiefenströmungen einen globalen Wasserkreislauf bilden. Dabei kann es zur Bildung von großen Wasserwirbeln oderEddies in einer Tiefe von mehreren 1000 m kommen.[3] Auch Mittelozeanische Rücken können zur Verwirbelung führen.[4] Große Wasserwirbel von 50 km bis 200 km Durchmesser, die sich mehrere Wochen halten und kaltes, nährstoffreiches Tiefenwasser an die Meeresoberfläche befördern, werden ebenfalls beobachtet.[5] Ebenfalls kann es „interne Wellen“ im Wasserkörper geben. Die größten untermeerischen Wellen von mehr als 200 Metern Höhe wurden z. B. in der 320 km breitenLuzonstraße im südchinesischen Meer gemessen. In dieser Meerenge staut eine Tiefenströmung vor Unterseeklippen große Mengen von schwerem, kaltem Tiefenwasser, das irgendwann überschwappt und anschließend wieder auf die alte Tiefe absackt, wodurch eine interne Welle ausgelöst wird. Derartige interne Wellen können tausende von Kilometern im Ozean wandern.[6]

An der Meeresoberfläche zeigen sichWasserwellen. Es können vomWind erzeugte unregelmäßige Wasserbewegungen sein, die durch eineSeegangs­skala quantifizierbar sind. Einzelne Wellen oder Wellengruppen, die sogenannten „Monsterwellen“, sind besonders gefährliche Wellen, die durch Überlagerung mehrerer Wellen entstehen und dabei Höhen von mehr als 25 m erreichen können. DieTsunamis sind durchSeebeben und Vulkanausbrüche verursachte Wellen, die sich erst in Küstennähe zu gefährlichen Höhen auftürmen.

Die im Verlaufe des Tages durch dieGezeiten verursachtenMeeresspiegelschwankungen sind dagegen regelmäßig und werden in ihrer Ausprägung durch die jeweilige geometrische Form der Küsten beeinflusst.

Der Wind erzeugt im Ozean einenWassertransport. Unter Berücksichtigung derCorioliskraft kommt es in den oberen Wasserschichten (bis etwa 50 m) zu einerKorkenzieherströmung.

Meerwasser

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Hauptartikel:Meerwasser

Grundsätzliches

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Salinität in PSU über ein Jahr gemittelt

DurchSerpentinisierung werden pro Jahr 60 Kubikkilometer[7] Meerwasser chemisch imOzeanboden gebunden. Hinzu kommt noch die Sättigung der Sedimente am Meeresboden mit Wasser. In denSubduktionszonen wird dieses Wasser wieder frei.

Sauerstoffverteilung

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Der Sauerstoffgehalt des Meerwassers nahe derMeeresoberfläche ist bestimmt durch den Übergang vonSauerstoff aus der Luft ins Wasser und der biologischen Produktion von Sauerstoff ausKohlenstoffdioxid (CO2) durch dasmarine Phytoplankton. Deshalb kann es besonders in den Tropen zeitweise zur Übersättigung (Sauerstoffsättigung > 100 Prozent) des Oberflächenwassers kommen, so dass Sauerstoff verstärkt in die Luft abgegeben wird. Das Phytoplankton verbraucht allerdings in der Dunkelheit selbst einen Teil des erzeugten Sauerstoffs.

Mit zunehmender Wassertiefe und der damit verbundenen Abnahme des Sonnenlichtes nimmt dieSauerstoffsättigung des Meerwassers ab.[8] Neben dem Veratmen des Sauerstoffs durch dasZooplankton und einen Teil desBakterioplanktons trägt auch der zunehmende biologische Abbau von Biomasse zur Verringerung des Sauerstoffgehaltes bei. Im Ozean kommt es nicht zumUmkippen des Tiefseewassers, da in derLabradorsee, in derGrönlandsee und imWeddell-Meer sauerstoffreiches Oberflächenwasser entsteht, das in die Tiefsee herabsinkt und über die Tiefenströmung des Globalen Förderbandes weltweit verteilt wird.[9] Die Sauerstoffverteilung in der Tiefsee ist nicht gleichmäßig; es existieren sogenannteSauerstoff-Minimum-Zonen, wo es beispielsweise zuranaeroben Ammoniak-Oxidation und zurDenitrifikation kommt (durchanaerobe Atmung von Bakterien entsteht molekularer Stickstoff, der aus dem Wasser in die Luft entweicht). Diese Gebiete finden sich häufig in den Tropen, so gibt es imArabischen Meer eine bedeutende Sauerstoff-Minimum-Zone in einer Tiefe von 200 m bis 1150 m.[10]

Der Sauerstoffgehalt der Meere weltweit hat laut Forschern desGeomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel von 1960 bis 2010 um ca. 2 % abgenommen, mit großen Folgen z. B. für Fische oder andereOrganismen in bereits sauerstoffarmen Meeresregionen.[11] Dafür verantwortlich seien steigende Wassertemperaturen, da wärmeres Oberflächenwasser weniger Sauerstoff aufnehme als kälteres Wasser und außerdem wärmeres Wasser dieTemperaturschichtung des Meerwassers manifestiere, sodass dessen Umwälzung reduziert und damit weniger Sauerstoff von der Meeresoberfläche in großeMeerestiefen transportiert werde.[12] Es wird erwartet, dass der Sauerstoffgehalt der Meere bis zum Ende dieses Jahrhunderts um etwa 3 – 4 % abnehmen wird.[13]

Siehe auch:Halokline,Thermokline undChemokline
Siehe auch:Pyknokline,Salinität undVersauerung der Meere

Ökosystem Ozean

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Verteilung von Pflanzen in den Ozeanen. (Chlorophyll-Konzentration: Blau = gering, grün = mittel)

Für das Ökosystem Ozean ist das mit zunehmender Tiefe abnehmende Sonnenlicht von großer Bedeutung. Im obersten, vom Sonnenlicht erfüllten Teil des Ozeans, derEuphotischen Zone, nutzen Pflanzen diePhotosynthese zur Aufnahme von Energie. Es schließt sich darunter dieDysphotische Zone an, wo Sonnenlicht nur noch zum Sehen ausreichend vorhanden ist. In der darunter liegenden Schicht, derAphotischen Zone, ist kein Sonnenlicht mehr vorhanden.

Ein weiteres wichtiges Kennzeichen der Ozeane ist, dass sich das Meereswasser bei unterschiedlichen Tiefen chemisch unterschiedlich verhält. Meereslebewesen, wie beispielsweiseMuscheln,Korallen,Kalkalgen undKieselalgen, nutzenCalciumcarbonat undSiliciumdioxid durchBiomineralisation zum Bau von Schalen und Skeletten. DieseBiominerale können allerdings chemisch durch das Meerwasser abgebaut werden. So gibt es für die CalciumcarbonateAragonit undCalcit in den Ozeanen eine untere Tiefe, ab der sie sich auflösen, dieCalcit- und Aragonit-Kompensationstiefe.

Der Tiefenverlauf eines Ozeans wird in mehrere Stufen unterteilt. Er beginnt mit dem bis in 200 Meter Tiefe herabreichendenSchelfbereich. Daran schließt sich derKontinentalhang an, der in 2000 bis 4000 m Tiefe in den flacheren Kontinentalfuß übergeht. Es folgen dasAbyssal mit einer Maximaltiefe von 6000 m und darunter dasHadal.

Auftriebsgebiete

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Hauptartikel:Auftrieb (Ozeanographie)

Die sehr seltenen, meistens saisonalen Auftriebsgebiete sind sehr nährstoffreich. In ihnen steigt kalte Tiefenströmung nach oben und ersetzt das nährstoffarme warme Oberflächenwasser.

Klimawandel

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Die Ökosysteme der Ozeane sind erheblich von derglobalen Erwärmung betroffen. Der Klimawandel ist vorwiegend auf das Energieungleichgewicht imKlimasystem der Erde zurückzuführen, das durch steigende Konzentrationen vonTreibhausgasen verursacht wird; etwa 93 % des Energieungleichgewichts wurden zwischen 1971 und 2010 alsWärmeinhalt der Ozeane absorbiert.[14] Dadurch ist in den vergangenen Jahrzehnten ein starker Anstieg der Temperaturen in den Ozeanen zu beobachten, dessen Fortsetzung durch die Hitzeausdehnung von Wasser zu einem deutlichen Anstieg der Meeresspiegel führen wird. Die Erwärmung der Ozeane ist zudem mit einem Absterben von Meereslebewesen verbunden. Bis zum Jahr 2100 wird dadurch mit einem Absinken des Sauerstoffgehalts der Ozeane um 7 % gerechnet.[15] Nach einem weitgehenden Stopp von anthropogen ausgestoßenen Klimagasen („Klimaneutralität“) werden die Ozeane das erneute Absinken der Erdtemperatur stark verlangsamen aufgrund ihrer hohen Kapazität als Wärmespeicher. Durch diesen Effekt wird die Erdtemperatur nicht analog mit dem Zurückgehen der Klimagase in der Atmosphäre fallen.[16]

Neu- und Pleuston

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An der Meeresoberfläche bezeichnet „Neuston“ (altgriechisch „das Schwimmende“) die Gesamtheit der Organismen, welche in einer dünnen Schicht von zwischen etwa fünf Zentimetern bis nur eine wenige Millimeter direkt unter der Wasseroberfläche leben; „Pleuston“ (agr. „das Segelnde“) hingegen die Gesamtheit der an oder auf der Wasseroberfläche treibenden größeren Lebewesen.

Offener Ozean

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Der Offene Ozean umfasst etwa 80 Prozent der Fläche des Weltmeeres, aber nur 1 Prozent der Biomasse wird dort produziert. In diesemoligotrophen Gebiet begrenzt hauptsächlich der Mangel an Stickstoff und Phosphor im Meerwasser das Wachstum der Meerespflanzen (Phytoplankton). Aber auch der Mangel an wichtigen Metallen, wie beispielsweise Eisen, wirkt wachstumshemmend, weshalb mitEisendüngung vonHNLC-Gebieten experimentiert wird. Wichtig ist im relativ nährstoffarmen offenen Ozean die Bedeutung der Viren in den oberen Wasserschichten, da eine Infektion der Bakterien, z. B. derBlaualgen (Cyanobakterien), dazu führt, dass diese aufplatzen und damit ihren Inhalt als Nährstoff zur Verfügung stellen.[17]

Große Wasserwirbel, bei denen kaltes, nährstoffreiches Meerwasser aus der Tiefe an die Meeresoberfläche gefördert wird, wirken wie ein kurzzeitig bestehendesAuftriebsgebiet und führen zu einer explosionsartigen Vermehrung des Phytoplanktons. Denselben Effekt habentropische Wirbelstürme.[18]

Bedeutend sind große Erhebungen des Meeresbodens, die manchmal bis zur Wasseroberfläche hinauf reichen, wie einzelne Unterwasserberge (Tiefseeberg undGuyots) und große untermeerische Gebirge. Diese Erhebungen beeinflussen die Meeresströmung, so dass dort über große Entfernungen transportiertes, nährstoffreiches Tiefenwasser in geringere Tiefen aufsteigen und somit in einem sonst nährstoffarmen Teil eines Ozeans eine Oase des Lebens entstehen kann.

Schelf

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Hauptartikel:Schelf

Der Übergang zwischen dem Festland und der Tiefsee wird durch den bis zu 200 Meter Wassertiefe herabreichenden Schelf, den anschließenden Kontinentalhang und den Kontinentalfuß gebildet.

Die Schelfgebiete der Ozeane sind sehr nährstoffreich und wirtschaftlich von großer Bedeutung für die angrenzenden Staaten. Insofern wurde das rechtliche Konstrukt einerAusschließlichen Wirtschaftszone geschaffen, um die heute meistüberfischten Fischgründe und eventuelle Lagerstätten anErdöl undErdgas der nationalen Hoheit zu unterstellen. In der Europäischen Union gilt dieGemeinsame Fischereipolitik.

Seegraswiese

Tangwälder wachsen auf meist ruhigen, felsigen, 15 m bis 40 m tiefen Schelfgebieten. Der namensgebendeSeetang ist eine mehrzellige Alge, die auf dem Meeresboden wurzelt.

Auf weichem Boden im Flachmeer- oder im Wattbereich bilden Pflanzen aus der Familie derSeegrasgewächse teilweise ausgedehnteSeegraswiesen. Neben ihrer großen ökologischen Bedeutung sind sie auch für denKüstenschutz wichtig.

Tiefsee

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Hauptartikel:Tiefsee

Die Tiefsee ist ein bisher nur wenig erforschtes Gebiet der Ozeane. Mit bemanntenTiefsee-U-Booten fürmittlere undgroße Tiefen sowie mit unbemanntenautonomen undferngesteuerten Tauchfahrzeugen werden seit dem 20. Jahrhundert vor Ort Bilder aufgenommen und Proben gesammelt. Bis dahin konnten nur mit Netzen, beispielsweise auf derChallenger-Expedition (1872–1876) aus bis zu 8000 m Tiefe oder derValdivia-Expedition (1898–1899) aus etwa 4600 m Tiefe, mehr oder weniger zermatschte Lebewesen aus der Tiefsee gefangen werden.

Im Gegensatz zumdurchlichteten oberen Bereich des Ozeans erreicht die Tiefseezu wenig oderüberhaupt kein Sonnenlicht mehr, so dass dort keinePhotosynthese möglich ist. Die meisten Tiefseetiere wandern bei Sonnenuntergang aus der Schwachlichtzone nach oben in den tagsüber durchlichteten Bereich, um sich dort zu ernähren, und tauchen bei Sonnenaufgang wieder ab. Bei dieser Wanderung treffen sie auf lauernde Räuber. Die häufigsten Wanderer sindRuderfußkrebse,Quallen undKrill. Überlebenswichtig für die hier lebenden Tiere ist es, dass sie sich gegenüber dem von oben kommenden schwachen, blauen Licht nicht farblich abheben. Wichtige Tarntechniken sind Durchsichtigkeit und Gegenbeleuchtung, indem an der Körperunterseite vorhandeneLeuchtorgane je nach Lichtverhältnissen unterschiedlich stark blau leuchten. DieseBiolumineszenz gewinnt in der von Sonnenlicht freien Zone der Tiefsee noch mehr an Bedeutung. So gibt es dortTiefseefische, die mit Leuchtsignalen Beutetiere oder Partner anlocken.

Ozeanboden

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Hauptartikel:Ozeanboden
Mächtigkeit des Sediments in den Ozeanen
WirbelloseBenthonten vor einer Eiswand im antarktischenMcMurdo-Sund

Der Ozeanboden ist auf der Erde der flächengrößte Lebensraum und umfasst die Böden der Küsten, der Schelfe, der Kontinentalhänge, der großenTiefseeebenen und der Tiefseegräben.

Der Ozeanboden an einem Kontinentalhang besteht in der Regel ausSand undKies, in den Gezeitenzonen auch ausSchlick undSchlamm. Von den Kontinenten weiter entfernt besteht er vorwiegend ausTonen und Resten vonMikroorganismen, die in Form des sogenanntenMeeresschnees von der Oberfläche zum Grund eines Ozeans langsam herabsinken. Auf diese Weise entsteht eine im Durchschnitt 800 m dicke Schicht von Tiefsee-Sedimenten, die ein wichtiger Teil dertiefen Biosphäre[19] ist.

Die Organismen im Ozeanboden ernähren sich von den herab fallenden Überresten von Pflanzen und Tieren, gelegentlich auch von gelöstenvulkanischen Gasen.[20] Denkbar ist auch, dass durchRadiolyse erzeugter Wasserstoff von Bakterien als Energiequelle genutzt wird.[21] In der obersten noch mit Sauerstoff angereicherten Sedimentschicht lebenBakterien und wenigeArchaeen, während darunter nur noch Archaeen zu finden sind. Im offenen Ozean des Südpazifik, in einem Gebiet, wo jährlich nur wenig Meeresschnee anfällt, konnte im Sediment in Tiefen von bis zu acht Metern viel Sauerstoff gemessen werden, während Kohlenstoff wiederum kaum verfügbar war. Dort fanden sich wenige, aber sehr aktive auf Sauerstoff angewiesene Bakterien.[21] Kleinere Tiere in der oberen Sedimentschicht sind beispielsweise Würmer, Schnecken und Muscheln.

Auf dem Ozeanboden wachsen in bis zu 50 m Tiefetropische Korallenriffe und an den Kontinentalhängen bis in Tiefen von 1000 Metern die durch dieGrundschleppnetzfischerei stark gefährdetenKaltwasserriffe. Weitere typische auf den Meeresböden lebendeMeerestiere sindSeeanemonen,Röhrenwürmer,Schwämme,Seeigel,Seegurken,Seesterne,Schlangensterne und bodenbewohnende Fische, wie beispielsweiseKnurrhähne,Plattfische oderNetzaugenfische.

An einigen untermeerischen Gebirgen, denmittelozeanischen Rücken, gibt esheiße Quellen. Diese lagernErzschlämme ab und bilden die Grundlage für das von Sonnenlicht vollständig unabhängige Ökosystem derBlack Smoker (siehe auchLost City). In der Nähe von Tiefseerinnen und an Stellen, woMethanhydrat infolge von Erdrutschen instabil wird, finden sichkalte Quellen, die sogenanntenCold seeps, auchMethanquellen genannt. Sie entstehen dadurch, dass aus dem Meeresboden Wasser, angereichert beispielsweise mitMethan undSchwefelwasserstoff, ausströmt. An den heißen und kalten Quellen finden sichBartwürmer, die in Symbiose mit Bakterien leben. An den heißen Quellen gibt es eine vielseitige und biomassereiche Fauna, die beispielsweise ausYeti-Krabben sowie bestimmten Arten von Muscheln, Schnecken und Garnelen besteht.[22] Das Ökosystem der kalten Quellen ähnelt dem der heißen Quellen, nur fehlt dort die erhöhte Temperatur des Meerwassers, es ist dauerhafter und der Übergang zur nicht spezialisierten Fauna ist einfacher. Ein weiteres wichtiges Ökosystem sind die Kadaver großer Lebewesen, beispielsweiseWale, die auf den Ozeanboden sinken und dort für Monate bis Jahrzehnte verschiedenen Lebewesen als Nahrungsquelle dienen. Dies sind beispielsweiseHaie,Schleimaale undknochenfressende Würmer.

Rolle der Ozeane im menschengemachten Klimawandel

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Die Ozeane spielen eine wesentliche Rolle in verschiedenen Aspekten desmenschengemachten Klimawandels. Einerseits speichern sie mit ihrer großen Menge Wasser große Mengenthermischer Energie und nehmen so einen nennenswerten Teil der globalen Erwärmung auf (sieheWärmeinhalt der Ozeane). Zum zweiten speichern die Ozeane große Mengen Kohlenstoff und haben bislang etwa ein Viertel des von Menschen emittierten CO2 aufgenommen (siehe HauptartikelVersauerung der Meere) und funktionieren damit alsKohlenstoffsenke. Durch mögliche Veränderungen derthermohalinen Zirkulation haben sie zudem großen Einfluss auf das Klima (siehe HauptartikelThermohaline Zirkulation).

Umweltschutz

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Hauptartikel:Meeresschutz

→ Siehe auchAtommüll#Legale Entsorgung in Meergewässern,Müllstrudel,Plastikmüll in den Ozeanen, Schiffsabwasser (MARPOL)Unterwasserlärm,Verklappung vonDünnsäure

Internationale Verträge

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Hauptartikel:Seevölkerrecht,Seerechtsübereinkommen undMeeresboden-Vertrag

Ozeane auf anderen Planeten und Trabanten

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Hauptartikel:Extraterrestrischer Ozean undOzeanplanet

Wahrscheinlich existiert, unter einer mächtigen Eiskruste verborgen, ein Ozean auf dem JupitermondEuropa, vielleicht auch auf den anderen MondenGanymed undKallisto. Auf dem SaturnmondEnceladus ist ein solcher Ozean sehr wahrscheinlich. Viele Hinweise deuten darauf hin, dass derMars in der Frühzeit seiner Entwicklung offene Wasserflächen enthielt. Kleinere Ozeane oder auch nur Seen ausKohlenwasserstoffen (Methan, Ethan) könnten auf dem SaturnmondTitan ganzjährig oder nur zeitweise existieren (Methanseen auf Titan).[23] Darüber, ob die GasplanetenJupiter,Saturn,Uranus undNeptun vielleicht Schichten flüssiger Phasen, eventuell ausHelium oderWasserstoff, beherbergen, kann nur spekuliert werden. Zur Herkunft der Ozeane sieheHerkunft des irdischen Wassers.

Das einzigeMondmeer, das die Bezeichnung „Ozean“ trägt, ist derOceanus Procellarum, derOzean der Stürme.

Ozeaneum

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Es gibt großeAquarien, die verschiedene Ökosysteme der Ozeane nachbilden. Dazu gehören beispielsweise dasOceanário de Lisboa und dasOzeaneum Stralsund.

Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

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Wikimedia

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 Wikinews: Ozean – in den Nachrichten
Wikiquote: Ozean – Zitate
Wiktionary: Ozean – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Engagement

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Fotos und Videos

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Commons: Ozeane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Ozeanographische Institute

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Kartenmaterial

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Fernsehdokumentationen

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Wissenschaftliche Beiträge

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Andere

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Einzelnachweise

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  1. Friedrich Kluge:Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage. Berlin 2002.
  2. Matthew A. Charette, Walter H. F. Smith:The Volume of Earth’s Ocean. In:Oceanography. 23, 2010,doi:10.5670/oceanog.2010.51
  3. Leibniz-Institut für Meereswissenschaften:Wirbel in der Tiefsee (Memento vom 30. September 2007 imInternet Archive)
  4. scinexx.de:Tiefseeschluchten als gigantische Mischanlage
  5. CSIRO Australia:Craig Macaulay:Ocean robots explain NSW cold water temperatures (Memento vom 14. Mai 2008 imInternet Archive)
  6. Axel Bojanowski:Forscher entdecken 200 Meter hohe Meereswellen. In:Spiegel online. Mai 2015.
  7. Roland Oberhänsli:Warum sind die Ozeane nicht längst trocken? (Seite 30) (Memento vom 15. Februar 2013 imInternet Archive)
  8. National Oceanographic Data Center,nodc.noaa.gov:World Ocean Atlas 2005 (VerschiedeneinteraktiveGrafiken zur Sauerstoffsättigung nachMeerestiefe undJahreszeit)
  9. ifm-geomar.de, Sulamith Antal:Die Sauerstoffversorgung des Ozeans (Memento vom 24. Januar 2009 imInternet Archive)
  10. Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität-Oldenburg:Arabisches Meer, Sauerstoffminimumzone (Memento vom 25. Januar 2009 imInternet Archive)
  11. Matt McGrath:Oceans running out of oxygen say scientists. 7. Dezember 2019 (bbc.com [abgerufen am 7. Dezember 2019]). 
  12. Sunke Schmidtko, Lothar Stramma, Martin Visbeck:Decline in global oceanic oxygen content during the past five decades. In:Nature. 542, 2017, S. 335,doi:10.1038/nature21399. Aus:spiegel.de,Wissenschaft, 16. Februar 2017:Weniger Sauerstoff in Ozeanen: Den Fischen bleibt die Luft weg (17. Februar 2017)
  13. Fiona Harvey:Oceans losing oxygen at unprecedented rate, experts warn. In:The Guardian. 7. Dezember 2019,ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 7. Dezember 2019]). 
  14. http://science.sciencemag.org/content/sci/363/6423/128.full.pdf
  15. https://www.nature.com/articles/nature21399
  16. Achim Michael Hasenberg:Die Ozeane: Big Player im Klimasystem, den wir unterschätzen In:Berliner Zeitung. Februar 2023.
  17. scinexx.de: Meeresviren als Klimaakteure enttarnt, vom 2. September 2011.
  18. NASA Data Shows Hurricanes Help Plants Bloom In 'Ocean Deserts'
  19. Carl Wirsen:Is Life Thriving Deep Beneath the Seafloor?
  20. UHNAI-Exploring the Deep Subseafloor
  21. abscinexx.de:Wimmelndes Leben in ozeanischer Wüste
  22. Antje Lenhart:Ökologie von Tiefsee-Hydrothermalquellen (PDF; 315 kB)
  23. ESA:Cassini’s new view of land of lakes and seas
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