Owens Valley
Owens Valley | ||
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![]() Oberlauf des Owens Rivers nahe Bishop | ||
Lage | Kalifornien (USA) | |
Gewässer | Owens River | |
Gebirge | Sierra Nevada,White Mountains,Inyo Mountains | |
Geographische Lage | 36° 48′ N,118° 12′ W36.80252-118.199671Koordinaten:36° 48′ N,118° 12′ W | |
Länge | 120 km |


DasOwens Valley ist das ca. 120 km lange Tal desOwens River imMono undInyo County im Süd-Osten vonKalifornien (USA). Es verläuft von Norden nach Süden zwischen derSierra Nevada im Westen und denWhite Mountains im Nordosten beziehungsweise denInyo Mountains im Südosten. Im Süden wird das Tal durch denOwens Lake, einen heute ausgetrocknetenSalzsee begrenzt. Im Norden entspringt der Owens River in derLong Valley Caldera, einemvulkanischen Kratersystem. Durch das Tal führtU.S. Highway 395, an ihm liegen von Süden nach NordenLone Pine,Independence (Sitz der Verwaltung des Inyo County),Big Pine und als größter Ort des TalsBishop.
Geologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Owens Valley ist durch eine tektonische Dehnung der Erdkruste, einen sogenanntenGrabenbruch, in den letzten drei Millionen Jahren entstanden. DasTal ist geologisch gesehen somit einGraben, vergleichbar mit demOberrheingraben in Europa. Seine Flanken werden durch dieSierra Nevada Fault im Westen und derWhite Mountains Fault im Osten begrenzt. Das Owens Valley ist der westlichste Graben (engl.:Basin) derBasin and Range Province, die sich bis weit nachColorado im Osten und von der Grenze zuOregon bis nachMexiko erstreckt. Der in den Grabenbruch abgesunkene Block liegt im Owens Valley fast 3000 m unter der Oberfläche, bis auf das heutige Niveau wurde das Tal durcherodiertes Material von den benachbarten Gebirgszügen verfüllt, insbesondere von der Sierra.
Trotz der starken Verfüllung des Tals ist das Owens Valley das tiefste Tal Nordamerikas mit einem Niveauunterschied von 3282 m zwischen dem Gipfel desMount Whitney, dem höchsten Berg der Vereinigten Staaten außerhalbAlaskas, mit 4418 m und dem Talboden bei Lone Pine auf 1136 m bei einer horizontalen Entfernung zwischen Gipfel und Ort von 20 km.
Das Owens Valley wurde am 26. März 1872 von einem Beben der Stärke 7.1 auf der Richterskala erschüttert. Es war damit das drittstärkste Beben in der Geschichte Kaliforniens. Insbesondere die Stadt Lone Pine wurde schwer getroffen. Fast alle Gebäude von Lone Pine, 52 von 59, wurden zerstört. Insgesamt starben 27 Menschen im Tal. Auch heute noch wird die Gegend von leichten Beben erschüttert.
Im Osten des oberen Owens Valley nahe Bishop liegen dieVolcanic Tablelands, eine Landschaft, die durch dieErosion vonTuff entstanden ist, der ausEruptionen der Long Valley Caldera stammt. Im unteren Ovens Valley liegen vulkanische Basaltströme auf demDarwin Plateau.[1] Geologisch interessant sind auch dieAlabama Hills auf der Westseite des oberen Tals in der Nähe vonLone Pine. Sie sind und waren auch der Schauplatz von unzähligen Spiel- und Fernsehfilmen.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die ersten Ureinwohner des Tals lassen sich auf ca. 8000 v. Chr. datieren. Ab etwa dem Jahr 500 sind Vorfahren derPaiute-Indianer nachweisbar. Sie lebten vorwiegend alsJäger und Sammler, betrieben aber auch rudimentärenBewässerungsfeldbau. In der Nachfolge desKalifornischen Goldrausches erreichten ab dem Ende der 1850er Jahre Siedler das Tal und bautenViehzucht undErzminen auf. Insbesondere suchten sieGold, fanden jedoch nur bescheideneSilber-,Blei- undZink-Vorkommen. Durch das Eindringen der Weißen, die sich teilweise die Bewässerungssysteme der Ureinwohner aneigneten, kam es zu Konflikten mit den Indianern. 1862 wurde ein Militärposten im Tal eingerichtet, aus dem sich der heutige Ort Independence entwickelte, und 1863 wurden rund 1000 Paiute zwangsweise in eineReservation beim rund 200 km südlich gelegenenFort Tejon umgesiedelt. Sie kehrten in den folgenden Jahren fast alle zurück, arbeiteten teilweise für die Rancher und betrieben weiterhin ihre traditionelle Subsistenzwirtschaft. Im Jahr 1900 gab es drei vomBureau of Indian Affairs betriebene Schulen im Tal.[2]
Die Minen waren rund um 1880 erschöpft, das Tal lebte nur noch von der Landwirtschaft und litt wegen der Abgelegenheit hinter den Bergen unter den mangelnden Absatzmöglichkeiten der Güter. Erst der Bau derSchmalspur-Eisenbahn derCarson & Colorado Railroad Mitte der 1880er Jahre verbesserte die Situation. Die Landwirte legten mehrere Bewässerungskanäle an, um das Wasser des Owens Rivers optimal auszunutzen.
Zwischen 1905 und 1910 rief dieOwens Valley Improvement Company dazu auf, das Tal für denObstbau zu nutzen. Im neu angelegten OrtManzanar (vomspanischen Wort für Apfelplantage) siedelten sich einige Familien an und bauten verschiedene Früchte, vor allem Äpfel an. Gleichzeitig hatte die Stadtverwaltung des rund 300 km entferntenLos Angeles beschlossen, das Wasser des Owens Rivers abzuleiten und damit den Aufstieg der bis dahin unbedeutenden Stadt zu ermöglichen. Obwohl das Tal imRegenschatten der Sierra Nevada liegt und der Fluss nur den Abfluss von der Ostflanke der Sierra sammelt, war das Wasser für dieAbteilung für Wasser und Energie der Stadtverwaltung wertvoll und erschien auf Grund der dünnen Besiedelung des Tales auch erreichbar. Die Stadtverwaltung kaufte alle verfügbaren Wasserrechte auf.
William Mulholland, der Chef der Wasserwerke von Los Angeles, setzte den Bau des erstenLos Angeles-Aquädukts in Gang. Hierzu wurden ein Staubecken, dasTinemaha Reservoir, am Owens River und eine 370 Kilometer lange Wasserleitung mit 164 Tunneln vom Tal bis nach Los Angeles gebaut. 1913 eröffnete Mulholland offiziell sein Meisterwerk, das von den Zuflüssen des Owens Rivers gespeist wurde. Innerhalb von fünfzehn Jahren trocknete derOwens Lake völlig aus. Der Erwerb der Genehmigungen und Wasserrechte war juristisch und moralisch nicht einwandfrei. Die Farmer in der Owens-Valley-Gegend leisteten dem Projekt heftig Widerstand, der alsKalifornische Wasserkriege bekannt wurde. So sprengten sie 1924 das Aquädukt des Jawbone Canyon; andere Gegner des Projekts öffneten eine Schleuse und leiteten vier Tage lang Wasser ab, so dass die Preise stiegen. Diese Situation zwang den Stadtrat von Los Angeles, mit den Farmern zu verhandeln. Mulholland selbst war unerbittlich. Er sagte, dass er den Verlust so vieler Bäume im Tal teilweise bedauere, weil nun eine ausreichende Zahl von Bäumen fehle, um jeden dort lebenden Unruhestifter hängen zu können. Viele Bewohner verließen das Tal, weil keine Landwirtschaft mehr möglich war. Erst in den 1990er Jahren schlossen die Farmer und Los Angeles einen endgültigen außergerichtlichen Vergleich, nach dem seit Ende 2006 wieder eine garantierte Restwassermenge von 5 % des natürlichen Abflusses im Owens River verbleibt.

Nach dem japanischenAngriff auf Pearl Harbor wurde im Tal durch dieWar Relocation Authority dasManzanar War Relocation Center im Rahmen derInternierung japanischstämmiger Amerikaner eingerichtet. Von 1942 bis 1945 waren bis zu 10.046 Personen im Lager eingeschlossen. Erst 1988 wurden die noch lebenden Opfer entschädigt. Das Lager ist heute alsManzanar National Historic Site ausgewiesen, ein Besucherzentrum informiert über die Geschichte und einmal jährlich kommen ehemalige Insassen und Familienangehörige zu einer Feier zusammen.
Owens Valley in den Medien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der FilmChinatown mitJack Nicholson (1974, Regie:Roman Polański) spielt vor dem Hintergrund derCalifornia Water Wars der 1920er und 30er Jahre.
- Das BuchFarewell to Manzanar – A True Story of Japanese American Experience During and after the World War II Internment von Jeanne Wakatsuki Houston aus dem Jahr 1972 erzählt die Geschichte des Internierungslagers Manzanar.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Geology of the Sierra Nevada, Mary Hill, Berkeley, Calif, Univ. of California Press, 2006,ISBN 0-520-23696-3.
- Rebecca Fish Ewan:A Land Between: Owens Valley, California. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2001,ISBN 978-0-8018-6460-5.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Owens Valley Committee:Owens Valley
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Matt Lusk:Geochemical and Petrographic Analyses of the Basalts of the Darwin Plateau, Inyo County, CA; Evidence for Multi-dimensional Variation Governing the Production of Volcanic Fields in the Owens Valley, Call Poly Pomona 2007
- ↑Dieses Kapitel folgt der Darstellung des National Park Service unterHistory and Culture of Manzanar NHS