Oviparie

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Schlüpfende Schildkröte
Anhand von Form, Farbe, Musterung und Größe lassen sich die Eier unterschiedlicher oviparer Tierarten unterscheiden

Alsovipar (lateinischoviparus ‚eigeboren‘) bezeichnet manTiere, dieEier legen. Diese Tiere machen mit 99 Prozent den Großteil allerTierarten aus.[1]

DerOviparie steht dieViviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen keine taxonomischen Gruppen (Taxon) dar, sondern werden lediglich über Unterschiede bei dergeschlechtlichen Fortpflanzung gegeneinander abgegrenzt.

Der Begriff der Oviparie ist eng mit demTaxon derAmniota verknüpft, deren Eigenschaft es ist, sich ohne freies Larvalstadium unabhängig von Gewässern fortpflanzen zu können.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Beispiele

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Bei Oviparie handelt es sich um eine Fortpflanzungsform, bei der entweder befruchtete Eier abgelegt werden oder die Eier unmittelbar nach der Eiablage befruchtet werden. Die innereBefruchtung findet dabei vor der Eiablage durchBegattung oder durch die Übergabe einerSpermatophore. Weichschalige Eier, wie derLaich vonFischen,Amphibien,Schwämmen,Blumentieren (wieKorallen) wird dabei oftmals durch äußere Besamung befruchtet, bei der die unbefruchteten Eier im Wasser von den abgegebenen männlichen Spermien befruchtet werden.[2][3]

DerEmbryo wird während seiner gesamtenEmbryogenese (Embryonalentwicklung) vom im Ei gespeichertenDotter ernährt. Hat das Jungtier nach der Eiablage eine bestimmte Größe und damit ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht,schlüpft es aus.[2] Die Anzahl der Jungtiere ist bei oviparen Arten in der Regel höher als bei lebend gebärenden Spezies.[4]

Abzugrenzen ist die Oviparie von derViviparie. Tiere, bei denen die Embryonalentwicklung im Mutterleib abläuft und Jungtiere anschließend geboren werden, sind vivipar oder lebendgebärend. Echte Viviparie besteht nur beihöheren Säugetieren (Plazentatiere), bei denen die Versorgung des Embryos über einePlazenta erfolgt.[4]

Ovipar sindVögel, innerhalb derSäugetiere dieKloakentiere, die meistenReptilien, inklusive derDino- und andererSaurier, sowie der überwiegende Teil derSchwanzlurche,Gliederfüßer,Würmer undInsekten.

Sonderformen

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DerKurzschnabeligel zählt zu den wenigen oviparen Säugetieren
Frösche der GattungPseudophryne wie dieserPseudophryne coriacea legen keine Eier

Ovoviviparie

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Eine Spezialform der Oviparie beziehungsweise eine Übergangsform zwischen Oviparie und Viviparie ist dieOvoviviparie. Dabei verbleiben die Embryonen im Mutterleib in ihren Eiern, wo sie durch denDotter versorgt werden. Erst wenn ihre Embryonalentwicklung abgeschlossen ist, schlüpfen die Jungtiere, kurz vor, während oder direkt nach der Geburt aus ihren Eiern. Obwohl ovovivipare Tiere ihre Eier im Leibesinneren ausbrüten, ist die Bezeichnunglebendgebärend nicht zutreffend. Das Verhalten gilt als evolutionäre Anpassung, da es die Risiken, denen die Eier durch Hitze, Kälte, Trockenheit oder Räuber ausgesetzt wäre, verringert.[5]

VerschiedeneSkinke,Boas,Vipern,Seeschlangen undSchleichen sind ovovivipar.[5]

Auch vonHaien und anderenKnorpelfischen, wenigenKnochenfischen, einigenSpinnen undBlattläusen ist ein ähnliches Fortpflanzungsverhalten bekannt.

Ovuliparie

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Ovuliparie (vonOvulation – als Entstehung unbefruchteterEizellen) liegt vor, wenn unbefruchtete Eier abgelegt werden, die erst außerhalb des Körpers der Mutter befruchtet werden, also durch äußere Befruchtung. Ovulipar sind die meistenKnochenfische und der größte Teil derFroschlurche.

Ovipare Säugetiere

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Die einzigen eierlegendenSäugetiere sind dieKloakentiere, von denen es nur noch fünfrezenteArten gibt; dasSchnabeltier (Ornithorhynchus anatinus), denKurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus) und die drei Arten derLangschnabeligel (Zaglossus).[4][5][6]

Vivipare Froschlurche

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Beinahe alleFroschlurche legen Eier. Ausnahmen gibt es lediglich beiAustralischen Südfröschen derGattungenPseudophryne.[7][8]

Literatur

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  • Erwin Hentschel, Günther Wagner:Zoologisches Wörterbuch. Tiernamen, allgemeinbiologische, anatomische, physiologische Termini und biographische Daten. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Gustav Fischer Verlag, Jena 1990,ISBN 3-334-00348-5.
  • Adolf Remane,Volker Storch,Ulrich Welsch:Kurzes Lehrbuch der Zoologie. 6., neubearbeitete Auflage. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart u. a. 1989,ISBN 3-334-00333-7.
  • Hans-Günter Petzold:Aufgaben und Probleme bei der Erforschung der Lebensäußerungen der Niederen Amnioten (Reptilien). In:Milu. Mitteilungen aus dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Bd. 5, Heft 4/5, 1982,ISSN 0076-8839, S. 485–786, (Nachdruck: (=Berliner Tierpark-Buch. Nr. 38). Verlag für Biologie und Natur, Berlin 1984).

Einzelnachweise

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  1. Das Ei - Aufbruch ins LebenZDF, aufgerufen am 12. September 2022
  2. abLexikon der Biologie. OviparieSpektrum der Wissenschaft, aufgerufen am 12. September 2022
  3. Lexikon der Biologie. Oviparie Meerwasser-Lexikon, aufgerufen am 12. September 2022
  4. abcLexikon der Biologie. VivipareSpektrum der Wissenschaft, aufgerufen am 12. September 2022
  5. abcDas Ei als Erfolgsprinzip der Evolution:Vor dem DurchbruchSüddeutsche Zeitung, aufgerufen am 12. September 2022.
  6. Schnabeligel, Kurz- (Tachyglossus aculeatus)Zoo Frankfurt, abgerufen am 12. September 2022.
  7. Hans Fischer: DeuterostomiaSpringer Fachmedien, abgerufen am 12. September 2022.
  8. Volker Blüm:Vergleichende Reproduktionsbiologie der Wirbeltiere. Springer Verlag, Berlin 1985,ISBN 978-3-662-10773-7,S. 390. 
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