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Oujda

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Oujda
وجدة
ⵡⵊⴷⴰ
Wappen von Oujda
Oujda (Marokko)
Oujda (Marokko)
Oujda
Basisdaten
Staat:Marokko Marokko
Region:Oriental
Präfektur:Oujda-Angad
Koordinaten34° 41′ N,1° 55′ W34.680555555556-1.9188888888889550Koordinaten:34° 41′ N,1° 55′ W
Einwohner:506.224(2024)
Fläche:96,4 km²
Bevölkerungsdichte:5.251 Einwohner je km²
Höhe:550 m
Oujda – Zentraler Platz mit Moschee und Kirche
Oujda – Zentraler Platz mit Moschee und Kirche
Oujda – Zentraler Platz mit Moschee und Kirche

Oujda (arabisch وجدة,DMGWuǧda;Zentralatlas-TamazightⵡⵊⴷⴰWejda) ist eine Großstadt im NordostenMarokkos, nahe der Grenze zuAlgerien. Oujda ist mit gut 500.000 Einwohnern (2024), Hauptstadt derRegion Oriental und liegt ca. 15 Kilometer westlich der, seit 1994, geschlossenenmarokkanisch-algerischen Grenze.

Lage

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Oujda liegt am meist ausgetrockneten Oued Nachef etwa zehn Kilometer westlich der algerischen Grenze und gut 60 Kilometer von den Stränden vonSaidia an derMittelmeerküste entfernt. Die Stadt liegt in einem Talkessel in einer Höhe von etwa 550 bis600 m und grenzt im Norden an dieBeni-Snassen-Berge.[1] Die Entfernung zur nächstgelegenen, jedoch deutlich kleineren marokkanischen GroßstadtNador beträgt etwa 135 km und zur GemeindeBni Drar in gleicher Richtung etwa 10 km. Seit dem Jahr 2011 ist Oujda über eineAutobahn vonRabat (ca. 520 km) undFès (ca. 325 km) aus zu erreichen. Die Landgrenze nach Algerien ist seit dem Jahr 1994 geschlossen. Ungefähr 11 km nördlich der Stadt befindet sich der internationaleFlughafen Oujda-Angads. Aufgrund der Höhenlage herrscht in Oujda ein vergleichsweise gemäßigtes Klima: Die jährlichen Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 15 °C und 20 °C; im Sommer können allerdings auch Werte von über 35 °C erreicht werden. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei ca. 340 mm; sie fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[2]

Durch die Nähe zur spanischenExklaveMelilla sowie zuAlgerien ist die Stadt regelmäßig ein Zwischenziel von Flüchtlingen bei ihrem Versuch, von hier nach Europa zu gelangen.[3]

Bevölkerung

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Jahr1982199420042014
Einwohner260.082357.278400.738494.252

Das anhaltende Bevölkerungswachstum resultiert aus der hohen Kinderanzahl (ca. 25 % der Bevölkerung sind unter 18 Jahre alt),[4] aber auch aus der Zuwanderung von Menschen aus den ländlichen Gemeinden der Umgebung.

Die Bevölkerung von etwa 500.000 Einwohnern ist ethnisch gemischt: Neben Arabern bzw. arabisierten Berbern, die vorwiegend in Verwaltungs- und Wirtschaftsberufen tätig sind, gibt es eine Vielzahl von – aus dem Süden Marokkos oder aus demRifgebirge zugewanderten –Berbern, die in der Landwirtschaft, der Industrie und als Kleinhändler arbeiten. Viele Oujdis sind allerdings auch nach Europa emigriert – vor allem nach Frankreich und Belgien. Das jährliche Bevölkerungswachstum liegt derzeit bei 2,4 %, was auch auf anhaltende Zuwanderung von Migranten aus Südmarokko zurückzuführen ist. Über die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 30 Jahre. Die Arbeitslosigkeit liegt offiziell bei etwa 15 %; die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen – vor allem unter Jugendlichen – dürfte um einiges höher sein.

Wirtschaft und Wissenschaft

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Oujda ist das politische und wirtschaftliche Zentrum Nordostmarokkos. Neben dem innerstädtischen Handel, Handwerk und Dienstleistungsgewerbe gibt es zahlreiche kleinere Industriebetriebe.[5]

In der Stadt befindet sich der Sitz und Campus derUniversität Mohammed I.

Geschichte

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Oujda, altes Stadttor (Bab al-Gharbi)
Oujda, Moschee Mohammed VI

Oujda wurde im Jahr 994 gegründet und war die Hauptstadt des Stammes derZanata-Berber. Im Jahr 1070 fielen die Stadt und ihr Umland an dieAlmoraviden, die aber schon 1147 von denAlmohaden abgelöst wurden. Im Jahr 1271 wurde Oujda von denMeriniden eingenommen und weitgehend zerstört; im Jahr 1296 begann der Wiederaufbau und im Jahr 1335 erhielt die Stadt eine schöne merinidische Koranschule (medersa).[6] Vom 15. bis 17. Jahrhundert stritten marokkanische und algerische Dynastien um die Vorherrschaft; in dieser Zeit erhielt Oujda den Beinamen „Stadt der Angst“ (medinet el haira). Ende des 17. Jahrhunderts fiel die Stadt kurzzeitig an das osmanische Reich, wurde jedoch schon bald wieder von den SoldatenMulai Ismails eingenommen. In einem Vertrag zwischen Marokko und Algerien aus dem Jahr 1845 wurde die nördliche Grenzlinie beider Länder festgelegt.

Oujda wurde in den Jahren 1844, 1859 und schließlich 1907 von denFranzosen besetzt und diente später als Militärbasis zur Kontrolle des östlichen Teils vonFranzösisch-Marokko. Im Jahr 1948 kam es zu religiös motivierten Pogromen gegen die jüdische Minderheit (sogenanntePogrome von Oujda und Jerada).

Im Jahr 2018 war OujdaKulturhauptstadt der Arabischen Welt.[7]

Stadtbild und Sehenswürdigkeiten

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Das Stadtbild ist im Gegensatz zu vielen anderen marokkanischen Städten modern. Oujda hat eine Universität, es ist Verkehrsknotenpunkt und wichtige Handelsstadt. Obwohl der Tourismus kaum eine Rolle spielt, gibt es einige Sehenswürdigkeiten – so beispielsweise die Altstadt (medina) mit demBab al-Gharbi (auchBab Sidi Aïssa genannt) im Westen und demBab Sidi Abdelhouahab im Osten, den Markt (suq) und den etwa 20 Hektar großenParc Lalla Aïcha. Neben der bereits genannten und schön restaurierten Medersa aus den 40er Jahren des 14. Jahrhunderts haben sich auch Teilstücke der mittelalterlichen Stadtmauern ausStampflehm erhalten. Das im Jahr 1938 von einem reichen Kaufmann erbautePalais Dar Es Sebti ist für Besucher geöffnet. Außerdem gibt es ein archäologisches Museum der Universität (Musée Universitaire d’Archéologie) und ein Museum zur Völkerkunde (Musée Ethnographique). DieMosquée Assoltane Moulay Slimane (nach ihrem königlichen Stifter auchMosquée Mohammed VI genannt) wurde im Jahr 2012 eingeweiht.

Persönlichkeiten

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Städtepartnerschaften

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Oujda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Oujda – Karte mit Höhenangaben
  2. Oujda – Klimatabellen
  3. tagesschau.de 18. Dezember 2022:Blockiert im Niemandsland
  4. Oujda – Bevölkerungsentwicklung
  5. Oujda – Wirtschaft
  6. Oujda – Medersa
  7. Oujda, capitale de la culture arabe en 2018, abgerufen am 19. Juli 2023
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oujda&oldid=255189102
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