Östliches Christentum

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Ostkirche ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Siehe auch:Ostkirche (Begriffsklärung)

Östliches Christentum,Christlicher Orient (lateinischOriens Christianus) oderOstkirche bezeichnet den Teil desChristentums, dessen traditionelle Ursprünge auf die altkirchlichenPatriarchateKonstantinopel,Alexandrien,Antiochien undJerusalem zurückgehen und aus Sicht derWestkirche imOsten liegen. Die Ursprungs- und Missionsgebiete sindOst- undSüdost-Europa, weite TeileAsiens sowie das östlicheNordafrika.

Mit dem östlichen Christentum befassen sich die wissenschaftliche DisziplinenByzantinistik,Wissenschaft vom Christlichen Orient,Ostkirchenkunde undökumenische Theologie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Bereits imUrchristentum bildeten sich in den christlichen Gemeinden unterschiedlicheRiten und Traditionen, die sich in der Folge weiter entwickelten. Eine besondere Stellung nahmen in derAlten Kirche die Patriarchate von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Jerusalem und Rom ein.

In der Spätantike spaltete sich dasRömische Reich inWeströmisches (Rom) undOströmisches Reich (Konstantinopel) und aus derRömischen Reichskirche entwickelte sich im lateinischen Westen und griechischen Osten unterschiedliche kirchliche Traditionen, die schließlich imMorgenländischen Schisma zur Teilung führten. ImWestlichen Christentum entstand aus dem altkirchlichenPatriarchat Rom dieLateinische Kirche und die daraus hervorgegangenen Kirchen derReformation und späterer Abspaltungen.

Mindestens seit dem Mittelalter ist die geografische Zuordnung jedoch nicht mehr eindeutig; unter anderem durch dieKreuzfahrer kam das lateinische, westliche Christentum auch in den Nahen Osten.

Territoriale Ausbreitung

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Anzahl der orthodoxen Christen nach Ländern
  • mehr als 50 Millionen
  • mehr als 20 Millionen
  • mehr als 10 Millionen
  • mehr als 5 Millionen
  • mehr als 1 Million
  • Durch dieislamische Expansion sind große Teile der ostkirchlichen Ursprungsgebiete überwiegend muslimisch geprägt und die ostkirchlichen Christen zumeist in der Minderheit.In der Neuzeit kam die ostkirchlicheDiaspora in den Stamm- oder Missionsgebieten der Westkirche dazu, vor allem inWesteuropa,Nordamerika undAustralien.

    Im Gegenzug hat durch historische Entwicklungen auch die westliche Lateinische Kirche in den ursprünglichen Gebieten des östlichen Christentums Ausbreitung gefunden.

    Ostkirchen

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    Siehe auch:Liste der Ostkirchen

    Ostkirchen (lateinischEcclesiae Orientales) sind dievorreformatorischen Kirchen des östlichen Christentums. Die religiösen Traditionen in den einzelnen Kirchen sind sehr verschieden. Diese Unterschiede gehen bereits auf die frühchristlichen Jahrhunderte zurück, in denen sich die verschiedenen Kirchen auf Grund von Differenzen in derChristologie undFundamentaltheologie, aber auch aus politischen und nationalen Gründen voneinander getrennt haben.Sie lassen sich in vier Hauptgruppen von östlichen Kirchenfamilien gliedern, die jeweils gewisse theologische und kulturelle Gemeinsamkeiten besitzen:

    Orientalische Kirchen

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    Zu den orientalischen Kirchen gehören die Ostkirchen, deren historische Entwicklung von der römischen Reichskirche getrennt verlief, weshalb deren Sprache weder Griechisch noch Latein (und auch keine andere europäische Sprache) ist. Dazu gehören die orientalisch-orthodoxen Kirchen und dieGeorgische Orthodoxe Kirche sowie die mit Rom unierten katholischen Ostkirchen mit orientalischen Riten (alexandrinisch, armenisch, west- und ostsyrisch) und dieGeorgisch-katholische Kirche. Es wird als konfessionsübergreifender Begriff gebraucht, der siedlungsgeographisch und sprachlich bestimmt ist.

    Traditionen

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    Byzantinisches Christentum

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    Hauptartikel:Byzantinischer Ritus

    Ausgehend vomökumenischen Patriarchat von Konstantinopel, das heute noch den Ehrenrang in den byzantinisch-orthodoxen Kirchen innehat, entstanden diebyzantinisch-orthodoxen Kirchen sowiekatholische Ostkirchen byzantinischer Tradition, die jeweils aus einer Vielzahl von Nationalkirchen mit unterschiedlicher Eigenständigkeit bestehen.

    Syrisches Christentum

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    Hauptartikel:Syrische Christen
    Stammbaum der syrischen Kirchen

    Das syrische Christentum entstand imVorderen Orients aus den altkirchlichen PatriarchatenAntiochien undSeleukia-Ktesiphon. Dazu zählen diesyrischsprachigen Volksgruppen derAramäer,Assyrer,Chaldäer undMaroniten sowie dieThomaschristen in Indien.

    Zu denwestsyrischen oder antiochenischen Kirchen gehören dieSyrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, dieSyrisch-katholische Kirche, dieMaronitische Kirche, dieMalankara Orthodox-Syrische Kirche und dieMalankarisch-katholische Kirche. DasGriechisch-Orthodoxe Patriarchat von Antiochien hat zwar syrische Wurzeln, wird allerdings der byzantinischen Orthodoxie zugerechnet.

    Zu denostsyrischen, nestorianischen oder chaldäischen Kirchen gehören dieChaldäisch-katholische Kirche, dieAssyrische Kirche des Ostens und dieAlte Kirche des Ostens.

    Armenisches Christentum

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    Hauptartikel:Armenischer Ritus

    Das vor allem durch diearmenische Diaspora getragene armenische Christentum hat seit 1846 sogar einen protestantischen Zweig, dieArmenisch-Evangelische Kirche mit Sitz in Jerewan und Beirut.

    Alexandrinisches Christentum

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    Hauptartikel:Alexandrinischer Ritus

    Aus demPatriarchat Alexandrien entstand diekoptische Kirche sowie verschiedene daraus hervorgegangene orientalisch-orthodoxe sowie katholische Kirchen und das daraus hervorgegangeneäthiopische Christentum in Äthiopien und Eritrea. Untergegangen ist das nubische Christentum.

    Die Grundsprache alexandrinisch-ägyptischer Liturgie ist und bleibt das Griechische. Noch in der Spätantike traten verschiedene koptische Sprachen hinzu, in den Missionsgebieten das Nubische und das Äthiopische. Nach der Arabisierung Ägyptens wurde das Arabische für die biblischen sowie hagiographischen Lesungen aufgenommen und in den priesterlichen Gebetbüchern als Verständnishilfe in Marginalübersetzungen genutzt. In der Neuzeit kommt das Arabische zunehmend auch in Texten der Gemeinde zum Tragen. Trotz der gesellschaftlichen Benachteiligung in einer islamisch geprägten Umwelt hat das koptische Christentum seine Traditionen bewahrt und ein auf das Alte Ägypten zurückgeführtes Selbstbewusstsein entwickelt.[1]

    Merkmale

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    Obgleich sich die Ostkirchen in ihrem spezifischenRitus und ihrer kanonischenJurisdiktion mannigfaltig unterscheiden, zeichnen sie folgende, wesentliche Gemeinsamkeiten aus:

    Römisch-katholische Verlautbarungen zu den Ostkirchen

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    DerApostolische Stuhl hat eine Vielzahl von Verlautbarungen zu den Ostkirchen herausgegeben, die nachstehend auszugsweise aufgelistet sind:

    I.Enzykliken

    II.Apostolische Schreiben

    III.Dekrete

    Literatur

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    • Johannes Oeldemann:Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen. Topos plus, Kevelaer, 2., aktualisierte Aufl. 2008,ISBN 3-8367-0577-X.
    • Johannes Oeldemann:Orthodoxe Kirchen im ökumenischen Dialog. Positionen, Probleme, Perspektiven. Bonifatius, Paderborn 2004,ISBN 3-89710-255-2.
    • Reinhard Thöle (Hrsg.):Zugänge zur Orthodoxie (= Bensheimer Hefte 68). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, 3., neubearbeitete AuflageISBN 3-525-87176-7.
    • Dietmar W. Winkler, Klaus Augustin:Die Ostkirchen – ein Leitfaden. Pro Oriente, Graz 1997.
    • BuchreiheDas Östliche Christentum. Hrsg. vom Ostkirchlichen Institut an der Universität Würzburg. Echter, Würzburg 1936ff.

    Weblinks

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    Einzelnachweise

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    1. Siegfried G. Richter:Das koptische Ägypten. Schätze im Schatten der Pharaonen. (mit Fotos von Jo Bischof). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019,ISBN 978-3-8053-5211-6, S. 120–127.
    Normdaten (Sachbegriff):GND:4044087-4(lobid,OGND,AKS)
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