Osteoid
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Osteoid (vonLateinOs „Knochen“) heißt die weiche, noch nichtmineralisierte (im Wesentlichen verkalkte) Grundsubstanz (Matrix) des Knochengewebes, die vonOsteoblasten gebildet wird.
Das Osteoid macht etwa die Hälfte des Knochenvolumens aus und etwa ein Viertel des Knochengewichts. Bei einer gestörten Mineralisation oder gestörter Osteoblastenfunktion kommt es zu einer Vermehrung des Osteoids. Dieser Prozess wirdOsteomalazie genannt.[1] DieRachitis im Kindesalter kommt so beiVitamin-D-Mangel zustande.
Bestandteile
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Kollagen Typ I (90 %)
Kollagen I-Fibrillen liegen imLamellenknochen in hoch geordnetem Muster. Sie dienen der Zugfestigkeit und möglicherweise als Kalzifizierungsmatrix.
- Andere Proteine (10 %)
- Kollagen Typ V (5 %) – dient der Regulation der Kollagen I-Fibrillenbildung.
- Osteocalcin – inhibiert die Mineralisierung.
- Matrix GlA Protein (zusammen mit Osteocalcin 20 %) – Inhibiert die überschüssige Mineralisierung im hypertrophenKnorpel, kommt aber auch in anderen Gewebearten vor (hyaliner Knorpel undglatte Muskulatur).
- Proteoglykane (ca. 5 %) –Decorin,Osteoadherin undBiglycan sind am meisten vorhanden. Decorin und Biglycan regulieren die Kollagenfibrillenbildung, inhibieren die Mineralisierung und bindenTGF-beta in der Matrix. Osteoadherin scheint für die Matrixhaftung derOsteoblasten wichtig zu sein (ähnlich wie Osteopontin).
- Osteopontin,Bone-Sialoprotein undThrombospodin (zusammen ca. 20 %) – Osteopontin ermöglicht die Zelladhäsion und hemmt die Bildung vonHydroxylapatit. Bone-Sialoprotein vermittelt die Zellhaftung an Hydroxylapatit und fördert die Hydroxylapatit-Kristallbildung (wichtig für Mineralisation). Thrombospodin inhibiert die Haftung der Zellen an der Knochenmatrix und fördert so die Zellteilung.
- Osteonectin (20 %) – fördert dieZellmigration und hemmt die Mineralisierung.
- Fibronectin – fürZelladhäsion auch zuständig.
- Metalloproteinasen (unter anderemStromelysin undKollagenasen) – allgemein sind sie für den Matrixabbau zuständig.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Susan Otts Webseite (englisch)
- ↑D. Drenkhahn (Hrsg.):Anatomie. Band 1, 16. Auflage. Urban & Fisher, München 2003, S. 134–135.