Oskar Pollak

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Kunsthistoriker Oskar Pollak. Zum Journalisten sieheOscar Pollak.
Oskar Pollak

Oskar Pollak (*5. September1883 inPrag; †11. Juni1915) war ein österreichischerKunsthistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Pollak war MitschülerFranz Kafkas am Altstädter Deutschen Gymnasium. Nach derMatura nahm er zunächst ein Studium der Chemie, später der Philosophie und Archäologie und schließlich der Kunstgeschichte an derUniversität Prag auf.

Zu Beginn des Studiums trat er – wie Kafka, dessen engster Freund er in dieser Zeit war – in dieLese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag ein. Im Sommersemester 1903 wurde er zum Kunstberichterstatter der literarischen Sektion bestimmt. In dieser Funktion übernahm Kafka seine Nachfolge, als Pollak im Herbst 1903 vorübergehend eine Stelle als Hauslehrer auf Schloss Oberstudenetz beiZdiretz annahm.[1]

Pollak promovierte 1907 über die BarockbildhauerJohann Brokoff undFerdinand Maximilian Brokoff. Im selben Jahr heiratete er in PragHedwig Eisner. Wahrscheinlich stand er auch zu dieser Zeit noch mit Kafka in Verbindung, wenngleich dessen letzter erhaltener Brief an den Freund aus dem Jahr 1904[2] stammt und Pollak zu seinen Lebzeiten kein einziges Mal in Kafkas Tagebuch erwähnt wird.

Pollak verfasste zahlreiche Studien zur Kunstgeschichte, vor allem derRenaissance und desBarock. Von 1910 bis 1913 arbeitete er zunächst als Assistent, nach seiner Habilitation als Privatdozent für Kunstgeschichte an derUniversität Wien. Als ihm die Position des kunsthistorischen Sekretärs amÖsterreichischen Historischen Institut inRom angeboten wurde, verließ Pollak Wien und ging mit seiner Frau nach Italien.[3]

Zu Beginn desErsten Weltkriegs meldete er sich freiwillig. Er starb am 11. Juni 1915 an der österreichisch-italienischen Front amIsonzo.

Oskar Pollak hinterließ einen umfangreichen wissenschaftlichen Nachlass, der Ende der zwanziger Jahre teilweise publiziert wurde.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Johann und Ferdinand Maximilian Brokoff. Ein Beitrag zur Geschichte der österreichischen Barockplastik. Calve, Prag 1910.
  • Studien zur Geschichte der Architektur Prags 1520-1600. In:Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses Bd. 29, 1910, S. 86–170 (Digitalisat).
  • Die Kunsttätigkeit unter Urban VIII. Aus dem Nachlass herausgegeben vonDagobert Frey. 2 Bände. Filser, Augsburg 1928–31.

Einzelnachweise

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  1. Franz Kafka an Oskar Pollak, Prag, 8. November 1903
  2. Franz Kafka an Oskar Pollak, Prag, 27. Januar 1904
  3. Ex Libris Oskar Pollak (Memento vom 4. Mai 2016 im Webarchivarchive.today) La vetrina virtuale del Reale Istituto Neerlandese a Roma, 28. September 2010, abgerufen am 4. Mai 2016

Weblinks

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Commons: Oskar Pollak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAMEPollak, Oskar
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM5. September 1883
GEBURTSORTPrag
STERBEDATUM11. Juni 1915
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