Ortenauer Zwetschge
Ortenauer Zwetschge (meist kurz nur „Ortenauer“; insbesondere inNorddeutschland auchBorssumer) ist eine alteZwetschgensorte, die alsZufallssämling entstand – die erste Erwähnung erfolgte am Ende des 17. Jahrhunderts in dem DorfBorssum (heute ein Stadtteil vonEmden). Nach demZweiten Weltkrieg wurde die Sorte nachSüddeutschland und in dieOrtenau (am Oberrhein) gebracht – wo sie den heute verbreiteten Namen erhielt.
Die Sorte wird in Deutschland noch im Erwerbsanbau verwendet, da sie einen guten Ertrag hat und die Früchte gut transportfähig sind. Aufgrund der hohen Scharkaanfälligkeit (ein Befall führt zum Absterben der gesamten Pflanze) geht ihr Anbau jedoch zurück.
Die mittelgroßen Früchte reifen spät – etwa Ende August/Anfang September, sind länglich-oval und bei Reife dunkelblau und bereift. Das Fruchtfleisch ist fest, saftig, von grüngelber bis gelber Farbe und gut kernlösend, wobei das Aroma häufig nicht stark ausgeprägt ist.
Sonstiges
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aus der Kreuzung von Ortenauer Zwetschge undStanley Zwetschge entstandJojo – die erste scharkaresistente Pflaumensorte.
Weitere Sorten, die Ortenauer als Elternsorte besitzen, sind:[1]
- Katinka (mit Ruth Gerstetter)
- Tegera (mit Ruth Gerstetter)
- Colora (mit Ruth Gerstetter)
- Haroma (mit Stanley 34 und Hanita)
- Habella (mit Stanley 34)
Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Walter Hartmann: Farbatlas Alte Obstsorten. Eugen Ulmer,Stuttgart 2003
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Madalina Butac:Plum Breeding. IntechOpen, 2020,ISBN 978-1-83962-608-1 (intechopen.com [abgerufen am 3. Juli 2024]).