Ophidascaris robertsi | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ophidascaris robertsi | ||||||||||||
(Sprent & Mines, 1960)[1][2] |
Ophidascaris robertsi ist einNematode, der normalerweise in derTeppichpython (Morelia spilota) parasitiert.[1] EinezoonotischeInfektion durch diesenparasitären Wurm in einem menschlichen Gehirn wurde erstmalig bei einer Frau ausNew South Wales (Australien) berichtet.[3][4][5] Die Ursache der Infektion war vermutlich der Verzehr von wildwachsendemNeuseeländer Spinat (engl.:Warrigal Greens), der die Eier des Parasiten enthielt.[6]Es gibt aber frühere Fallberichte über eine Infektion durch diesen Parasiten bei einemKurzkopfgleitbeutler (Petaurus breviceps),[7] beiRattus mordax (Papua-Neuguinea)[8] und beiKoalas (Phascolarctos cinereus).[9]
Die Größe ausgewachsener Würmer kann 10 cm überschreiten und dieSpicula der männlichen Individuen sind etwa dreimal länger als bei allen anderen Arten.Die Körperfarbe variiert aufgrund der Kombination mit der dunkelroten Körperflüssigkeit des braunen Darms von rosa bis braun. Von der Seite gesehen ist der Körper miteinemFischgrätmuster versehen, was ihn vonOphidascaris filaria unterscheidet, welcher ein Netzmuster aufweist.[2]
Normalerweise kommen die Larven vonOphidascaris robertsi in kleinenSäugetieren vor. Werden dieseZwischenwirte von Pythons gefressen, kann sich der Lebenszyklus in der Schlange alsEndwirt vervollständigen.
Dieadulten Nematoden vonOphidascaris robertsi kommen als männliche und weibliche Form daher häufig in Teppichpythons vor. Sie leben normalerweise in derSpeiseröhre und imMagen einer Python, paaren sich dort und geben die Eier mit dem Kot des Wirts ab. Die Eier werden dann von den Zwischenwirten mit der Nahrung oral aufgenommen (gefressen). Im Darm des Zwischenwirts schlüpft das erste Larvenstadium und häutet sich zur zweiten Larve. Diese durchstößt die Darmwand und wandert in Gewebe, meist die Leber ein. Hier wächst das dritte Larvenstadium auf bis zu 8 cm Länge heran und wartet darauf, dass der Zwischenwirt von einer Schlange, als Endwirt, gefressen wird.[9] Sie können im Zwischenwirt mehrere Jahre überleben, wie bei Laborratten nachgewiesen wurde. In der Python bleiben große Larven im Darm, in dessen Wand sie sich teilweise einbohren, sie häuten sich dort zur vierten Larve und schließlich zum geschlechtsreifen Wurm. Kleinere Larven wandern meist vorher in ein Organ der Schlange, oft die Aorta, wo sie in einer mit Blut gefüllten Zyste weiter heranwachsen.[10]
Menschen, die mitOphidascaris-robertsi-Larven infiziert sind, gelten alsFehlwirte, da sie den Lebenszyklus des Parasiten nicht vervollständigen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist somit nicht möglich.[11]
Ophidascaris robertsi ist in Australien undPapua-Neuguineaendemisch und wurde überwiegend in den östlichen und südlichen Landesteilen von Australien beobachtet.[12]
Das erste Individuum vonOphidascaris robertsi (ursprünglich zunächstAmplicaecum robertsi genannt) wurde 1959 im Magen einerMorelia argus-Pythonvor der Küste vonQueensland,Australien, entdeckt. Die Art ist zu Ehren von Dr. Frederick Hugh Sherston Roberts[13] vomVeterinary Parasitology Laboratory anderUniversity of Queensland inBrisbane benannt.[2]