Im Medaillenspiegel belegteNorwegen wie2018 bei den Spielen von Pyeongchang den ersten Platz. Das Team gewann insgesamt 37 Medaillen, davon 16 goldene, 8 silberne und 13 bronzene. Mit 16 Goldmedaillen wurde außerdem ein neuer Olympiarekord bei Winterspielen aufgestellt. Nie zuvor konnte eine Mannschaft mehr als 14 Goldmedaillen erringen.[3]
Am 6. Juni 2013 eröffnete dasInternationale Olympische Komitee (IOC) die erste Phase des Bewerbungsverfahrens für die Ausrichtung der Spiele. Interessierte Städte mussten ihre Bewerbung bis spätestens 14. November 2013 beim IOC einreichen.[4] Letztlich hielten nur die Städte Almaty und Peking ihre Bewerbung aufrecht.
Die Abstimmung über den Austragungsort fand auf der 128. IOC-Sitzung am 31. Juli 2015 inKuala Lumpur statt, wobei sichPeking mit 44:40 Stimmen gegen diekasachische StadtAlmaty durchsetzte. Nachdem es beim ersten Wahldurchgang, an dem sich 89 von 100 IOC-Mitgliedern beteiligt hatten, technische Probleme gegeben hatte, wurde ein weiterer Durchgang durchgeführt, bei dem 85 Stimmen abgegeben wurden. IOC-PräsidentThomas Bach enthielt sich der Stimme.[5]
Die alpinen Wettbewerbe wurden hauptsächlich inYanqing, die nordischen inZhangjiakou ausgetragen.
Offizielle Zuschauer durften in stark begrenztem Umfang den Veranstaltungen beiwohnen. Zunächst sollten auch einheimische Zuschauer Eintrittskarten für die Veranstaltung erhalten.[6] Mitte Januar 2022 wurde jedoch entschieden, dass man auch auf einen freien Ticketverkauf innerhalb der Volksrepublik verzichten wird und so nur ausgewählte einheimische Zuschauergruppen zu den Spielen eingeladen wurden. Dies wurde mit derCOVID-19-Pandemie begründet.[7]
Es fanden 109 Wettkämpfe (52 für Männer, 46 für Frauen und 11 Mixed-Wettbewerbe) in 7 Sportarten/15 Disziplinen statt. Das waren 7 Wettbewerbe mehr als inPyeongchang 2018 – die Anzahl der Sportarten/Disziplinen blieb dabei gleich. Nachfolgend die Änderungen im Detail:
Insgesamt qualifizierten sich Athleten aus 92 Nationen für die Spiele. Haiti und Saudi-Arabien gaben ihr Debüt bei Olympischen Winterspielen. Kenia qualifizierte sich zunächst, zog aber seine Teilnahme im Januar 2022 zurück.[9] Die russischen Athleten wurden – wie bereits inPyeongchang 2018 und bei denOlympischen Sommerspielen in Tokio 2020 – unter neutraler Flagge zugelassen.[10] Am 9. Dezember 2019 hatte dieWelt-Anti-Doping-Agentur bekanntgegeben, dass Russland für die nächsten vier Jahre von allen sportlichen Großereignissen ausgeschlossen werde.
Die Einteilung in der nachfolgenden Tabelle erfolgt anhand der Mitgliedschaft der einzelnenNationalen Olympischen Komitees in den jeweiligen kontinentalen Dachverbänden.
Trotz strenger Vorgaben bei der Einreise der Olympiateilnehmer kam es im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Peking zu einer Vielzahl vonSARS-CoV-2-Infektionen. So wurden vom 23. Januar bis 5. Februar insgesamt 353 SARS-CoV-2-Fälle registriert (Stand: 5. Februar 2022).[12]
Die SARS-CoV-2-Infizierten wurden von ihren Hotels in Krankenwagen zu speziellen Quarantäne-Hotels transportiert, in denen sie eineQuarantäne von zehn Tagen in einem Hotelzimmer verbringen mussten. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden durften die Betroffenen das Hotel vor Ablauf der Zehn-Tages-Frist wieder verlassen. Nach zehn Tagen war nur noch ein negativer PCR-Test nötig.
Im Laufe der Entscheidung des WettbewerbsMixed Doubles im Curling wurdeTahli Gill, die Teilnehmerin des australischen Teams, positiv aufSARS-CoV-2 getestet. Nachdem sie zunächst in einem Quarantäne-Hotel isoliert worden war, durfte sie dank einesCt-Wertes von über 35, der für die Olympischen Spiele 2022 als Grenzwert festgelegt worden war, dennoch in den beiden letzten Vorrundenpartien antreten.[14] Gill und ihr PartnerDean Hewitt gewannen die letzten beiden Vorrundenbegegnungen nach zuvor sieben Niederlagen im Turnier (9:6 gegen die Schweiz und 10:8 gegen das Duo aus Kanada).[15] Alle beteiligten Teams schieden nach der Vorrunde aus.[16]
Die europäischen Fernseh- und Multiplattform-Übertragungsrechte verkaufte das IOC anDiscovery Communications, die Mutter vonEurosport.[20] Am 11. August 2017 einigten sich der Medienkonzern sowie die SenderARD undZDF nach langen Verhandlungen auf den Erwerb von Sublizenzen. Die beiden deutschen Sender dürfen nun „Livestrecken“ von den kommenden vier Olympischen Spielen in Funk, Fernsehen und auch in ihren Mediatheken ausstrahlen. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 wurden von den Eiskunstlauf-, Shorttrack- und Snowboardwettbewerben jedoch lediglich „umfangreiche Highlights“ gesendet.[21]
Bereits im Vorfeld der Winterspiele berichteten internationale Journalisten über massive Behinderungen ihrer Arbeit durch die chinesischen Behörden. In einem Report des Foreign Correspondents Club in China (FCCC) ist die Rede von Beschimpfungen, Drohungen und Zutrittsverboten. Der Journalistenverband beklagte außerdem eine Politisierung der Winterspiele durch die chinesische Führung.[22]
Nach Recherchen der britischen TageszeitungThe Guardian hat Chinas Staatsführung im Rahmen der Olympischen Winterspiele eine „Armee westlicher Social-Media-Influencer“ angeheuert, um das staatliche Narrativ von vermeintlich ungetrübten Winterspielen zu verbreiten.[23] Erwähnt werden unter anderemInfluencer, die beiTikTok undInstagram aktiv sind.
Die Sprecherin der chinesischen OlympiaorganisatorenYan Jiarong sorgte am 17. Februar für einenEklat mit ihrer Zurechtweisungen ausländischer Medienvertreter bei einer Pressekonferenz des IOC. Sie äußerte mehrfach ungefragt politische Stellungnahmen im Sinne von Chinas Regierung. Sie bezeichnete Berichte überUmerziehungslager fürUiguren als „Lügen“. Als der IOC-SprecherMark Adams zur Teilnahme vonTaiwan an der Eröffnungsfeier befragt wurde, ergriff sie ungefragt das Wort „Ich möchte betonen, dass es nur ein China in der Welt gibt. Taiwan nimmt hier als Teil von China teil und ist ein untrennbarer Bestandteil von China.“[24]
DieSüddeutsche Zeitung bilanzierte am Abschlusstag: „Sommerspiele in Paris, Winterspiele in Italien, für die olympischen Zeremonienmeister hängt ab morgen die Zukunft voller Guarneri-Geigen. Aber so einfach sollte man sie nicht davonkommen lassen, vor der Zukunft kommt die Gegenwart. Und Peking 2022 war ein Tiefpunkt der olympischen Geschichte.“[25]
Als der polnischeRodlerMateusz Sochowicz auf der olympischen Bahn inYanqing verunglückte, wurde dies in den chinesischen Medien zensiert.[26]
Bis zum März 2021 hatten mehr als 180 Menschenrechtsorganisationen und Politiker dieVereinigten Staaten dazu aufgerufen, die Winterspiele 2022 zuboykottieren. Als Begründung machten sie die Unterdrückung beziehungsweise Zwangs-Sinisierung derUiguren sowie die Repression der Aktivisten derProteste in Hongkong 2019/2020 geltend. Diese autoritäre Politik disqualifiziere Peking als Gastgeber der Winterspiele.[27]
Am 3. Dezember 2021 kündigteLitauen einen diplomatischen Boykott der Winterspiele an, nachdem China Handelsbeziehungen mit Litauen wegen eines Streits über den Status vonTaiwan ausgesetzt hatte.[28] Drei Tage später kündigte dieUS-Regierung unter PräsidentJoe Biden an, keine diplomatischen oder offiziellen Vertreter zu den Winterspielen zu entsenden.[29] Als Gründe wurden Menschenrechtsverletzungen genannt, darunter dieVerfolgung und Umerziehung der Uiguren undVerbrechen gegen die Menschlichkeit in der autonomen RegionXinjiang. Zu dem diplomatischen Olympiaboykott trug auch der Fall der chinesischen TennisspielerinPeng Shuai bei.[30][29] Von einem kompletten Boykott wurde abgesehen, weil man nicht die Sportler habe bestrafen wollen.[29]Australien,Neuseeland,Kanada und dasVereinigte Königreich schlossen sich dem diplomatischen Boykott an.[31] Nach dem von Joe Biden initiierten diplomatischen Boykott beantragte die US-Regierung Visa für einen dreimonatigen Aufenthalt für 18 Beamte, um „sicherheitsunterstützende Operationen“ für die Winterspiele anzubieten.[32] Ebenso erklärte die RegierungJapans, dass keine Minister der Regierung zu den Winterspielen in China reisen werden.[33] Ebenso boykottieren die Regierungen inEstland,Lettland[34] undBelgien diplomatisch die Olympischen Winterspiele.[35] Am 29. Dezember 2021 erklärte die deutsche AußenministerinAnnalena Baerbock, sie werde nicht zu den Winterspielen in China anreisen[36] und ebenso erklärte dies im Januar 2022 die deutsche SportministerinNancy Faeser.[37] Die Regierungen von Schweden und derNiederlande erklärten, sie werden aufgrund der Corona-Pandemie keine diplomatischen Vertreter nach China entsenden, jedoch wird betont, dass dies kein diplomatischer Boykott sei.[38][39] Am 14. Januar 2022 gab die Regierung inDänemark bekannt, dass sie keine diplomatischen Vertreter entsenden werden.[39] Kurz vor Beginn der Spiele erklärte ebenso die Regierung vonIndien die Spiele in China diplomatisch zu boykottieren.[40]
Vorwurf der Absprache hinsichtlich der russischen Invasion der Ukraine
Nach derrussischen Invasion der Ukraine ab dem 24. Februar 2022 berichtete dieNew York Times, China sei Mitwisser der Invasion gewesen und habe Russland darum gebeten, die Invasion auf einen Termin nach den Olympischen Spielen zu verlegen, um deren öffentliche Wirkung nicht zu beschädigen.[41] China wies die Vorwürfe als haltlos zurück.[42]