Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Oliver Hazard Perry

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oliver Hazard Perry (1785–1819)

Oliver Hazard Perry (*23. August1785 inSouth Kingstown,Rhode Island,USA; † 23. August1819 auf See beiPort of Spain,Trinidad) war ein amerikanischer Marineoffizier, der durch denKrieg von 1812 mitGroßbritannien bekannt wurde.

Leben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Oliver Hazard Perry wurde als ältestes von acht Kindern des amerikanischen Marineoffiziers Christopher Raymond Perry und seiner Frau Sarah Alexander Perry geboren. Ein jüngerer Bruder warMatthew Calbraith Perry (1794–1858), der durch die erzwungene ÖffnungJapans 1853/1854 bekannt wurde. Seine Namen erhielt er nach seinem Großvater mütterlicherseits und einem auf See gestorbenen Onkel. Im Alter von 13 Jahren entschloss sich der willensstarke und temperamentvolle Perry für den Eintritt in dieUS Navy. 1799 trat er seinen Dienst alsMidshipman auf der von seinem Vater kommandiertenFregatteGeneral Greene an. Während der nächsten sieben Jahre war er am unerklärten Krieg mitFrankreich und dem Krieg mit dennordafrikanischenBarbareskenpiraten (Erster Barbareskenkrieg) beteiligt, wobei u. a. er auf später zu Berühmtheit gelangten Schiffen wie derAdams, derConstellation, derEssex und derConstitution diente.

1805 wurde Perry zumLieutenant befördert. 1806 bis 1807 hatte er die wenig geschätzte Aufgabe, inRhode Island undConnecticut eineFlottille vonKanonenbooten aufzubauen, und erhielt 1809 das Kommando über denSchonerUSS Revenge (14 Kanonen). Mit diesem Schiff gehörte er zunächst zu einer Schwadron unterCommodore John Rodgers, wurde aber 1810 nachCharleston (South Carolina) verlegt. Auf dem Weg dorthin wurde das Schiff jedoch durch einen schweren Sturm beschädigt; hinzu kamen erhebliche gesundheitliche Probleme Perrys, der das ungesunde Sommerklima in denSüdstaaten nicht vertrug. Am 8. Januar 1811 lief dieUSS Revenge imBlock Island-Sund auf ein Riff auf und sank. Bei dem anschließendenKriegsgerichtsverfahren wurde Perry freigesprochen und für sein Verhalten beim Untergang des Schiffs belobigt. Die Verantwortung für das Unglück wies man dem Lotsen zu.

O. H. Perry in der Schlacht auf dem Eriesee, 10. September 1813, Historiengemälde vonWilliam Henry Powell

Nach dem Verfahren schied Perry zunächst aus dem aktiven Dienst aus und heiratete inNewport (Rhode Island) die zwanzigjährigeElizabeth Champlin Mason. Aus der als glücklich beschriebenen Ehe stammten fünf Kinder, von denen eines jung starb. Im Mai 1812 kehrte er in den aktiven Dienst zurück und wurde zumMaster Commander befördert. Nach dem Ausbruch desKriegs von 1812 mitGroßbritannien erhielt er das Kommando über eine Flottille von 12 Kanonenbooten in Newport undNew London (Connecticut). Perry bemühte er sich zunächst vergeblich um ein neues Kommando auf hoher See oder auf denGroßen Seen, bis er im Februar 1813 zu CommodoreIsaac Chauncey nachSackets Harbor an denOntariosee versetzt wurde. Chauncey übertrug ihm das Kommando über die im Aufbau befindliche Flottille auf demEriesee. Mit großer Tatkraft gelang es ihm, eine schlagkräftige Flotte aufzubauen und das Rüstungswettrennen gegen seinen durch Nachschub- und Personalmangel behinderten britischen GegenpartRobert Heriot Barclay zu gewinnen. Aufgrund der zunehmenden Nachschubprobleme der Briten musste sich Barclay am 10. September 1813 zum Kampf stellen. Zwar gelang es Perry in derSchlacht auf dem Eriesee anfangs nicht, die Übermacht seiner sowohl zahlenmäßig überlegenen als auch wesentlich besser bewaffneten und bemannten Flottille zum Tragen zu bringen, weshalb sein FlaggschiffUSS Lawrence von den Briten außer Gefecht gesetzt und drei Viertel seiner Besatzung getötet oder verwundet wurden. Die von ihm persönlich per Boot herangeholten Verstärkungen entschieden die Schlacht jedoch zugunsten der Amerikaner, denen sich die komplette, schwer angeschlagene britische Flottille ergeben musste. Berühmtheit erlangte Perrys kurze Nachricht über den Sieg an GeneralWilliam Henry Harrison:

Dear General: We have met the enemy and they are ours. Two ships, two brigs, one schooner and one sloop. Yours with great respect and esteem, O.H. Perry

Zusammen mit dem folgenden Landsieg Harrisons in derSchlacht am Thames River vom 5. Oktober 1813, an der Perry ebenfalls teilnahm, entschied die Schlacht auf dem Eriesee den Krieg auf dem westlichen Schauplatz und trug wesentlich dazu bei, dass dieser trotz der amerikanischen Misserfolge auf anderen Schauplätzen mit demFrieden von Gent auf Basis desstatus quo beendet wurde. Perry selbst wurde durch seinen Sieg zu einem Nationalhelden. Nach dem Ende der Kampfhandlungen im Westen wurde Perry auf seinen Wunsch hin wieder nach Neuengland versetzt und erhielt neben der Beförderung zumCaptain das Kommando über eine Kanonenbootflottille in Newport. Im Juli 1814 folgte die Ernennung zum Kommandanten der noch im Bau befindlichen 44-Kanonen-FregatteUSS Java inBaltimore. Während der britischen Invasion an derChesapeake Bay im Sommer 1814 nahm er an den vergeblichen Bemühungen zur VerteidigungWashingtons und der erfolgreichen Verteidigung Baltimores teil. Der Krieg war jedoch zu Ende, bevor sein Schiff fertiggestellt war und in See stechen konnte.

In der Folge kreuzte dieUSS Java im Mittelmeer, um die Barbareskenpiraten in ihre Schranken zu weisen. Während das Schiff imHafen von Neapel vor Anker lag, kam es zu einem Streit in dessen Verlauf Perry John Heath ohrfeigte, den Kommandanten derMarineinfanterie an Bord. In einem darauf folgenden Kriegsgerichtsverfahren wurden beide schuldig gesprochen, erhielten aber nur milde Tadel. Nach der Rückkehr in die USA forderte Heath Perry zu einemDuell heraus, das am 19. Oktober 1817 inWeehawken (New Yersey) ausgetragen wurde. Beide blieben unverletzt.

Nach seiner Rückkehr lebte auch Perrys Feindschaft mitJesse Duncan Elliott wieder auf, den er als Kommandeur auf dem Eriesee abgelöst hatte. Die erneute Auseinandersetzung führte zu einer Duellforderung Elliotts, die Perry jedoch ablehnte. Stattdessen beantragte er ein Kriegsgerichtsverfahren gegen Elliott, dem er schwere Pflichtverletzungen in der Schlacht auf dem Eriesee vorwarf. Die US-Regierung hatte jedoch wenig Interesse an einem Gerichtsverfahren, da dieses einen öffentlichen Skandal erregen und die US Navy spalten würde, weshalb PräsidentJames Monroe entschied, das Verfahren nicht durchzuführen. Um den ungestümen Perry zu beruhigen und abzulenken, vertraute er ihm die Durchführung einer diplomatischen Mission inVenezuela an.

Perry segelte dazu im Juni 1819 mit der FregatteUSS John Adams zur Mündung desOrinoko, wo er auf denSchonerUSS Nonsuch umstieg und mit diesem den Orinoko aufwärts nachAngostura, die damalige Hauptstadt Venezuelas reiste. Perry erreichte die Stadt am 27. Juli 1819 und hielt sich dort zur Erledigung seiner Aufgaben zweieinhalb Wochen auf. Bereits in dieser kurzen Zeit erkrankten 20 Besatzungsmitglieder derUSS Nonsuch anGelbfieber, fünf starben daran. Zwar war Perry noch gesund, als das Schiff am 15. August wieder ablegte, doch zwei Tage später trat auch bei ihm eine Gelbfiebererkrankung ein. Während dieUSS Nonsuch versuchte,Port of Spain aufTrinidad zu erreichen, verschlechterte sich sein Zustand dramatisch, bis er am 23. August 1819, seinem 34. Geburtstag, auf See kurz vor Trinidad starb.

Er wurde mit vollen militärischen Ehren in Port of Spain und damit auf britischem Boden begraben. 1826 brachte man seine sterblichen Überreste nach Newport und setzte sie dort bei. Zu Ehren Perrys wurden mehrere Orte (z. B.Perry (New York),Perrysburg,Perrysville undPerry inOhio sowieHazard (Kentucky) undCountys (Landkreise) (Perry County (Alabama),Perry County (Kentucky) undPerry County (Pennsylvania)) nach ihm benannt. Ebenso benannte die US Navy mehrere Schiffe, zuletzt dieLenkwaffenfregatteUSSOliver Hazard Perry (FFG-7), die namengebend für dieOliver-Hazard-Perry-Klasse war nach Perry. Darüber hinaus wurde im Jahr 2015 das größte seit 100 Jahren in den Vereinigten Staaten gebaute Segelschulschiff auf den NamenOliver Hazard Perry getauft.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Richard Dillon:We Have Met the Enemy. Oliver Hazard Perry, Wilderness Commodore. McGraw-Hill, New York NY 1978,ISBN 0-07-016981-0.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Oliver Hazard Perry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAMEPerry, Oliver Hazard
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Marineoffizier
GEBURTSDATUM23. August 1785
GEBURTSORTSouth Kingstown, Rhode Island,USA
STERBEDATUM23. August 1819
STERBEORTauf See beiPort of Spain,Trinidad
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oliver_Hazard_Perry&oldid=252873172
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp