Olbernhau
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() | ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 40′ N,13° 20′ O50.65916666666713.339166666667450Koordinaten:50° 40′ N,13° 20′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Höhe: | 450 m ü. NHN | |
Fläche: | 125,36 km2 | |
Einwohner: | 10.144 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09526 | |
Vorwahl: | 037360 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 460 | |
LOCODE: | DE OBU | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Grünthaler Str. 28 09526 Olbernhau | |
Website: | www.olbernhau.de | |
Bürgermeister: | Jörg Klaffenbach (parteilos) | |
Lage der Stadt Olbernhau im Erzgebirgskreis | ||
![]() |

Olbernhau ist eineKleinstadt imErzgebirgskreis inSachsen. Die „Stadt der sieben Täler“ wurde 1434 das erste Mal urkundlich erwähnt.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt Olbernhau liegt imMittleren Erzgebirge an der Grenze zurTschechischen Republik. Sie wird auch „Stadt der sieben Täler“ genannt, weil sie im Tal derFlöha und ihrer Nebentäler liegt, deren Bäche in die Flöha münden. Die sieben Täler sind Flöhatal,Schweinitztal,Natzschungtal,Bielatal,Rungstocktal, Bärenbachtal und Dörfelbachtal. Olbernhau ist von Bergen zwischen 700 m bis 921 m (Lesenská pláň (Hübladung) auf tschechischer Seite – Luftlinie weniger als 5 km) Höhe umgeben, die sich bis zu beinahe 500 m über die Talsohle erheben. Der höchste Berg auf Olbernhauer Grund ist derSteinhübel mit 817 m überNN.
Stadtgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ortsteile:
- Grünthal (1937 eingemeindet)
- Oberneuschönberg mit den OrtsteilenHirschberg undNiederlochmühle (1950 eingemeindet)
- Niederneuschönberg (1950 eingemeindet)
- Kleinneuschönberg mit dem OrtsteilReukersdorf (1950 eingemeindet)
- Blumenau (1994 eingemeindet)
- Rothenthal (1994 eingemeindet)
- Pfaffroda (2017 eingemeindet)
- Schönfeld (2017 eingemeindet)
- Hallbach (2017 eingemeindet)
- Hutha (2017 eingemeindet)
- Dittmannsdorf (2017 eingemeindet)
- Dörnthal (2017 eingemeindet)
- Haselbach (2017 eingemeindet)
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ersterwähnung und Namensherkunft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Ortsname stammt vermutlich vom Eigennamen Albert (Albernhaw, Alberthau, Albernhau, Albretshain) ab und stellt den Einschlag vorhandenen Waldes (-hau) dar. Eine weitere Theorie der Namensherkunft ist, dass der erste Teil des Namens „Albern-“ tatsächlich soviel bedeutet wie „albern“ (Albernheit) und der zweite Teil „au“ ist die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägteNiederung entlang eines Flusses. Da Olbernhau nach der letzten Eiszeit vor etwa 11.000 Jahren wahrscheinlich ein großer See war[2] und das Wasser sich danach stets gewandelt hat und somit nie stillstand, auch durch die vielen Flüsse, war das Wasser oder die Au eventuell etwas „albern“. Die Anfänge des Ortes Olbernhau liegen in der Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts. Der böhmische Adlige Slavko von Hrabischitz stiftete 1196 dasZisterzienser-KlosterOssegg, auch um Erze im oberen Flöhatal zu suchen. Die älteste nachweisliche urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1434 (Albernaw). Aus diesem Vertrag geht hervor, dass Olbernhau an den Patrizier Caspar von Berbisdorf verkauft wurde.
Der älteste Nachweis bergbaulicher Tätigkeiten stammt von 1511. Mit der Reformation 1539 wurde Olbernhau selbstständigeParochie. 1556 wurde erstmals eine Schule erwähnt. Die erste steinerne Kirche wurde am 2. November 1590 eingeweiht.
Entwicklung des Ortes bis 1945
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Um 1684 begannen erste Personen in Olbernhau mit der Herstellung vonBüchsen. 1690 wurde im Rungstocktal die erste Olbernhauer Rohrschmiede errichtet. 1708 lieferte dieGewehrmanufaktur 12.000 Gewehre an diesächsische Armee. Eine neue Schule wurde 1748 errichtet. Der erste praktizierende Arzt ist 1777 nachweisbar. 1815 wurde einePulvermühle errichtet; in den Jahren 1835, 1850 und 1865 kam es zu Explosionen in der Fabrik. 1854 wurde die letzte Waffe in Olbernhau gefertigt. 1868 wurde ein neues Schulgebäude eingeweiht und 1869 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Mit der Eröffnung derFlöhatalbahn am 24. Mai 1875 erhielt Olbernhau Anschluss ans Eisenbahnnetz. 1878 wurde ein Kindergarten eingerichtet. Bei einem heftigen Gewitter kam es am 30. Mai 1882 zu starken Überschwemmungen. Am 1. Januar 1885 wurde das Krankenhaus eröffnet, 1886 eine Gasanstalt erbaut und die Gasbeleuchtung eingeführt. 1890 wurde von Braumeister Clemens Ferdinand Köhler und seinem Sohn Clemens Theodor Köhler im Haus Am Markt 1 die Brauerei „Brauerei C. F. Köhler & Sohn“ eröffnet. Am 5. Juli 1892 wurde das ersteElektrizitätswerk Sachsens eröffnet, 1895 die Eisenbahnstrecke nachNeuhausen sowie eine Hochdruckwasserleitung in Betrieb genommen. Am 1. Januar 1902 erhielt Olbernhau dasStadtrecht. Am 25. Dezember 1906 wurde das imJugendstil erbaute Konzert- und BallhausTivoli eröffnet. Die Marktbrücke wurde 1928 verbreitert, das Schwimmbad 1930 eröffnet. 1936 wurde im Ort die von derNSDAP organisierte AusstellungGrenzlandschaften präsentiert. Im Januar 1932 richtete ein Hochwasser beträchtlichen Schaden an. Das Gymnasium wurde 1940 als Oberschule eingeweiht. Am Schäfereiberg wurde 1944 eine Molkerei mit einer Tagesproduktionskapazität von 15.000 l fertiggestellt.
1945 bis ins 21. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Ende desZweiten Weltkriegs siedelten sich in Olbernhau einige Industriebetriebe an, darunter ein Blechwalzwerk (das hatte es schon zuvor gegeben, wurde jedoch umfassend modernisiert und erweitert), eine Kunstglasveredlung (1946 eingerichtet), viele Manufakturen, die Wachsblumen,Holzspielwaren, Möbel und Kunstgewerbe erzeugten. Auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Zulieferbetriebe für den Fahrzeugbau entstanden. Verwaltungsmäßig galt Olbernhau als Industriestadt imBezirk Karl-Marx-Stadt. Im Jahr 1962 wurden 14.200 Einwohner gezählt.[3] Infolge derpolitischen Veränderungen nach 1990 und der Neubildung des Freistaates Sachsen gehörte Olbernhau zuerst zumLandkreis Marienberg, seit 2008 zumErzgebirgskreis.
Vom 12. zum 13. August 2002 verwüstete das schlimmste Flöha-Hochwasser der Geschichte die Innenstadt und alle Häuser zu beiden Seiten des Flusses. Durch Spenden aus ganz Deutschland konnten die Schäden, die sich auf mehrere Millionen Euro beliefen, innerhalb eines Jahres größtenteils beseitigt werden. In den Folgejahren wurden die Ufer der oberen Flöha mit massiven Betoneinfassungen verbaut; künftige Hochwasser sollen in der vertieften Rinne schadlos abfließen. Zum 1. Januar 2017 wurdePfaffroda nach Olbernhau eingemeindet.
- Olbernhau Grünthaler Straße
- Luftaufnahme von Olbernhau
- Olbernhau, Ballhaus Tivoli
- Rittergut Olbernhau (um 1860)
- Albertstraße und Postamt, 1905
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die folgende Einwohnerzahlen[4] beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007[5] für die Jahre bis 2016. 2017 wurdePfaffroda eingemeindet.
Olbernhau: Einwohnerzahlen von 1982 bis 2023 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1982 | 13.903 | |||
1983 | 13.813 | |||
1984 | 13.734 | |||
1985 | 13.643 | |||
1986 | 13.517 | |||
1987 | 13.492 | |||
1988 | 13.434 | |||
1989 | 13.260 | |||
1990 | 12.997 | |||
1991 | 12.650 | |||
1992 | 12.669 | |||
1993 | 12.608 | |||
1994 | 12.523 | |||
1995 | 12.412 | |||
1996 | 12.255 | |||
1997 | 12.190 | |||
1998 | 12.079 | |||
1999 | 11.959 | |||
2000 | 11.810 | |||
2001 | 11.591 | |||
2002 | 11.405 | |||
2003 | 11.284 | |||
2004 | 11.096 | |||
2005 | 10.882 | |||
2006 | 10.716 | |||
2007 | 10.535 | |||
2008 | 10.362 | |||
2009 | 10.100 | |||
2010 | 9.936 | |||
2011 | 9.780 | |||
2012 | 9.439 | |||
2013 | 9.276 | |||
2014 | 9.149 | |||
2015 | 9.408 | |||
2016 | 9.142 | |||
2017 | 11.359 | |||
2018 | 11.204 | |||
2019 | 11.047 | |||
2020 | 10.906 | |||
2021 | 10.570 | |||
2022 | 10.458 | |||
2023 | 10.307 | |||
Quelle(n):https://www.statistik.sachsen.de/html/bevoelkerungsstand-einwohner.html |
1980–1989 | 1990–1999 | 2000–2009 | 2010–2019 | 2020– |
---|---|---|---|---|
1980: unbekannt | 1990: 12.997 | 2000: 11.810 | 2010:09.936 | 2020: 10.906 |
1981: unbekannt | 1991: 12.650 | 2001: 11.591 | 2011:09.780 | 2021: 10.570 |
1982: 13.903 | 1992: 12.669 | 2002: 11.405 | 2012:09.439 | 2022: 10.458 |
1983: 13.813 | 1993: 12.608 | 2003: 11.284 | 2013:09.276 | 2023: 10.307 |
1984: 13734 | 1994: 12.523 | 2004: 11.096 | 2014:09.149 | |
1985: 13.643 | 1995: 12.412 | 2005: 10.882 | 2015:09.408 | |
1986: 13.517 | 1996: 12.255 | 2006: 10.716 | 2016:09.142 | |
1987: 13.492 | 1997: 12.190 | 2007: 10.535 | 2017: 11.359 | |
1988: 13.434 | 1998: 12.079 | 2008: 10.362 | 2018: 11.204 | |
1989: 13.260 | 1999: 11.959 | 2009: 10.100 | 2019: 11.047 |
Eingemeindungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit der Eingemeindung von Pfaffroda 2017 als derzeit letzte Eingemeindung in die Stadt Olbernhau gehört die Stadt zu den flächengrößten Städten im Sachsen. Im Erzgebirgskreis ist die Stadt Olbernhau nach der Stadt Marienberg die zweite flächengrößte Stadt.
Die Stadt plant einen Zusammenschluss gegebenenfalls auch mitHeidersdorf,Seiffen undDeutschneudorf, wobei Seiffen eine Fusion mit Heidersdorf und Deutschneudorf anstrebt.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Stadtrat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit derStadtratswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 17 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Liste | 2024[6] | 2019[7] | 2014[8] | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | ||
AfD | 1 | 26,7 | 1 | 15,0 | – | – | |
CDU | 5 | 21,3 | 8 | 30,0 | 11 | 50,3 | |
SPD | 4 | 18,6 | 4 | 16,4 | siehe unten | ||
FDP | 4 | 18,4 | 3 | 13,2 | 3 | 13,5 | |
Bürgerinitiative Freie Bürger Olbernhau | 3 | 14,9 | 3 | 14,1 | – | – | |
Linke | – | – | 1 | 6,7 | 3 | 13,7 | |
Regionalbauernverband Erzgebirge | – | – | – | 2,9 | – | – | |
Grüne | – | – | – | 1,7 | – | – | |
SPD / WB | – | – | – | – | 5 | 22,4 | |
Wahlbeteiligung | 67,5 % | 65,2 % | 53,4 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1990–2015: Steffen Laub (CDU)
- 2015–2022:Heinz-Peter Haustein (FDP)
- seit 2022: Jörg Klaffenbach
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2022 | Jörg Klaffenbach | Klaffenbach | 52,7 |
2015 | Heinz-Peter Haustein | Haustein | 72,3 |
2008 | Steffen Laub | CDU | 82,5 |
2001 | 73,1 | ||
1994 | 76,2 |
Wappen und Flagge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
![]() |
![]() |
Blasonierung: „In blauem geteilten Schilde oben drei silberne Tannen, unten Wellenschnitt, neunmal geteilt von Silber und Blau.“[9] | |
Wappenbegründung: Zum Stadtwappen wird ausgeführt, dass der 1902 zur Stadt mit revidierter Städteordnung erhobene Ort in seinem Wappen nicht mehr den Frosch trage, „sondern über blauweißen Wasserwogen strecken drei Fichten ihre Kronen in die Luft, ein Sinnbild dafür, wie im Wasser und Holz die starken Wurzeln seiner Kraft und Blüte ruhen“. Die Stadt führt eine weiß-blau gestreifte Flagge ohne aufgesetztes Wappen. Stadtwappen und -flagge wurden am 1. Januar 1902 vom königlich sächsischen Innenministerium verliehen. |
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit 1989 besteht eine Partnerschaft mitStadtbergen im bayerischenRegierungsbezirk Schwaben naheAugsburg und seit 1992 mitLitvínov inTschechien undBrie-Comte-Robert inFrankreich. Außerdem wurde eine Partnerschaft mitPratovecchio Stia in derToskana,Italien, eingegangen.
Seit dem 1. November 2004 ist die Stadt Mitglied im Regionalmanagement Erzgebirge[10], einer Regionalinitiative desErzgebirgskreises und weiterer zehn Kommunen desErzgebirges.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bauwerke und Plätze
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt, durch die dieSilberstraße führt, entwickelt vor allem denTourismus. Olbernhau ist Ausgangspunkt für Wanderungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad und für Fahrten in die Umgebung mit ihren landschaftlichen und kulturhistorischen Besonderheiten.
In Olbernhau gibt es zweiKirchengebäude, die evangelisch-lutherische Kirche (Adresse Blumenauer Straße 2) mit einem Pfarrhaus, einem (im Bau befindlichen neuen Gemeindezentrum) und einem angeschlossenenFriedhof[11] sowie die römisch-katholische Kirche (Adresse Auf der Bleiche 28)[12].
- Wahrzeichen der Stadt und der Region: Nussknacker,Olbernhauer Reiterlein und Pfefferkuchenfrau
- Großer Kreisel mit Holzfiguren (Marktplatz)
- Grenzübergang ins böhmische Brandov (Brandau)
- Mittelschule Olbernhau
- Olbernhauer Kirche am Markt, Februar 2010
Naturschutz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- Saigerhütte Olbernhau-Grünthal
Die Saigerhütte Grünthal ist ein weitgehend erhaltenesHüttenwerk, etwa 2,5 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums. Aufgrund seines geschlossenen Bestandes an Einzeldenkmalen gilt es als weltweit einmaliges Denkmal der Verhüttung imSaigerverfahren. Es umfasst unter anderem die nur noch in Resten vorhandene Schmelzhütte, das Herrenhaus, den noch funktionsfähigenAlthammer mit seinen wasserradgetriebenen Schwanzhämmern und Wohnhäuser der Arbeiter.
Zur Komplettierung des Denkmalkomplexes gehören vielfältige Freizeitmöglichkeiten: kleine Geschäfte, das Hotel Saigerhütte mit dem RestaurantHüttenschänke (in den historischen GebäudenHüttenschänke undHaus des Anrichters), eine Bowlingbahn und die Spiel- und ErlebnisweltStockhausen.
- Museum Olbernhau
Das am Markt in einem Gebäude des ehemaligenRittergutes befindliche Museum zeigt Dauerausstellungen zur Stadt- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Volkskunstentwicklung. Die Exponate umfassen unter anderem eine Bauernstube aus der Zeit um 1800 sowie eine über drei Meter hoheWeihnachtspyramide.
Gedenkstätten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Denkmal imVolkspark für dieOpfer des Faschismus, das auf der Rückseite an denKommunistenHugo Franz erinnert, der imKZ Neuengamme ermordet wurde
- Gedenkstein an derZöblitzer Straße, ebenfalls zur Erinnerung an Hugo Franz
- Grabstätte und Gedenkstein auf demOrtsfriedhof für einen unbekanntenKZ-Häftling
- Siehe auchListe der Stolpersteine in Olbernhau
Europäische Schmiedestadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Olbernhau ist Mitglied imRing der Europäischen Schmiedestädte, der sich zum Ziel gesetzt hat, die regionale Vielfalt des Schmiedehandwerks und der Metallgestaltung in der globalen Einheit Europas auf allen Ebenen zu fördern.
Theater
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Theater im Museum: Das Areal der Saigerhütte Grünthal dient als Aufführungsort vonEinpersonenstücken, die unter anderem das Leben vonBarbara Uthmann zeigen.
- Im ehemaligen Rittergutshof befindet sich dasTheater Variabel.
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Olbernhau verfügt über folgende Sportanlagen
- Freibad mit Beachvolleyballplatz, Tischtennisplatten, Freiluftkegelbahn, Freiluftschach
- Lehrschwimmhalle mit Sauna
- Bowling- und Kegelbahnen
- Minigolfanlage
- Skilift Frankwarte
- Tennisplatz
- Mehrzweckhalle Grünthal
- Sportkomplex, bestehend aus moderner Sporthalle und mit einer Flutlichtanlage ausgestattetem Sportplatz
- Sport- und Fußballplätze
- Stadion an der Blumenauer Straße (Kapazität: etwa 4.000 Plätze)
In Olbernhau beheimatete Sportvereine sind
- SV Olbernhau (Fußball), früher Stahl Olbernhau: Der traditionsreiche Fußballverein spielt derzeit in der Landesklasse-West, erfreut sich jedoch eines in dieser Liga ungewöhnlich hohen Zuschauerzuspruchs. Bis zu 1.000 Zuschauer sehen die Heimspiele im Stadion an der Blumenauer Straße.
- TSV Olbernhau
- ST Erzgebirge
- Olbernhauer Tennisclub e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Alljährlich im August findet die Olbernhauer Radtour mit zur Wahl stehenden Strecken bis zu 140 km und über 2.000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland statt.
- Im Dezember findet das vomMDR unterstützte Weihnachtsliedersingen im Rittergutshof statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DieWaffenherstellung von Olbernhau war vom 16. Jahrhundert bis 1828 ein wirtschaftlicher Faktor der„Olbernhauer Gewehrindustrie“ im Ort. Die Ursprünge der Saigerhütte finden 1527 bei der Gründung von Hans Lienhart. Später war sie im Besitz der Familie Uthmann und wurde 1567 vomKurfürsten August erworben. Mit Protektion des Kurfürsten wurde die Waffenherstellung in Olbernhau ausgebaut.[13]
Vorrangig durch die Saigerhütte begründet und fortgeführt durch dieSächsischen Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange bzw. denVEB Blechwalzwerk Olbernhau, hat sich Olbernhau im Laufe der Jahrhunderte zum wirtschaftlichen Herzstück der Gegend entwickelt.
Ein wichtiger Arbeitgeber in der Stadt istWätas Wärmetauscher Sachsen GmbH, ein Erzeugerunternehmen fürWärmetauscher zur Rückgewinnung von Energie. Dieser Betrieb ist der derzeitige Hauptsponsor des Fußball-ZweitligistenFC Erzgebirge Aue.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Durch Olbernhau führen dieSilberstraße und dieDeutsche Alleenstraße.
Bahnverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Olbernhau hat eine wechselvolle Verkehrsgeschichte:
- Auf derFlöhatalbahn (Chemnitz – Flöha – Pockau-Lengefeld – Olbernhau – Olbernhau-Grünthal – Oberneuschönberg – Neuhausen) verkehrt dieLinie RB 81 Chemnitz–Olbernhau-Grünthal derErzgebirgsbahn Montag bis Freitag im Stundentakt, am Wochenende im Zweistundentakt.
- Auf derSchweinitztalbahn (Olbernhau-Grünthal – Niederlochmühle – Oberlochmühle – Deutschkatharinenberg – Deutschneudorf) wurde nach 39 Jahren Betriebszeit der reguläre Personenverkehr 1966 eingestellt, der Güterverkehr folgte 1969. 1970/71 wurde die Strecke zurückgebaut, alle Gleisanlagen sowie die stählernen Brückenüberbauten wurden demontiert.
Busverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der OlbernhauerBusbahnhof wird vomRegionalverkehr Erzgebirge angefahren.
Medizinische Versorgung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Klinikum Mittleres Erzgebirge als Krankenhaus derRegelversorgung hat neben dem Hauptstandort inZschopau eine Filiale in Olbernhau. Das Haus in Olbernhau hat 100 Betten.
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Allgemeine Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bergbaulehrpfad: Der Markt von Olbernhau ist Ausgangspunkt eines deutsch-tschechischen Bergbaulehrpfades, welcher über 14 Stationen nachDeutschkatharinenberg führt.
- Stadtbibliothek: Die im ehemaligen Rittergut befindliche Stadtbibliothek verfügt über einen Bestand von etwa 13.000 Medien (Stand 2014).
- Volkshochschule: 1919 gegründet – heute im Ortsteil Grünthal befindlich, die größte VHS im Erzgebirgskreis.
Schulen in Olbernhau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Volkshochschule Erzgebirgskreis – Standort Olbernhau
- Musikschule Erzgebirgskreis – Standort Olbernhau
- Grundschule Blumenau
- Oberschule Olbernhau
- Wildrosen-Grundschule Dörnthal
- Gymnasium Olbernhau
- Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“ Olbernhau
Quelle Schulen in Olbernhau:[14]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Parochie Olbernhau. In:Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, Sp. 539–624
- Olbernhau. In:August Schumann:Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band. Schumann, Zwickau 1824, S. 792–806. (Digitalisat)
- Olbernhau. In:Max Grohmann:Das Obererzgebirge und seine Städte, S. 1–40 des 11. Kap., Graser Annaberg 1903
- Um Olbernhau und Seiffen (=Werte unserer Heimat. Band 43). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1985.
- Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis (Hrsg.):Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis. Eine Zeittafel (Teile 1–3).
- Rolf Morgenstern:Chronik von Olbernhau zur 750-Jahrfeier. Olbernhau, 2010. (PDF – 8 MB)
- Paul Ottokar Pinder:Geschichte derKirchfahrt Olbernhau. Fiedler, Olbernhau 1889 (Digitalisat)
- Richard Steche:Olbernhau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 5. Heft:Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 24.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Website von Olbernhau
- Olbernhau imHistorischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑Rolf Morgenstern: Olbernhauer Chronik zur 750 Jahrfeier. Abgerufen am 21. Januar 2020.
- ↑Meyers Neues Lexikon in acht Bänden. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1964/65, Band 6, Olbernhau; S. 257.
- ↑Olbernhau in Zahlen | Olbernhau. Abgerufen am 23. Februar 2023.
- ↑Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
- ↑Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑Das Wappen der Stadt Olbernhau, abgerufen am 10. Februar 2025.
- ↑Homepage des Regionalmanagements Erzgebirge, abgerufen am 16. März 2015
- ↑Homepage Kirchspiel Olbernhaus (Memento vom 16. Februar 2015 imInternet Archive)
- ↑Kurzinformation zur kath. Kirche Olbernhau
- ↑Alfons Diener-Schoenberg:Geschichte der Olbernhauer Gewehrindustrie, 1914 (online bei archive.org).
- ↑Schulen | Olbernhau. Abgerufen am 19. Februar 2021.