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Olav V.

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Olav V. (1957)

Olav V., alsPrinz Alexander Edvard Christian Frederik von Dänemark aus dem HausSchleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 2. Juli 1903 inSandringham House,Norfolk; †17. Januar1991 inOslo) war von 1957 bis zu seinem TodKönig von Norwegen.

Das frühe Leben als Kronprinz

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Er war der Sohn vonKönigHaakon VII., geborener Prinz Carl von Dänemark, und dessen FrauMaud, geborene Prinzessin von Großbritannien und Irland.

Ankunft von Olav in Norwegen 1905 auf dem Arm seines Vaters Haakon;
links MinisterpräsidentChristian Michelsen

Nach der Auflösung der Personalunion zwischen Norwegen und Schweden durch denVertrag von Karlstad 1905 wurde Prinz Carl von Dänemark vomStorting, dem norwegischen Parlament, zum König gewählt. Nach einer auf Wunsch des Prinzen abgehaltenen bestätigenden Volksabstimmung nahm Carl die Wahl an und änderte seinen Namen auf Haakon. Gleichzeitig wurde sein Sohn, Prinz Alexander, das einzige Kind des Königspaares, Kronprinz Olav.

Schon bei der Ankunft der neuen Königsfamilie in Norwegen wurde der kleineKronprinz zum Liebling der Norweger. Seine Eltern bestanden darauf, dass er so weit wie möglich eine norwegische Identität und Erziehung erhalten sollte. Im sehr egalitär orientierten Norwegen galt es, die Rolle des Königshauses und damit die des Kronprinzen neu zu definieren. In den ersten Jahren der neuen Dynastie ging es deshalb vor allem darum, ein Gleichgewicht zwischen unkonventionellen norwegischen Umgangsformen und dem Repräsentationsbedürfnis einer Monarchie zu finden.

Olav zwischen seinen Eltern Königin Maud und König Haakon

Nach den ersten Jahren mit Privatunterricht im Schloss durfte er als Jugendlicher eine bürgerliche, jedoch nicht elitäre Privatschule besuchen, wo Olav persönlich aufblühte. Während seines Militärdienstes wurden dem Kronprinzen auf eigenen Wunsch keine Sonderprivilegien erteilt.

Seine Studienzeit verbrachte der Kronprinz auf demBalliol College an derUniversity of Oxford, wo erPolitikwissenschaft studierte. Er interessierte sich lebhaft für Mathematik, Geschichte und Literatur und bis ins hohe Alter amüsierte König Olav sich damit,Gleichungen dritten Grades zu lösen. Denn er nahm an, so sagte er, dass niemand es wagen würde, ihm zu sagen, wenn er mental versage. Er glaubte aber, er würde es selbst wissen, wenn er nicht mehr fähig sei, die Gleichungen zu lösen.

Nach ihm sind dieKronprinz-Olav-Küste in der Antarktis und dasOlav-V-Land auf der InselSpitzbergen benannt.

Volljährigkeit und Ehe

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Als er mit Erreichen derVolljährigkeit neben seinem Vater, dem König, an den Sitzungen des Staatsrates (statsråd), der wöchentlichen Tagung der norwegischen Regierung, teilnehmen durfte, wurde dem Kronprinzen bald deutlich, dass Norwegen, vor allem durch die gesellschaftlichen Forderungen derArbeiterbewegung, große und unvermeidbare politische Veränderungen bevorstanden. Als König Haakon 1929 die erste sozialistische Regierung Norwegens mit den berühmten Worten: „Ich bin auch der König der Kommunisten.“ bestätigte, mag der alternde König unter dem Einfluss seines gesellschaftlich wohl orientierten Sohnes gestanden haben. Diese konstitutionelle Anerkennung des Staatsoberhauptes mag dazu beigetragen haben, dass die norwegische Arbeiterpartei den konstitutionellen und demokratischen und nicht den revolutionären Weg an die Macht beibehielt.

Das Kronprinzenpaar mit seinen drei Kindern, 1937.

Kronprinz Olav heiratete am 21. März 1929 seine Cousine PrinzessinMärtha von Schweden. Die Ehe wurde, sowohl in Norwegen als auch in Schweden, äußerst wohlwollend aufgenommen und leitete eine Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen der beiden Länder nach der Trennung von 1905 ein. Die Ehe soll, trotz der passenden dynastischen Verbindungen, die daraus folgten, auf einer gemeinsamen Liebe und Zuneigung beruht haben. Die Kronprinzenfamilie zog bald darauf im LandsitzSkaugum ein.Das Kronprinzenpaar bekam drei Kinder:

Unter den offiziellen Reisen des Kronprinzenpaares war wohl die Reise durch die Vereinigten Staaten (1939) die wichtigste. Neben den pflichterfüllenden Auftritten bei unzähligen Nachkömmlingen norwegischer Emigranten überall in den USA hatte das Kronprinzenpaar die Gelegenheit, das amerikanische Präsidentenpaar,Franklin Delano Roosevelt undEleanor Roosevelt kennenzulernen.

Sportliche Aktivitäten und Hobbys

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Kronprinz Olav lernte früh das Skifahren, wie auch das Skispringen, und nahm als Skispringer an Wettkämpfen auf demHolmenkollbakken teil. Daneben war der Kronprinz ein leidenschaftlicher Segler und Mitglied imKongelig Norsk Seilforening. Er gewann mit seiner SegelyachtNorna 1928 die Goldmedaille in der6mR-Klasse bei denOlympischen Spielen inAmsterdam.[1] Mit seiner8mR-YachtSira (Baujahr 1938) segelte er sehr erfolgreich. Er stiftete 1983 den nach seiner Yacht benanntenSira Cup. Er segelte bis ins hohe Alter. Olav interessierte sich auch für Kunst, Kultur und Literatur.

Der Kronprinz im Krieg

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Am 9. April 1940 wurde Norwegen ohne Vorwarnung vondeutschen Truppenangegriffen. Der König und die Kronprinzenfamilie, die Regierung und dasStorting flüchteten vor den deutschen Streitkräften nordwärts. Kronprinzessin Märtha und die drei Kinder gingen mit Einverständnis des Königs und des Kronprinzen insExil nach Schweden, wo sie von der Familie der Kronprinzessin aufgenommen wurden.

König und Kronprinz zogen sich jedoch in den Norden Norwegens zurück, mehrmals unter Angriff von der deutschenLuftwaffe. Der König weigerte sich allerdings beharrlich, einnationalsozialistisches Marionettenkabinett unterVidkun Quisling zu ernennen. Zum ersten Mal seit 1905 sprach er im Kabinett seine eigene Meinung aus, bevor er die seiner Regierung hörte: Er habe, sagte er, seit 1905 nur einen Herrn gehabt, und dieser sei die norwegische Verfassung gewesen. Wenn die legale Regierung entscheiden würde, aufgrund der schwierigen Situation vor den Deutschen zu kapitulieren und deren Forderungen entgegenzukommen, würde er dies zwar verstehen, für sich aber keine andere Wahl sehen, als abzudanken. Diese konsequente und unpragmatische Haltung, die unter anderem die Grundlage für den späteren norwegischen Widerstandskampf bildete, hatte der König zuvor mit seinem Sohn Olav beraten. Einer seiner Minister aus diesen Tagen meinte später zur Beziehung der beiden damals: „Der König und der Kronprinz wurden zu einer Person.“

Am 7. Juni 1940 wurden der König, der Kronprinz und die Regierung vom britischen KreuzerDevonshire aufgenommen und vonTromsø in Nord-Norwegen ins LondonerExil gebracht. Die Kronprinzessin reiste mit ihren Kindern schließlich in dieVereinigten Staaten. Kronprinz Olav besuchte seine Familie während des Krieges mindestens einmal jährlich in den USA, blieb aber die meiste Zeit hindurch an der Seite seines Vaters in London. Er gewann große Bedeutung innerhalb der norwegischenExilregierung und wurde 1944 zum „Forsvarssjef“ (Verteidigungschef) derExilarmee ernannt. Dieses Amt war nicht zeremonieller Natur, sondern beinhaltete einen politischen Auftrag. Bis heute hat kein anderes Mitglied der königlichen Familie dieses Amt mehr ausgeübt. Wie sein Vater, wandte sich Kronprinz Olav mehrmals während des Krieges über dieBBC an das norwegische Volk.

Das Kronprinzenpaar im Juni 1950

Als erster Repräsentant der norwegischen Exilregierung kehrte Kronprinz Olav bereits am 12. Mai 1945 nach Norwegen zurück. Seine Rückkehr gestaltete sich triumphal und wurde nur von den Feierlichkeiten zur Rückkehr des Königs am 7. Juni 1945 übertroffen. Haakon und die königliche Familie kehrten auf demselben Kreuzer, mit dem sie auf den Tag genau fünf Jahre zuvor Norwegen hatten verlassen müssen, nach Norwegen zurück. Nachdem der König und die Regierung wieder in Oslo waren, legte Kronprinz Olav sein Amt als Verteidigungschef nieder.

Nach den Wahlen im Herbst 1945 zogen sich König und Kronprinz wieder ins repräsentative Leben der konstitutionellen Monarchie zurück. Die Verbundenheit zwischen dem Königshaus und dem norwegischen Volk war aber durch die Leistung des Königs und des Kronprinzen während des Krieges gefestigt worden. Nach dem Krieg wurde der Monarch als Garant und Verteidiger der Demokratie und des Volkswillens empfunden, und keine der folgenden sozialdemokratischen Regierungen stellte die Monarchie als Staatsform in Frage.

Es folgte jetzt eine ruhige politische Epoche, während derer die wechselnden Regierungen der Norwegischen Arbeiterpartei (Arbeiderpartiet) den Wiederaufbau des Landes vorantrieben.

1954 starb Kronprinzessin Märtha nach längerer Krankheit.

König von Norwegen

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Als König Haakon am 21. September 1957 starb, folgte Kronprinz Olav seinem Vater als Olav V. auf den norwegischenThron. Er übernahm auch dessen Wahlspruch „Alt for Norge“ („Alles für Norwegen“). Nachdem die konstitutionellen Formalitäten des erstenThronwechsels seit der Unabhängigkeit und der neuen Dynastie in Norwegen erledigt waren (Eidaufnahme im „Statsråd“ und imStorting), führte der neue König ein neues Zeremoniell ein. Die traditionelle Krönungszeremonie im Dom von Trondheim (Nidarosdom) war zwar schon 1912 aus der Verfassung entfernt worden – dennoch wollte der neue König, der ein gläubiger Christ war, die Segnung der Kirche erhalten, da er ja auch Oberhaupt derNorwegischen Staatskirche war. Da die sozialdemokratische Regierung traditionellen Krönungsfeierlichkeiten kritisch gegenüberstand, schlug sie einen einfachen, kirchlichen „Segnungsgottesdienst“ vor. Trotzdem setzte sich der König in seinem Anliegen durch und es fand ein Staatsakt statt, an dem alle Repräsentanten des öffentlichen Lebens teilnahmen. Unter seinem Sohn und Nachfolger KönigHarald V. gab es 1991 gegen das gleiche Zeremoniell keinen politischen Widerstand mehr. Dienorwegische Thronfolgezeremonie geht somit auf König Olav V. zurück.

König Olav V. (links) undGerhard Stoltenberg (1973)

Seine Aufgaben als Staatsoberhaupt erfüllte Olav V. während seiner gesamten Amtszeit mit äußerstem Pflichtbewusstsein. Sein Empfang vonRichard von Weizsäcker, dem damaligenBundespräsidenten derBundesrepublik Deutschland im September 1986, 41 Jahre nach dem Ende derdeutschen Besatzung imZweiten Weltkrieg verdeutlichte den Wandel in den Beziehungen beider Länder in der Nachkriegszeit.

Unter seiner Herrschaft von 1957 bis 1991 veränderten sich die norwegische Gesellschaft und Politik erheblich, wobei die Politiker dem König stets mit höchster Achtung begegneten. Dennoch war sich der König bewusst, dass seine verfassungsrechtlichen Möglichkeiten, sich in die Politik einzumischen, mittlerweile rein formeller Natur waren. Als „Folkekonge“ („Volkskönig“), legte er seine Gestaltungsmöglichkeiten neu aus, und seine unförmliche und direkte Art kam ihm dabei zugute. Im Unterschied zu seinem Vater gab er auch (seltene) Interviews. 1962 wurde er in Schottland als bisher einziger Ausländer zum Mitglied desDistelordens gewählt. Während derÖlkrise 1973 fuhr der König zur wochenendlichen Skifahrt beimHolmenkollen mit derU-Bahn, um sich mit dem Volk solidarisch zu erklären, für das am Wochenende ein Autofahrverbot herrschte.

Olav V. starb am 17. Januar 1991 in Kongsseteren, einer 1910 errichteten Blockhaus-Villa vor den Toren Oslos an Herzversagen. Sein Tod rief eine große nationale Anteilnahme hervor.

König Olav wurde in der Krypta derFestung Akershus an der Seite seiner Frau bestattet.

Vorfahren

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Christian IX. König von Dänemark (1818–1906)
 
 
 
 
Friedrich VIII., König von Dänemark (1843–1912)
 
 
 
 
 
Louise von Hessen (1817–1898)
 
 
 
Haakon VII., König von Norwegen (1872–1957)
 
 
 
 
 
 
Karl XV., König von Schweden (1826–1872)
 
 
 
Louise von Schweden-Norwegen (1851–1926)
 
 
 
 
 
Luise von Oranien-Nassau (1828–1871)
 
 
 
Olav V. König von Norwegen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861)
 
 
 
Eduard VII., König von Großbritannien (1841–1910)
 
 
 
 
 
Victoria, Königin von Großbritannien (1819–1901)
 
 
 
Maud von Großbritannien und Irland (1869–1938)
 
 
 
 
 
 
 
 
Christian IX. König von Dänemark (1818–1906)
 
 
 
Alexandra von Dänemark (1844–1925)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise von Hessen (1817–1898)
 
 

Anmerkung: Durch innerfamiliäre Heiraten sind das dänische Königspaar Christian IX. und seine Frau Louise zweifache Urgroßeltern von Olav V. Dieses vor allem im Hochadel verbreitete Phänomen wirdAhnenverlust genannt.

Literatur

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  • Bo Bramsen:Huset Glücksborg. Europas svigerfader og hans efterslægt. 2. Auflage.Band 1. Forum, Kopenhagen 1992,ISBN 87-553-1843-6 (dänisch). 

Einzelnachweise

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  1. The Framnæs Collection of Classic Yachts: Portrait YachtNorna, (englisch), abgerufen am 17. September 2019

Weblinks

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Commons: Olav V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Haakon VII.König von Norwegen
1957–1991
Harald V.

Otto Ruge (1940) •Carl Gustav Fleischer (1940–1942, de facto) •Wilhelm von Tangen Hansteen (1942–1944) •Olav V. (1944–1945) •Otto Ruge (1945) •Elias Corneliussen (1946) •Halvor Hansson (1946) •Ole Berg (1946–1955) •Finn Lambrechts (1955–1956) •Bjarne Øen (1957–1963) •Folke Hauger Johannessen (1964–1972) •Herman Fredrik Zeiner-Gundersen (1972–1977) •Sverre B. Hamre (1977–1982) •Sven Hauge (1982–1984) •Fredrik Bull-Hansen (1984–1987) •Vigleik Eide (1987–1989) •Torolf Rein (1989–1994) •Arne Solli (1994–1999) •Sigurd Frisvold (1999–2005) •Sverre Diesen (2005–2009) •Harald Sunde (2009–2013) •Haakon Bruun-Hanssen (2013–2020) •Eirik Johan Kristoffersen (seit 2020)

Olympiasieger in der6m-R-Klasse

1908:Vereinigtes Konigreich 1801Crichton,Laws,McMeekin |1912:Dritte Französische RepublikA. Thubé,G. Thubé,J. Thubé |1920:NorwegenBrecke,Kaasen,Rød(Typ 1919) /BelgienBruynseels,É. Cornellie,F. Cornellie(Typ 1907) |1924:NorwegenDahl,Lundgren,Lunde |1928:NorwegenE. Anker,J. Anker,Bryhn,Olav V. |1932:SchwedenSchwedenÅkerlund,Bergqvist,Hindorff,Holm |1936:Vereinigtes KonigreichVereinigtes KönigreichBellville,Boardman,Harmer,Leaf,Martin |1948:Vereinigte Staaten 48Loomis,Mooney,Smith,Weekes,H. Whiton |1952:Vereinigte Staaten 48Endt,Morgan,Ridder,Roosevelt,E. Whiton,H. Whiton

Liste der Olympiasieger im Segeln

Personendaten
NAMEOlav V.
ALTERNATIVNAMENPrinz Alexander von Dänemark
KURZBESCHREIBUNGnorwegischer Adeliger, König von Norwegen
GEBURTSDATUM2. Juli 1903
GEBURTSORTSandringham House
STERBEDATUM17. Januar 1991
STERBEORTOslo
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