Oka-Krise

DieOka-Krise war eine Auseinandersetzung derMohawk-First Nation People aus dem nahegelegenenKanesatake-Reservat mit derkanadischen GemeindeOka in derProvinzQuébec im Jahr 1990. Im Verlauf der 78 Tage dauernden Krise wurden ein Polizist der Quebecer Provinzpolizei „Sûreté du Québec“ bei den Auseinandersetzungen sowie ein Ältester der Mohawk bei Ausschreitungen von Blockadegegnern getötet. Sie bildete den Auftakt einer Reihe gewalttätiger Auseinandersetzungen von First Nation People Kanadas mit dem kanadischen Staat im späten 20. Jahrhundert.
Ablauf
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Oka-Krise entzündete sich an Plänen von Bürgern der Stadt Oka, einenGolfplatz auf Land auszudehnen, das von den Mohawk beansprucht wurde. Daraufhin begannen die Mohawk Barrikaden zu errichten. Drei Monate später, am 11. Juli 1990, begann die Provinzpolizei, die bewachten Barrikaden anzugreifen. Es kam zu einem Schusswechsel und der Polizei-Caporal Marcel Lemay wurde getötet.
Dadurch eskalierte die Krise. Aus der lokal begrenzten Forderung der Mohawk bezüglich des Landbesitzes wurde ein allgemeiner Anspruch auf Anerkennung ihrer Unabhängigkeit. DieWarriors, eine Gruppe zur Verteidigung der Rechte der First Nations, verstärkten die Mohawk auf ihren Barrikaden. Die Regierung von Kanada weigerte sich, mit den Mohawk zu verhandeln, solange die Barrikaden standen, und begann ihrerseits, Straßensperren auf den Zufahrtswegen nach Oka und zu dem Kanesatake-Reservat zu errichten.
In dieser festgefahrenen Situation rief der Premierminister von Québec,Robert Bourassa, diekanadische Armee zu Hilfe, die einige der Barrikaden räumte. Erst nach langwierigen Verhandlungen wurden am 26. September 1990 die letzten Barrikaden abgebaut und die Warriors gaben ihren Kampf auf. 1997 erwarben die Bundesbehörden das Gelände von der Gemeinde Oka. Bis 2014 war es noch nicht an die Mohawk übereignet.[1]
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Amelia Kalant:National Identity and the Conflict at Oka. Routledge, 2004,ISBN 0415947324
- Thomas King:The inconvenient indian. A curious account of native people in North America. The illustrated edition.Doubleday Canada, 2017,ISBN 9780385690164, S. 245–248 (engl.)
- Isabelle St-Amand:Stories of Oka: Land, Film, and Literature.University of Manitoba Press, Winnipeg 2018
- Rezension: Ursula Mathis-Moser,Zeitschrift für Kanada-Studien, 40, 2020, S. 264ff.Volltext
Bildliche Darstellung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ein Bild (Zeichner unleserlich) solcher Konflikte gab es bereits früher. Auf demhinteren fliegenden Vorsatz und dem hinteren Spiegel des vorgenannten Buchs von Thomas King ist das Bild aus einer Broschüre desBanff-Tourismusbüros von 1930The Gallery at Banff, vonCanadian Pacific zu sehen. Es zeigt eine Szene von weißenGolfspielern im Hintergrund und Indianern, welche sie im Vordergrund von erhöhter Warte aus sehr verwundert, vielleicht auch spöttisch beim Golfspiel betrachten.[2]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- CBC Archives: The Oka Crisis – Radio/TV-Beiträge (englisch)
Notizen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Das Lemma inThe Canadian Encyclopedia (engl., wahlweise franz.), Juli 2014
- ↑45 x 80cm im Original