Ohrenqualle
Ohrenqualle | ||||||||||||
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Ohrenqualle (Aurelia aurita),Rotes Meer | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aurelia aurita | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
DieOhrenqualle (Aurelia aurita) gehört zur Klasse derSchirmquallen (Scyphozoa) innerhalb derNesseltiere (Cnidaria). Sie ist nahezu weltweit in den Ozeanen von etwa 70° Nord bis etwa 55° Süd verbreitet. Sie kommt auch an der deutschenNordseeküste und in den westlichen Bereichen derOstsee vor, da hier der Salzgehalt des Wassers für ihre Lebensbedürfnisse noch ausreichend ist. Die Fortpflanzung findet in der westlichen Ostsee bis in die südlicheBoddensee statt. Neuere molekulargenetische Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass es sich um einen Komplex von mehrerenkryptischen Arten handelt.
Aussehen
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Die Ohrenqualle hat einen flach gewölbten Schirm, der ungefähr 20–30 Zentimeter groß ist, mit vier ringförmigen Geschlechtsorganen in der Farbe braunrot und vier gardinenartig hängenden, bräunlichen Mundarmen. Der Schirm ist weiß bis gelblich.
Fortpflanzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Ohrenqualle beginnt nach derBefruchtung mit der Eiabgabe ins offene Wasser. Die Eier durchlaufen die Frühentwicklung, an deren Ende sich aus derGastrula die sogenannte mobilePlanulalarve bildet. Diese bewegliche Larve dreht sich mit der Mundöffnung nach oben und setzt sich am Boden fest (sessile Planulalarve) und bildet dort einen Polypen, welcher sich durch seitliche Knospung oderStrobilation (Abschnürung) vermehrt. Durch die Strobilation entstehenEphyralarven, die nur wenige Millimeter groß sind[1]. Diese wachsen anschließend zu reifen Medusen heran.

Fortbewegung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Quallen schwimmen durch eine sich zusammenziehende Bewegung ihres Schirmes, bei der sie nach dem Rückstoßprinzip gleichzeitig Wasser nach unten ausstoßen. Dabei bewegen sie sich schräg nach oben, um sich danach wieder etwas nach unten fallen zu lassen. Sie schwimmen daher oft nahe der Wasseroberfläche. Mit diesem Prinzip können sie bis zu zehn Kilometer pro Stunde zurücklegen. Oft lassen sie sich jedoch auch einfach mit der Strömung treiben.
Besonderes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei der noch nicht ausgewachsenen Meduse, genannt Ephyra, kann man unter dem Lichtmikroskop ein sogenanntesRhopalium in den Tentakeln erkennen. Dieses Rhopalium besteht aus einer Linse, um Lichtreize wahrzunehmen, und einemStatolith, der sich bei Verlagerung der Qualle bewegt und so der Qualle mitteilt, in welcher Position sie sich befindet.Die Ohrenqualle besteht zu 98,2 % aus Wasser[2].
Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bericht über Ohrenquallen-Nachwuchs. Archiviert vom Original am 31. Mai 2016; abgerufen am 17. Dezember 2019.
- ↑Rainer Flint: Biologie in Zahlen: Eine Datensammlung in Tabellen mit über 10000 Einzelwerten. Spektrum Verlag 2002
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Mike N. Dawson und Laura E. Martin:Geographic variation and ecological adaptation in Aurelia (Scyphozoa, Semaeostomeae): some implications from molecular phylogenetics. Hydrobiologia, 451: 259–273, Dordrecht 2001ISSN 0018-8158PDF
- Ernst Horstmann:Untersuchungen zur Physiologie der Schwimmbewegungen derScyphomedusenAurelia aurita undCyanea capillata, inPflügers Archiv für die gesamte Physiologie der Menschen und der Tiere. Band 234, Heft 4, Würzburg 1934,DNB570715172 (Dissertation Universität Kiel 1934, 28 Seiten, mit Abbildungen).