Ohio
Ohio | |||||
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Hauptstadt: | Columbus | ||||
Staatsmotto: | With God, all things are possible (dt. „Mit Gott sind alle Dinge möglich“) | ||||
Fläche: | 116.096 km² | ||||
Einwohner: | 11.799.448 (Volkszählung 2020) (102 E. / km²) | ||||
Mitglied seit: | 1. März 1803 | ||||
Zeitzone: | Eastern: UTC−5/−4 | ||||
Höchster Punkt: | 472 m (Campbell Hill) | ||||
Durchschn. Höhe: | 260 m | ||||
Tiefster Punkt: | 139 m Ohio River | ||||
Gouverneur: | Mike DeWine (R) | ||||
Post / Amt / ISO | OH / / US-OH | ||||
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Ohio (englisch Aussprache[oʊ̯ˈhaɪ̯oʊ̯] ) ist einBundesstaat imMittleren Westen derUSA. Im Norden wird er vomEriesee, durch den die Grenze zum NachbarlandKanada verläuft, und im Süden vomOhio River begrenzt, der dem Staat seinen Namen gab. Der Name kommt aus der Sprache derIrokesen und bedeutet „Großer Fluss“.
Die Hauptstadt Ohios istColumbus; weitere Großstädte sindCleveland,Cincinnati,Toledo,Akron undDayton. Der Bundesstaat hat eine Fläche von 116.096 km² (im Vergleich der Bundesstaaten an 34. Stelle) und rund 11,8 Millionen Einwohner. Im Jahr 1803 wurde Ohio als 17. Staat in die Vereinigten Staaten aufgenommen.
DerSpitzname Ohios istBuckeye State (Buckeye tree =Ohio-Rosskastanie).
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ohio liegt imMittleren Westen der USA zwischenPennsylvania im Osten,West Virginia im Südosten,Kentucky im Südwesten,Indiana im Westen undMichigan sowie demEriesee im Norden. Im Eriesee grenzt Ohio an diekanadische ProvinzOntario. Die Grenzen zu West Virginia und Kentucky bildet das Nordufer desOhio River nach seinem Verlauf von 1792, die Grenzen zu Indiana und Pennsylvania verlaufen genau nord-südlich. Die Grenze zu Michigan sollte ursprünglich genau west-östlich verlaufen auf dergeographischen Breite der Südspitze des Michigansees. Da dessen Lage nicht genau bekannt war und daher befürchtet wurde, dass die Grenze das Südufer des Eriesees verfehlen könnte, definierte die Verfassung von 1803 die Nordgrenze alsa direct line running from the southern extremity of Lake Michigan to the most northerly cape of the Miami Bay[1] (eine gerade Linie von der Südspitze des Michigansees bis zum nördlichsten Kap der Maumee Bay [an der Mündung desMaumee River]). Da das Michigan-Territorium seine Südgrenze nach der ursprünglichen Definition festgelegt hatte, kam es zwischen beiden zu einer Grenzstreitigkeit, die sich bis 1835 zum sogenanntenToledo-Krieg (in dem allerdings niemand ums Leben kam) verschärfte.
Der Osten des Staates gehört zumAllegheny-Plateau (ein Teil desAppalachen-Plateaus). Der Süden des Plateaus ist hügelig, der Norden, der in derletzten Kaltzeit eisbedeckt war, ist weniger rau. Der Westen des Staates war ebenfalls eisbedeckt und ist durchGrund- undEndmoränen bestimmt, die sich imCampbell Hill als höchster Erhebung des Staates auf bis zu 472 m erheben. Der Spiegel des Eriesees liegt auf 174 m, der tiefste Punkt von Ohio liegt an der Mündung desGreat Miami River in den Ohio River auf 137 m. Durchschnittlich liegt Ohio 260 m über dem Meer.
Flüsse und Seen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieÖstliche Nordamerikanische Wasserscheide durchschneidet Ohio. Der nördliche Teil des Staates gehört zum Einzugsgebiet desEriesees, der über denNiagara River und denSankt-Lorenz-Strom zum Atlantik entwässert, der südliche Teil entwässert über denOhio River und denMississippi River in denGolf von Mexiko.
Wichtige Nebenflüsse des Ohio Rivers in Ohio sindLittle Muskingum River,Duck Creek,Muskingum River,Hocking River,Scioto River,Little Miami River und derGreat Miami River. Letzterer ist über denMiamikanal mit dem Eriesee verbunden. DerWabash River entspringt in Ohio und fließt durchIndiana undIllinois ebenfalls in den Ohio River.Cuyahoga River,Grand River,Huron River,Sandusky River undMaumee River (von Ost nach West) münden in den Eriesee.
Gliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geschichte
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Bei der Besiedelung Nordamerikas durch Europäer wurden in Ohio besonders viele und ungewöhnliche prähistorischeErdwerke, so genannteMounds, gefunden. Den durch Krankheiten und Konflikte ausgezehrten Indianern wurden derartige Leistungen nicht zugetraut, deshalb entwickelten sich neben einem Interesse an der wissenschaftlichen Erkundung der Vergangenheit der Region auch unzählige Spekulationen.
In derArchaischen Periode entwickelten sich die ersten regionalen Kulturen im Raum des heutigen Ohios. DieMaple-Creek- und dieGlacial-Kame-Kultur vor dem Jahr 1000 v. Chr. gelten als die frühesten, noch weitgehend nomadischen Kulturen der Region. In derWoodland-Periode entstand mit derAdena-Kultur die erste sesshafte Kultur im heutigen Ohio, sie legte auch die ersten aufwändigen Mounds an. Es folgten die großflächige, auch in Ohio verbreiteteHopewell-Kultur und die räumlich auf das südliche Ohio und angrenzende Regionen beschränkteFort Ancient Kultur. Adena und Fort Ancient hinterließen komplexe und vielgestaltige Erdwerke.
DieMississippi-Kultur mitCahokia, der größtenpräkolumbischen Stadt nördlich vonMexiko, markiert die Nachfolger der Woodland-Phase. Sie strahlte kulturell weit in den Norden und auch bis nach Ohio aus und schuf die größten Mounds der Region.[2]
Beim Eintreffen der Weißen war die Region zwischen demOhio River und denGroßen Seen, wo heute Ohio liegt, von verschiedenenIndianerstämmen bewohnt, darunter dieMiami,Wyandot,Shawnee,Lenni Lenape,Ottawa undErie. Während derKolonisation Nord-Amerikas durch Europäer beanspruchtenIrokesen aus dem heutigenBundesstaatNew York das Gebiet.
Im 18. Jahrhundert bauteFrankreich dort ein System von Handelsposten auf, um den Handel zwischen Europäern und Indianern zu kontrollieren. 1754 brach derFranzosen- und Indianerkrieg zwischenGroßbritannien und Frankreich aus, in dessen Folge derPariser Frieden geschlossen wurde und Frankreich 1763 die Kontrolle über das heutige Ohio an die Briten abtrat. DieKönigliche Proklamation von 1763 verbot das Besiedeln des neu gewonnenen Landes. Sie verlor allerdings nach deramerikanischen Unabhängigkeit von der britischen Krone an Gültigkeit, woraufhin 1787 dasNordwestterritorium erschlossen wurde, das neben dem Gebiet des heutigen Ohio auch die Gebiete weiterer Bundesstaaten umfasste. Das neue Territorium war das erste Gebiet derVereinigten Staaten, in dem dieSklaverei offiziell verboten wurde. Als Vorgriff auf die kommende Staatsgründung wurde später dasIndiana-Territorium gegründet, das nur noch das heutige Ohio sowie Teile des heutigenMichigan umfasste.
In der „Nordwest-Verfügung“ (Northwest Ordinance) wurde beschlossen, dass Teilgebiete desNordwestterritoriums zu Staaten werden können, sobald diese eine Einwohnerzahl von 60.000 erreichten. Obwohl das künftige Ohio 1801 erst 45.000 Einwohner hatte, beschloss derUS-Kongress aufgrund des rapiden Bevölkerungswachstums dessen Staatsgründung. Am 19. Februar 1803 wurde Ohio vomUS-PräsidentenThomas Jefferson als 17. Bundesstaat in die USA aufgenommen. Erste Hauptstadt des Bundesstaates war nicht Columbus, sondern bis 1810Chillicothe und danach für zwei JahreZanesville. Da ein offizielles Beitrittsdatum neuer Staaten erst seit 1812 vom Kongress bestimmt wurde, bestimmte es US-PräsidentEisenhower 1953 auf den 1. März 1803.
1835 führte Ohio denToledo-Krieg, in dem es mit demMichigan-Territorium um das Gebiet um die StadtToledo kämpfte. Nach Intervention des Kongresses verzichtete das Michigan-Territorium auf den sogenannten Toledo-Streifen und bekam im Gegenzug Teile deroberen Michigan-Halbinsel zugesprochen.
Ohios zentrale Position spielte imBürgerkrieg eine bedeutende Rolle. In derSchlacht von Shiloh starben 2000 Bürger aus Ohio.[3] AlsStonewall Jackson Washington, D.C. bedrohte, stellte der Gouverneur OhiosDavid Tod 5000 Freiwillige für die Unionsarmee auf.[4] Der Historiker Andrew R. L. Cayton geht davon aus, dass insgesamt 35.000 Bürger aus Ohio im Krieg starben.[5] Die wichtigsten Generäle der UnionUlysses S. Grant,William Tecumseh Sherman undPhilip Sheridan stammten alle aus Ohio.[6][7]
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | |||
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Census | Einwohner | ± rel. | |
1800 | 45.365 | — | |
1810 | 230.760 | 408,7 % | |
1820 | 581.434 | 152 % | |
1830 | 937.903 | 61,3 % | |
1840 | 1.519.467 | 62 % | |
1850 | 1.980.329 | 30,3 % | |
1860 | 2.339.511 | 18,1 % | |
1870 | 2.665.260 | 13,9 % | |
1880 | 3.198.062 | 20 % | |
1890 | 3.672.329 | 14,8 % | |
1900 | 4.157.545 | 13,2 % | |
1910 | 4.767.121 | 14,7 % | |
1920 | 5.759.394 | 20,8 % | |
1930 | 6.646.697 | 15,4 % | |
1940 | 6.907.612 | 3,9 % | |
1950 | 7.946.627 | 15 % | |
1960 | 9.706.397 | 22,1 % | |
1970 | 10.652.017 | 9,7 % | |
1980 | 10.797.630 | 1,4 % | |
1990 | 10.847.115 | 0,5 % | |
2000 | 11.353.140 | 4,7 % | |
2010 | 11.536.504 | 1,6 % | |
2020 | 11.799.448 | 2,3 % | |
Vor 1900[8] |

Ohio hat nach demUS-Zensus von 2010 11.536.504 Einwohner, davon sind 84,5 Prozent Weiße, 13,4 Prozent Schwarze und Afroamerikaner, 0,8 Prozent Indianer, 2,1 Prozent Asiaten und 1,5 Prozent Andere.[11] Ohio steht mit der Bevölkerungszahl im Vergleich der US-Bundesstaaten an siebter Stelle.
Religionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren dieRömisch-katholische Kirche mit 2.231.832, dieUnited Methodist Church mit 566.084 und dieEvangelisch-Lutherische Kirche in Amerika mit 301.749 Anhängern.[12]


Abstammung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]2.979.533 Einwohner Ohios gaben bei der American Community Survey 2015 an, deutschstämmige Vorfahren zu haben. Mit einem Anteil von 25,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung stellen dieDeutschstämmigen damit die größte Bevölkerungsgruppe des Bundesstaates dar. Es folgen mit weitem Abstand die Gruppen der Irisch- (13,4 Prozent) und Englischstämmigen (8,2 Prozent).[13]
Örtliche Verteilung der Bevölkerungsgruppen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die deutschstämmige Bevölkerungsgruppe hat vor allem im Nordwesten einen hohen Bevölkerungsanteil und hat die Kultur Ohios maßgeblich mitgeprägt. So heißt zum Beispiel ein Stadtteil der Hauptstadt ColumbusGerman Village.
Einwohner mit amerikanischen oder britischen Wurzeln findet man in erster Linie im Süden und der Mitte des Staates. InCleveland undCincinnati sind große BevölkerungsanteileAfroamerikaner. Daneben leben in Cleveland sowie vor allem auch inToledo vieleHispanics.
Alters- und Geschlechterstruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieAltersstruktur von Ohio setzt sich 2010 folgendermaßen zusammen:
- Unter 5 Jahren: 6,2 Prozent
- 18 bis 64 Jahre: 75,8 Prozent
- ab 65 Jahre: 14,1 Prozent
DasMedianalter beträgt 38,8 Jahre. 51,2 Prozent der Bevölkerung sind weiblich, 48,8 Prozent männlich.
Größte Städte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ort | Einwohner | |||
Columbus | 905.748 | |||
Cleveland | 372.624 | |||
Cincinnati | 309.317 | |||
Toledo | 270.871 | |||
Akron | 190.469 | |||
Dayton | 137.644 | |||
Parma | 81.146 | |||
Canton | 70.872 | |||
Lorain | 65.211 | |||
Hamilton | 63.399 | |||
Census 2020 |
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
AchtUS-Präsidenten stammen aus Ohio (davon siebenRepublikaner und ein Mitglied derWhig Party); damit liegt Ohio gemeinsam mitVirginia, aus dem ebenfalls acht Präsidenten stammen, an der Spitze aller US-Bundesstaaten. Ohio war lange Zeit eine der Hochburgen der Republikaner, ist aber heute politisch gespalten. Es war alsSwing State bei Präsidentschaftswahlen besonders umkämpft, da es mit heute 18 (ab 2024 17)Wahlmänner-Stimmen nebenFlorida den größten Einfluss aller Swing States hatte. Zuletzt war Ohio bei derPräsidentschaftswahl 2004 dasZünglein an der Waage, als PräsidentGeorge W. Bush mit 50,8 % der Stimmen alle damals 20 Wahlmännerstimmen Ohios gewann und so sein Amt gegen seinendemokratischen HerausfordererJohn Kerry verteidigte.[14] Seit derPräsidentschaftswahl 2020 gilt Ohio wieder als eher republikanisch und wird meist nicht mehr als Swing State betrachtet.
Aufgrund seinerDemographie wurde in Ohio in der Vergangenheit häufig alsMikrokosmos der politischen USA als Ganzes gesehen.[15] Es ist seit 1892 nur drei Präsidentschaftskandidaten gelungen, in dasWeiße Haus einzuziehen, ohne auch in Ohio die Mehrheit zu erlangen. In allen Fällen (1944, 1960 und 2020) gewann in Ohio ein Republikaner, obwohl insgesamt ein Demokrat Präsident wurde (1944 Roosevelt,1960 John F. Kennedy und2020Joe Biden).
Jahr | Republikaner | Demokraten |
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2024 | 54,88 %3.180.116 | 43,72 % 2.533.699 |
2020 | 53,18 %3.154.834 | 45,16 % 2.679.165 |
2016 | 51,69 %2.841.005 | 43,56 % 2.394.164 |
2012 | 47,60 % 2.661.437 | 50,58 %2.827.709 |
2008 | 46,80 % 2.677.820 | 51,38 %2.940.044 |
2004 | 50,81 %2.859.768 | 48,71 % 2.741.167 |
2000 | 49,97 %2.351.209 | 46,46 % 2.186.190 |
1996 | 41,02 % 1.859.883 | 47,38 %2.148.222 |
1992 | 38,35 % 1.894.310 | 40,18 %1.984.942 |
1988 | 55,00 %2.416.549 | 44,15 % 1.939.629 |
1984 | 58,90 %2.678.560 | 40,14 % 1.825.440 |
1980 | 51,51 %2.206.545 | 40,91 % 1.752.414 |
1976 | 48,65 % 2.000.505 | 48,92 %2.011.621 |
1972 | 59,63 %2.441.827 | 38,07 % 1.558.889 |
1968 | 45,23 %1.791.014 | 42,95 % 1.700.586 |
1964 | 37,06 % 1.470.865 | 62,94 %2.498.331 |
1960 | 53,28 %2.217.611 | 46,72 % 1.944.248 |
1956 | 61,11 %2.262.610 | 38,89 % 1.429.655 |
Demokratische Hochburgen befinden sich im Nordosten Ohios, etwa um die StädteCleveland und Youngstown. Auch die größte StadtColumbus gilt als Hochburg der Demokraten. Der etwas bevölkerungsärmere Südwesten dagegen unterstützt eher die Republikanische Partei.
ImUS-Senat wird der Staat von dem DemokratenSherrod Brown und dem RepublikanerJD Vance vertreten. Die Delegation Ohios imRepräsentantenhaus des118. Kongresses besteht aus vier Demokraten und zehn Republikanern bei einem vakanten Sitz.[17]
Ohio hat dieTodesstrafe seit 1976 53-mal angewandt (siehe auchTodesstrafe in den Vereinigten Staaten#Ohio). Zusammen mitMissouri (86) waren dies 78 Prozent der Exekutionen des Mittleren Westens (177 Stand Dezember 2015).[18] In der Division East North Central (Wisconsin,Illinois,Michigan,Indiana, Ohio) ist Ohio der einzige Staat, in dem seit 2010 Exekutionen stattfanden, wenn es auch in Indiana mit insgesamt 20 Exekutionen vergleichbar viele seit 1976 gab. Die Todesstrafe wird in den meisten Nachbarstaaten Ohios seltener verhängt. Ausnahme ist Pennsylvania, wo allerdingsseit 1999 niemand mehr hingerichtet wurde. Im Oktober 2015 verschobJohn Kasich die Termine für zwölf Hinrichtungen per Erlass auf unbestimmte Zeit.[19]
Legislative
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ohio hat (wie in allen Staaten der USA außerNebraska) einZweikammerparlament: Es gibt einRepräsentantenhaus mit 99 Mitgliedern und einenSenat mit 33 Mitgliedern. Beide Kammern werden nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt; Ohio ist in 33 Senats- und 99 Repräsentantenhauswahlkreise unterteilt.
Exekutive
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Staatsregierung besteht ausGouverneurMike DeWine,VizegouverneurJon A. Husted,Secretary of StateFrank LaRose, dem Vorsitzenden des Rechnungshofs (State Auditor)Keith Faber, dem Finanzminister (Treasurer)Robert Sprague undAttorney GeneralDave Yost; alle gehören der Republikanischen Partei an. Die Mitglieder der Regierung werden einzeln direkt von den Wahlberechtigten gewählt; dementsprechend verfügt weder der Gouverneur notwendigerweise über eine parlamentarische Mehrheit, noch sind die anderen Mitglieder der Staatsregierung notwendigerweise politische Verbündete des Gouverneurs. Diese deutlichen Unterschiede zu den Exekutiven etwa der deutschen Bundesländer sind in den USA auf der Ebene der Bundesstaaten allgemein üblich und finden hinsichtlich ihrer parteipolitischen Zusammensetzung eineungefähre Entsprechung in den Proporzregierungen derBundesländer Österreichs.
Staatsregierung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kongress
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mitglieder im 118. Kongress
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Name | Mitglied seit | Parteizugehörigkeit | |
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Steven „Steve“ Chabot | 1995–2009, seit 2011 | Republikaner | |
Brad Robert Wenstrup | 2013 | Republikaner | |
Joyce Marie Beatty | 2013 | Demokrat | |
James Daniel „Jim“ Jordan | 2007 | Republikaner | |
Robert Edward „Bob“ Latta | 2007 | Republikaner | |
vakant | |||
Max Miller | 2023 | Republikaner | |
Warren Earl Davidson | 2016 | Republikaner | |
Marcia Carolyn „Marcy“ Kaptur | 1983 | Demokrat | |
Michael „Mike“ Ray Turner | 2003 | Republikaner | |
Marcia Louise Fudge | 2008 | Demokrat | |
William Troy Balderson | 2018 | Republikaner | |
Emilia Sykes | 2023 | Demokrat | |
David Patrick Joyce | 2013 | Republikaner | |
Steve Ernst Stivers | 2011 | Republikaner |
Name | Mitglied seit | Parteizugehörigkeit | |
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Sherrod Campbell Brown | 2007 | Demokrat | |
JD Vance | 2023 | Republikaner |
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wie in den USA üblich, hat auch Ohio eine Reihe vonSymbolen:
- Tier:Weißwedelhirsch
- Vogel:Rotkardinal
- Blume:Landnelke (Scarlet Carnation)
- Wildblume:Schnee-Trillium (Trillium grandiflorum)
- Insekt:Marienkäfer
- Lied:„Beautiful Ohio“
- Lied (Rock): „Hang On Sloopy“ (The McCoys)
- Baum:Kahle Rosskastanie (Aesculus glabra)
- Fossil: TrilobitengattungIsotelus
- Getränk:Tomatensaft
- Reptil:Schwarznatter
- Edelstein:Feuerstein
- Motto: „With God all things are possible“ („Mit Gott sind alle Dinge möglich“)
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Parks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nationalpark | Lage | Ansicht |
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Cuyahoga-Valley-Nationalpark
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Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Wirtschaftsleistung Ohios betrug im Jahre 2016 625 Milliarden USD, womit es die siebthöchste Wirtschaftsleistung der Bundesstaaten der USA hatte und einen Anteil von 3,39 % an der gesamten amerikanischen Wirtschaft hielt. Als eigenes Land gezählt, wäre die Wirtschaftsleistung Ohios ungefähr so groß wie die vonSaudi-Arabien. Das realeBruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 53.609 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 25).[20] Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,8 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[21]
Ohio ist einer der führenden Standorte des Maschinenbaus der USA. Zur industriellen Produktion gehören außerdemTransportmittel,Metallverarbeitung,Maschinen,Werkzeuge,Gummiprodukte, Nahrungsmittel und Elektrogeräte.
Als Teil desCorn Belts spielt derAgrarsektor eine große Rolle. Die landwirtschaftliche Produktion umfasstSojabohnen,Milchprodukte,Mais,Tomaten, Schlachtvieh (Schweine,Rinder),Geflügel undEier. AmEriesee wird kommerziellerFischfang betrieben.
Mit über 2500 Seen und 72.000 Flusskilometern, wegen seiner abwechslungsreichen Landschaft, seiner Erholungsgebiete und historischen Sehenswürdigkeiten (vor allem archäologische Stätten – Ausgrabungen vonindianischen Siedlungen undGrabstätten) ist Ohio touristisch interessant, und derTourismus gehört zu den Wachstumsbranchen. Besonders zu nennen ist da etwa derMaumee Bay State Park im Mündungsdelta desMaumee River amEriesee.
MitCedar Point liegt einer der größten und ältestenFreizeitparks der USA in Ohio. Mehrere Rekorde stellten dieAchterbahnen des Parks auf, der sich auf einer Halbinsel bei Sandusky befindet. Zurzeit unterhält Cedar Point 17 Achterbahnen.
Durch große Sedimente, meist Schiefer, von Gas und Öl konnte Ohio durch den aufkommendenFracking-Boom der 2010er Jahre in den USA erheblich wirtschaftlich profitieren. Durch den zur Mitte der 2010er Jahre deutlich gesunkenen Ölpreis sowie Verwerfungen, die mehr und mehr wissenschaftlich mit dem Fracking in manchen Gegenden in Zusammenhang gebracht werden, ist die weitere Entwicklung in diesem Bereich offen.[22][23][24]
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die wichtigsten staatlichen Hochschulen in Ohio sind dieOhio State University und dieOhio University. Weitere staatliche Hochschulen sind dieBowling Green State University, dieCleveland State University, dieKent State University, dieMiami University, dieUniversity of Akron, dieUniversity of Cincinnati, dieUniversity of Toledo, dieWright State University und dieYoungstown State University.Zu den wichtigsten privaten Hochschulen gehören dieCase Western Reserve University und dieUniversity of Dayton. Weitere Hochschulen sind in derListe der Universitäten in Ohio verzeichnet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Vermutlich aus Chillicotte, einem Dorf am Scioto-Fluss, stammteTecumseh (1768–1813), ein indianischer Feldherr und Politiker.
AusNew Rumley stammteGeorge Armstrong Custer (1839–1876), der im Amerikanischen Bürgerkrieg und in Indianerkriegen Heerführer war.
Einer der bekanntesten Erfinder,Thomas Alva Edison, wurde 1847 inMilan geboren; denBrüdern Wright verdankt Ohio den ersten Motorflug.Neil Armstrong war der erste Mensch auf dem Mond; er wurde beiWapakoneta geboren.
Einige der in Ohio geborenen Schriftsteller sind:William Dean Howells (1837–1920),Ambrose Bierce (1842–1914),Charles W. Chesnutt (1858–1932),Sherwood Anderson (1876–1941),Natalie Clifford Barney (1876–1972),James Thurber (1894–1961),Louis Bromfield (1896–1956),William Riley Burnett (1899–1982),Frederic Brown (1906–1972),Robert Lowry (1919–1994),Ernest Tidyman (1928–1984) undToni Morrison (1931–2019).
Der FilmschauspielerClark Gable stammte aus Cadiz in Ohio; hier wurde er 1901 geboren. Der Regisseur, Drehbuchautor und ProduzentSteven Spielberg wurde 1946 inCincinnati geboren. Auch der Sänger und SchauspielerDean Martin (1917–1995) stammte aus Steubenville, Ohio.Der Schauspieler und DrehbuchautorJosh Radnor stammt ebenfalls aus Ohio.
Der 18.Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika,Ulysses S. Grant, stammte ausPoint Pleasant, sein Nachfolger, der 23.PräsidentRutherford B. Hayes ausDelaware in Ohio, der 25.PräsidentWilliam McKinley aus Niles, Ohio undWilliam H. Taft, der 27.Präsident, aus Cincinnati. GeneralWilliam Tecumseh Sherman wurde inLancaster geboren.
Quelleneditionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Phillip R. Shriver, Clarence Wunderlin Jr. (Hrsg.):The Documentary Heritage of Ohio. Ohio University Press, Athens 2001.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Richard W. Jefferies:Holocene Hunter-Gatherers of the Lower Ohio River Valley. University of Alabama Press, 2008.
- Anne Kelly Knowles:Calvinists Incorporated. Welsh Immigrants on Ohio’s Industrial Frontier. University of Chicago Press, 1997.
- Michael N. McConnell:A Country Between: The Upper Ohio Valley and Its Peoples, 1724–1774. University of Nebraska Press, 1992.
- Andrew Robert Lee Cayton:Ohio. The History of a People. Ohio State University, 2002.
- Warren R. Van Tine, Michael Dale Pierce:Builders of Ohio. A Biographical History. Ohio State University, 2003.
- Walter Havighurst:Ohio. A History. New York 1976. (Taschenbuchausgabe 2001)
- Kenneth J. Winkle:The Politics of Community: Migration and Politics in Antebellum Ohio. Cambridge University Press, 1988.
- James H. O’Donnell:Ohio’s First Peoples. Ohio University Press, 2004.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Website des Bundesstaats Ohio. Abgerufen am 5. Oktober 2011 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Ohio Constitution of 1803 (Transcript) auf Ohio History Central, abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑Cahokia mounds. Illinois. In: Donald Langmead, Christine Garnaut (Hrsg.):Encyclopedia of Architectural and Engineering Feats. 2001, S. 49–52, hier: S. 52.
- ↑Knepper (1989), S. 233–234.
- ↑Roseboom and Weisenburger (1967), S. 188.
- ↑Cayton (2002), S. 129.
- ↑Morris (1992), S. 10–11.
- ↑Cayton (2002), S. 128–129.
- ↑US Census Bureau: Census of Population and Housing. Abgerufen am 18. November 2013.
- ↑US Census Bureau: County Population Census Counts 1900-90. Abgerufen am 18. November 2013.
- ↑US Census Bureau: Census 2000 (Memento vom 10. August 2011 imInternet Archive) (PDF-Datei, 39 kB) Abgerufen am 18. November 2013.
- ↑US Census Bureau: Profile of General Population and Housing Characteristics: 2010 Abgerufen am 18. November 2013.
- ↑The Association of Religion Data Archives: State Membership Report Abgerufen am 18. November 2013.
- ↑US Census Bureau: Ohio Selected Social Characteristics (Memento desOriginals vom 13. Februar 2020 im Webarchivarchive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov
- ↑RCP Electoral Map 2004
- ↑Sasan Abdi-Herrle: Donald Trump vs. Hillary Clinton: So läuft die US-Wahl ab. In: Zeit Online. 7. November 2016, abgerufen am 7. November 2016.
- ↑David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑Stand 28. Mai 2024. Siehe auchen:118th United States Congress#House of Representatives
- ↑deathpenaltyinfo.org
- ↑zeit.de vom 20. Oktober 2015:Ohio setzt Exekutionen für zwei Jahre aus
- ↑US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2017; abgerufen am 27. August 2017 (amerikanisches Englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bea.gov
- ↑Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018.
- ↑Energie aus der Tiefe. 23. Februar 2013, abgerufen am 11. November 2015: „Ein ökonomischer Volltreffer für die USA: Seitdem schießt in den USA die Gasförderung in die Höhe, eine Region nach der anderen wird erschlossen. Nach dem riesigen Barnett Shale in Texas wird nun auch in vielen weiteren Bundesstaaten mehr und mehr Gas gefördert, weit über die USA verteilt: Unter anderem in North Dakota, in Pennsylvania und in Ohio. Mit den neuen Fördertechniken kann auch im Gestein eingeschlossenes Öl gefördert werden, auch hier boomt die Produktion, wenn auch die Potenziale nicht ganz so hoch sind wie bei Shale Gas.“
- ↑Fracking soll für Erdbeben in Ohio verantwortlich sein. 5. Januar 2015, abgerufen am 11. November 2015: „"Die Erdbeben in der Gemeinde Poland traten in einer sehr alten, präkambrischen Gesteinsschicht auf, in der vermutlich schon zahlreiche seismische Verwerfungen vorhanden waren", erklärt Mitautor Robert Skoumal von der Miami University in Oxford, Ohio. "Diese Bohrlochaktivität hat keine neue Verwerfung verursacht, sondern eine bislang unbekannte, alte Verwerfung aktiviert." Es sei daher sinnvoll, dass Regierung, Industrie und Wissenschaft beim Fracking in Gegenden mit möglichen unbekannten Verwerfungen in Zukunft eng zusammenarbeiten.“
- ↑Can the shale gas boom save Ohio? 3. März 2012, abgerufen am 11. November 2015.