Obere Argen
Obere Argen | ||
Die Obere Argen im Eistobel | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2152 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Argen →Rhein →Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von linkem Seelesgraben und rechtem Schwarzenbach bei der Weißenbachmühle vonOberstaufen 47° 34′ 58″ N,10° 1′ 21″ O47.582710.022586111111770 | |
Quellhöhe | 770 m ü. NHN | |
Mündung | beiNeuravensburg Zusammenfluss mit der von rechts kommendenUnteren Argen zurArgen47.6547888888899.744675489.1Koordinaten:47° 39′ 17″ N,9° 44′ 41″ O 47° 39′ 17″ N,9° 44′ 41″ O47.6547888888899.744675489.1 | |
Mündungshöhe | 489,1 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | 280,9 m | |
Sohlgefälle | 5,6 ‰ | |
Länge | 50 km[2] mitSeelesgraben | |
ca. 46 km[3]ab Zsfls.Seelesgraben/Schwarzenbach | ||
Einzugsgebiet | 219,74 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Epplings[4] AEo: 165 km² Lage: 17,9 km oberhalb der Mündung | NNQ (03.12.1962) MNQ 1930/2009 MQ 1930/2009 Mq 1930/2009 MHQ 1930/2009 HHQ (23.08.2005) | 455 l/s 1,19 m³/s 5,63 m³/s 34,1 l/(s km²) 78,3 m³/s 161 m³/s |
Abfluss an der Mündung (natürl. Abflüsse)[5] AEo: 222 km² | MNQ MQ Mq MHQ | 1,46 m³/s 7,02 m³/s 31,6 l/(s km²) 99,74 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Grünenbach,Röthenbach,Schwarzenbach | |
Rechte Nebenflüsse | Jugetach,Gießbach | |
Mittelstädte | Wangen im Allgäu | |
Gemeinden | Gestratz | |
DieObere Argen ist einFluss im südwestlichenBayern und südöstlichenBaden-Württemberg (Süddeutschland).
Die Obere Argen ist der weniger wasserreiche der beiden Quellflüsse derArgen und mit rund 50 Kilometern auch kürzer als die 70 Kilometer langeUntere Argen, ebenso hat sie etwa 40 % weniger an Einzugsgebiet. Gleichwohl wird amtlich – ausweislich der gemeinsamenFließgewässerkennzahl GKZ 2152 – die Obere Argen als Hauptstrang-Oberlauf der Argen angesehen.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Oberläufe
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Westlich vonOberstaufen imbayerisch-schwäbischenLandkreis Oberallgäu entsteht im Wald die kurzeSteinach, die ab OberstaufenSeelesgraben genannt wird, in sehr flachem Terrain ziemlich genau nordwärts läuft und dabei von links nacheinander denMoosmühlbach und denTannholzbach aufnimmt. Bei derWeißenbachmühle der Marktgemeinde läuft er nach rund 4,0 km Fließstrecke[3] auf770 m ü. NHN mit dem kürzeren (2,3 km)[3], aus dem Südosten kommendenSchwarzenbach zusammen, den fast zuletzt noch der von Nordosten kommendeTrabersbach (2,6 km)[3] verstärkt hat.
Verlauf
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die aus Seelesgraben und Schwarzenbach entstandeneObere Argen fließt zunächst etwa in der Seelesgraben-Richtung weiter und nimmt nachEbratshofen von rechts die aus dem Südosten kommendeJugetach (11,64 km, 20,90 km² EZG)[2] auf. Dann durchzieht sie nordwestwärts denEistobel, eine begehbare Schlucht imgleichnamigen Naturschutzgebiet. Danach läuft sie in weiterem Tal west- bis nordwestwärts, erfährt kurz inGestratz von Süden Zufluss vomGrünenbach (3,9 km)[3] und etwas unterhalb schließlich vomRöthenbach (14,04 km, 24,03 km²)[2].
Wenig später ist sie dann für lange Zeit Landesgrenze zwischenBayern auf dem linken undBaden-Württemberg auf dem rechten Ufer. Hier fließt ihr von rechts derGießbach (13,5 km; 35,1 km²)[6] zu. Kurz vor der StadtWangen im Allgäu wechselt sie komplett in deren baden-württembergischenLandkreis Ravensburg, in der Stadt wechselt sie ihre Laufrichtung von Nordwest nach Südwest. Im Dorf Schwarzenbach im StadtteilNeuravensburg fließt ihr von links derSchwarzenbach (10,46 km, 14,61 km²)[2] zu, der zuvor ebenfalls Grenzfluss zwischen den beiden Bundesländern gewesen war. Die Obere Argen kehrt sich unmittelbar daraufhin für die letzten weniger als drei Kilometer um mehr als 90° nach rechts (in Richtung Nordosten) und fließt dann im beginnendenNaturschutzgebiet Argen auf489,1 m ü. NHN mit der hier von Norden kommendenUnteren Argen, die in weiter ausholendem Bogen nach Norden eine etwa 40 % längere Fließstrecke durchmessen hat, zurArgen zusammen, die nach weiteren etwa 13,2 km[2] Laufs etwa nach Südwesten zwischenKressbronn undLangenargen in denBodensee mündet.
Brücken
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Argentobelbrücke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieArgentobelbrücke ist eine 230 Meter lange, zwölffeldrige Brücke derbayerischen Staatsstraße 1318 56 Meter über der Obere Argen und überspannt das Ende des engen Eistobel-Abschnitts des Flusses. Sie verbindet die jeweils ungefähr zwei Kilometer links- und rechtsseits liegenden namengebenden Hauptorte der GemeindenGrünenbach undMaierhöfen imLandkreis Lindau (Bodensee).
Eisenbahnbrücke in Wangen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Wangen quert die Eisenbahnbrücke derBahnstrecke Kißlegg–Hergatz den Fluss.
Argenbrücke Föhlschmitten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Wangener Ortsteil Neuravensburg führt beim Pfarrdorf Schwarzenbach, wenige Meter vor der Straßenbrücke der K 8002, eine 1790 von AbtBeda Angehrn erbaute gedeckte Holzbrücke über die Obere Argen.
Talbrücke Obere Argen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weniger als zwei Kilometer vor dem Zusammenfluss mit der Unteren Argen überquert dieAutobahn 96 über die 730 m langeTalbrücke Obere Argen den Fluss. Die Autobahnüberführung besteht unter anderem aus einerSchrägseilbrücke in Kombination mit einer Unterspannung – eine Konstruktionsart, die so erstmals in Deutschland zur Anwendung kam.
- Argentobelbrücke
- Talbrücke Obere Argen
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Höhe nach dem HintergrundlayerTopographische Karte von:Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑abcdefLängen (Obere Argen mit Seelesbach) und Einzugsgebiete nachVerzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Hochrhein des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 470 KB) (derzeit Seite 10)
- ↑abcdeAufBayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise) abgemessene Bachlängen
- ↑Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 70, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch).
- ↑Geoportal Baden-Württemberg:LUBW-Dienst Fließgewässer – Abfluss-Kennwerte (Memento desOriginals vom 28. Dezember 2017 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www4.lubw.baden-wuerttemberg.de, Stand: 1. Dezember 2016
- ↑Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Hermann Vogelmann:Die Argen. Von den Quellen bis zur Mündung. Eppe, Bergatreute 1988,ISBN 3-89089-009-1.
- Norbert Kruse:Die Argen und ihre Namen. In:Im Oberland. Heft 2, 2002,S. 55–64.