| Marktgemeinde Ober-Grafendorf | ||
|---|---|---|
| Wappen | Österreichkarte | |
| Basisdaten | ||
| Staat: | Osterreich | |
| Land: | Niederösterreich | |
| Politischer Bezirk: | St. Pölten(Land) | |
| Kfz-Kennzeichen: | PL | |
| Fläche: | 24,59 km² | |
| Koordinaten: | 48° 9′ N,15° 33′ O48.15083333333315.544166666667280Koordinaten:48° 9′ 3″ N,15° 32′ 39″ O | |
| Höhe: | 280 m ü. A. | |
| Einwohner: | 4.990 (1. Jän. 2025) | |
| Bevölkerungsdichte: | 203 Einw. pro km² | |
| Postleitzahl: | 3200 | |
| Vorwahl: | 02747 | |
| Gemeindekennziffer: | 3 19 29 | |
| NUTS-Region | AT123 | |
| Adresse der Gemeinde- verwaltung: | Hauptplatz 2 3200 Ober-Grafendorf | |
| Website: | ober-grafendorf.at | |
| Politik | ||
| Bürgermeister: | Rainer Handlfinger (SPÖ) | |
| Gemeinderat:(Wahljahr:2020) (25 Mitglieder) | ||
| Lage von Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten(Land) | ||
| Quelle:Gemeindedaten beiStatistik Austria | ||
Ober-Grafendorf ist eineMarktgemeinde mit 4990 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) imBezirk St. Pölten inNiederösterreich.
Ober-Grafendorf liegt imMostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,59 Quadratkilometer. 14,9 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst 17 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):
Die Gemeinde besteht aus 17Katastralgemeinden: Badendorf, Baumgarten bei Grafendorf, Ebersdorf, Fridau, Gasten, Gattmannsdorf, Gröben, Grub bei Obergrafendorf, Kotting, Kunning, Neustift bei Gasten, Obergrafendorf, Reitzing, Rennersdorf, Ritzersdorf, Wantendorf und Willersdorf bei Wantendorf.
| Markersdorf-Haindorf | Gerersdorf | St. Pölten (P) |
| St. Margarethen an der Sierning | ||
| Bischofstetten (ME) | Weinburg | Wilhelmsburg |
Im Altertum war das Gebiet um Obergrafendorf Teil der ProvinzNoricum, aus dieser Zeit datiert auch der an der Südseite der Kirche eingemauerteRömerstein, der an einen im Krieg gegen dieParther gefallenen römischen Soldaten erinnert (ca. 160–180 n. Chr.).
Das Ortsgebiet ist der Schnittpunkt einer aus dem Pielachtal kommenden, zurDonau führenden, altenSalzstraße und einer von den Römern benutzten Ost-West-Verbindung zwischenSt. Pölten (Cetium) undMank.
Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird „Grafendorf“ zu Beginn des 12. Jahrhunderts, als „Ober-Grafendorf an der Püelach“ wird es erstmals in einem Kirchenzinsbuch 1690 bezeichnet. Die Pfarre entstand Ende des 12. Jahrhunderts, die zugehörigeKirche im gotischen Stil wurde 1365 errichtet, ihr Turm allerdings erst 1545 fertiggestellt und im Jahre 1756 nochmals erhöht. Neben der Pfarrkirche ist das naheliegendeSchloss Fridau das zweite historisch wertvolle Gebäude, urkundlich erwähnt wird es erstmals 1299. 1753 wurde dasNeuschloss im Stil desRokoko errichtet.
An die Zeit der Feudalherrschaft erinnert neben dem heutigen Marktwappen (zusammengesetzt aus den Wappen der Herrscher vonSinzing undZagging) der sogenannte „Pranger Hansl“ in der Ortsmitte, eine Figur, die den ehemaligenPranger zierte und auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert wird. Ungefähr zur selben Zeit wurde dem Ort dasMarktrecht verliehen, alten Dokumenten zufolge zwischen 1652 und 1656. 1683 wurde der Ort während derTürkenkriege im Zuge derZweiten TürkenbelagerungWiens geplündert und niedergebrannt, die Kirche wurde jedoch – abgesehen von der Verwendung als Pferdestall – verschont. Die Bewohner des Ortes fanden während des Angriffs Schutz im nahen Schloss Fridau, das nicht eingenommen wurde. 1741 wurde Ober-Grafendorf während desÖsterreichischen Erbfolgekriegs von den französischen Truppen geplündert. 1805 sowie 1809 waren es wieder Franzosen, die dem Ort während derNapoleonischen Kriege einen unliebsamen Besuch abstatteten.
Der erste gewählte Bürgermeister war Josef Sighart, ehemaligerMarktrichter, der 1850 von den Bürgern gewählt wurde, nachdemKaiser Franz Joseph I. wegen der Ereignisse imRevolutionsjahr 1848 den Gemeinden mehr Freiheiten zugestand.
1898 wurde der Ort mit der Eröffnung derPielachtalbahn (der ersten Ausbaustufe derMariazellerbahn) wegen der hier beginnenden Abzweigung nachMank („Krumpe“) zu einem kleinen Verkehrsknoten.
1959 wurde Ober-Grafendorf das Marktwappen verliehen.[2]
Mit 1. Jänner 1972 wurde die bis dahin als Obergrafendorf geführte Gemeinde in Ober-Grafendorf umbenannt.[3]
84,2 % der Bevölkerung sindrömisch-katholisch. Zweitgrößte Gruppe ist derIslam, dem 4,5 % der Bevölkerung angehören.Evangelisch sind 1,6 %; 6,6 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 4650 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 4551 Einwohner, 1981 4471 und im Jahr 1971 4109 Einwohner gehabt. Der Zuwachs der letzten zehn Jahre ist auf die positive Geburtenbilanz zurückzuführen.
| Ober-Grafendorf: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1869 | 2.378 | |||
| 1880 | 2.603 | |||
| 1890 | 2.932 | |||
| 1900 | 3.131 | |||
| 1910 | 3.311 | |||
| 1923 | 3.418 | |||
| 1934 | 3.514 | |||
| 1939 | 3.568 | |||
| 1951 | 3.683 | |||
| 1961 | 3.825 | |||
| 1971 | 4.109 | |||
| 1981 | 4.471 | |||
| 1991 | 4.551 | |||
| 2001 | 4.650 | |||
| 2011 | 4.591 | |||
| 2021 | 4.665 | |||
| 2025 | 4.990 | |||
| Quelle(n):Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 | ||||


In Ober-Grafendorf gibt es die weltweit erste Pilotanlage einesWasserwirbelkraftwerks.
Von den 61 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 41 im Haupt-, 19 im Nebenerwerb und 1 von einer juristischen Person geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 586 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 364 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (251), soziale und öffentliche Dienste (235), freiberufliche Dienstleistungen (72) und Beherbergung und Gastronomie (62 Mitarbeiter).[4][5][6]
| Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
|---|---|---|---|---|
| 2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
| Land- und Forstwirtschaft1) | 61 | 80 | 89 | 94 |
| Produktion | 42 | 40 | 950 | 937 |
| Dienstleistung | 206 | 158 | 743 | 722 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
In Ober-Grafendorf bestehen eine Volksschule, eine Mittelschule, eine Polytechnische Schule, eine Allgemeine Sonderschule, eine Musikschule sowie eineGanzheitliche Privatschule für individuelles Lernen.[7][8]

DerGemeinderat hat 25 Sitze, Bürgermeister der Marktgemeinde ist Rainer Handlfinger.Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich hatte/hat der Gemeinderat folgende Verteilungen: