| Gemeinde Oña | ||
|---|---|---|
| Wappen | Karte von Spanien | |
| Basisdaten | ||
| Land: | Spanien | |
| Autonome Gemeinschaft: | Kastilienleon | |
| Provinz: | Burgos | |
| Comarca: | La Bureba | |
| Gerichtsbezirk: | Briviesca | |
| Koordinaten: | 42° 44′ N,3° 25′ W42.734722222222-3.4138888888889598Koordinaten:42° 44′ N,3° 25′ W | |
| Höhe: | 600 msnm[1] | |
| Fläche: | 161,64 km²[2] | |
| Einwohner: | 953(Stand: 2024)[3] | |
| Bevölkerungsdichte: | 7 Einw./km² | |
| Postleitzahl(en): | 09530 | |
| Gemeindenummer (INE): | 09238Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine | |
| Verwaltung | ||
| Bürgermeister: | Arturo Luis Pérez López | |
| Website: | Oña | |
| Lage des Ortes | ||
Oña ist einnordspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit953 Einwohnern (Stand:2024) im Norden derProvinz Burgos in derAutonomen GemeinschaftKastilien-León. Der historische Ortskern ist als Kulturgut(Bien de Interés Cultural) in der KategorieConjunto histórico-artístico anerkannt.
Der Ort Oña liegt auf einer etwa 50 m hohen Anhöhe oberhalb desRío Oca in einer Höhe von etwa600 m. Die StadtBurgos liegt etwa 70 km (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung entfernt. Die nächstgelegene Stadt istBriviesca (ca. 26 km südlich); der unter Denkmalschutz stehende OrtFrías liegt etwa 25 km östlich. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen gemäßigt und warm; Regen (ca. 750 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[4]
| Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
| Einwohner | 1.154 | 1.515 | 1.727 | 1.620 | 1.043[5] |
Durch die Eingemeindungen mehrerer Dörfer undWeiler konnte die Bevölkerungszahl in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwischen 1.500 und 1.700 Personen stabil gehalten werden. Eine erneute Eingemeindung von weiter entfernt gelegenen Dörfern fand im Jahr 1980 statt. DieMechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe führte jedoch gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu einem Rückgang der Einwohnerzahlen.
In früheren Zeiten war Oña merkantiles und handwerkliches Zentrum einer Vielzahl von Dörfern, Weilern und Einzelgehöften in der landwirtschaftlich geprägten Umgebung. Abgesehen von den üblichen Kleingewerbebetrieben (Bäcker, Metzger, Frisör, Kfz-Werkstatt etc.) spielt heutzutage derTourismus eine nicht unwesentliche Rolle für die Einnahmen des Ortes.
In Höhlen der Umgebung wurden prähistorische Zeugnisse der zeitweisen Anwesenheit von Menschen gefunden. Zur Besiedlung der Gegend inkeltiberischer,römischer,westgotischer undislamischer Zeit schweigen die Quellen. Im Jahre 950 gewährteFernán González, der erste weitgehend unabhängige GrafKastiliens, dem Ort erste Privilegien (fueros). Sein NeffeSancho García (reg. 995–1017) sah sich erneuten islamischen Übergriffen unterAlmansor († 1002) ausgesetzt; während seiner Regierungszeit erhielt Oña weitere Privilegien und die Bestätigung alter Gewohnheitsrechte. Sancho García gilt auch als der Gründer desBenediktiner-KlostersSan Salvador, dessen Äbte später dieGrundherren (señores) des Ortes waren. KönigAlfons VIII. (reg. 1158–1214) bestätigte die seinerzeit gewährten Privilegien.[6]
Das im Jahre 1011 vonSancho García gegründete und gut 20 Jahre später (1033) mitCluniazensermönchen besetzte KlosterSan Salvador liegt auf dem höchsten Punkt der Kleinstadt und ist nur erreichbar über breite Treppenfluchten und einen figurengeschmücktenPortikus, welcher im unteren Teil romanisch ist, im oberen Teil jedoch spätgotische bzw.Renaissanceelemente zeigt. Rechts des Aufgangs befindet sich einRundturm, der als Gefängnis(carcel) für wiederholt renitente und ungehorsame Mönche diente. Das Kloster ist ein großer Gebäudekomplex bestehend aus Kirche,Kreuzgang undKlausurgebäuden, der seit seiner Gründung immer umgebaut und verändert wurde – ihre heutige Gestalt erhielten die Gebäude in derBarockzeit. Nur das Innere der 83 m langen, 20 m breiten und 18 m hohen dreischiffigen Kirche stammt noch aus derSpätgotik (15. Jh.); es enthält ein doppelreihigesChorgestühl aus Nussbaumholz und eine Figur eines gekreuzigten Christus (11. Jh.) aus der Kirche desverlassenen DorfesTamayo. Der Kreuzgang(clausto) wurde möglicherweise von dem BaumeisterSimon von Köln († 1511 in Burgos) entworfen, doch nicht in einer Bauphase ausgeführt – sein Untergeschoss mit reichem spätgotischemFlamboyant-Maßwerk, aber auch mit Maßwerkquadraten im Nordflügel, stammt aus dem 16. Jahrhundert; das Obergeschoss wurde erst ein Jahrhundert später fertiggestellt. Ein künstlerisch und handwerklich perfekt gearbeitetesAlabastergrabmal für den AbtPedro López de Mendoza aus dem Jahr 1564 ist in der Mitte des Südflügels aufgestellt.[7][8][9]
Von großer historischer Bedeutung ist das Pantheon der Könige und Grafen von Kastilien in der Klosterkirche – hier finden sich die Sarkophage vonSancho García (995–1017 Graf von Kastilien),García Sánchez (1017–1029 Graf von Kastilien),Sancho II. (1065–1072 erster König von Kastilien),Sancho III. (1000–1035 König vonAragonien undNavarra), deren Familienangehörigen sowie mehrererInfanten.
Die PfarrkircheSan Juan hat einen romanischen Turm. Ihr Inneres ist jedoch gotisch gestaltet und beherbergt eine gotischeKreuzigungsgruppe (calvario) aus dem 13. Jahrhundert.